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Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

Selbstständiges Leben

 

1 Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

 
 

1.1 Bildungsgehalt des Lebensfelds Selbstständiges Leben

 

Die Schule bietet angemessene Angebote, damit sich die Schülerinnen und Schüler auf eine selbstständige und selbstbestimmte Gestaltung ihres Lebens vorbereiten können. Das Lebensfeld Selbstständiges Leben beschreibt, wie die Schülerinnen und Schüler im Sinne dieses Auftrags die notwendigen Kompetenzen erwerben. Die Schule begleitet sie hierbei und führt sie zu vermehrter Aktivität und Teilhabe in den Lebensbereichen Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen, Selbstversorgung, Wohnen und Haushalt, Interessen und Freizeit sowie Mobilität.

 

Den Schülerinnen und Schülern werden vielfältige Lernfelder angeboten, in denen sie ihre Kompetenzen zur selbstständigen Lebensgestaltung direkt in für sie aktuell und zukünftig bedeutsamen Zusammenhängen entwickeln, erproben und festigen können. Hierbei berücksichtigt die Schule das familiäre Umfeld, beziehungsweise gegebenenfalls das Wohnheim und die jeweiligen Sozialräume. Die Schule legt damit das Fundament für lebenslanges Lernen in vielfältigen gesellschaftlichen Bezügen.

 

Die Schülerinnen und Schüler eignen sich Strategien für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen bei ihrer Alltags- und Lebensgestaltung an, erweitern ihre Handlungsfähigkeit und somit ihre Teilhabemöglichkeiten in den verschiedenen Lebensbereichen. Sie erleben sich als eigenaktiv und selbstwirksam. Sie gewinnen Selbstvertrauen und Zuversicht in die eigenen Möglichkeiten mit dem Ziel, sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln.

 

Die Erfahrungen von Mit- und Selbstbestimmung, Selbsttätigsein, Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit ermöglichen Bildungsprozesse, die eine autonome Lebensgestaltung begünstigen. Diese Prinzipien in Verbindung mit geeigneter Begleitung sind handlungsleitend bei der Planung und Realisierung von Unternehmungen, Freizeitgestaltung, kulturellem Leben und Wohnen.

 

Das Spannungsfeld zwischen Autonomie und Abhängigkeit stellt eine zentrale Herausforderung dar. Die Schülerinnen und Schüler sind bei vielen Tätigkeiten des täglichen Lebens auf Unterstützung und Hilfe angewiesen. Sie erfahren, dass Hilfe unter dem Vorzeichen der Selbsthilfe steht und unabhängig vom aktuellen Grad der Selbstständigkeit ein Mehr an Selbstbestimmung zum Ziel hat.

 

Die selbstständige Lebensgestaltung als wesentlicher Bestandteil von Aktivität und Teilhabe ist damit ein Lebensfeld, welches das unterrichtliche Handeln durchgängig prägt. Die Kompetenzspektren im Lebensfeld Selbstständiges Leben erstrecken sich über die gesamte Schulbesuchszeit und sind in Schulleben und Unterricht mit den anderen Lebensfeldern und Fächern eng verwoben.

 

Schnittpunkte ergeben sich dabei vor allem mit den Fächern Sachunterricht, Bewegung, Spiel und Sport, Deutsch sowie Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES).

 
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Abbildung 1: Verflechtung Lebensfeld Selbstständiges Leben – Fächer (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

 

1.2 Kompetenzen

 

1.2.1 Prozessbezogene Kompetenzen

 
Recherchieren und Planen
 

Die Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten befähigt, Vorhaben und Aufgaben im Unterricht vorzubereiten beziehungsweise zu planen. Beispielsweise recherchieren die Schülerinnen und Schüler mit dem notwendigen Maß an Begleitung und Unterstützung Wegstrecken, Öffnungszeiten, Busverbindungen oder Einkaufsmöglichkeiten.

 
Erproben, Anwenden und Handeln
 

Im Unterricht erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse werden in lebensnahen, realistischen und konkreten Situationen erprobt und angewendet.

 
Entscheidungen treffen
 

Die Schülerinnen und Schüler sollen in unterschiedlichen Handlungssituationen begründet Entscheidungen treffen und darstellen und erweitern dabei ihre Fähigkeiten zur Mit- und Selbstbestimmung.

 
Reflektieren und Bewerten
 

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren gemachte Erfahrungen im Lebensfeld Selbstversorgung. Dokumentation von Handlungsschritten, Vergleich von Selbst- und Fremdeinschätzung, Artikulation von Vorlieben und Wünschen stellen mögliche Beispiele dar.

 

1.2.2 Inhaltsbezogene Kompetenzen

 
Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen
 

Sich selbst und eigene Arbeitsprozesse zu organisieren, bilden Grundlagen für schulisches und außerschulisches Lernen. Der Erwerb dieser grundlegenden Kompetenzen liegt im Fokus des Unterrichts. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, ihre Aufmerksamkeit zu lenken, eine lernförderliche Lernhaltung einzunehmen, in Lernprozessen Ausdauer zu zeigen, Handlungen zu planen und Lernen möglichst selbstständig zu steuern. Durch die Reflexion von Arbeitsprozessen erhalten die Schülerinnen und Schüler zunehmend die Möglichkeit, eigene Arbeitsergebnisse einzuschätzen und zu bewerten.

 
Selbstversorgung / Körper und Gesundheit
 

In diesem Bereich erweitern die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen zur Körperpflege und Gesunderhaltung des Körpers und zum angemessenen Umgang mit Kleidung. Weitere Kompetenzfelder stellen die Zubereitung von Speisen, und die Bewirtung von Gästen dar. Aspekte wie die existentielle Nahrungsaufnahme und das selbstständige Essen und Trinken werden in den Unterricht integriert. Im Umgang mit Geld und beim Einkauf beziehungsweise Verkauf werden die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit ermutigt. Ihre Handlungsfähigkeit erweitern die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit technischen Geräten. Im Bereich Instandhaltung und Reparatur lernen die Schülerinnen und Schüler, Verantwortung für Dinge des täglichen Lebens zu übernehmen und erweitern ihr Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen und die Sauberhaltung der Umwelt. Weitere Kompetenzen stellen der Umgang mit Anträgen und Terminen und die Beschaffung entsprechender Informationen dar.

 
Wohnen und Haushalt
 

Durch das Erproben unterschiedlicher Wohnformen entwickeln die Schülerinnen und Schüler Vorstellungen und Wünsche zum eigenen Wohnen. Zugleich erwerben sie über die gesamte Schulzeit in der Schule und ab einem angemessenen Alter grundlegende Kompetenzen zum möglichst selbstständigen Wohnen (zum Beispiel beim Probewohnen). Dazu gehört auch das Verrichten von Reinigungs- und Pflegearbeiten im Haushalt, die Wäschepflege, das Treffen von Sicherheitsvorkehrungen im Haushalt und die zeitliche Strukturierung von Tages- und Wochenabläufen. Die Kenntnis grundlegender Rechte und Pflichten trägt zum selbstbestimmten Wohnen ebenso bei wie grundlegende Kompetenzen zum Zusammenleben in einer Gruppe (zum Beispiel innerhalb einer Wohngemeinschaft).

 
Freizeit und Interessen
 

Durch Angebote zur Entwicklung von differenzierten Interessen werden die Schülerinnen und Schüler darin unterstützt, eigene Wünsche und Neigungen zu erkennen, zu entfalten und sich dafür zu engagieren. Die Schule trägt dazu bei, dass sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kompetenzen zur Wahrnehmung und Planung von Freizeitaktivitäten aneignen können, die ihren eigenen Interessen und Wünschen entsprechen. Hierzu zählt auch die Teilhabe am kulturellen Leben.

 

Die Schülerinnen und Schüler lernen, freie Zeiten selbst zu strukturieren, mögliche Freizeitalternativen zu erkunden sowie die Mobilität zu verschiedenen Freizeitorten und das Zeitmanagement zur Koordination von Aktivitäten zu üben.

 
Mobilität
 

Der Erwerb von Kompetenzen im Bereich Mobilität ist auf die gesamte Schulzeit angelegt. Er umfasst je nach Schülervoraussetzungen ein sehr breites Spektrum angefangen beim Ändern und Aufrechterhalten der eigenen Körperposition über die Fortbewegung zu Fuß oder mit Fahrzeugen bis hin zur selbstständigen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

 

1.3 Didaktische Hinweise

 
Selbstbestimmung und Empowerment als Leitideen
 

Die Leitideen Selbstbestimmung und Empowerment dienen als Orientierungsgrundlage für die Schaffung von Angeboten im Lebensfeld Selbstständiges Leben. Sie stehen in enger Wechselwirkung zum Lebensfeld und bedingen sich gegenseitig. Die Lehrkräfte erkennen beziehungsweise greifen von Schülerinnen und Schülern geäußerte Wünsche und Bedürfnisse auf. Sie bieten ihnen Wahlmöglichkeiten an, begleiten sie bei ihren Entscheidungsprozessen, entdecken und schaffen mit ihnen gemeinsam Entwicklungsräume, um sich entfalten zu können. Dies schließt auch die Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit umfassender Behinderung und/oder progredienter Erkrankung in enger Kooperation mit dem Umfeld mit ein.

 
Vielfältige Kontexte
 

Aspekte des Lebensfeldes Selbstständiges Leben finden in Abhängigkeit von individuellen Möglichkeiten und Grenzen in vielfältigen Kontexten statt: zu Hause, in der Schule, im öffentlichen Raum, auf Reisen beziehungsweise bei Schullandheimaufenthalten, in Vereinen und Organisationen oder im Rahmen von organisierten Angeboten durch Träger der Behinderten- und Jugendhilfe. Es ist Aufgabe der Schule, diese Vielfalt für die einzelnen Schülerinnen und Schüler in den Blick zu nehmen. Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler durch ein individuell angepasstes Maß an Unterstützung bei der Bewältigung von Anforderungen in diesem Lebensfeld. Dabei setzt sie in intensiver Kooperation mit dem Umfeld an der Lebenswelt der einzelnen Schülerinnen und Schüler an und nutzt Anregungen von außen.

 
Prozesse langfristig anlegen
 

Viele Kompetenzen dieses Lebensfeldes sind stark auf eine Vorbereitung des Übergangs ins Erwachsenenleben ausgerichtet und von hoher Komplexität. Es ist daher zentral, bereits frühzeitig den Blick auf den Übergang ins nachschulische Leben zu richten. Schon in der Grundstufe und der Hauptstufe werden beispielsweise Grundlagen für ein möglichst selbstbestimmtes Wohnen oder eine selbstständige Nutzung von Verkehrsmitteln gelegt. In kleinen Schritten werden diese über die gesamte Schulzeit sukzessive erweitert. Dem didaktischen Prinzip der Wiederholung kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu.

 
Schule als Lebensraum
 

Der Unterricht im Lebensfeld Selbstversorgung erstreckt sich weit über das Klassenzimmer hinaus. Mit einem weiten Verständnis von Schule als Lern- und Lebensraum finden sich vielfältige Lernanlässe im Schulalltag. Diese gilt es, je nach individuellem Bedarf didaktisch aufzubereiten und so zu strukturieren, dass eine gezielte Kompetenzerweiterung ermöglicht wird. Darüber hinaus ist es wesentlich, auch außerhalb des Schulalltags Lernanlässe zu schaffen (zum Beispiel durch das Wohnen in einer Trainingswohnung, durch die Mithilfe bei der Bewirtung auf einem Dorf- beziehungsweise Stadtfest oder durch die Begleitung der Integration in einen Sportverein). Ermöglicht wird ein solch weites Verständnis von Schule durch flexible Regelungen bezüglich der Unterrichtszeiten der Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte.

 
Lernen in Bewährungssituationen
 

Lernen im Lebensfeld Selbstversorgung ist eng verknüpft mit der Auseinandersetzung mit konkreten Aufgaben und Problemen in lebensbedeutsamen Situationen. Zug fahren lernt man beim Zug fahren, Wohnen beim Wohnen und Einkaufen beim Einkaufen. Es geht darum, Lernsituationen so zu gestalten, dass sich die Schülerinnen und Schüler in subjektiv bedeutsam empfundenen Alltagssituationen bewähren müssen. Das in Teil A dieses Bildungsplans beschriebene Lernen in Handlungsfeldern ermöglicht ein Lernen in Bewährungssituationen mit Ernsthaftigkeitscharakter. Unterstützung in den komplexen Bewährungssituationen erhalten die Schülerinnen und Schüler durch ein an das Vorwissen und die kognitiven Ressourcen angepasstes Maß an Begleitung, passgenaue Hilfsmittel beziehungsweise Strukturierungshilfen und die Möglichkeit des kontinuierlichen, kleinschrittigen Einübens.

 

2 Kompetenzfelder

 
 

2.1 Grund-, Haupt- und Berufsschulstufe

 

2.1.1 Selbstorganisation / Anforderungen und Lernen

 

2.1.1.1 Lernvoraussetzungen schaffen

 

Damit schulisches Lernen gelingen kann, werden in einem kontinuierlichen Prozess Angebote geschaffen, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihre sozial-emotionalen, motorischen, physiologischen, kognitiven und kommunikativen Dispositionen (weiter-)entwickeln können. Somit sollen Voraussetzungen geschaffen werden, damit zum einen Lernen möglich wird, zum anderen Lernprozesse effektiver und gezielter stattfinden können.

 

Diese Kompetenzen bilden die Grundlage für das Lernen in allen schulischen, außerschulischen und nachschulischen Bereichen. Des Weiteren müssen die Lernangebote in allen Fächern und Lebensfeldern an die jeweiligen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler individuell angepasst werden.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten bietet die Schule, damit sich die Schülerinnen und Schüler lernförderliche Voraussetzungen schaffen können?
  • Wie werden Arbeits- und Entspannungsphasen deutlich?
  • Welche räumlichen Voraussetzungen sind in der Schule gegeben beziehungsweise können geschaffen werden, damit die Schülerinnen und Schüler in einer für sie angemessenen Umgebung lernen können?
  • Welche Materialien/Geräte sind in der Schule vorhanden (zum Beispiel Werkzeuge, Maschinen), damit die Schülerinnen und Schüler optimale Lernvoraussetzungen haben?
  • Wie unterstützen Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler im Hinblick darauf, dass sie sich selbstständig günstige Lernvoraussetzungen schaffen können?
  • Wie gestaltet die Schule Lernumgebungen, damit die Schülerinnen und Schüler konzentriert arbeiten können?
  • Welche geeigneten Konzepte für die Lernorganisation bietet die Schule an (zum Beispiel Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children [TEACCH])?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen eine lernförderliche Haltung ein
  • unterscheiden zwischen Anforderungssituationen und (Entspannungs-)Pausen
  • orientieren sich zeitlich und räumlich im Schulalltag
  • richten ihren Arbeitsplatz
  • packen ihre Schulsachen selbstständig ein und aus
  • ziehen entsprechende Kleidung an (zum Beispiel Sport, Schwimmen)
  • verwenden Schreibgeräte
  • nutzen Geräte und Materialien sachgerecht (zum Beispiel Schere, Kleber)
  • bauen Lernstationen oder Versuche auf (zum Beispiel in Klassenzimmer/Sporthalle)
  • suchen sich geeignete Lernorte/-partnerinnen und -partner
  • formulieren was sie lernen wollen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Einnehmen einer angemessenen Haltung
  • Richten des Arbeitsplatzes
  • Aufbau von Sportgeräten
  • Arbeitsvorbereitungen in der Küche
Die Schülerin oder der Schüler
  • reagiert auf Anforderungs- und Entspannungssituationen entsprechend
  • richtet sich Materialien her
  • richtet ihren/seinen Arbeitsplatz mithilfe von Bildern
  • richtet ihren/seinen Arbeitsplatz nach schriftlicher Anweisung
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.2 Handlungen planen und Lernen steuern

 

Im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden Lernangebote gestaltet, die den Schülerinnen und Schülern sukzessive ermöglichen, Lernen selbstständig zu planen und zu steuern. Hierzu nutzt die Schule lebensbedeutsame Felder, um motivierende und sinnstiftende Lernerfahrungen zu ermöglichen. Lernangebote, die die Selbstbestimmung und die Selbstständigkeit im Lernen fördern, ermöglichen allen Schülerinnen und Schülern auf ihrem jeweiligen individuellen Niveau eine Erweiterung der Planungs- und Reflexionsfähigkeiten.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten haben die Schülerinnen und Schüler mit umfassender Behinderung, Lernprozesse mit zu steuern?
  • Welche handlungsorientierten Lernsituationen bietet die Schule?
  • Wie wird das Lernangebot in den Fächern gestaltet, damit sich die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen aneignen, um selbstständig und selbstbestimmt lernen zu können?
  • Welche Unterstützung bekommen wenig oder nicht sprechende Schülerinnen und Schüler?
  • Wie wird die Gestaltung von (Stunden-)Plänen auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt?
  • Wie werden Stunden-, Tages- und Wochenabläufe ritualisiert?
  • Welche Möglichkeiten nutzen die Lehrkräfte im Hinblick auf einen konstruktiven Umgang mit Fehlern?
  • Welche Maßnahmen der räumlichen und zeitlichen Strukturierung erleichtert den Schülerinnen und Schülern selbstständiges Arbeiten?
  • Wie werden Arbeitsprozesse strukturiert?
Die Schülerinnen und Schüler
  • erkennen Gegenstände als Hinweis für darauffolgende Handlungen/Aufgaben/Tätigkeiten
  • deuten Signale oder Symbole
  • reagieren auf Ankündigungen
  • kennen Rituale
  • planen einzelne Handlungsschritte
  • planen komplexe Handlungsketten
  • schätzen Schwierigkeiten ein
  • fordern Hilfe an
  • schätzen Prioritäten ein, legen Reihenfolgen der zu bearbeitenden Aufgaben fest
  • formulieren Ziele
  • zeigen Frustrationstoleranz im Umgang mit Fehlern
  • kennen Lernstrategien und nutzen diese
  • experimentieren
  • entwickeln Lösungsstrategien
  • entwickeln Routinen
  • reflektieren Handlungen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Stundenplan
  • Wochenpläne
  • Hausaufgaben
  • Experimente
  • individuelle Bildungspläne und Lernpläne
Die Schülerin oder der Schüler
  • reagiert auf wiederkehrende Abläufe
  • erkennt an Realgegenständen (zum Beispiel Sportbeuteln) folgende Handlungen (Sport)
  • erkennt Stundenplansymbole und trifft entsprechende Vorkehrungen
  • liest den Stundenplan und bereitet Materialien/Werkzeuge/Utensilien entsprechend vor
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.3 Arbeitsprozesse und -ergebnisse beurteilen und bewerten

 

Die Leistungsfeststellung ist ein wesentlicher Bestandteil der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB). Die Schülerinnen und Schüler werden nach ihren Möglichkeiten in den Prozess aktiv eingebunden. Dabei reflektieren sie gemeinsam mit den Lehrkräften die Arbeitsprozesse und Arbeitsergebnisse. Durch die Feststellung und Bewertung von Lernerfolgen werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, ihren Lernprozess zunehmend selbstständig zu gestalten, zu bewerten und einzuschätzen. Das Wissen um eigene Möglichkeiten, Chancen und Grenzen hilft ihnen, sich eigene realistische Ziele zu setzen und ihre erreichten Leistungen zu bilanzieren. Damit lernen sie, ihren Lernprozess zu reflektieren sowie aufgetretene Schwierigkeiten zu überwinden.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie definiert die Schule den Begriff „Leistung“ und „Leistungsbewertung“?
  • Welche Formen der Leistungsmessung sind im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung angemessen?
  • Welche Möglichkeiten nutzen die Lehrkräfte bei der Leistungsfeststellung bei Schülerinnen und Schülern mit komplexer Behinderung?
  • Wie reflektieren Lehrkräfte Lernprozesse von und mit den Schülerinnen und Schülern?
  • Wer wird am Reflexionsprozess beteiligt und worauf hat sich Schule verständigt?
  • Wie wird die Fähigkeit zu einer realistischen Selbsteinschätzung bei den Schülerinnen und Schülern gefördert?
  • Wie werden Lernergebnisse öffentlich präsentiert?
  • Auf welche Weise wirken Bewertungen leistungsfördernd?
  • Woran wird deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler Bewertungen annehmen und Verantwortung für ihr Lernen übernehmen?
  • Welches Verhalten der Lehrkräfte unterstützt den Prozess der Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler?
Die Schülerinnen und Schüler
  • zeigen Zufriedenheit oder Unzufriedenheit über erbrachte Leistungen
  • äußern sich über erbrachte Leistungen
  • beschreiben beziehungsweise präsentieren Ergebnisse
  • dokumentieren Ergebnisse/Leistungen
  • kontrollieren Ergebnisse
  • vergleichen Leistungen/Ergebnisse
  • würdigen Leistungen bei sich oder anderen
  • schätzen sich und andere selbst ein
  • nehmen und geben Feedback
  • bewerten eigene Leistungen oder die Leistung anderer
  • analysieren/untersuchen Ergebnisse
  • formulieren Ziele für sich selbst
  • überprüfen Zielsetzungen
  • beteiligen sich bei der Bildungsplanung
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Bildungsplanung/Förderplanung
  • Präsentationen
  • Berufswegekonferenz
  • Selbsteinschätzung
  • Selbstkontrolle
  • Zeugnisse
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt Rückmeldungen wahr und reagiert darauf
  • zeigt Ergebnisse und bewertet diese
  • beschreibt eigene Entwicklungen
  • formuliert Ziele für sich selbst und überprüft diese
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.4 Medien/Hilfsmittel nutzen

 

Dem Einsatz von Hilfsmitteln im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung kommt besondere Bedeutung zu. Zum einen können Hilfsmittel Einschränkungen (zum Beispiel in der Lesefähigkeit oder in der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit) kompensieren, zum anderen aber auch Lernprozesse sinnvoll anregen und unterstützen. Hierbei soll der Umgang mit Medien und Hilfsmitteln intensiv geübt werden. Sie bieten sowohl Möglichkeiten des Übens und Wiederholens als auch der Veranschaulichung beziehungsweise der Informationsbeschaffung in unterschiedlichen Bereichen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Hilfsmittel/Medien nutzt die Schule beziehungsweise kann die Schule zur Verfügung stellen?
  • Wie wird gewährleistet, dass die Schülerinnen und Schüler Zugang zu ihrem bedarfsentsprechenden Hilfsmittel haben?
  • Welche Hilfsmittel stehen nicht oder wenig sprechenden Schülerinnen und Schülern zur Verfügung?
  • Welche Hilfsmittel stehen Schülerinnen und Schülern ohne oder mit wenig Lesekompetenz zur Verfügung?
  • Inwiefern haben die Schülerinnen und Schüler Zugang zu Printmedien (zum Beispiel Schülerbücherei, öffentliche Bücherei)?
  • Wie verständigt sich die Schule auf die Umsetzung ihres Medienentwicklungsplans und wird dies in der Schulorganisation erkennbar?
  • Welche Unterstützung bietet die Schule, damit die digitalen Medien zum alltäglichen Werkzeug des Unterrichts werden?
  • Wie regelt die Schule den Zugang zu digitalen Medien – auch außerhalb der Unterrichtszeiten?
  • Welche Arbeits- und Sozialformen werden durch die Arbeit mit digitalen Medien unterstützt?
  • Welche Angebote schafft die Schule, damit Dokumentationen und Präsentationen selbstständig gestaltet und erarbeitet werden können?
  • Welche Möglichkeiten bietet die Schule, Dokumentationen und Präsentationen einer Öffentlichkeit zugänglich zu machen? Wie werden dabei datenschutzrechtliche Bestimmungen beachtet?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung und Pflege der Schulhomepage mit einbezogen?
  • Wie organisiert die Schule die Nutzung digitaler Informationssysteme in pädagogisch verantworteter Weise?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nutzen Hilfsmittel (zum Beispiel Smartphone, Tablet)
  • nutzen (digitale) Medien
  • kommunizieren mit Hilfsmitteln (zum Beispiel Talker, Symboltafeln)
  • kommunizieren in sozialen Netzwerken
  • halten Regeln zur Benutzung digitaler Medien ein
  • finden geeignete Hilfsmittel
  • suchen gezielt nach Informationen beziehungsweise recherchieren im Internet
  • kennen Möglichkeiten und Grenzen von (digitalen) Hilfsmitteln
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Bildtafeln, Talker, Tablets nutzen
  • E-Mail empfangen und schreiben
  • Kommunikation mit Hilfsmitteln
  • Nutzung von Suchmaschinen
  • Präsentationen erstellen
  • Smartphone nutzen
  • Bücher/Printmedien
  • Bücherei
  • Zeitung
Die Schülerin oder der Schüler
  • reagiert auf Eindrücke (zum Beispiel visuell, auditiv)
  • präsentiert Gegenstände (zum Beispiel selbsthergestellte Werkstücke)
  • erstellt und präsentiert Collagen mit Bildern
  • erstellt eine (Powerpoint-)Präsentation
Bezüge und Verweise
 

2.1.2 Selbstversorgung / Körper und Gesundheit

 

2.1.2.1 Körperpflege und Hygiene

 

In der Schule werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet, durch Körperpflege und Hygiene für ihr körperliches Wohlbefinden und ihre Gesunderhaltung zu sorgen. Die Schule bezieht dabei kulturelle, familiäre und persönliche Wertvorstellungen mit ein; dies gilt auch für Fragen der Kosmetik und des persönlichen Erscheinungsbildes.

 

Hilfestellungen in der Pflege werden in der Schule unter Wahrung der Intimsphäre, der Geschlechtsspezifität und unter Berücksichtigung des Lebensalters gewährt.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie schafft die Schule bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für Körperpflege und Hygiene?
  • Wie wird gewährleistet, dass durch personelle, räumliche und sächliche Ausstattung Körperpflege und Hygiene in einer ansprechenden Atmosphäre stattfinden kann?
  • Wie werden schulische und häusliche Routinen zu Körperpflege und Hygiene besprochen und abgestimmt?
  • Wie unterstützen die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler in geschlechtsspezifischen Fragestellungen zu Körperpflege und Hygiene?
  • Wie wird gewährleistet, dass Körperpflege und Hygiene auch für die Entwicklung von Körperschema und räumlichem Denken nutzbar gemacht werden?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen körperliche und psychische Bedürfnisse wahr und teilen diese mit
  • unterstützen und führen Alltagsroutinen der Körperpflege und Hygiene durch
  • entwickeln und zeigen eigene Wünsche und Bedürfnisse zum äußeren Erscheinungsbild
  • realisieren und akzeptieren andere Wertvorstellungen
  • wissen um die Beschaffung und Anwendung von Pflegeprodukten
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Baden und Duschen
  • Reinigung von Gesicht und Händen
  • Mund- und Zahnpflege/Haarpflege
  • Toilettengang inklusive der hygienischen Maßnahmen
  • Kosmetik
  • Anpassung des Raumklimas
  • Unterstützung von Pflegehandlungen (zum Beispiel durch Lagerung und Atemhilfen)
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt durch assistierende Pflege Druck, Temperatur, Berührung, Wasser, Seife, Stoff oder Ähnliches wahr
  • reinigt und pflegt sich situationsbezogen und routinemäßig selbstständig Hände und Gesicht
  • plant und dokumentiert Reinigungsabläufe anhand von Bildern
  • schreibt für einen Schullandheimaufenthalt eine Packliste für das Waschen
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.2 Kleidung

 

Die Schule unterstützt die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Kleidung, die neben dem Schutz vor Einflüssen der Witterung und Bezugspunkten zu Tätigkeiten auch eine wichtige Rolle innerhalb sozialer Interaktion spielt. Neben dem Erwerb praktischer Kompetenzen diskutiert die Schule auch Fragen zum persönlichen Geschmack und modischen Trends. Mitbestimmung, Mitverantwortung und Eigenaktivität sind dabei zu berücksichtigen. Der enge Kontakt mit außerschulischen Bezugspersonen erscheint in diesem Zusammenhang besonders wichtig.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Vereinbarungen bezüglich Kleidung werden in der Schule entwickelt und mit den Eltern kommuniziert?
  • Welche Möglichkeiten bietet die Schule, die Pflege von Kleidung einzuüben?
  • Wie sichert die Schule die Qualität des Handlings beim An- und Auskleiden in Situationen der Assistenz?
Die Schülerinnen und Schüler
  • entwickeln ein Körperschema
  • verwenden Verschlüsse sachgerecht und ziehen Kleidung an und aus
  • nutzen Kleidung je nach Verwendungszweck
  • kennen und wenden Pflegemöglichkeiten an
  • benennen Kleidungsstücke
  • äußern Vorlieben und entwickeln einen persönlichen Geschmack
  • wählen passende Größen und Materialien aus und kaufen Kleidung ein
  • akzeptieren andere Kleidungsstile
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • An- und Auskleiden
  • Auswahl von Kleidern nach Tätigkeit
  • Kleiderpflege
  • Mein Geschmack – dein Geschmack
Die Schülerin oder der Schüler
  • zeigt durch Muskeltonus, Mimik und Gestik eine Reaktion auf bestimmte Kleidungsstücke
  • wählt die adäquate Kleidung für eine schulische Aktivität
  • ordnet den Rollen im szenischen Spiel die passenden Kleidungsstücke zu
  • erstellt anhand des Wochenablaufs in der Trainingswohnung eine Liste der benötigten Kleidungsstücke
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.3 Ernährung, Kochen und Bewirtung

 

Die Schülerinnen und Schüler werden sowohl bei der Nahrungsaufnahme, als auch beim selbstständigen Essen und Trinken angeleitet und unterstützt. Lernanlässe für die Gestaltung von Essen und Trinken als kommunikative, lustvolle Handlungen in kulturellen Bezügen werden aufgegriffen. Die Schülerinnen und Schüler lernen Speisen zuzubereiten und Gäste zu bewirten.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie thematisiert und unterstützt die Schule gesunde Ernährung?
  • Wie ist die Schule räumlich und sächlich bezüglich der Zubereitung von Speisen ausgestattet?
  • Wie werden soziokulturelle Bedingungen der Schülerinnen und Schüler beim Zubereiten und Essen von Speisen berücksichtigt?
  • Wie sorgt die Schule für eine Qualität hinsichtlich der Assistenzleistungen bei der Nahrungsaufnahme?
  • Wie wird der Kontakt zu außerschulischen Partnern ausgestaltet?
Die Schülerinnen und Schüler
  • automatisieren und verfeinern motorische Abläufe
  • essen Lebensmittel eigenständig mit der Hand
  • essen mit Messer, Gabel und Löffel
  • kochen Gerichte selbstständig und in Gemeinschaft
  • besorgen Lebensmittel und bewirten Gäste
  • lagern Lebensmittel sachgerecht
  • wenden Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln an
  • zeigen individuelle Vorlieben an
  • praktizieren Verhaltensregeln und Kommunikationsformen situativ angemessen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Ernährung zur Existenzsicherung
  • Essen und Trinken als soziokulturelles Geschehen
  • Zubereitung von Speisen und Getränken
  • Beschaffung von Zutaten
  • Kochen in der Klassengemeinschaft
  • Bewirtung von Gästen
  • Lebensmittelkunde
Die Schülerin oder der Schüler
  • tastet, schmeckt, riecht Lebensmittel
  • wäscht, schneidet, schält, reibt, mixt Lebensmittel sachgerecht
  • vollzieht Handlungsabläufe anhand bildlicher Darstellungen
  • schreibt ein eigenes Rezept
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.4 Einkauf, Verkauf, Geld

 

Im Umgang mit Geld und bei Einkäufen von Dingen des täglichen Bedarfs werden die Schülerinnen und Schüler zur Selbstständigkeit ermutigt. Die Schule ermöglicht den Verkauf von selbst produzierten Waren und die Verwendung des Erlöses für schulische Aktivitäten. Sie stellt Felder zur Verfügung, in denen die Schülerinnen und Schüler lernen, mit vorgegebenen Budgets hauszuhalten und Konsumbedürfnisse anzupassen. Die Schule begegnet in enger Kooperation mit dem Umfeld möglichen Gefährdungen der Schülerinnen und Schüler bei Geldgeschäften.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wo überträgt die Schule den Schülerinnen und Schülern Verantwortung im Umgang mit Geld?
  • Wie werden außerschulische Partner im Unterricht einbezogen?
  • Wie leistet die Schule Prävention in Bezug auf Diebstahl und Betrug im realen Leben sowie im Internet?
  • Welche Geschäfte in der näheren Umgebung eignen sich für ein Lernen vor Ort?
Die Schülerinnen und Schüler
  • kennen Einkaufs- und Verkaufsmöglichkeiten und nutzen diese
  • ritualisieren Alltagshandlungen im Umgang mit Geld
  • gehen mit Geld- und Zahlungsverkehr um
  • stimmen eigene Bedürfnisse mit dem vorhandenen Budget ab
  • erkennen Gefahren in Bezug auf Werbung sowie Betrug und Diebstahl
  • schätzen ihre eigenen Fähigkeiten ein und holen Hilfe ein
  • vergleichen Preise beim Einkauf von Waren
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Waren des täglichen Bedarfs und persönlicher Bedürfnisse
  • Geschäfte in der näheren und weiteren Umgebung
  • Planung und Tätigung eines Einkaufs
  • Planung und Tätigung eines Verkaufs
  • Umgang mit Geld und Zahlungsverkehr
  • Werbung und Preisvergleich
  • Taschengeld und Klassenkasse
  • Budget und Haushaltsführung
  • Betrug und Diebstahl
  • Unterstützersysteme zur Thematik
Die Schülerin oder der Schüler
  • passt sich den Gegebenheiten einer fremden Umgebung an, stabilisiert sich
  • findet im Geschäft die benötigten Waren
  • erstellt mit bildlichen Repräsentationen eine Einkaufsliste
  • berechnet die Menge der noch zu kaufenden Waren im Verhältnis zu den Konsumentinnen/Konsumenten
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.5 Umgang mit Geräten

 

Im Umgang mit technischen Geräten erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Handlungsfähigkeit. Die Schule berücksichtigt, dass Geräte der Unterhaltung und Kommunikation für die Schülerinnen und Schüler möglicherweise bedeutende Grundlagen für die Orientierung in Schule, Arbeit und Freizeit bieten.

 

Die sachgerechte Bedienung und Wartung von Geräten sorgen für deren Langlebigkeit. Die Lehrkräfte weisen in dem Zusammenhang auf die Beachtung von Sicherheitsaspekten hin.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie können Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler in die Wartung von Geräten einbinden und natürliche Lernanlässe schaffen?
  • Wie werden Sicherheitsvorkehrungen beachtet? Welche Rolle spielt dabei die/der Sicherheitsbeauftragte der Schule?
  • Wie werden Geräte inventarisiert und der Zugang gewährt und verwaltet?
  • Welche Vereinbarungen trifft die Schule zum Umgang mit technischen Geräten?
  • Wie werden die Lehrkräfte im Umgang mit technischen Geräten geschult?
Die Schülerinnen und Schüler
  • setzen Geräte in bestimmten Alltagssituationen ein
  • kennen unterschiedliche Bedienungsmechanismen
  • befolgen energiesparende Maßnahmen
  • beachten Sicherheitsvorkehrungen
  • gehen mit Geräten sorgsam und sachgerecht um
  • fragen nach Hilfe, wenn sie Unterstützung brauchen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Geräte und deren Bedienung
  • Verschlüsse und deren Bedienung
  • Befestigungen und Verbindungen
  • Warten von Geräten
  • Sicherheit und Gefahren
  • Hilfesysteme
Die Schülerin oder der Schüler
  • testet die Haltbarkeit einer Holzverbindung aus Schrauben
  • verbindet anhand einer bildlichen Darstellung einen PC mit einem Lautsprecher
  • baut ein Regal anhand einer schriftlichen Anleitung
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.6 Instandhaltung und Reparatur

 

Die Schule bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Räume und Gegenstände zu reinigen und Reparaturen auszuführen. Die Entwicklung von ästhetischen Wertvorstellungen wird genauso beachtet wie ökologische Verhaltensweisen im Sinne einer ressourcenorientierten Wertstoffentsorgung und persönlichen Müllvermeidung. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Verantwortung für Dinge des täglichen Lebens zu übernehmen. Die Tätigkeiten werden von den Schülerinnen und Schülern auch als Dienstleistungen innerhalb und außerhalb der Schule angeboten.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern zur Durchführung kleinerer Reparaturen?
  • Wie entwickelt die Schule ein Konzept zur Wertstoffsortierung und Müllvermeidung?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler zu umweltfreundlichem Verhalten angeregt?
  • Wie kann die Schule es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, kleinere Dienstleistungen zu erbringen?
  • In welcher Form kooperiert die Schule mit ortsansässigen Betrieben?
Die Schülerinnen und Schüler
  • wenden Grundtechniken für Reinigen, Reparieren und Entsorgen an
  • übernehmen Verantwortung für Lebensräume und Dinge des täglichen Bedarfs
  • setzen handwerkliche Fähigkeiten situationsgerecht ein
  • erweitern ihr Bewusstsein für den Umgang mit Ressourcen und für die Sauberhaltung der Umwelt
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Reparaturen (zum Beispiel von Kleidung, Fahrzeugen, Geräten und Möbeln)
  • Recycling
  • Dienstleistungen
  • Schülerfirma
  • Reinigungen
  • Hilfen für den Hausmeister
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt Gerüche und Geräusche in einer Fahrzeugwerkstatt wahr
  • repariert Fahrräder innerhalb der Fahrrad-AG
  • tauscht nach Bildanleitung Teile an Rädern aus
  • schreibt in Absprache mit einer Kundin / einem Kunden für die Schülerfirma eine Liste noch auszuführender Reparaturen
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.7 Informationen, Anträge, Termine

 

Schulisches Zusammenleben ist neben dem pädagogischen Miteinander auch durch Informationsaustausch, Verwaltung und Absprachen geprägt. Die Schule befähigt ihre Schülerinnen und Schüler zur Teilhabe an internen Abläufen und schafft dadurch die Voraussetzungen, die erworbenen Kompetenzen in Freizeitgestaltung, häusliches und berufliches Leben zu transferieren. Dabei finden Kompetenzen aus Fächern und Lebensfeldern ihre direkte Anwendung.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie bietet die Schule den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, zeitliche Planungen vorzunehmen?
  • Welche Formulare füllen die Schülerinnen und Schüler aus und welche Anträge stellen sie?
  • Wie bezieht die Schule die Eltern in Informationsprozesse mit ein?
  • In welcher Form können die Schülerinnen und Schüler neue Medien zur Informationsbeschaffung nutzen?
  • Ermöglicht die mediale Ausstattung der Schule barrierefreie Zugänge zu Informationen?
  • Wie unterstützt der Unterricht in den Fächern und Lebensfeldern die lebenspraktische Anwendung in Freizeit und Arbeit?
  • Wie arbeitet die Schule mit außerschulischen Partnern zusammen und sorgt für einen Wissenstransfer?
  • Wie werden Hilfeleistungen weiterer Partner bereitgestellt?
  • Welche Rolle spielt die SMV?
Die Schülerinnen und Schüler
  • halten Termine und Absprachen ein
  • lesen Informationen und setzen diese um
  • füllen Anträge (mit Hilfe) aus
  • benutzen Informationswege situationsgerecht
  • kennen einfache bürokratische Abläufe
  • wissen, an wen sie sich bei Fragestellungen wenden können
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Informationsbeschaffung und Auswertung durch Internet, Smartphone, iPad, Telefon, Schriftverkehr, Zeitung, TV oder persönlichen Kontakt
  • Informationsweitergabe durch verschiedene Medien
  • Informationen an Eltern
  • Botengänge
  • Beschaffung von Anträgen
  • Treffen von Terminabsprachen
  • Rollenspiele zur Thematik
  • Datenschutz
Die Schülerin oder der Schüler
  • zeigt und beschreibt den Eltern Unterrichtsmaterialien
  • fotografiert das eigene Klassenzimmer und zeigt den Eltern das Bild
  • übermittelt schriftlich Informationen an die Eltern
Bezüge und Verweise
 

2.1.3 Wohnen und Haushalt

 

2.1.3.1 Verschiedene Wohnformen

 

Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich mit kulturellen, sozialen und persönlichen Aspekten zu beschäftigen, die verschiedene Wohnformen beeinflussen. Jede Schülerin, jeder Schüler bringt dabei ihre/seine eigenen Wohnerfahrungen ein. Wohn- und Veränderungsbedürfnisse sowie Wünsche werden thematisiert, Wohnmöglichkeiten werden, orientiert am Alter der Schülerinnen und Schüler, erprobt und soweit möglich mitgestaltet.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten erhalten die Schülerinnen und Schüler, sich an der Ausgestaltung von Räumen in der Schule zu beteiligen?
  • Welche Möglichkeiten zur Erprobung von Wohnraum kann die Schule bereitstellen?
  • Mit welchen Kooperationspartnern werden Wohnerprobungen durchgeführt?
  • Inwieweit beschäftigt sich die Schule mit einem Konzept zum Probewohnen?
  • Welche Regelungen trifft die Schule bezüglich der Ausgestaltung der Lehrerarbeitszeit während des Probewohnens?
Die Schülerinnen und Schüler
  • entwickeln einen Bezug zum eigenen Wohnraum
  • gestalten Räume in der Schule
  • nehmen unterschiedliche Wohnräume wahr und überprüfen eigene Vorlieben
  • erproben unterschiedliche Wohnformen über einen längeren Zeitraum
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Einrichten von Wohnraum
  • Entwickeln und Benennen von Vorlieben in Bezug auf Wohnraum
  • Nutzung von Wohnraum
  • Unterstützungssysteme
  • Selbstständiges Wohnen
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt den neuen Wohnraum mit unterschiedlichen Sinnen wahr
  • erkundet die neue Wohnung und benutzt die vorhandene Einrichtung und Ausstattung angemessen
  • orientiert sich an bebilderten Wochenplänen, um Dienste durchzuführen
  • nutzt schriftliche Anleitungen im Haushalt
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.2 Gestaltung der Zeit

 

Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich an einem geregelten Tages- und Wochenrhythmus zu orientieren. Festgelegte und planbare Zeiten sind dabei ebenso in den Blick zu nehmen wie frei verfügbare Zeit mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Die Bedeutung, sich an fremdgesetzte Zeitvereinbarungen zu halten, wird thematisiert. Es werden eigene Strategien aufgegriffen, wie Zeitintervalle nach individuellen Bedürfnissen gestaltet und Abweichungen von geplanten Abläufen akzeptiert werden.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten erhalten die Schülerinnen und Schüler, sich an der Ausgestaltung von Zeit in der Schule zu beteiligen?
  • Wie taktet und gestaltet die Schule die Rhythmisierung im Tagesablauf?
  • Welche Möglichkeiten nutzt die Schule, um fremdgesetzte und frei verfügbare Zeiten subjektiv sinnvoll erlebbar zu machen?
  • Inwieweit wird das Thema Gestaltung der Zeit mit dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler thematisiert?
  • Stellt die Schule Hilfen zur individuellen Erfassung von Zeit zur Verfügung?
Die Schülerinnen und Schüler
  • entwickeln einen Bezug zu zeitlichen Abläufen
  • gestalten Zeit in der Schule
  • planen Verabredungen und führen diese durch
  • orientieren sich an der Uhrzeit und schätzen Zeitspannen ab
  • beachten zeitliche Vorgaben und erfüllen Pflichten
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Uhr
  • Visualisierungssysteme für Zeiten
  • eigene Zeit / fremdbestimmte Zeit
  • Arbeitspläne
  • Unterstützungssysteme bei ungeplanten Ereignissen
  • Nutzung von Zeit
Die Schülerin oder der Schüler
  • reagiert somatisch auf unterschiedliche Phasen des Tages
  • nutzt die Spielstunde bewusst subjektiv sinnvoll
  • gestaltet den eigenen Stundenplan mit Bildern zu Zeiten freier und geplanter Aktivität
  • schreibt auf, wie sie/er ihre/seine freie Zeit nutzen möchte und geht mit ihrer/seiner Lehrkraft darüber ins Gespräch
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.3 Reinigungs- und Pflegearbeiten

 

Die Schülerinnen und Schüler erfahren kleinschrittig, wie Reinigungs- und Pflegearbeiten in Wohnung und Haushalt durchgeführt werden können. Erkenntnisse und Fertigkeiten bisheriger Erfahrungen bilden hierfür den Ausgangspunkt und werden nach und nach ausdifferenziert.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten erhalten die Schülerinnen und Schüler, im Schulalltag Reinigungs- und Pflegearbeiten durchzuführen?
  • Kooperiert die Schule mit Dienstleistungsunternehmen in diesem Segment?
  • Besteht die Möglichkeit, im Probewohnen in einer Realsituation erworbene Kompetenzen anzuwenden?
  • Inwieweit wird das Thema Reinigungs- und Pflegearbeiten mit dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler thematisiert?
  • Welche Hilfsmittel stellt die Schule zur Verfügung?
  • Können Serviceleistungen (zum Beispiel in Form einer Schülerfirma) angeboten werden?
Die Schülerinnen und Schüler
  • unterscheiden eigene und fremde Dinge
  • nutzen Ordnungssysteme
  • erkennen, wenn etwas gereinigt werden muss
  • führen einfache Reinigungs- und Pflegearbeiten aus
  • bedienen Hilfsmittel zu Hauspflege sachgerecht
  • pflegen ihre Wäsche mithilfe der notwendigen Schritte
  • wissen, wann sie gezielt Hilfe in Anspruch nehmen müssen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Waschmaschine, Bügeleisen
  • Reinigungsarten
  • Haushaltspläne und Ordnungssysteme
  • Unterstützungssysteme
  • Werkzeug
  • Müll
Die Schülerin oder der Schüler
  • reagiert auf Gegenstände, die nicht zu ihrem/seinem gewohnten Umfeld gehören
  • unterscheidet Müll von brauchbaren Utensilien
  • sortiert Papiermüll und Glas in die entsprechenden Behälter
  • liest im Müllkalender nach, wann die Restmülltonne abgeholt wird
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.4 Sicherheit im Haushalt

 

Die Schülerinnen und Schüler erlernen ein Mindestmaß an sicherheitsrelevanten Vorkehrungen im Haushalt. Dabei spielt der sachgerechte Gebrauch von Gegenständen ebenso eine Rolle wie das Treffen von Maßnahmen, um die Sicherheit im Haushalt zu erhöhen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Sicherheitsmaßnahmen im Haushalt werden in der Schule zum Thema gemacht?
  • Werden Erste-Hilfe-Kurse für die Schülerinnen und Schüler angeboten?
  • In welchen Abständen werden sicherheitsrelevante Maßnahmen eingeübt?
  • Welche Hilfesysteme werden thematisiert, die von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden können?
Die Schülerinnen und Schüler
  • entwickeln ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit im eigenen Privatraum
  • verwenden Hilfsmittel sachgerecht
  • wissen um die Gefahr von gefährlichen Substanzen für sich und andere
  • wissen, was in einem Notfall zu tun ist, beziehungsweise können Hilfe holen
  • verwenden defekte Gegenstände und Geräte nicht mehr
  • grenzen sich Fremden gegenüber ab
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Sicherheitshinweise
  • Erste Hilfe
  • Aufbewahrungssysteme
  • Unterstützungssysteme
  • Schließsysteme
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt Luftveränderungen im Raum bei offenen und verschlossenen Fenstern wahr
  • schließt oder öffnet eine Türe mit einem Schlüssel
  • erliest eine Bildanleitung zum Öffnen/Schließen eines Fensters
  • beschriftet die unterschiedlichen Schlüssel einer Wohnung nach Einsatzzweck
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.5 Zusammenleben in einer Gruppe

 

Das Wahrnehmen eigener und fremder Bedürfnisse erleichtert das Zusammenleben in einer Gruppe. Begegnungen und Beziehungen entstehen und müssen wahrgenommen und eingeordnet werden; ebenso gilt es Konflikte auszuhalten und altersadäquat zu reagieren.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Haltung hat die Schule zum Thema Konflikt?
  • Wie kann die SMV das schulische Zusammenleben mitgestalten?
  • Wie kann die Schule inner- und außerunterrichtliche Begegnungsmöglichkeiten schaffen?
  • Welche Regeln hat die Schule für das Zusammenleben formuliert?
  • Welche Hilfesysteme stehen bereit, wenn das schulische Zusammenleben sich schwierig gestaltet?
  • Gibt es in der Schule räumliche Möglichkeiten, sich zurückzuziehen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • knüpfen selbstbestimmt Kontakte
  • erleben sich als eigenständige Person
  • nehmen Anwesenheit und Abwesenheit wahr
  • geben sich und der Gruppe Regeln
  • erkennen Konflikte
  • kennen Strategien zur individuellen Konfliktbewältigung
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Konfliktbewältigungsstrategien
  • WG-Regeln
  • Kontakte
  • Unterstützungssysteme
  • Selbstwahrnehmung
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt eine Lageveränderung von außen an ihrem/seinem Körper wahr
  • beschreibt, wie es ihr/ihm gerade geht
  • findet das passende Bild zum eigenen Gefühlszustand
  • macht Tagebucheinträge zum eigenen Gemütszustand während der Zeit des Probewohnens
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.6 Rechte und Pflichten

 

Die Schülerinnen und Schüler lernen in klar umgrenzten und nachvollziehbaren Feldern die Wichtigkeit von Regeln und Verantwortungsübernahme kennen. Jede und jeder Einzelne trägt ihren/seinen Teil dazu bei, dass das Zusammenleben auf einem sicheren und tragfähigen Fundament gelingen kann. Dazu gehört es auch, seine eigenen Rechte zu kennen und angemessen einzufordern.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden in der Schule Rechte und Pflichten thematisiert?
  • Sind Rechte und Pflichten für alle nachvollziehbar festgehalten?
  • Wie werden außerschulische Partner in den Unterricht eingebunden?
  • Kommt die Schule mit Eltern und Erziehungsberechtigten über das nachschulische Leben ihrer Kinder ins Gespräch und thematisiert rechtliche Fragestellungen?
  • Wie ist die SMV im schulischen Alltag eingebunden?
Die Schülerinnen und Schüler
  • kennen eigene Rechte und Pflichten
  • halten Regeln ein
  • verstehen relevante Verträge
  • suchen bei Bedarf Anlaufstellen auf und fordern Hilfe ein
  • lehnen unerwünschte Unterstützung ab
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • rechtliche Regelungen in Leichter Sprache
  • WG-Regeln
  • Kostenplan
  • Rücksichtnahme
  • Unterstützungssysteme
  • Verträge
Die Schülerin oder der Schüler
  • schließt mit der Lehrkraft verbal eine Vereinbarung zu einem Klassenamt ab
  • stellt einen bebilderten Plan zu den Klassenregeln auf
  • beschriftet den Plan mit den Klassenregeln und überwacht die Einhaltung
Bezüge und Verweise
 

2.1.4 Interessen und Freizeit

 

2.1.4.1 Interessen entwickeln und Freizeit erleben und gestalten

 

Durch Angebote zur Entwicklung von differenzierten Interessen werden die Schülerinnen und Schüler darin unterstützt, eigene Wünsche und Neigungen zu erkennen, zu entfalten und sich dafür zu engagieren. Die Schule trägt dazu bei, dass sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kompetenzen zur Wahrnehmung und Planung von Freizeitaktivitäten aneignen können, die ihren eigenen Interessen und Wünschen entsprechen. Dies geschieht vor allem über eine explizite Bearbeitung des Themas im Unterricht. Darüber hinaus bietet die Schule verlässlich freie Zeiten, in denen die Schülerinnen und Schüler – gegebenenfalls mithilfe von Strukturierungsmaßnahmen – selbstbestimmt ihren Aktivitäten nachgehen können. Die Schülerinnen und Schüler lernen, freie Zeiten selbst zu strukturieren, mögliche Freizeitalternativen zu erkunden sowie die Mobilität zu verschiedenen Freizeitorten und das Zeitmanagement zur Koordination von Aktivitäten zu üben. Freizeiterziehung orientiert sich an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Sie muss im direkten Umfeld der Schülerinnen und Schüler inner- und außerhalb der Schule wirksam werden. Um den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten zur Eigeninitiative und Auswahl zu bieten, werden Unterrichtsangebote zur Freizeiterziehung teilweise offen und flexibel gestaltet.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie wird durch eine feste Tagesstruktur und durch eine übersichtliche Gliederung zeitlicher Abläufe die Unterscheidung von Freizeit und zweckbestimmter Zeit erleichtert?
  • Welche Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler gibt es, sich bei der Planung von Zeitabschnitten zu beteiligen?
  • Welche Unterstützungsmaßnahmen erhalten die Schülerinnen und Schüler, um Interessen zu bekunden?
  • Welche Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung gibt es im Schulalltag? Wie werden dabei unterschiedliche Bedürfnisse (zum Beispiel nach Ruhe, Bewegung, sozialer Interaktion und Entspannung) berücksichtigt?
  • Welche Arbeitsgemeinschaften und klassenübergreifenden Freizeitaktivitäten gibt es in der Schule?
  • Wie unterstützt die Schule das Erkunden von Freizeitmöglichkeiten im häuslichen Umfeld beziehungsweise in der Schulumgebung?
  • Welche Möglichkeiten und Zugänge zur Beschaffung von Informationen über Freizeitmöglichkeiten stellt die Schule zur Verfügung?
  • Wie werden die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler über außerschulische Freizeitangebote und mögliche Assistenz informiert und beraten, auch für punktuelle Entlastungen?
  • Welche Vereinbarungen gibt es an der Schule bezüglich Ausflügen oder Schullandheimaufenthalten?
  • Wie organisiert die Schule zusätzliche Assistenz und Begleitpersonen für schulische Ausflüge, Freizeiten oder Mehrtagesfahrten?
  • Wie kooperiert die Schule mit Vereinen und Organisationen?
  • Wie können die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen und Hobbys in den Schulalltag und in den Unterricht einbringen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen freie Zeit als Freizeit in Abgrenzung zu zweckbestimmter, verplanter Zeit wahr
  • zeigen eigene Vorlieben in Bezug auf die Ausübung von Freizeitaktivitäten
  • informieren sich über Freizeitmöglichkeiten
  • treffen selbstbestimmt Entscheidungen zu verschiedenen Freizeitmöglichkeiten
  • nehmen Unterstützungsmöglichkeiten bei der Organisation und Gestaltung von Freizeitangeboten wahr
  • organisieren und planen Freizeittermine für sich selbst
  • nutzen unterschiedliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
  • verabreden sich mit anderen zu Freizeitaktivitäten
  • suchen Freizeitorte mit oder ohne Hilfe auf
  • erkennen eigene Möglichkeiten und Grenzen in der Freizeitgestaltung und entwickeln eine realistische Selbsteinschätzung
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Treffen von Verabredungen
  • Kennenlernen von Freizeitangeboten und Erleben verschiedener Freizeitmöglichkeiten
  • Einholen von Informationen über Freizeitangebote von Institutionen, Verbänden und Vereinen
  • Vorbereitung eines Ausflugs oder Schullandheimaufenthalts
  • eigene Hobbys
  • Aufsuchen von Freizeitorten
  • Organisation von Assistenz bei Freizeitangeboten
  • Abfrage von Wünschen zur Pausengestaltung durch die Schülermitverantwortung (SMV)
  • Besuch bei Mitschülerinnen und Mitschülern beziehungsweise selbst Einladung von Besuch
  • Einrichtung einer Kiste mit Lieblingsdingen zum Hantieren
  • Besuch öffentlicher Einrichtungen wie Spielplatz, Bücherei, Jugendzentrum, Theater
Die Schülerin oder der Schüler
  • erwirbt mittels basal-sinnlicher Erlebnisformen einen Einblick in die Angebote und drückt Zustimmung oder Ablehnung aus
  • informiert sich in Form von Hospitationen über die Auswahl bestimmter Anbieter und nimmt nach eigenen Neigungen an einem Angebot teil
  • sichtet Broschüren, Kataloge und Faltblätter über außerschulische Angebote und lässt sich beraten
  • vergleicht Angebote verschiedener Anbieter und beschreibt die Unterschiede
Bezüge und Verweise
 

2.1.5 Mobilität

 

2.1.5.1 Körperposition ändern und aufrechterhalten

 

Die Lehrkräfte nehmen kleinste, oft unbewusste Bewegungen bei den Schülerinnen und Schülern wahr. Sie greifen diese auf und bieten für die Automatisierung von Bewegungsabläufen und die Aufrechterhaltung von Körperpositionen passgenaue Unterstützung an. Dabei berücksichtigen sie, dass funktionale Übungen in Handlungszusammenhänge eingebunden werden.

 

Die Lehrkräfte unterstützen die Schülerinnen und Schüler dabei, sich aufzurichten, Bewegungsübergänge zu koordinieren und Körperpositionen zu halten. Sie berücksichtigen dabei das individuelle Tempo der Schülerinnen und Schüler sowie den Einfluss von Körper und psychischer Befindlichkeit.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden Bewegungserleichterungen, -kompensationen und -erweiterungen in den Unterricht einbezogen?
  • In welchen curricularen Zusammenhängen fördert die Schule die Freude an der Bewegung?
  • Wie wird durch die räumliche Ausstattung Bewegung ermöglicht?
  • Wie arbeiten die Lehrkräfte mit anderen Fachdisziplinen zusammen und bilden sich fort?
  • Wie kommt es zu einem sich ergänzenden Abgleich pädagogischer und therapeutischer Angebote?
  • Welche Konzepte hält die Schule bereit, damit die Lehrkräfte (zum Beispiel beim Lagern) professionell auf ihre eigene Körperhaltung achten?
Die Schülerinnen und Schüler
  • ändern ihre Körperposition und halten sie aufrecht
  • variieren Bewegungen und Bewegungswechsel und gestalten sie aktiv mit
  • antizipieren Bewegungsabläufe, automatisieren und verfeinern sie
  • nehmen Lagerungsmaßnahmen zur Unterstützung der Körperposition an und halten sie für eine Zeit aufrecht
  • nehmen gesundheitsfördernde Haltungen beim Sitzen ein
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Lagerung und Transfer (Bauchlage auf dem Keil, vom Rollstuhl auf den Sitzstuhl, stabile Sitzposition am Tisch)
  • An- und Ausziehen
  • Essen und Trinken
  • gezielte unterrichtsimmanente Bewegungsangebote
Die Schülerin oder der Schüler
  • nimmt Bewegungswechsel wahr
  • wechselt ihre/seine Position und bildet über Nachahmung einen Kreis mit ihren/seinen Mitschülerinnen und Mitschülern
  • wechselt nach bildlicher Vorgabe Körperhaltungen
  • baut im Sport einen Parcours aus der Erinnerung nach und leitet dabei ihre/seine Mitschülerinnen und Mitschüler mit an
Bezüge und Verweise
 

2.1.5.2 Sich selbst fortbewegen

 

Die Schülerinnen und Schüler werden unterstützt, sich auf individuelle Art und Weise fortzubewegen. Sie erweitern dabei ihren Erfahrungsraum und erkunden die nähere und weitere Umgebung.

 

Vielfältige neue Möglichkeiten zur Fortbewegung tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Die Lehrkräfte unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Erschließung ihrer Lebensräume.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Räume außerhalb des Klassenzimmers bieten sich als Erschließungsräume an?
  • Wie wird das Umfeld der Schülerinnen und Schüler in die Mobilitätsförderung einbezogen?
  • Wie werden Chancen und Risiken von größer werdenden Aktionsradien thematisiert?
  • Wird das Thema „Aufsichtspflicht“ mit allen Beteiligten angemessen kommuniziert?
Die Schülerinnen und Schüler
  • erschließen neue Lebens- und Erfahrungsräume
  • bewegen sich in ihrem unmittelbaren und mittelbaren Umfeld fort
  • verknüpfen Fortbewegung mit Selbstwirksamkeitserfahrungen
  • nutzen individuelle Hilfsmittel für das Fortbewegen und Gehen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • selbsttätige Fortbewegung in allen Situationen des Schulalltags
  • Hol- und Bringaufträge im Schulalltag mit Fortbewegung innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers
  • Unterrichtsgänge mit Orientierung in der Schule
  • Fortbewegung auf unterschiedlichen Untergründen
  • Bewältigung längerer Wegstrecken
  • Bewältigung von Hindernissen und Bewegung in Menschenansammlungen
  • Verwendung von Geräten, Ausrüstung, Hilfsmitteln und Fahrzeugen
Die Schülerin oder der Schüler
  • erlebt Räume mit den ihr/ihm zugänglichen Sinnen
  • führt Gäste durch das Schulhaus
  • findet Wege anhand von markanten Beschilderungen
  • orientiert sich anhand von Plänen, Zeichnungen oder Skizzen im Haus
Bezüge und Verweise
 

2.1.5.3 Gegenstände tragen, bewegen und handhaben

 

Bewegungen zum Gebrauch von Gegenständen dienen als Mittel zum Zweck für die Bewältigung lebenspraktischer Alltagssituationen, die dem Wohnen, dem Arbeiten oder auch der Freizeitgestaltung zugrunde liegen.

 

Durch zielgerichtete und individualisierte Angebote lernen die Schülerinnen und Schüler ihre Bewegungen beim Greifen, Ziehen, Stoppen, Fangen, Halten, Drehen, Wenden und anderem zu koordinieren und zu verfeinern.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Hilfen stellt die Schule für das Lernen in Alltagshandlungen bereit?
  • Wie gestaltet die Schule die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Entwicklung von Routinen?
  • Wie schaffen die Lehrkräfte notwendige Zeitfenster zur Einübung und Verfeinerung motorischer Abläufe bei den Schülerinnen und Schülern?
  • Wie gelingt es, Aspekte der Mobilität mit dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler zu kommunizieren und Ziele transparent zu machen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • tragen, bewegen und handhaben Gegenstände
  • führen koordinierte Bewegungen mit Händen, Fingern und Daumen aus
  • koordinieren Handlungen und verfeinern ihre Kraftdosierung
  • erwerben Bewegungsroutinen im Alltag und setzen sie um
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Initiation von Selbsttätigkeit in allen lebenspraktischen Alltagssituationen und Unterrichtssequenzen
  • Transportaufträge
  • Herrichtung des eigenen Arbeitsplatzes
  • Kennenlernen und Anwendung von Hilfsmitteln für Eigenbewegungen
Die Schülerin oder der Schüler
  • verfolgt das Herrichten des Sitzplatzes mit
  • gibt Gegenständen einen bestimmten Platz (zum Beispiel dem eigenen Schulranzen)
  • holt anhand einer Liste die nötigen Gegenstände und legt sie auf den Tisch
  • schreibt eine Gebrauchsanweisung für die Handhabung eines Gerätes am Arbeitsplatz
Bezüge und Verweise
 

2.1.5.4 Sich mit Fahrzeugen selbst fortbewegen

 

Bei der Erschließung ihrer Lebenswelt durch Fortbewegungsmittel (zum Beispiel Fahrrad, Roller) schafft die Schule für ihre Schülerinnen und Schüler Erprobungsräume und Lernanlässe, sich auch über größere Entfernungen fortzubewegen und somit mehr und mehr selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das selbstständige Erreichen von Orten auch außerhalb der Schule verringert die Abhängigkeit von Bezugspersonen. Falls notwendig, erhalten die Schülerinnen und Schüler technische und personelle Hilfen, die die Erkundung von Nah- und Fernräumen ermöglichen. Grundlegende Kompetenzen im Straßenverkehr sowie die Beachtung von Verkehrsregeln finden dabei unterrichtsimmanent Beachtung.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Erfahrungsräume stellt die Schule bereit, damit die Schülerinnen und Schüler lernen, sich in ihrem Umfeld zu orientieren und fortzubewegen?
  • Ist das Mobilitätstraining in der Schule institutionell verankert?
  • Wie werden die Eltern begleitet, ihren Kindern Mobilität zu ermöglichen?
  • Welche Fahrzeuge hält die Schule vorrätig?
  • Wie arbeitet die Schule in der Verkehrserziehung mit Partnern und Experten zusammen?
  • Welche Klärungen hat die Schule veranlasst, damit die Schülerinnen und Schüler während der Schulzeit mit Aufträgen das Schulgelände verlassen können?
  • Wie werden die Fahrzeuge in der Schule instandgehalten (zum Beispiel Fahrrad-AG)? Lassen sich dabei Verbindungen zu anderen Lebensfeldern ziehen?
  • Bestehen Kooperationen (zum Beispiel zu einer Fahrradwerkstatt)?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nehmen Ortswechsel wahr und leiten daraus Raum- und Zeitvorstellungen ab
  • bewegen sich sicher mit Transportmitteln
  • verstehen Verkehrsregeln und halten sie ein
  • achten im Verkehr auf andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer
  • achten auf die Verkehrssicherheit ihres Fahrzeugs
  • achten auf Schutzkleidung (Weste, Helm)
  • warten ihr Fahrrad oder lassen es warten
  • erweitern im Mobilitätstraining der Schule ihre individuellen Kompetenzen
  • legen eine Fahrradprüfung ab
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Orientierungsanlässe im unmittelbaren und mittelbaren Umfeld
  • Hilfsmittel und Sportgeräte
  • Mobilitätstraining auf kurzen und langen Strecken sowie unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen
  • Benutzung des Fahrrads
  • Verkehrserziehung
  • Fahrradführerschein
  • verkehrssichere Kleidung
  • Verhalten im Straßenverkehr
Die Schülerin oder der Schüler
  • erlebt als Mitfahrerin oder Mitfahrer Ortswechsel und kann ihre/seine Eindrücke zum Ausdruck bringen
  • lernt verschiedene Fahrräder kennen und entwickelt dadurch Vorlieben
  • vergleicht unterschiedliche Fahrräder (zum Beispiel Rennrad, Mountainbike [MTB], Dreirad, Lastenrad) anhand bildlicher Darstellung und wählt je nach Verwendungsbezug aus
  • bewältigt eine selbst geplante Fahrradtour und berücksichtigt bei der Planung die Beschaffenheit der Wege
Bezüge und Verweise
 

2.1.5.5 Sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen

 

Sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen zu können, ist ein wesentlicher Bestandteil von Selbstbestimmung, Persönlichkeitsentfaltung und gesellschaftlicher Teilhabe. Insbesondere in den Bereichen Schulweg, Arbeit, Wohnen und Freizeit kommt diese Kompetenz zum Tragen. Für das Beherrschen ist es unerlässlich, dass die Schule von Beginn an Möglichkeiten schafft, diese zunehmend umfangreicher und komplexer werdenden Anforderungen didaktisch aufzubereiten und Erprobungsfelder zu schaffen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten zur Nutzung des ÖPNV bietet das räumliche Umfeld der Schule?
  • Wie wird mit den Eltern die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel kommuniziert?
  • Wie informieren sich die Lehrkräfte über die behindertenspezifische Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln?
  • Welche Möglichkeiten nutzt die Schule, das Thema in allen Stufen verbindlich zu didaktisieren?
  • Wie sind die Kommunikationswege zwischen Schulträger, Elternhaus und Schule eingerichtet?
  • Wie kommuniziert und klärt die Schule rechtliche Fragen zur Aufsichtspflicht?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nutzen zunehmend selbstständig öffentliche Verkehrsmittel
  • bedienen Fahrkartenautomaten oder erfragen Fahrpläne
  • haben Kenntnisse über behindertengerechte Bedingungen in öffentlichen Verkehrsmitteln
  • nutzen einen Behindertenausweis und kennen die damit verbundenen Bedingungen
  • kennen das örtliche Netz des ÖPNV
  • bleiben bei Verspätungen und anderen Ereignissen handlungsfähig
  • verhalten sich in der Öffentlichkeit angemessen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • themenspezifische Piktogramme
  • Benutzung verschiedener öffentlicher Verkehrsmittel
  • Verhalten im ÖPNV
  • Mobilitätstraining
  • Kommunikation mit unbekannten Personen
  • Orientierung in der Umgebung
  • Nutzung von Hilfsmitteln
Die Schülerin oder der Schüler
  • erlebt Räume mit den ihr/ihm zugänglichen Sinnen
  • geht selbstständig zur Bushaltestelle
  • findet Wege anhand von markanten Beschilderungen
  • nutzt bei Verspätungen im ÖPNV eigene Strategien (zum Beispiel durch Handynutzung), um sich zu orientieren
Bezüge und Verweise
 

3 Anhang

 
 

3.1 Verweise

 

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

 
Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument
 

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

 
Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30
 

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

 

3.2 Abkürzungen

 
Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

Fußleiste