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Förderschwerpunkt Lernen

Sachunterricht

 

1 Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

 
 

1.1 Bildungsgehalt des Faches Sachunterricht

 

1.1.1 Aktivität und Teilhabe

 

Um eine größtmögliche Aktivität und Teilhabe der Schülerinnen und Schüler in ihrer momentanen Situation und im Hinblick auf das zukünftige Leben zu gewährleisten, ist eine soziale, naturwissenschaftliche und technische Grundbildung Voraussetzung. Dabei bildet die handelnde Auseinandersetzung mit der Welt das Fundament sachkundlicher Bildung. Eine konsequente Handlungsorientierung – ein Begreifen – ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, Wissen über die soziale und natürliche Umwelt, in der sie leben, zu erlangen. Indem sie Vorstellungen entwickeln und interessengeleitete Fragen formulieren, haben sie an aktuellen Problemstellungen teil und begegnen ihnen im aktiven Umgang.

 

Ganzheitliche Erfahrungen auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus ermöglichen die Erkundung und das Verstehen der Welt. Dafür bedarf es der Anregung und Anleitung von außen. Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihr lebenspraktisches technisches Können und Wissen und bauen Hemmnisse und Ängste im Umgang mit Technik und im Verkehr ab. In der Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt entwickeln die Schülerinnen und Schüler demokratische Grundhaltungen, Toleranz und eine stabile Identität in bereichernder Vielfalt. Die Inhalte und Methoden des Sachunterrichts zielen neben kompetenter Bewältigung der Lebenswirklichkeit auf den Erwerb sprachlicher und sozialer Kompetenzen durch den kommunikativen Anteil des Faches sowie nicht zuletzt auf die Stärkung der Identität der Schülerinnen und Schüler (siehe hierzu auch Beitrag des Faches zu den Lebensfeldern).

 

Somit fördert das Fach Sachunterricht die Schülerinnen und Schüler darin, sich in der Umwelt zurechtzufinden, diese angemessen zu verstehen und mitzugestalten und auf diese Weise Voraussetzungen für das gegenwärtige und zukünftige Leben zu erwerben (Perspektivrahmen Sachunterricht, Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts [GSDU] 2013).

 

1.1.2 Aufgabe und Ziel des Faches Sachunterricht

 

Mithilfe des Faches Sachunterricht werden die Schülerinnen und Schüler unterstützt, die natürlichen, sozialen und technisch gestalteten Gegebenheiten in ihrem Lebensraum zu verstehen und zunehmend auch zu reflektieren, sodass sie diese entwicklungsgemäß begründen und verantwortlich mitgestalten können. Ziel des Sachunterrichts ist es, eine Fragehaltung gegenüber der umgebenden Umwelt zu entwickeln und die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über scheinbare Gegebenheiten und Gewohnheiten anzuregen. Die Schülerinnen und Schüler formulieren Erkenntnisse und Deutungen und diskutieren sie gemeinsam.

 

Die naturwissenschaftlichen, soziokulturellen und technischen Anteile des Sachunterrichts sind prädestiniert dafür, die Schülerinnen und Schüler für umweltschonendes Verhalten und soziale Ungerechtigkeiten zu sensibilisieren. Der Sachunterricht unterstützt die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus, eine Identität auszubilden und gleichzeitig Vielfalt und Andersartigkeit als Normalität zu erleben. Gesundheitsförderung, angemessene körperliche Abgrenzung und Prävention gehören zu den Lernfeldern, die besondere Alltagsrelevanz haben.

 

Durch den Sachunterricht wird eine zunehmende Sachorientierung in Fragehaltung, Exploration und Deutung erwirkt. Außerdem fördert der Sachunterricht die kritische Reflexion von bestehendem Wissen als Voraussetzung für neue Ideen und tragfähige Lösungen. Dabei geht es auch um die Auseinandersetzung mit der Qualität des Wissens, dessen Prüfung und Nutzung.

 

1.1.3 Konzeptionelle Fragen an den Sachunterricht

 
Außerschulische Partner
 

Um die Inhalte des Faches Sachunterricht lebensnah und anschaulich vermitteln zu können, ist das Aufsuchen außerschulischer Lernorte (zum Beispiel Betriebe, Institutionen und Einrichtungen, Verkehrswege, Lebensräume in der Natur) zwingend notwendig. Aufgabe der Schule ist es, verlässliche außerschulische Partner für Exkursionen und Unterrichtsgänge zu gewinnen und Experten in die Vermittlung von Kompetenzen einzubeziehen, um den Schülerinnen und Schülern authentische Erfahrungen zu ermöglichen.

 
Fachübergreifende Aspekte
 

Um sich methodisch die Welt erschließen, eine begriffliche Ordnung schaffen und Sacherfahrungen beschreiben und modellieren zu können, ist die Sprache ein wichtiges Werkzeug. Sie unterstützt die Aneignung der Dinge durch Kommunikation und Repräsentation. Fragen, subjektive Theorien und persönliches Weltverständnis können nur unzureichend ausgedrückt und diskutiert werden, wenn die sprachlichen Voraussetzungen dafür fehlen. Die kritische Auseinandersetzung mit Handlungsmöglichkeiten sowie reflektierte Einschätzungen sind ohne Sprachkompetenz als inneres Denken nicht möglich. In diesem Sinne stellen die Themen des Sachunterrichts gleichzeitig Ausgangspunkt und Ziel einer Begriffsbildung dar.

 

Um Deutungskompetenzen zu erweitern und die Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler zu fördern, werden auch ästhetische Ausdrucksformen (zum Beispiel Musik, Kunst, Bewegung, Poesie) sowie die Sprache der Mathematik in Zusammenhänge der Sachklärung eingebracht.

 
Medienbildung
 

Zur Veranschaulichung oder Vertiefung abstrakter oder globaler Zusammenhänge eignen sich mitunter Lehr- oder Dokumentationsfilme. Deren Einsatz sollte jedoch reflektiert und in der Regel ergänzend zur praktischen Tätigkeit der Schülerinnen und Schüler selbst erfolgen.

 

Die Schülerinnen und Schüler können unterschiedlichste bild- und tongebende Medien nutzen, um ihre Beobachtungen und Erkundungen zu dokumentieren. Schließlich sind die Reflexion des eigenen Medienkonsums und der Einfluss von Werbung auf das Verhalten der Schülerinnen und Schüler eine explizite Kompetenz, die es auszubilden und zu erweitern gilt.

 

1.1.4 Beitrag des Faches Sachunterricht zu den Lebensfeldern

 

Folgende beispielhafte Aspekte beschreiben Bezüge zu ausgewählten Lebensfeldern, in denen einige wesentliche Dimensionen von den im Sachunterricht zu erwerbenden Kompetenzen für die Schülerin oder den Schüler zutage treten.

 
Personales Leben
 

Aspekte der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Schülerinnen und Schüler, die Person in ihrer Lebenssituation, der Körper, die Befindlichkeit sowie ihre Gesundheit sind Teil des Lebensfelds Personales Leben als Wahrnehmung der eigenen Person. Der eigene Lebensentwurf wird historisch eingebettet und fortgeschrieben. Dabei werden Handlungsalternativen entworfen und verantwortungsvolles, reflektiertes Handeln angebahnt. Die Entwicklung und das Vertreten eigener Interessen wie auch selbstbestimmtes und verantwortungsbewusstes Verbraucherverhalten stellen wichtige Aspekte der Selbstbestimmung dar. Im Handlungs- und Lernfeld des Sachunterrichts lernen die Schülerinnen und Schüler orientiert an ihren eigenen Fragestellungen und Interessen, über ihre eigenen Beobachtungen und Tätigkeiten. So gewinnen sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten und erfahren sich als selbstwirksam. Gleiches gilt für die Teilhabe an arbeitsteiligen Produktionsprozessen. Über Gefühle, Erfolg und Misserfolg zu sprechen, ist ein Beitrag zur Bewusstwerdung und Selbstregulation und damit ein weiterer bedeutender Aspekt des Lebensfelds Personales Leben.

 
Soziales und gesellschaftliches Leben
 

Das friedliche, gleichberechtigte Zusammenleben einer sozialen Gruppe basiert auf der Gestaltung und Pflege tragfähiger sozialer Beziehungen vor dem Hintergrund ähnlicher Grundhaltungen und Werte. Diese werden fortwährend kommunikativ ausgehandelt. Der Erwerb von Kompetenzen im Sachunterricht hat Auswirkungen auf die Praxis sowohl des Zusammenlebens in der Klassen- und Schulgemeinschaft als auch auf die in anderen sozialen Zusammenhängen. Aus der Wahrnehmung von Verschiedenheit und der Achtung aller Menschen erwächst Solidarität gegenüber anderen.

 

Werte und Grundhaltungen münden in demokratische Strukturen, die in der Klassen- und Schulgemeinschaft erlebbar und mitgestaltbar werden. Ein gemeinsamer identitätsbildender Umgang mit belebter und unbelebter Umwelt wird ausgehandelt und verwirklicht. Die Schülerinnen und Schüler nehmen gemeinsam Verantwortung für das Zusammenleben wahr und entwickeln in physischer, sozialer und kultureller Andersartigkeit ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft.

 
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Abbildung 1: Verflechtung Lebensfelder – Fach Sachunterricht (© Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg)

 

Bezüge zwischen dem Fach Sachunterricht, anderen Fächern und Lebensfeldern sind dabei immer in beide Richtungen herzustellen: Im Fach Sachunterricht erworbene Kompetenzen können ihre Wirksamkeit in allen anderen Fächern und Lebensfeldern entfalten. In umgekehrter Richtung lassen sich Themen aus anderen Fächern und den Lebensfeldern zum Unterrichtsgegenstand des Unterrichts im Fach Sachunterricht machen.

 

1.2 Kompetenzen

 

Die für das Fach Sachunterricht in der Grundstufe ausgewiesenen Kompetenzen beschreiben Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, mit denen die Schülerinnen und Schüler sich in unterschiedlichen Situationen Zugänge verschaffen, Einblicke gewinnen, konkrete Probleme lösen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Aufgabe des Sachunterrichts ist es, die den Kompetenzfeldern zugeordneten Inhalte und Methoden sinnvoll miteinander zu vernetzen, um übergreifende Zusammenhänge erfassbar und damit auch für Normen- und Wertfragen zugänglich zu machen (Perspektivrahmen Sachunterricht, GDSU 2013).

 

Das Fach Sachunterricht im Förderschwerpunkt Lernen in der Grundstufe gliedert sich in folgende Bereiche:

 
Demokratie und Gesellschaft
 
  • Leben in Gemeinschaft
  • Arbeit und Konsum
  • Kultur und Vielfalt
  • Politik und Zeitgeschehen
 
Natur und Leben
 
  • Körper und Gesundheit
  • Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen
 
Naturphänomene und Technik
 
  • Naturphänomene
  • Materialien und ihre Eigenschaften
  • Bauten und Konstruktionen
  • Energie
 
Raum und Mobilität
 
  • Orientierung im Raum
  • Mobilität und Verkehr
 
Zeit und Wandel
 
  • Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
  • Zeit und Zeitrhythmen
 

Die dargestellten Kompetenzfelder enthalten alle sowohl inhalts- als auch prozessbezogene Kompetenzen. Sachunterricht, verstanden als die Aneignung der natürlichen, sozialen und technischen Umwelt, umfasst Inhalte und Prozesse in äußerst komplexer und zahlreicher Form. Daher bedarf es einer didaktischen Reduktion der naturwissenschaftlichen, sozialwissenschaftlichen und technischen Phänomene sowie einer begründeten Auswahl der Themen. Grundlage für beides ist die individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB) der Schülerinnen und Schüler, ihre Interessen, Ressourcen und Entwicklungsräume.

 
Demokratie und Gesellschaft
 

In der Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrem Gegenüber in immer größeren sozialen Gruppen entwickeln die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Persönlichkeit weiter. Sie nehmen dabei unterschiedliche Rollen ein und gestalten sie im Zusammenleben mit anderen aus. Gesellschaftliche Vielfalt in persönlichem Umfeld und Schule können sie tolerieren und akzeptieren. Sie entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass demokratische Strukturen im Schulalltag helfen, das friedliche Zusammenleben zu befördern. Dazu nehmen sie an Diskussionen und Abstimmungen teil. In diesem Rahmen erfahren sie Selbstwirksamkeit. Die Schülerinnen und Schüler erledigen arbeitsteilige Aufgaben. Sie werden sich ihrer Mediennutzungsgewohnheiten, ihres Konsum- und Freizeitverhaltens bewusst und reflektieren dies zunehmend.

 
Natur und Leben
 

Im Mittelpunkt dieser Kompetenzfelder steht das Verhältnis der Schülerinnen und Schüler zu ihrem eigenen Körper und zur Natur. Sie nehmen ihren eigenen Körper mit seinen vielfältigen Leistungen, aber auch Grenzen zunehmend differenziert wahr. Sie lernen ihren Körper zu schützen und entwickeln den positiven Bezug zu ihm weiter. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit geschlechtsspezifischen Zuschreibungen auseinander und hinterfragen diese. Vielfalt erleben sie als Normalität. Sie können Aspekte gesunder Lebensführung beschreiben und ihr Verhalten daran ausrichten.

 

Sie begegnen der Natur und der Umwelt unmittelbar unter Einbeziehung aller Sinne. Sie sehen, wie der Mensch die Natur verändern, gestalten, aber auch gefährden kann. Das Wissen um den Zusammenhang von Lebensräumen und Artenreichtum führt die Schülerinnen und Schüler zu einem reflektierten, verantwortungsbewussten und respektvollen Umgang mit der Natur und fördert die Entwicklung einer positiven emotionalen Bindung an Natur und Umwelt.

 
Naturphänomene und Technik
 

Die Schülerinnen und Schüler werden durch Staunen, Fragen, Beobachten, Experimentieren, Untersuchen, Sammeln, Ordnen und Vergleichen angeregt, ihre Erfahrungen, Kenntnisse und ihr Weltbild zu erweitern. Sie erfahren natürliche Phänomene und Prozesse als etwas Anregendes und Aufregendes.

 

Die Schülerinnen und Schüler nähern sich Naturphänomenen mithilfe naturwissenschaftlicher Denk-, Arbeits- und Handlungsweise und erweitern so ihre Kenntnisse und Handlungsmuster. Anschlussfähige Konzepte werden gebildet.

 

Materialien werden anhand sinnlich wahrnehmbarer Eigenschaften gruppiert. Deren Nutzung und die Nutzung von Energie durch den Menschen werden als Grundlage für einen nachhaltigen und verantwortlichen Umgang mit Ressourcen reflektiert.

 

Sie nehmen Außen- und Innenräume immer differenzierter wahr und erschließen sich im praktischen Tun Bauprinzipien und ein Bewusstsein für technische Zusammenhänge. Materialien und Werkzeuge werden sach- und sicherheitsgerecht eingesetzt.

 
Raum und Mobilität
 

Die Schülerinnen und Schüler lernen, die Schulräume so zu gestalten, dass sie sich darin wohl, geborgen und sicher fühlen. Zunehmend entdecken sie die nähere Umgebung, lernen sich darin zu orientieren und Gefahrenstellen zu begegnen. Nach Möglichkeit betrachten sie die räumliche Situation aus verschiedenen Blickwinkeln. Immer abstraktere Orientierungshilfen finden dabei Verwendung. Damit gewinnen sie die Voraussetzungen, sich als Fußgänger und Radfahrer selbstständig und ungefährdet auf dem Schulweg und allgemein im Verkehr zu bewegen. Die Schülerinnen und Schüler können Verhaltensweisen von sich und anderen hinsichtlich verkehrsgerechter, sozialer und umweltschonender Aspekte beurteilen.

 
Zeit und Wandel
 

Die Schülerinnen und Schüler lernen Zeit als Ordnungsprinzip kennen. Am Beispiel des Schulalltags erfahren sie eine zeitliche Struktur und Rhythmisierung ihrer Lebensgestaltung. Zeiteinteilungen werden als Strukturierungshilfen des täglichen Lebens erfahren. Zunehmend orientieren sich die Schülerinnen und Schüler auch in größeren Zeiträumen und stellen Fragen an die eigene Vergangenheit und die ihres Lebensraums. Vergleiche zwischen heute und früher werden geübt und Veränderungen als zukunftsoffen wahrgenommen.

 

1.3 Didaktische Hinweise

 
Alters- und entwicklungsadäquate Zugänge
 

Ausgangspunkt der sachkundlichen Bildung sind Welterfahrungen, Weltauffassungen und Weltdeutungen sowie Beziehungen, die die Schülerinnen und Schüler bereits vor und außerhalb der Schule gewonnen haben. Die inhaltliche Bandbreite des Sachunterrichts bietet mannigfaltige Möglichkeiten, an Erfahrungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen, macht es gleichzeitig aber unmöglich, alle Kompetenzen erschöpfend zu erarbeiten. Altersentsprechende Wahrnehmungs-, Denk- und Lernbedingungen sind dabei zu berücksichtigen (Perspektivrahmen Sachunterricht GSDU 2013).

 
Entwicklungslogisches Vorgehen
 

Im Sinne eines entwicklungslogischen Ansatzes werden die Kompetenzen im Fach Sachunterricht vom körpernahen Raum über den erweiterten Lebensraum hin zum entfernten Lebensraum entwickelt. Gleiches gilt für zeitliche Vorstellungen, die ausgehend von der Gegenwart in die eigene Vergangenheit (oder in die anderer) und die eigene kurz- und mittelfristige Zukunft ausgebaut werden. Entscheidend ist dieses Prinzip für den Grad der Abstraktion der Fragestellungen, Modelle und Darstellungen, die verwendet werden. Damit die Schülerinnen und Schüler diese verstehen, sind sinnvolle Reduktionen wichtig, die gleichzeitig sachlich richtig sein müssen.

 

Spiralcurricular werden auch mit fortschreitendem Alter erneut Themen aufgegriffen, die sich eng am Ich und Jetzt orientieren, dann jedoch in anderer Tiefe und auf abstrakterer Ebene behandelt werden.

 
Lebensweltorientierung
 

Um den Sachunterricht lebensweltorientiert zu gestalten, bietet es sich an, Fragestellungen aus dem Alltag der Schülerinnen und Schüler aufzugreifen und situative Impulse zu nutzen, um entsprechende Kompetenzen zu entwickeln und auszubauen. Auf diese Weise werden der praktische Nutzen und der Anwendungsbezug direkt erlebbar.

 
Anschlussfähigkeit erworbener Konzepte
 

Es gilt eine Brücke zu schlagen zwischen dem Sachunterricht der Grundstufe und den sachorientierten Fächern der Hauptstufe. Bei der Nutzung von Modellen und Erklärungen ist darauf zu achten, dass die Schülerinnen und Schüler anschlussfähige Konzepte ausbilden, die eine tragfähige Voraussetzung für späteres Lernen darstellen. Somit stellt der Sachunterricht bereits in der Grundstufe eine Einführung in die Fachdisziplinen Geschichte, Geographie, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft, Biologie, Physik, Chemie und Technik sowie in die Grundformen wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung dar.

 
Handlungs- und Produktionsorientierung im forschenden Lernen
 

Das Erforschen und Explorieren im Sachunterricht ist in einen Forscherkreislauf eingebettet: Ausgehend von lebens- und umweltorientierten Fragestellungen – ausgelöst beispielsweise durch kognitive Dissonanzen – machen sich die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen bewusst, explorieren und experimentieren zielorientiert, dokumentieren Beobachtungen und gehen gemeinsamen in den Austausch, aus dem neue Fragestellungen erwachsen können. Dieses Phasenmodell gibt dem Denken und Handeln der Schülerinnen und Schüler einen strukturierten Ablauf und prägt sich im aktiven Durchlaufen als Denk- und Handlungsmuster ein.

 
Verknüpfungen zur individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB) und individuellen Bildungsangeboten
 

In welcher Form und in welchem Umfang obige Ziele oder einzelne Kompetenzen, die der vorliegende Bildungsplan ausweist, erreicht werden, hängt entscheidend von den Lernvoraussetzungen und -möglichkeiten der einzelnen Schülerin / des einzelnen Schülers ab. Der Ausbau der festgestellten Kompetenzen findet auf jeweils angemessenem Niveau in altersgemäßer inhaltlicher und methodischer Ausgestaltung unter Berücksichtigung gegenwärtiger und zukünftiger Bedürfnisse und Interessen statt.

 

2 Kompetenzfelder

 
 

2.1 Grundstufe

 

2.1.1 Demokratie und Gesellschaft

 

2.1.1.1 Leben in Gemeinschaft

 

Die Schülerinnen und Schüler lernen immer mehr ihre eigene Persönlichkeit kennen und bilden ihre Identität differenzierter und bewusster aus. Sie nehmen sich selbst im Kontext der Gemeinschaft wahr, finden Gemeinsamkeiten und grenzen sich ab.

 

Altersentsprechend spielt die Familie als primäre Sozialisationsgruppe eine besondere Rolle. Sie entdecken Unterschiede und Gemeinsamkeiten in verschiedenen Familienformen. Doch auch die Klassen- und Schulgemeinschaft wird als identitätsbildend erfahren und mitgestaltet. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln von Beginn an und durch die gesamte Schulzeit hindurch Achtung und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen und Kulturen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie und zu welchen Anlässen lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre Gefühle und Wünsche auszudrücken?
  • Wie erhalten sie von den Lehrkräften Rückmeldung zu Inhalt und Form ihres Ausdrucks?
  • Welche Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit dem „Anderssein“ und dem Erleben von Vielfalt als Normalität schafft die Schule?
  • Wie werden die in der Klasse vorhandenen Familienformen im Unterricht aufgegriffen?
  • Welche Möglichkeiten schafft die Schule, dass die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Meinung und Interessen vertreten, die der anderen respektieren und sich aktiv beteiligen können?
  • Wie werden Mitarbeit und demokratische Beteiligung an der Schule gefördert?
  • In welcher Form erfolgt eine Verständigung über die geltenden Regeln?
  • Welche Konfliktlösungsmodelle gibt es an der Schule?
  • Wie erwerben die Schülerinnen und Schüler Strategien zur Selbstregulation, zur Stressbewältigung oder zur gewaltfreien Kommunikation?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler angeregt, über Werte und Normen nachzudenken, die dem Handeln in sozialen Beziehungen zugrunde liegen?
  • Wie werden in Bezug auf Gewaltprävention, Machtmissbrauch und Mobbing außerschulische Partner und Programmangebote einbezogen? Welche Hilfsangebote kennen die Schülerinnen und Schüler?
Die Schülerinnen und Schüler
  • kommunizieren, nehmen andere wahr, gehen auf andere zu, respektieren andere
  • nehmen Empfindungen bei sich und anderen wahr und drücken diese auch unterschiedlich aus
  • beschreiben ihre persönlichen Eigenschaften und Besonderheiten
  • akzeptieren auch die Eigenschaften und Besonderheiten anderer Menschen, besonders der Mitschülerinnen und Mitschüler
  • beschreiben die Bedeutung von Freundschaften und gehen diese ein
  • nehmen verschiedene Formen des Zusammenlebens bewusst wahr und beschreiben dies
  • erfahren und üben Regeln und Rituale als Orientierung im Zusammenleben
  • erleben Gemeinschaft in der Klasse und gestalten diese im Rahmen ihrer bisherigen sozialen Kompetenzen aktiv mit
  • finden und erproben friedliche Konfliktlösestrategien
  • behaupten sich innerhalb sozialer Beziehungen und grenzen sich gegenüber unerwünschtem Verhalten ab
  • nutzen Gestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Klasse und in der Schule
  • erkennen und reagieren adäquat auf Formen der Ausgrenzung und Gewalt
  • wenden erste Formen der Reflexion von Ausgrenzung und Gewalt an
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Präsentationen und einfache biografische Darstellungen über sich und andere (zum Beispiel Steckbriefe, Plakate)
  • Erarbeitung und Visualisierung von Regeln für das Miteinander in der Klasse und darüber hinaus
  • Streitschlichter
  • Klassenrat, Schulversammlung
  • Gewaltprävention
  • Selbstverteidigung
  • Kooperation mit Senioreneinrichtungen
  • Umgang mit Krankheit
  • Umgang mit Behinderung
  • Besuch unterschiedlicher Glaubenseinrichtungen
Die Schülerin oder der Schüler
  • entwickelt Ideen, was man gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren machen kann (zum Beispiel spielen, basteln, singen)
  • lernt eine Senioreneinrichtung und deren Bewohnerinnen und Bewohner kennen
  • überlegt gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren, welche Begegnungen Spaß machen können
  • nimmt an Veranstaltungen in der Einrichtung aktiv teil (zum Beispiel durch eine Choraufführung)
  • unterstützt Seniorinnen und Senioren (zum Beispiel beim Rollstuhlspaziergang)
  • lädt Seniorinnen und Senioren in die Schule ein
  • nimmt Unterstützung von Seniorinnen und Senioren an
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.2 Arbeit und Konsum

 

Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass in unterschiedlichen Gruppen wie Familie, Arbeitsgruppe oder Schulklasse verschiedene Aufgaben anfallen. Sie lernen deren Erledigung entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten zu organisieren und diese zuverlässig durchzuführen.

 

Die Schülerinnen und Schüler denken über ihre eigenen Wünsche nach und machen sich ihr Konsumverhalten bewusst. Sie gleichen sie zunehmend mit realistischen Möglichkeiten ab und entwickeln, wo nötig, Alternativen. Sie werden sich immer mehr bewusst, über welche Medien sie Werbung und deren manipulativem Charakter ausgesetzt sind. Dabei erfassen sie die Wirkung von Werbung unterschiedlicher Medien und überdenken ihre Mediennutzung.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • In welchen Situationen lernen die Schülerinnen und Schüler zwischen immateriellen und materiellen Wünschen und Bedürfnissen zu unterscheiden?
  • Welche Ideen entwickeln die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit nichterfüllbaren Wünschen?
  • Wie wird ihnen der schätzende und sorgfältige Umgang mit Gegenständen in Schule und Unterricht nähergebracht?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, Kaufalternativen zu entdecken und zu erproben?
  • In welchen Situationen machen die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen mit unterschiedlichen Medien?
  • Wie wird die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten von Medien den Schülerinnen und Schülern bewusstgemacht?
  • In welchen konkreten Situationen übernehmen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für sich und andere?
  • Wie wird der sach- und sicherheitsgerechte Umgang mit Werkzeugen und Geräten gewährleistet?
  • Welche Formen von Aufgaben und Arbeit begegnen den Schülerinnen und Schülern in ihrem Alltag?
  • Welche außerschulischen Partner werden für die gemeinsame Herstellung eines Produkts und Arbeitsplatzerkundungen einbezogen?
  • Wie unterstützt die Schule die Schülerinnen und Schüler, ihren eigenen Interessen und Fähigkeiten in ihrer Freizeitgestaltung nachzugehen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • äußern und begründen eigene Wünsche und Bedürfnisse
  • kaufen an unterschiedlichen Orten ein und begründen ihre Kaufentscheidungen
  • gehen mit Gegenständen sorgfältig, nachhaltig und verantwortungsbewusst um
  • erkennen und benennen die Wirkung von Werbung
  • benennen und beschreiben verschiedene Medien
  • beschreiben und überdenken eigene Medienerfahrungen
  • benennen erste Erfahrungen zu Chancen und Risiken digitaler Medien
  • übernehmen angemessene Aufgaben in der Klassengemeinschaft und in der Familie und erledigen sie zuverlässig
  • übernehmen Verantwortung für die Gemeinschaft
  • stellen etwas arbeitsteilig her
  • kennen Berufe aus ihrer Lebenswelt und besuchen Arbeitsstätten
  • kennen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Wünsche – Wunsch des Tages
  • Einkaufsplanung und -durchführung
  • Umgang mit Medien
  • Klassendienste
  • Beteiligung an der Planung und Gestaltung von Festen
  • Arbeit im Umfeld der Schule
  • Umgang mit Werkzeugen
  • Freizeitgestaltung
Die Schülerin oder der Schüler
  • entwickelt Ideen für ein Motto
  • plant das Fest und bildet zu diesem Zweck Arbeitsgruppen je nach Neigung und Möglichkeit
  • gestaltet Einladungen
  • gestaltet Dekorationen
  • schreibt ein Programm
  • bereitet kleine Speisen zu
  • übt für eine Präsentation
  • dekoriert
  • deckt Tische ein
  • präsentiert sich in einem gemeinsamen Programm
  • moderiert das Programm
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.3 Kultur und Vielfalt

 

Die Schülerinnen und Schüler entdecken, auch angeregt durch schulische Kooperationen oder Unterrichtsangebote, eigene Vorlieben für Freizeitbeschäftigungen und lernen so, freie Zeit in ihrem Alltag zu gestalten. Sie setzen unterschiedliche Lebensweisen mit dem eigenen Leben in Bezug und akzeptieren und tolerieren diese. Aus der Akzeptanz der gesellschaftlichen Vielfalt ziehen sie Konsequenzen für die eigene Lebensgestaltung und erleben sie dadurch als Bereicherung.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Beschäftigungsmöglichkeiten und Medien stellt die Schule im Sinne einer anregenden (Lern-)Umgebung zur Verfügung?
  • Welche Möglichkeiten eröffnet die Schule zur spielerischen Beschäftigung miteinander?
  • Welche Kontakte pflegt die Schule zu Institutionen, die sportliche, künstlerische und musikalische Aktivitäten anbieten?
  • Wie werden die Eltern darin unterstützt, das Freizeitverhalten ihrer Kinder zu erweitern?
  • Wie wird die kulturelle Vielfalt von Schülerinnen, Schülern und der Elternschaft wertschätzend in den Unterricht integriert?
  • Welche Zugänge ermöglichen den Schülerinnen und Schülern die ganzheitliche Auseinandersetzung mit und die Akzeptanz von kultureller Vielfalt?
  • Welche Lernarrangements ermöglichen den Schülerinnen und Schülern eine bewusste Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft im Sinne der Entwicklung einer eigenen kulturellen Identität?
  • Wie wird ein weltoffenes, dynamisches Heimatverständnis im Hinblick auf Schule, Region und Welt gefördert?
  • Welche Anlässe aus dem Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler und den Nachrichten werden genutzt, um mit den Schülerinnen und Schülern über Gründe für Migration und deren Konsequenzen ins Gespräch zu kommen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • erkennen und entwickeln Interessen und Vorlieben im schulischen und außerschulischen Kontext
  • sprechen über Lieblingsbeschäftigungen und Hobbys und nutzen Freizeiteinrichtungen
  • nehmen an sportlichen, musikalischen und künstlerischen Aktivitäten teil
  • beschreiben Vertrautes und Unvertrautes in unterschiedlichen kulturellen Lebensweisen
  • erkennen und respektieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb und zwischen verschiedenen Kulturen
  • vergleichen Lebenswelten von Kindern in Deutschland und in anderen Regionen
  • beschreiben Heimat und Fremde
  • kennen erste Zusammenhänge von Migration
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Schule als Lebensraum
  • Freizeitangebote
  • Philosophieren über unterschiedliche Herkunft, Gewohnheiten, Sprache und Kulturen im eigenen Erfahrungsbereich
  • Stammbaum
  • Geburts- und Wohnorte von Familien
  • kulturelle und religiöse Rituale in den Familien
  • Teilnahme an Heimatfesten
  • Flucht und Vertreibung
Die Schülerin oder der Schüler
  • befragt Kontaktpersonen zu möglichen Freizeitangeboten in der näheren Umgebung
  • erkundet, was genau bei diesem Angebot getan wird
  • entwickelt eigene Ideen, was sie/er gerne tun möchte
  • vergleicht Wunsch und Angebote
  • entscheidet sich für ein Angebot
  • nimmt an einem Probetermin (mit Eltern und/oder Lehrkraft) teil
  • nimmt an einem Probetermin ohne Begleitung teil
Bezüge und Verweise
 

2.1.1.4 Politik und Zeitgeschehen

 

Die Schülerinnen und Schüler nehmen demokratische Strukturen im Schulalltag wahr und beteiligen sich daran. Sie lernen dabei, sich eine eigene Meinung zu bilden, zu diskutieren, abzustimmen und das Mehrheitsprinzip als demokratische Entscheidung anzuerkennen. Ihr Wissen um Demokratie wird erweitert, wenn aktuelle demokratische Entscheidungen (zum Beispiel Wahlen) anstehen. Situationsbezogen lernen sie öffentliche Institutionen kennen und deren Aufgaben verstehen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie wird die aktive Umsetzung von Grund- und Kinderrechten in der Klasse und in der Schule gestaltet?
  • Welche Möglichkeiten bieten sich vor Ort, öffentliche Einrichtungen kennenzulernen?
  • Wie werden Kooperationen mit öffentlichen Einrichtungen vor Ort gestaltet?
  • Welche Strukturen und regelmäßig wiederkehrende Maßnahmen bietet die Klasse / die Schule den Schülerinnen und Schülern zur Beteiligung an Entscheidungsprozessen?
  • Welche Gelegenheiten werden geschaffen, damit die Schülerinnen und Schüler Entscheidungen treffen können und deren Auswirkungen spielerisch erfahren lernen?
  • Wie wird aktuelles Zeitgeschehen in den Unterricht einbezogen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • kennen ausgewählte Grund- und Kinderrechte
  • vertreten ihre Meinung und akzeptieren die Meinung anderer
  • kennen und beteiligen sich an demokratischen Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen
  • erkennen bei Abstimmungen das Mehrheitsprinzip als Element der Demokratie und akzeptieren Mehrheitsentscheidungen
  • kennen öffentliche Institutionen aus ihrer Lebenswelt und deren Aufgabenbereiche
  • kennen ausgewählte Strukturen, staatliche Aufgaben und Ämter aus ihrer Lebensumwelt und der Gemeinde
  • setzen sich entwicklungsangemessen mit aktuellem Zeitgeschehen auseinander
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Klassenrat/Schülerversammlung
  • Kinderrechte
  • Kindereinrichtungenrallye
  • Besuch beim Rathaus
  • Weltkindertag
  • Schule als Stadt
  • Schlagzeile der Woche
  • Kindernachrichten
Die Schülerin oder der Schüler
  • überlegt sich einen persönlichen Wunsch für den Weltkindertag
  • stimmt ihren/seinen Wunsch mit dem der anderen Schülerinnen und Schüler ab
  • bereitet den Wunsch / das Thema medial auf
  • formuliert ihren/seinen Vorschlag als mündliche oder schriftliche Eingabe
  • stellt einzeln oder in der Gruppe den Wunsch/das Thema dar
  • stellt sich den Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
  • nimmt an einer Diskussion teil
  • vertritt bei Abstimmungen ihre/seine eigene Meinung
Bezüge und Verweise
 

2.1.2 Natur und Leben

 

2.1.2.1 Körper und Gesundheit

 

Die Schülerinnen und Schüler nehmen ihren Körper, dessen Signale und Funktionen zunehmend bewusst wahr. Sie reagieren angemessen darauf und üben sich im altersentsprechenden Rahmen auch im Bedürfnisaufschub. Sie setzen ihre Beobachtungen in Bezug zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.

 

Sie lernen und verwenden die dafür geeigneten Begriffe. Aus dem Vergleich von Gemeinsamkeiten und Unterschieden entstehen auch Verständnis und Toleranz. Geschlechtsspezifische Fragestellungen werden entwicklungsgerecht und kultursensibel aufgegriffen und bearbeitet. Um sich in Notsituationen wehren zu können, ist eine präventive Ich-Stärkung im Alltag Voraussetzung. Die Pflege und Gesunderhaltung des Körpers spielt eine besondere Rolle und soll Gewohnheiten auch im außerschulischen Alltag mit beeinflussen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten und Anlässe nutzt die Schule, körperliche Veränderungen zu beobachten und zu dokumentieren?
  • Wie wird mit unangemessenen Begrifflichkeiten umgegangen?
  • Wie werden geschlechtsspezifische Fragen der Schülerinnen und Schüler entwicklungsgerecht thematisiert und beantwortet?
  • Wie berücksichtigt die Schule Bedürfnisse und Ängste der Eltern und Erziehungsberechtigten?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler ermutigt, sich in Notsituationen zu wehren?
  • Auf welche Unterstützungsangebote auch außerschulischer Partner greift die Schule zurück, um die Schülerinnen und Schüler in Notsituationen zu begleiten?
  • Wie werden Maßnahmen einer gesunden Lebensführung (zum Beispiel Körperhygiene, Ernährung, Bewegung, Kleidung, Prävention) langfristig im Schulalltag verankert?
  • Wo sind Bewegungs- und Entspannungszeiten im Tagesablauf verlässlich eingeplant?
  • Welche Möglichkeiten bietet die Schule, damit gesunde Mahlzeiten miteinander zubereitet, gegessen und genossen werden können?
  • Wie bereichern unterschiedliche Ernährungsstile das Schulleben?
  • Wie wird die Gesunderhaltung der eigenen Zähne in den Unterricht eingebettet?
  • Wie werden die Sinnesleistungen und deren Bedeutung in vielfältiger Weise und mit mannigfaltigen Materialien erfahrbar gemacht?
  • Wie werden Eltern und Erziehungsberechtigte sowie weitere Partner in die Gesundheitserziehung miteinbezogen?
  • Wie können Lehrkräfte hierbei Vorbilder sein?
Die Schülerinnen und Schüler
  • sind sich ihres Körpers bewusst und nehmen körperliche Signale und Veränderungen wahr
  • sprechen über ihren Körper, benennen die Körperteile und beschreiben Körperfunktionen
  • machen sich die Leistung der Sinnesorgane bewusst und wenden Präventions- und Schutzmaßnahmen für die Sinnesorgane an
  • erkennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen
  • verfolgen geschlechtsspezifische Interessen und akzeptieren abweichende Verhaltensweisen
  • hinterfragen Geschlechterzuschreibungen und Klischees im Alltag und in den Medien auf dem Weg des Erwachsenwerdens
  • wissen um die Bedeutung einer Schwangerschaft
  • wissen um die körperlichen Veränderungen von Mädchen und Jungen
  • lernen sich gegenüber unerwünschtem Verhalten abzugrenzen
  • handeln in Notsituationen und nennen Unterstützungsmöglichkeiten
  • kennen Verhaltensweisen zur Gesunderhaltung des Körpers und leben diese im Schulalltag
  • erfassen Bewegung, Entspannung und ausgewogene Ernährung als Faktor des Wohlbefindens
  • ernähren sich ausgewogen, essen gemeinsam und beachten Tischsitten
  • kennen verschiedene Zahntypen und deren Funktion
  • wenden Hygienemaßnahmen an (zum Beispiel Zähneputzen, Hände waschen, Husten- und Niesetikette) und kennen deren präventive Wirkungen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Klassenregeln zum Trinken während des Unterrichts
  • gemeinsames tägliches Vesper
  • gesundes Frühstück
  • Entwicklung von Routine bei täglicher Hygiene (richtiges Händewaschen oder Niesen)
  • Ernährungsgewohnheiten entdecken und beschreiben
  • regelmäßige Anwendung von Zahnpflegemaßnahmen
  • Zuordnung von der Witterung angemessener Kleidung
  • Erkundung der Funktion von Körperteilen in Bezug auf Bewegung
  • (Rollen-)Spiele zur Ich-Stärkung
  • Gestaltung von Bewegungs-/Entspannungszeit/Freizeit
Die Schülerin oder der Schüler
  • vergleicht ihr/sein Pausenvesper mit dem der Mitschülerinnen und Mitschüler
  • ordnet die Nahrungsmittel nach eigenen Kategorien (zum Beispiel schmeckt mir / schmeckt mir nicht)
  • ordnet die Nahrungsmittel nach vorgegebenen Kategorien (Sättigungswirkung, Gesundheitsaspekt)
  • tauscht Wissen über die Inhaltsstoffe aus
  • ordnet die Zutaten der Ernährungspyramide zu
  • erweitert dieses Wissen experimentell (Fettprobe, Stärkenachweis)
  • wendet dieses Wissen bei der Planung eines gemeinsamen, gesunden und ausgewogenen Frühstücks an
Bezüge und Verweise
 

2.1.2.2 Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen

 

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln durch die Beobachtung, Pflege und Betreuung von Tieren und Pflanzen in ihrem Lebensraum einen positiven Zugang zu der sie umgebenden Natur. Beim Aufsuchen außerschulischer Lernräume und durch eigenes Tun erwerben sie praktisches Wissen über Umgang und Nutzung von Pflanzen und Tieren. Sie lernen unterschiedliche Lebensräume zu verschiedenen Jahreszeiten kennen, bilden Vorlieben aus und genießen es, draußen zu sein. Auf Grundlage dessen verhalten sich die Schülerinnen und Schüler zunehmend umweltbewusst und fordern entsprechend Maßnahmen ein.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie gewährleistet die Schule Situationen von regelmäßigem In-der-Natur-Sein innerhalb und außerhalb des Schulgeländes?
  • Wie können die Räume der näheren Schulumgebung für Grunderfahrungen zum Säen, Pflanzen, Ernten genutzt werden?
  • Welche Rahmenbedingungen unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der zunehmend eigenverantwortlichen Pflege von Pflanzen und Haltung von Tieren?
  • Welche technischen und sprachlichen Hilfsmittel unterstützen die Schülerinnen und Schüler beim genauen Betrachten, Beobachten, Untersuchen und Beschreiben?
  • Welche Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen werden vereinbart und umgesetzt?
  • Welche lokalen Kooperationspartner werden in die Umwelterziehung einbezogen?
  • Wie kann die Verantwortung jedes Einzelnen für den Schutz der Natur und der Lebewesen nähergebracht werden?
Die Schülerinnen und Schüler
  • erforschen Besonderheiten der Lebensräume wie Wald, Wiese oder Bach
  • beobachten und beschreiben die natürlichen Veränderungen bei Pflanzen und Tieren während der Jahreszeiten
  • beobachten und beschreiben ein Tier und eine Pflanze als einen typischen Vertreter dieses Lebensraums zu unterschiedlichen jahreszeitlichen Bedingungen
  • beschreiben die unterschiedlichen Lebens- und Herkunftsräume von Tieren und Pflanzen
  • erkennen, dass Tiere und Pflanzen in Abhängigkeit zueinander stehen
  • erkunden Gründe für die Tierhaltung sowie für Nutzpflanzungen
  • beschreiben Pflanzen und Tiere als Grundlage von Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken
  • berichten über Haustiere, deren Merkmale, Pflege und Verhaltensweisen
  • erkennen, welche Bedeutung die Natur für den Menschen hat
  • nennen Beispiele von Umweltverschmutzung im näheren Umfeld
  • verhalten sich umweltbewusst
  • übernehmen zunehmend Verantwortung für die Bewahrung der Natur und Umwelt
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Gestaltung eines Jahreskreises mit Nature Art
  • Fortpflanzung und Entwicklung einer Tierart
  • Pflanzen ziehen, pflegen und ernten (zum Beispiel im Schulgarten)
  • artgerechte Haltung von Tieren im Klassenzimmer
  • Schul(-besuchs-)hund
  • Untersuchung und Dokumentation von Aufbau und Wachstum von Pflanzen
  • Besuch auf dem Bauernhof und in der Gärtnerei
  • Walderkundung mit Försterin/Förster
  • Wiesenerkundung mit einem Naturschutzverband oder Streuobstpädagogin/Streuobstpädagogen
  • Gestaltung eines Klassenzoos
  • Übernahme von Hofdienst
  • Beteiligung an Reinigungsaktionen in der Gemeinde oder im Wald
  • Einrichtung und Pflege eines Insektenhotels, Wildblumenbeets oder Nisthilfen
Die Schülerin oder der Schüler
  • wählt ein Lieblings-Zootier
  • macht einen Zoobesuch
  • betrachtet den Lebensraum des ausgewählten Tieres genau
  • macht ein Foto, eine Skizze oder Notizen dazu
  • gestaltet den Lebensraum mit unterschiedlichen Materialien im Klassenzimmer nach
  • findet anhand unterschiedlicher Medien mehr über den realen Lebensraum und seine eventuelle Gefährdung heraus
  • gestaltet ein Plakat dazu
  • informiert sich über Möglichkeiten, den Lebensraum zu schützen
Bezüge und Verweise
 

2.1.3 Naturphänomene und Technik

 

2.1.3.1 Naturphänomene

 

Die Schülerinnen und Schüler können ausgewählte Naturphänomene wahrnehmen und entwickeln eine zunehmend sachorientierte Fragehaltung. Dazu ist es notwendig, die Umwelt auch als unabhängig von der eigenen Person, dem eigenen Empfinden und der eigenen Bewertung wahrzunehmen und zu beschreiben. Um präzise beschreiben zu können, bilden sie sachbezogene Denk- und Begriffskategorien aus. Sie entwickeln erste Modellvorstellungen zu Naturphänomenen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten werden genutzt, um das Wetter regelmäßig zu beobachten und zu dokumentieren?
  • Wie werden Phänomene, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind, angemessen thematisiert?
  • Wie wird der Zusammenhang zwischen Körper, Klima und Kleidung thematisiert?
  • Welche Möglichkeiten werden geschaffen, damit die Schülerinnen und Schüler die Eigenschaften von Luft, Wasser, Licht, Geräuschen, Temperatur und Feuer auf vielfältige Weise erfahren?
  • Welche Experimente und Modelle unterstützen die Schülerinnen und Schüler beim Aufbau anschlussfähiger Vorstellungen von Naturphänomenen?
  • Wie wird die Sicherheit beim Durchführen von Experimenten gewährleistet?
  • Wie integriert die Schule beim Experimentieren die Schülerinnen und Schüler, die zur eigenen Sicherheit und der der anderen besondere Unterstützung brauchen?
  • Welche außerschulischen Lernorte werden aufgesucht, welche außerschulischen Expertinnen und Experten einbezogen?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler für den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen motiviert?
Die Schülerinnen und Schüler
  • beschreiben, fotografieren und erklären Naturphänomene und notieren Naturbeobachtungen
  • erkennen die Bedeutung unterschiedlichen Wetters für Mensch und Umwelt
  • beschreiben die Anpassung des Menschen an klimatische Bedingungen
  • versprachlichen Erfahrungen mit Luft, Wasser, Licht und Schatten, Tönen und Geräuschen, Kälte und Wärme sowie Feuer
  • erläutern Eigenschaften von Luft, Wasser, Licht und Schatten, Tönen und Geräuschen, Kälte und Wärme sowie Feuer
  • erproben Bewegungsmöglichkeiten in der Luft und erfassen Flugprinzipien
  • leiten Zusammenhänge aus Erfahrungen mit Licht und Schatten ab
  • erkennen den Zusammenhang zwischen Licht, Sehen und Gesehen-Werden
  • erkennen den Zusammenhang zwischen der Entstehung von Tönen und Schwingungen
  • beschreiben die unterschiedlichen Auswirkungen von Kälte und Wärme
  • beschreiben den natürlichen Wasserkreislauf und seine Bedeutung für die Natur
  • machen erste Erfahrungen mit den physikalischen Merkmalen von Wasser
  • machen erste Erfahrungen mit den physikalischen Merkmalen von Feuer
  • wenden Sicherheitsregeln beim Umgang mit Feuer und bestimmten Stoffen an
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Wetterbeobachtungen
  • Flugversuche mit Papierfliegern und Fallschirmen
  • Erfahrungen mit Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen
  • Schattenspiel
  • Bau eines Dosentelefons
  • Entdeckung unterschiedlicher Resonanzräume
  • Erfahrungen mit dem Lagerfeuer
  • Entzünden eines Feuers (zum Beispiel mithilfe der Sonne, Feuersteinen, Streichhölzern)
  • Besuch bei der Feuerwehr, bei der Abwasseraufbereitungsanlage, in einem Wasserturm
Die Schülerin oder der Schüler
  • beschreibt das aktuelle Wetter nach Beobachtungen des Himmels anhand von Bildkarten und verbal täglich im Morgenkreis
  • zieht Rückschlüsse auf nützliche Kleidung und mögliche Aktivitäten
  • stellt Naturbeobachtungen (Tannenzapfen, Pflanzen, Tiere) an oder nutzt technische Instrumente (Thermometer/Windsack) zur Beschreibung des Wetters und zieht Schlüsse daraus
  • baut eine eigene Wetterstation
  • bestimmt die Niederschlagsmenge seit dem letzten Messpunkt, visualisiert sie und vergleicht sie mit erwarteten Mengen
  • nutzt eine Wetter-App oder ein Barometer zu Vorhersagezwecken und vergleicht die Vorhersagen mit der Realität
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.2 Materialien und ihre Eigenschaften

 

Die Schülerinnen und Schüler sammeln, vergleichen und ordnen Alltagsgegenstände aus unterschiedlichen Materialien nach verschiedenen Aspekten. Sie experimentieren gezielt und fragestellungsgeleitet und explorieren sie unter Einbeziehung aller Sinne. Materialeigenschaften werden wo möglich verallgemeinert. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Nutzung ausgewählter Materialien durch den Menschen. Sie entwickeln und verfeinern ihr Bewusstsein für einen verantwortlichen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Gegenstände sammeln die Schülerinnen und Schüler?
  • Welche Möglichkeiten des experimentellen Vergleichs von Materialeigenschaften nutzen die Schülerinnen und Schüler?
  • Wie sind Maßnahmen der Abfallvermeidung und -trennung an der Schule dauerhaft verankert?
  • Wie wird ein nachhaltiger Umgang mit Materialien, Ressourcen und Gegenständen vorgelebt?
Die Schülerinnen und Schüler
  • sortieren und klassifizieren Alltagsgegenstände und Alltagsmaterialien
  • stellen Hypothesen auf zu Materialeigenschaften und versuchen, diese mithilfe von Experimenten zu beweisen
  • wenden Maßnahmen zur Abfalltrennung, -vermeidung und -entsorgung an
  • benennen Möglichkeiten und Grenzen der Wiederverwertung von Materialien wie Gartenabfälle, Kunststoff, Papier, Textilien, Glas und verwenden Materialien weiter
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Einrichtung eines Materiallabors
  • Mülltrennung im Klassenzimmer und in der Schule
  • experimentelle Recyclingvorgänge wie Kompostieren oder Papierschöpfen
  • Besuch auf dem Wertstoffhof
  • mediengestützte Veranschaulichung von Recyclingvorgängen
  • Papierschöpfen
  • Wiederverwertung von Abfallmaterialien
Die Schülerin oder der Schüler
  • trägt gebrauchte Gegenstände aus ihrem/seinem Lebensumfeld zusammen (zum Beispiel Kleidung, Arbeitsgeräte, Gebrauchs- und Dekorationsartikel)
  • findet ein eigenes Klassifikationssystem für deren Entsorgung
  • dokumentiert die Klassifikation anhand von Fotos, Bildern, Piktogrammen oder Schrift
  • vergleicht sie mit den vorgegebenen Entsorgungsmöglichkeiten
  • erkundet, woraus die Gegenstände hergestellt sind
  • klassifiziert die Gegenstände gegebenenfalls neu
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.3 Bauten und Konstruktionen

 

Die Schülerinnen und Schüler nehmen Innen- und Außenräume immer differenzierter wahr. Sie beteiligen sich an der Gestaltung der Schulräume und lernen dabei, Aspekte des Wohlfühlens und der pragmatischen Nutzung miteinander in Einklang zu bringen. Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich handelnd Prinzipien des stabilen Bauens und gehen sach- und sicherheitsgerecht mit Material um. Sie setzen sich mit Erfindungen auseinander und spüren ihre Selbstwirksamkeit, indem sie zu Erfinderinnen und Erfindern werden. Auf diese Weise bilden sie ein Bewusstsein für Technik im Alltag und entdecken den Zusammenhang zwischen Natur und Technik.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Räume können Schülerinnen und Schüler unter welchen Bedingungen gestalten?
  • Welche Aufgabenstellungen fordern die Schülerinnen und Schüler heraus, einfache Werkzeuge und Materialien sachgemäß zu benutzen?
  • Wie werden Linkshänder oder Schülerinnen und Schüler mit feinmotorischem Unterstützungsbedarf beim Umgang mit Werkzeugen angeleitet und gefördert?
  • Wie erfolgt die Wahl der Baumaterialien?
  • Welche Bauwerke aus der näheren Umgebung regen zum Bauen an?
  • Welche Alltagssituationen werden genutzt, um technische Funktionszusammenhänge zu analysieren und zu verstehen?
  • Wie wird der Transfer vom Modell zur Realität und umgekehrt gewährleistet?
  • Wie dokumentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen, Konstruktionsprozesse und Konstruktionsergebnisse?
  • Welche Rahmenbedingungen geben den Schülerinnen und Schülern Raum für eigene Erfindungen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • gestalten Schulräume so, dass sie sich darin wohlfühlen
  • benennen und verwenden einfache Werkzeuge und technische Geräte sachgemäß und sicherheitsgerecht bei der Bearbeitung unterschiedlicher Materialien
  • bauen einfache Gegenstände aus zweckmäßigen Materialien
  • konstruieren Bauwerke (zum Beispiel Mauern, Türme, Brücken), erproben deren Stabilität und vergleichen sie mit dem realen Vorbild
  • benennen besondere Erfindungen der Menschheit und deren Erfinderinnen und Erfinder
  • wenden Erfindungen in ihrem Alltag an
  • planen, bauen und präsentieren eine eigene Erfindung
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Wir richten unser Klassenzimmer ein
  • Montage von Regalen
  • Konstruktion eines einfachen Fahrzeugs, Instruments oder Spielzeugs
  • Bauen und Konstruieren
  • Bau eines Dosentelefons
  • Modellbau mit Papier, Schaschlikspießen, Knete oder Steinen
  • Entdeckungen nachentdecken (Hebel, Rad, Antriebshilfe, Seilwinde)
  • projektorientiertes oder an der Erfinderin / am Erfinder orientiertes Nacherfinden („Der Traum vom Fliegen“, Leonardo da Vinci)
Die Schülerin oder der Schüler
  • baut intuitiv und geleitet durch Vorerfahrungen
  • plant ihr/sein Bauvorhaben (Mauer, Brücke Turm) anhand von Fotos, Zeichnungen oder Skizzen
  • führt Bauversuche durch
  • erfährt Erfolg und Misserfolg des Bauvorhabens
  • zieht Schlüsse aus misslungenen Bauvorhaben
  • plant Veränderungen im Vorgehen
  • findet allgemeingültige Kriterien für (in-)stabiles Bauen
  • vergleicht diese Erkenntnisse mit der Wirklichkeit
  • befragt Expertinnen und Experten (zum Beispiel aus dem Handwerk) zu diesem Zweck
Bezüge und Verweise
 

2.1.3.4 Energie

 

Die Schülerinnen und Schüler nehmen Energie, Energieträger und Energieerzeuger in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld wahr und erkennen deren Relevanz für ihren Alltag. Indem sie einfache technische Modelle bauen und erproben, erschließen sie sich die technische Nutzung von Energie. Ressourcensparendes Verhalten sollte, wann immer möglich, in den Alltag integriert werden, so dass die Schülerinnen und Schüler dies verinnerlichen. Auch die Unterscheidung zwischen endlichen und unbegrenzten Energieträgern verhilft zur Einsicht in die Notwendigkeit, verantwortlich mit endlichen Ressourcen umzugehen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie wird der Erfahrungshintergrund der Schülerinnen und Schüler auf unterschiedliche Energieträger ausgeweitet?
  • Wie werden Sicherheitsregeln im Umgang mit elektrischem Strom thematisiert?
  • Welche Maßnahmen zum verantwortungsbewussten Umgang mit Energieträgern werden in der Schule umgesetzt?
Die Schülerinnen und Schüler
  • beschreiben, wo Bewegungs-, Wärme- und Lichtenergie im täglichen Leben eine Rolle spielen
  • benennen Energieträger oder -erzeuger aus ihrem Lebensumfeld
  • nennen die Vorzüge unbegrenzter Energieträger (fließendes Wasser, Wind, Sonne)
  • nennen Vor- und Nachteile fossiler Brennstoffe
  • beschreiben den Nutzen und die Gefahren von elektrischem Strom
  • nennen Beispiele von Energieverschwendung im näheren Umfeld
  • gehen sparsam mit endlichen Ressourcen um
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Billard- oder Murmelspiel im Zusammenhang mit Übertragung von Bewegungsenergie und Verluste durch Trägheit
  • Vergleich von gekochtem und rohem Gemüse
  • Versuche zum Lichtentzug und dessen Wirkung bei Pflanzen
  • Konstruktion von Wind- und Wasserrädern
  • Besichtigung einer Wasserkraftanlage oder Mühle
  • mediale Darstellungen (zum Beispiel von Kohleabbaugebieten)
  • „Licht-löschen“-Dienst nach Unterrichtsschluss
  • „Ohne Strom“-Tag
  • richtiges Lüften
  • Fahrraddynamo
  • Batterienutzung und -recycling
Die Schülerin oder der Schüler
  • erkennt und formuliert die Nutzung und den Nutzen elektrischer Geräte in ihrem/seinem alltäglichen Gebrauch und dem der Familienmitglieder
  • findet und erprobt Alternativen zur Nutzung von elektrischen Geräten in ihrem/seinem Alltag
  • diskutiert Vor- und Nachteile der Alternativen
  • erkennt und formuliert den Nutzen von elektrischem Strom für öffentliche Einrichtungen und die Produktionswirtschaft
Bezüge und Verweise
 

2.1.4 Raum und Mobilität

 

2.1.4.1 Orientierung im Raum

 

Ausgehend von ihrem eigenen Körper und ihrem Wohnraum erkunden die Schülerinnen und Schüler zunehmend den Lebensraum Schule. Sie orientieren sich selbstständig und gewinnen so an Sicherheit und Zutrauen. Sie lernen, über Wege und Orte zu sprechen und sie immer präziser zu beschreiben. Neben den sprachlichen Fähigkeiten werden dabei die Fähigkeiten zum Perspektivwechsel gefördert und weiterentwickelt. Besonders auch die Abstraktionsfähigkeit spielt bei der Orientierung auf Plänen und Karten eine wesentliche Rolle. Die Aktivität und Teilhabe im täglichen Leben kann dabei erheblich gesteigert werden.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Welche Möglichkeiten nutzt die Schule, damit Schülerinnen und Schüler Räume gemeinsam gestalten und instandhalten können?
  • Welche Hilfestellungen gibt die Schule, damit sich Schülerinnen und Schüler zurechtfinden und sich sicher bewegen?
  • Welche Exkursionen bietet die Schule an, um gemeinsamen Lebensraum und die Orientierung darin bewusst zu machen?
  • Welche Pläne, Skizzen und Modelle stellt die Schule zur Verfügung und wie sind sie für die Schülerinnen und Schüler zugänglich?
  • Welche Möglichkeiten zur eigenen Herstellung von Plänen, Skizzen oder Modellen stellt die Schule zur Verfügung?
  • Welche Fachbegriffe und Zwischenschritte auf dem Weg zur abstrakten Darstellung unterstützen die Schülerinnen und Schüler bei der Orientierung auf einer einfachen Karte?
  • Welche technischen Hilfsmittel werden zur Orientierung im Lebensraum eingesetzt?
Die Schülerinnen und Schüler
  • zeigen, dass sie sich in der Schule wohl fühlen und gerne in die Schule gehen
  • orientieren sich mit allen Sinnen in Räumen
  • übernehmen Verantwortung für ihr Klassenzimmer
  • beschreiben Funktionen von Räumen
  • finden sich im Schulhaus und auf dem Schulgelände zurecht
  • verwenden die richtigen Lagebezeichnungen
  • beschreiben Wege und orientieren sich mithilfe von Wegbeschreibungen
  • beschreiben und skizzieren die Lage von Gegenständen oder Personen in vertrauten Orten
  • beschreiben Orte im Lebensumfeld und deren Nutzung
  • benennen und finden ihre eigene Adresse
  • ziehen von der Kartendarstellung Rückschlüsse auf den Realraum
  • finden auf Karten wichtige Darstellungsmittel
  • orientieren sich im Realraum mithilfe von einfachen Karten und finden Orte
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Ausflüge/Wegebegehungen zu für alle relevanten Orten im Lebensraum (Spielplatz, Turnhalle, Bushaltestelle)
  • gemeinsames Ablaufen der Schulwege
  • bewegungsorientiertes Erfahren von Präpositionen
  • Finden und Setzen von Orientierungspunkten
  • Erstellung subjektiver Karten (mental maps)
  • Besuch und Beschreibung von Spiel- und Einkaufsmöglichkeiten im Lebensumfeld
  • Herstellung einfacher Modelle
  • Lesen und Herstellen von Karten
  • Zeichnung einfacher Grundrisse
  • Wohnortrallye, Schnitzeljagd, Geo-Caching
  • Lesen eines Verkehrsnetzplans
Die Schülerin oder der Schüler
  • begeht einen Realraum
  • baut einen Realraum im Modell (zum Beispiel mit Kartons oder im Sand) nach
  • fotografiert das Modell aus unterschiedlichen Blickwickeln, gleicht es mit dem Realraum ab und korrigiert es, falls nötig
  • fotografiert das Modell aus der Draufsicht oder zeichnet Umrisse des Modells auf großformatiges Papier
  • verkleinert die großformatige Karte
  • gleicht die Karte mit bestehenden Karten/Grundrissen ab und korrigiert sie, falls nötig
Bezüge und Verweise
 

2.1.4.2 Mobilität und Verkehr

 

Die Schülerinnen und Schüler bewegen sich zunächst zu Fuß und später auch mit dem Fahrrad immer sicherer auf bekannten und neuen Wegen. Sie entwickeln ein entwicklungsentsprechendes Gefahrenbewusstsein und je nach individuellen Möglichkeiten vorausschauendes Handeln. Dafür und für adäquates Verhalten als Fußgänger oder Fahrgast in öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln benötigen sie Übung in der Realsituation. Insbesondere ihren Schulweg sollten die Schülerinnen und Schüler sicher und selbstständig bewältigen können.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden Bewegungs- und Wahrnehmungsschulung mit dem Einüben verkehrssicheren Verhaltens verbunden?
  • Wie wird ein an die örtlichen Gegebenheiten angepasstes Verkehrssicherheitstraining durchgeführt?
  • Wie werden Gefahrenstellen auf dem Schulwegeplan von den Schülerinnen und Schülern erkannt und berücksichtigt?
  • Welche Materialien zur Verkehrserziehung stellt die Schule zur Verfügung?
  • Wie und mit wem wird in Sachen Verkehrssicherheit kooperiert?
  • Wie werden die Eltern und Erziehungsberechtigten in die Verkehrserziehung einbezogen?
  • Welche Exkursionen organisiert die Schule, damit die Schülerinnen und Schüler in ihrer eigenen Mobilität selbstständig und sicher werden?
  • Wie erleben die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung eines verkehrssicheren Fahrrads?
  • Welche Absprachen gibt es mit den externen Partnern für die Vorbereitung und Durchführung der Fahrradprüfung?
  • An welchen Stellen werden die Schülerinnen und Schüler herausgefordert, ihre eigenen oder fremden Mobilitätskonzepte zu hinterfragen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • orientieren sich in ihrer unmittelbaren Umgebung
  • erkunden und benennen markante Punkte und wichtige Verkehrswege
  • halten den vereinbarten und sicheren Schulweg ein
  • nennen Gefahrenpunkte auf dem Schulweg und in der Schulumgebung
  • verhalten sich verkehrsgerecht, rücksichtsvoll und sicherheitsorientiert als Fußgängerin und Fußgänger
  • benutzen öffentliche Verkehrsmittel auf bekannten Wegen
  • verhalten sich verkehrsgerecht, rücksichtsvoll und sicherheitsorientiert in öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln
  • überprüfen, warten und pflegen ihr Fahrrad in Bezug auf Verkehrssicherheit
  • setzen sachgerecht Grundvoraussetzungen für die sichere Teilnahme am Verkehr um
  • erkunden Formen des Unterwegsseins von Menschen und Gütern
  • vergleichen Verkehrsmittel miteinander
  • erzählen über die Entwicklung der Verkehrsmittel und erklären die Bedeutung für den Menschen
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Besuche bei den Schülerinnen und Schülern zuhause
  • Fußgängertraining (sicheres Gehen auf dem Fußweg, Unterschied Fußweg-Radweg, sicheres Überqueren von Straßen mit oder ohne Signalanlagen)
  • sichere Kleidung im Straßenverkehr
  • Verkehrszeichen
  • Roller oder Inliner im Straßenverkehr
  • Bus und Straßenbahn
  • Fahrradsicherheitstraining
  • Schutzkleidung (Helm, Gelenkschoner)
  • Fahrradwerkstatt
  • Straßenteppich
  • Gestaltung von Verkehrslandschaften
  • gemeinsame Planung und Durchführung von Exkursionen und Ausflügen mit Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
Die Schülerin oder der Schüler
  • geht einen bekannten Verkehrsweg ab
  • erkennt Orientierungs- und Gefahrenpunkte mit Hilfe oder selbstständig
  • dokumentiert wichtige Orientierungs- und Gefahrenpunkte (mithilfe von Fotos, Videoaufzeichnung, Bildern, Zeichnungen, Planskizzen)
  • gestaltet ein Modell, eine Skizze oder einen Plan der Verkehrsstrecke
  • gibt Hinweise für verkehrsgerechtes Verhalten an den Gefahrenstellen (Audionachricht, Videosequenz, Bild)
Bezüge und Verweise
 

2.1.5 Zeit und Wandel

 

2.1.5.1 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

 

Die Schülerinnen und Schüler erleben am Beispiel der eigenen Biografie und der Familiengeschichte zeitliche Abläufe. Aus ihrer Erfahrung heraus entwickeln die Schülerinnen und Schüler zunehmend ein Verständnis für die historische Zeit. Sie beschäftigen sich mit geschichtlichen Themen, die in ihrem Lebensraum vorkamen. Aus der Erkenntnis, dass sich Leben verändert, sehen sie auch ihr zukünftiges Leben als ergebnisoffen.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden unterschiedliche Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in zeitlichen Abläufen dargestellt?
  • In welcher Weise haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, ihren persönlichen Werdegang in den Unterricht einzubringen?
  • Wie werden die Schülerinnen und Schüler beim Erfassen persönlich bedeutsamer Ereignisse und den damit verbundenen Veränderungen unterstützt?
  • Welche Aufgaben übernehmen die Eltern und Großeltern bei (lebens-)geschichtlichen Inhalten im Unterricht?
  • Wie wird mit Biografiebrüchen umgegangen?
  • Welche außerschulischen Lernorte werden aufgesucht?
  • Welche Zeitzeuginnen/Zeitzeugen können als außerschulische Partner einbezogen werden?
  • Wie wird das Nachdenken über zukünftige Entwicklungen angeregt?
  • Wie wird das Nachdenken, auch über das Werden und Vergehen von Leben, initiiert?
Die Schülerinnen und Schüler
  • nennen ihre eigenen biografischen Daten
  • beschreiben den eigenen Lebensweg und den der Familienmitglieder
  • ordnen wichtige Ereignisse des eigenen Lebens auf einer Zeitleiste
  • beschreiben die Unterschiede der Kindheit früher und heute
  • erkennen und vergleichen Veränderungen und Kontinuitäten an Beispielen aus dem Alltag
  • entdecken Sehenswürdigkeiten, besondere Bauwerke und Beispiele aus der Kulturgeschichte der Heimat
  • beschreiben prägende Ereignisse und Erfahrungen in Vergangenheit und Gegenwart im Heimatort, denken über die Zukunft nach
  • beschreiben Erfindungen, deren Entwicklung und die Auswirkung auf die Lebenswelt und reflektieren sie mit Blick in die Zukunft
  • äußern Vorstellungen und Wünsche für ihre Zukunft
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Steckbrief, Ich-Buch
  • Betrachten von Fotoalben
  • Vergleichen von Fotopaaren
  • Besuch eines Museumsbauernhofs, eines Schulmuseums
  • Einbezug des Heimatvereins
  • Interviews von Zeitzeuginnen/Zeitzeugen
  • Filmmaterial
  • Zeitreise in die Vergangenheit/Zukunft
  • Betrachten und Zeichnen von Zukunftsszenarien
Die Schülerin oder der Schüler
  • schaut sich Filmszenen aus einer bestimmten Zeit an
  • überlegt sich Fragen zum Film
  • sieht sich gemeinsam mit einer Zeitzeugin/einem Zeitzeugen den Filmausschnitt an und stellt Fragen
  • schreibt zu einem Bildausschnitt
  • referiert zu einem Bildausschnitt
Bezüge und Verweise
 

2.1.5.2 Zeit und Zeitrhythmen

 

Die Schülerinnen und Schüler machen sich das Phänomen Zeit bewusst. Sie lernen altersangemessen Zeiträume auch sprachlich zu erfassen; dabei werden sie durch visuelle und/oder akustische Reize unterstützt. Sie gebrauchen verschiedene Instrumente zur Zeiterfassung und nutzen Begriffe im Kontext Zeit. Die Schülerinnen und Schüler lernen zunehmend, ihre Arbeitszeit selbstständig zu strukturieren und entwickeln dadurch ihr Zeitempfinden.

 
Denkanstöße Kompetenzspektrum
  • Wie werden in täglichen Ritualen das Datum genannt und der zeitliche Ablauf des Schultags strukturiert?
  • In welcher Form werden Zeitleisten oder Jahresuhren in Schulhaus und Klassenzimmer angebracht?
  • Wie und wo werden selbst gestaltete Schulkalender (zum Beispiel Geburtstagskalender, Jahreskalender, Adventskalender) in der Schule verwendet?
  • Welche Monats- und Jahreszeitenfeste werden in der Schule gefeiert?
  • Welche Möglichkeiten eröffnet die Schule, die Jahreszeiten zu erleben?
  • Werden Tages- und Wochenpläne sowie Lerntagebücher eingesetzt?
  • Wie wird der selbstständige Umgang mit Plänen gefördert?
  • Welche Absprachen gibt es in der Schule in Bezug auf Pünktlichkeit?
  • Wie wird in der Schule mit Geburt und Tod umgegangen?
Die Schülerinnen und Schüler
  • stellen zeitliche Bezüge her (zum Beispiel gestern, letztes Jahr, heute Morgen, später)
  • wenden lineare und zyklische Zeitbegriffe an
  • ordnen zeitliche Abläufe und halten sich an zeitliche Vereinbarungen
  • nutzen Kalender und Uhr
  • benennen die Zeiteinheiten Jahr, Monat, Woche, Tag, Stunde, Minute und gehen damit um
  • planen zunehmend selbstständig ihre Zeit
  • arbeiten mit Tages- und Wochenplänen
  • beschreiben die Besonderheiten der Jahreszeiten
  • setzen gemessene Zeit und erlebte Zeit in Bezug
  • äußern sich zur eigenen Endlichkeit
  • fragen nach der Unendlichkeit von Raum und Zeit
Beispielhafte Inhalte Exemplarische Aneignungs- und
Differenzierungsmöglichkeiten
  • Konstruktion unterschiedlicher Zeitmessgeräte
  • Entwurf und Pflege von Zeitleisten und Jahresuhren
  • Klassen-/Schulkalender, Geburtstagskalender, Adventskalender entwerfen, nutzen und pflegen
  • Gestaltung von Tages- und Wochenplänen sowie Lerntagebüchern zusammen mit den Schülerinnen und Schülern
  • Gestaltung von Monats- und Jahreszeitenfesten
  • Vergleich von rekonstruierter und erfundener Darstellung von Geschichte (zum Beispiel anhand fiktionaler Filme im Vergleich zu geschichtlichen Überlieferungen)
  • Zeitspannen schätzen und überprüfen
  • Philosophieren über Lebenszeit, keine Zeit haben, subjektives Zeiterleben
Die Schülerin oder der Schüler
  • macht einen Entwurf für einen Tagesplan
  • macht einen Entwurf für einen Wochenplan
  • bespricht ihren/seinen Entwurf mit der Lehrkraft
  • macht gegebenenfalls Änderungen gemeinsam mit der Lehrkraft
  • gestaltet den Plan
  • gestaltet ein Deckblatt
Bezüge und Verweise
 

3 Anhang

 
 

3.1 Verweise

 

Das Verweissystem im Bildungsplan für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt Lernen unterscheidet acht verschiedene Verweisarten. Diese werden durch unterschiedliche Symbole gekennzeichnet:

 
Bezüge und Verweise
Bezüge und Verweise
  • Verweis auf ein Lebensfeld
  • Verweis auf Fächer/Fächergruppen innerhalb des Plans
  • Verweis auf die prozessbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf eine Leitperspektive aus dem Bildungsplan 2016
  • Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung
  • Verweis auf den Rechtschreib- oder Grammatikrahmen
  • Verweis auf sonstiges Dokument
 

Im Folgenden wird jeder Verweistyp beispielhaft erläutert:

 
Beispielhafte Erläuterung der Verweistypen
Verweise Erläuterung
ARB 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen Verweis auf ein Lebensfeld: Arbeitsleben, Kompetenzfeld 2.1.1 Grundhaltungen und Schlüsselqualifikationen
BSS 2.1.4 Bewegen an Geräten Verweis auf ein Fach: Bewegung, Spiel und Sport, Kompetenzfeld 2.1.4 Bewegen an Geräten
GS D 2.1 Sprechen und Zuhören 1 Verweis auf eine prozessbezogene Kompetenz aus dem Bildungsplan der Grundschule, Fach Deutsch, Bereich 2.1 Sprechen und Zuhören, Teilkompetenz 1
SEK1 MUS 3.1.3 Musik reflektieren Verweis auf Standards für inhaltsbezogene Kompetenzen aus dem Bildungsplan der Sekundarstufe I, Fach Musik, Bereich 3.1.3 Musik reflektieren
BNE Demokratiefähigkeit Verweis auf eine Leitperspektive BNE = Bildung für nachhaltige Entwicklung, zentraler Aspekt Demokratiefähigkeit
LFDB S. 43 Verweis auf den Leitfaden Demokratiebildung, Seite 43
RSR S. 25-30 Verweis auf den Rechtschreibrahmen, Seite 25-30
 

Es wird vorrangig auf den Bildungsplan der Grundschule und der Sekundarstufe I verwiesen. Der Bildungsplan des Gymnasiums ist dabei mitbedacht, aus Gründen der Übersichtlichkeit werden diese Verweise nicht gesondert aufgeführt.

 

3.2 Abkürzungen

 
Abkürzungen der Lebensfelder
Lebensfelder des Bildungsplans für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
PER Personales Leben
SEL Selbstständiges Leben
SOZ Soziales und gesellschaftliches Leben
ARB Arbeitsleben
Abkürzungen der Leitperspektiven
Allgemeine Leitperspektiven
BNE Bildung für nachhaltige Entwicklung
BTV Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
PG Prävention und Gesundheitsförderung
Themenspezifische Leitperspektiven
BO Berufliche Orientierung
MB Medienbildung
VB Verbraucherbildung
LFDB Leitfaden Demokratiebildung
Abkürzungen der Schularten der Bildungspläne 2016
Bildungspläne 2016
GS Bildungsplan der Grundschule
SEK1 Gemeinsamer Bildungsplan für die Sekundarstufe I
GYM Bildungsplan des Gymnasiums
GMSO Bildungsplan der Oberstufe an Gemeinschaftsschulen
Abkürzungen der Fächer
Fächer
AES Alltagskultur, Ernährung und Soziales
BMB Basiskurs Medienbildung
BSS Bewegung, Spiel und Sport
BK Bildende Kunst
BIO Biologie
BNT Biologie, Naturphänomene und Technik
CH Chemie
D Deutsch
E Englisch
ETH Ethik
REV Evangelische Religionslehre
F Französisch
GK Gemeinschaftskunde
GEO Geographie
G Geschichte
KUW Kunst und Werken
RRK Katholische Religionslehre
M Mathematik
MFR Moderne Fremdsprache
MUS Musik
NwT Naturwissenschaft und Technik
PH Physik
SU Sachunterricht
SPO Sport
T Technik
WBO Wirtschaft und Berufsorientierung
WBS Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung

Fußleiste