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3.3.5 Gesellschaft und Geschichte
Die Schülerinnen und Schüler erfahren von islamischen Kulturleistungen, gesellschaftlichen Entwicklungen in Geschichte und Gegenwart sowie den Ausprägungen und der Stellung des Islam in der eigenen Gesellschaft. Sie erschließen die Vielfalt islamischer Gesellschaften, unterscheiden unterschiedliche Verständnisweisen von Islam und denken über die Entwicklungen in der islamischen Welt und ihre Ursachen nach. Sie reflektieren Konzepte und Erscheinungsformen von Religion und Religiosität, um negativen gesellschaftlichen Entwicklungen begründet entgegenzuwirken und Konflikten argumentativ zu begegnen. Durch Einblicke in das muslimische Erbe als Teil der Weltkulturen und in die kulturgeschichtliche Bedeutung des Islam erhalten sie außerdem positive identitätsstiftende Impulse für sich als mündige Menschen und Gläubige, um selbst einen eigenen zukunftsweisenden Beitrag leisten zu können, und entwickeln so selbstbewusste Perspektiven innerhalb der muslimischen Gemeinschaft sowie der Gesamtgesellschaft.
Die Schülerinnen und Schüler können |
(1)
sich mit Bereichen islamischer Geschichte kritisch auseinandersetzen und deren kulturelle, wissenschaftliche und gesellschaftliche Errungenschaften als Beiträge zur Kulturgeschichte der Menschheit erfassen, Merkmale und Ursachen von Aufstieg und Zerfall islamischer Hoch- und Gegenwartskulturen herausarbeiten sowie daraus Denk- und Handlungsoptionen für sich selbst ableiten (zum Beispiel zur Reflexion Wissenschaften und Wissenschaftsverständnis im Islam, Spanien im 10. Jahrhundert, gegenseitige geistige und kulturelle Befruchtung von Orient und Okzident) |
(2)
Entwicklungen, Merkmale, religiöse und kulturelle Einflüsse auf muslimische Gemeinschaften oder Gesellschaften in einem anderen Land erschließen und diese mit Entwicklungen der Stellung von Religion und speziell des Islam in Deutschland vergleichen (zum Beispiel Vielfalt seiner Ausprägungen und Organisationen, Situation muslimischer Jugendlicher, plurale religiöse Lebensstile) |
(3)
nationale sowie übernationale Vernetzungsstrukturen zwischen muslimischen Gemeinschaften und Gesellschaften erarbeiten und sich mit der Formulierung „Muslime in der Diaspora“ kritisch auseinandersetzen |
(4)
das Grundanliegen des Islam im Sinne der umfassenden Vervollkommnung des Menschen deuten, Konzepte und Erscheinungsformen von Religion oder Religiosität auch des Islam erörtern (zum Beispiel der Begriff al-dīn), entlang zentraler religionswissenschaftlicher Unterscheidung ihr eigenes Verständnis von Religion diskutieren sowie religiöse Bezugspunkte und Erfahrungsräume analysieren (zum Beispiel Umma, Moscheegemeinde, Religionsunterricht, Elternhaus, Freundeskreis, Kultur, Gesellschaft) |
(5)
Ausrichtungen im Islam (zum Beispiel eigene Rechtsschule) vor dem Hintergrund historischer, kultureller und gesellschaftlicher Erfahrungen und Einflüsse reflektieren sowie Unterschiede zwischen reflektierten kritischen Haltungen und Selbstüberschätzung aufzeigen und mit ihrem Denken und Handeln in Beziehung setzen (vergleiche zum Beispiel Ibrāhīm, Yūnus) |
(6)
religiös-kulturelle Anregungen entdecken sowie Verantwortlichkeit für ihr privates und berufliches Leben und das Zusammenleben in Gemeinschaft und Gesellschaft entwickeln, daraus Perspektiven für ihr Arbeits- und Berufsleben ableiten und die religiös-kulturelle Selbstverortung nicht als Widerspruch dazu, sondern als Chance und Bereicherung beurteilen |
(7)
extreme Strömungen im Islam analysieren, ihre Ursachen, Argumente und Auswirkungen exemplarisch diskutieren (zum Beispiel Djihadismus, islamistischer Terrorismus) sowie ihre eigene islamische Position methodisch-argumentativ von diesen abgrenzen |
(8)
anhand positiver kultureller und gesellschaftlicher Identifikationsmöglichkeiten sowohl in der muslimischen Gemeinschaft als auch in der Gesamtgesellschaft die Bedeutung ihrer religiös-kulturellen Selbstverortung erfassen und Impulse für einen selbstständigen Beitrag zur islamischen Kultur und Gemeinschaft sowie zur Gesamtgesellschaft in Deutschland herausarbeiten |
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Verweise auf inhaltsbezogene Kompetenzen
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