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Nachhaltige Landwirtschaft und Umwelt

Vorbemerkungen

 

Bildungsplanübersicht

Schuljahr Bildungsplaneinheiten Zeitricht-wert Gesamt-stunden
Jahrgangsstufe 1 Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP) 20
1 Produktionskette Pflanze
25
2 Ökosystem Gewässer
10
3* Wahlgebiete
15 70
Zeit für Leistungsfeststellung 10
80
Jahrgangsstufe 2 Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP) 16
4 Produktionskette Tier
25
5* Wahlgebiete
15 56
Zeit für Leistungsfeststellung 8
64
* Aus den BPE 3 und 5 sind jeweils zwei Wahlgebiete zu unterrichten.

Jahrgangsstufe 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Betriebsbesichtigungen
Gewässeruntersuchung
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Produktionskette Pflanze

25

Die Schülerinnen und Schüler erläutern den Weg eines pflanzlichen Lebensmittels von der Produktion im landwirtschaftlichen Betrieb über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung an einem Beispiel wie Getreide, Obst, Wein, Zuckerrübe oder Ölfrucht.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Anbau einer Kulturpflanze von der Saat/Pflanzung bis zur Ernte. Sie begründen die Notwendigkeit verschiedener Maßnahmen zur Sicherstellung des Ertrages.

Anbau (konventionell/ökologisch): Standort
Boden- und Klimaeinflüsse
Fruchtfolge

Sortenauswahl
alte Sorten
Bestandsführung

  • Düngung
gesetzliche Regelungen
  • Pflanzenschutz
biologische Methoden
Ernte und Lagerung

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Produktqualitäten und diskutieren verschiedene Möglichkeiten der Weiterverarbeitung.

Erntegutqualität

Verarbeitung des Ernteguts
verarbeitende Betriebe
Vermarktung
Deklaration

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler berechnen den Anteil der landwirtschaftlichen Produktion an der Wertschöpfung und bewerten diesen.

Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung
Deckungsbeitrag

BPE 2

Ökosystem Gewässer

10

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Bedeutung von Oberflächengewässern und übertragen die gewonnenen Kenntnisse auf Techniken zur Gewässerreinigung.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Aufbau und Funktion eines Gewässerökosystems.

Lebensraum Oberflächengewässer
Bach, See

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Wasserqualität.

Wasseranalyse
Schülerversuche, anthropogen bedingte Einträge
Bioindikatoren
z. B. Zeigerorganismen 
Gewässergüte

Trinkwasserqualität
Nitrat, bakteriologische Beschaffenheit

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler übertragen die gewonnenen Erkenntnisse auf die Funktionsweise einer Kläranlage.

Selbstreinigungskraft von Gewässern

Kläranlage
Besichtigung Klärwerk

BPE 3*

Wahlgebiete

15

Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich gemeinsam mit der Lehrkraft für zwei der nachfolgenden Wahlgebiete (3.1 bis 3.4).
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Besonderheiten des ländlichen Raumes und vergleichen diesen mit urbanen Situationen. Sie erläutern die Problematik der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und leiten daraus die Notwendigkeit nachwachsender Rohstoffe ab.
Die Schülerinnen und Schüler begründen die Notwendigkeit landschaftspflegerischer Maßnahmen. Sie erläutern die Bedeutung des Ökosystems Wald und seiner Bewirtschaftung.

BPE 3.1*

Besonderheiten des ländlichen Raums:
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den ländlichen Raum, seine Stärken und seine Schwächen.

Infrastrukturelle Defizite
ÖPNV, Ärzteversorgung, Landflucht
Lösungsansätze

  • Tourismus
  • Direktvermarktung
  • Regionalität

BPE 3.2*

Nachwachsende Rohstoffe:
Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Möglichkeiten, nachwachsende Rohstoffe zur Energiegewinnung und zur Herstellung biologisch abbaubarer Materialien zu verwenden.

Nachhaltigkeit und Nahrungskonkurrenz anhand eines Beispiels
Betriebsbesichtigung
Auswahl:

  • Biogasanlage
Funktionsweise
  • Ölfrucht
Raps, Sonnenblume
  • Stärkepflanze
Kartoffel, Mais
  • Faserpflanze
Hanf, Lein

BPE 3.3*

Landschaftspflege:
Die Schülerinnen und Schüler vergleichen verschiedene Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt.

Offenhaltung der Landschaft
FFH Wiesen
Bedeutung der Biodiversität
Streuobstwiesen, Landschaftselemente wie Hecken und Blühstreifen

BPE 3.4*

Ökosystem Wald:
Die Schülerinnen und Schüler nennen regional bedeutsame Waldbäume, ihre speziellen Eigenschaften und leiten daraus Bewirtschaftungsmaßnahmen ab.

Aufbau des Ökosystems Wald
Funktionen des Waldes
Unterscheidung von Waldbäumen
Herbarium
Naturnaher Waldbau: Waldentwicklungstypen
Besichtigung des Reviers
Wald und Klimaschutz

Jahrgangsstufe 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

16

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Betriebsbesichtigungen
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 4

Produktionskette Tier

25

Die Schülerinnen und Schüler erläutern den Weg eines tierischen Lebensmittels von der Produktion im landwirtschaftlichen Betrieb über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung an einem Beispiel wie Rind, Schwein oder Geflügel.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Lebenslauf eines Nutztieres, nennen Kriterien zur artgerechten Haltung, zu seiner Fütterung und diskutieren Eingriffe am Tier.

Lebenslauf eines Tieres
Produktionsrichtungen, Tiertransport
Haltungsverfahren
Tierwohlkriterien, ökologischer Landbau
Artgerechte Haltung
Betriebsbesichtigung
Spezifische Maßnahmen
Kastration, Enthornung, Schnäbel kürzen

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Notwendigkeit hygienischer Maßnahmen im tierhaltenden Betrieb.

Biosicherheit im Betrieb
Hygiene- und Quarantänemaßnahmen im Betrieb
  • Beispiel einer bedeutsamen Tierseuche

Arzneimitteleinsatz
Antibiotikaproblematik

BPE 4.3

Die Schülerinnen und Schüler nennen Kriterien der Produktqualitäten. Sie erläutern verschiedene Möglichkeiten der Weiterverarbeitung.

Bedeutung als Lebensmittel

Produktqualität
mikrobielle, sensorische, analytische Parameter
  • Nährstoffgehalt
  • hygienische Beschaffenheit

Verarbeitung
tierische Nebenprodukte
Vermarktung
Handelsklassen, Güteklassen

BPE 4.4

Die Schülerinnen und Schüler berechnen den Anteil der landwirtschaftlichen Produktion an der Wertschöpfung und bewerten diesen.

Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung
Deckungsbeitrag

BPE 5*

Wahlgebiete

15

Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich gemeinsam mit der Lehrkraft für zwei der nachfolgenden Wahlgebiete (5.1 bis 5.4).
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Konzepte zur Abfallvermeidung und ‑reduzierung. Sie erläutern Verfahren zur Abfallbehandlung. Sie erläutern Problemstellungen und Lösungsansätze zur Nahrungsmittelproduktion regional und weltweit. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Entstehung des Klimas und Ursachen von Wetterextremen.

BPE 5.1*

Müll, Abfall und Recycling:
Die Schülerinnen und Schüler stellen die Notwendigkeit der Müllvermeidung dar und vergleichen Verfahren der Müllverwertung und -entsorgung unter ökologischen Aspekten.

Müll in Deutschland und weltweit

  • Recycling
  • Kompostierung
  • Müllverbrennung
  • geordnete Deponie
Kompostieranlage
Möglichkeiten der Müllvermeidung

BPE 5.2*

Lebensmittelproduktion in Ballungsräumen:
Die Schülerinnen und Schüler vergleichen verschiedene Möglichkeiten von nachhaltiger Lebensmittelproduktion.

Vertical Farming
Hydroponics
Urban Farming
Aquaponics

BPE 5.3*

Welternährung und ihre Problematik:
Die Schülerinnen und Schüler bewerten exemplarisch den Anbau von Pflanzenkulturen und die ökologischen Konsequenzen.

Sojaanbau

Palmölplantage

Bananenplantage

Nahrungskonkurrenz

BPE 5.4*

Meteorologie und Wetterextreme:
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Wetterextreme als Auswirkungen klimatischer Veränderungen.

Vorgänge in der Erdatmosphäre
Gletscherschmelze
Treibhausgase
regionale Bedeutung

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen (Standards) legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB) dienen Operatoren einer Präzisierung. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche
Anforderungsbereich I umfasst die Wiedergabe von Sachverhalten wie z. B. Daten, Fakten, Regeln, Formeln, Aussagen aus einem begrenzten Gebiet und in einem wiederholenden Zusammenhang sowie die Beschreibung und Verwendung gelernter und geübter Arbeitstechniken und Verfahrensweisen in einem begrenzten Gebiet und in einem wiederholenden Zusammenhang.
Anforderungsbereich II umfasst selbstständiges Auswählen, Anordnen, Verarbeiten und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenen Kriterien in einem durch Übung bekannten Zusammenhang sowie selbstständiges Übertragen des Erlernten auf vergleichbare neuartige Fragestellungen, veränderte Sachzusammenhänge und/oder abgewandelte Verfahrensweisen.
Anforderungsbereich III umfasst planmäßiges und kreatives Bearbeiten vielschichtiger Problemstellungen mit dem Ziel, selbstständig zu Lösungen, Deutungen, Wertungen und Folgerungen zu gelangen sowie bewusstes und selbstständiges Auswählen und Anpassen geeigneter erlernter Methoden und Verfahren auf neue Situationen.
Operator Definition Zuordnung
AFB
ableiten
auf der Grundlage wesentlicher Merkmale sachgerechte Schlüsse ziehen
II
angeben, nennen, wiedergeben
Kenntnisse (Fachbegriffe, Daten, Fakten, Modelle) und Aussagen in komprimierter Form unkommentiert darstellen
I
analysieren
naturwissenschaftliche Sachverhalte aus Materialien kriterien- bzw. aspektorientiert beschreiben und erklären
II
anwenden, übertragen
einen bekannten Sachverhalt oder eine bekannte Methode auf etwas Neues beziehen
II
auswerten
Daten, Einzelergebnisse oder andere Elemente in einen Zusammenhang stellen und gegebenenfalls zu einer Gesamtaussage zusammenführen
II
begründen
Sachverhalte auf Regeln und Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Beziehungen von Ursache und Wirkung zurückführen
III
berechnen
Aufgaben anhand vorgegebener Daten und Sachverhalte mit bekannten Operationen lösen
I
beschreiben
wesentliche Aspekte eines Sachverhalts in logischem Zusammenhang unter Verwendung der Fachsprache wiedergeben
I
beurteilen
den Stellenwert von Sachverhalten und Prozessen in einem Zusammenhang bestimmen, um theorie- und kriterienorientiert zu einem begründeten Urteil zu gelangen
III
bewerten
einen Sachverhalt an erkennbaren Wertkategorien oder an bekannten Beurteilungskriterien messen
III
darstellen
Sachverhalte, Zusammenhänge, Methoden etc. strukturiert und gegebenenfalls fachsprachlich wiedergeben
II
diskutieren
Argumente und Beispiele zu einer Aussage oder These einander gegenüberstellen und abwägen
II
erklären, erläutern
Sachverhalte durch Wissen und Einsichten in einen Zusammenhang (Theorie, Modell, Regel, Gesetz, Funktionszusammenhang) einordnen und deuten; gegebenenfalls durch zusätzliche Informationen und Beispiele verdeutlichen
II
Hypothesen entwickeln
begründete Vermutungen auf der Grundlage von Beobachtungen, Untersuchungen, Experimenten oder Aussagen formulieren
III
interpretieren, deuten
fachspezifische Zusammenhänge im Hinblick auf eine gegebene Fragestellung begründet darstellen
III
protokollieren
Beobachtungen oder die Durchführung von Experimenten detailgenau zeichnerisch einwandfrei bzw. fachsprachlich richtig wiedergeben
I
Stellung nehmen
zu einem Gegenstand, der an sich nicht eindeutig ist, nach kritischer Prüfung und sorgfältiger Abwägung ein begründetes Urteil abgeben
III
vergleichen
Sachverhalte gegenüberstellen, um Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten
II
zusammenfassen
das Wesentliche in konzentrierter Form herausstellen
II
vgl. Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Agrartechnik mit Biologie der KMK i.d. F. vom 16.11.2006


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