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1. Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

1.1 Bil­dungs­wert der mo­der­nen Fremd­spra­chen

In ei­ner mo­der­nen und glo­ba­li­sier­ten Welt, die von zu­neh­men­der Mo­bi­li­tät und Ver­net­zung ge­prägt ist, stel­len Fremd­spra­chen­kennt­nis­se ei­ne wich­ti­ge Grund­la­ge für den in­ter­na­tio­na­len Dia­log dar. Sie be­fä­hi­gen den Ein­zel­nen, sich in in­ter­kul­tu­rel­len Kon­tex­ten an­ge­mes­sen zu be­we­gen. In­dem sich Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit sprach­li­cher und kul­tu­rel­ler Viel­falt aus­ein­an­der­set­zen, er­wer­ben sie in­ter­kul­tu­rel­le Hand­lungs­kom­pe­tenz, die sie in die La­ge ver­setzt, mit In­di­vi­du­en und Grup­pen an­de­rer Kul­tu­ren an­ge­mes­sen und re­spekt­voll zu in­ter­agie­ren. Bei der Be­geg­nung mit ei­ner an­de­ren Spra­che wird der Ein­zel­ne mit ei­ner neu­en, ihm zu­nächst un­ge­wohn­ten sprach­li­chen Ord­nung der Welt kon­fron­tiert. Er lernt die­se neue Ord­nung als an­de­re mög­li­che In­ter­pre­ta­ti­on von Welt ken­nen und re­spek­tie­ren. Da­mit un­ter­stützt der Fremd­spra­chen­un­ter­richt in be­son­de­rem Ma­ße die Ent­wick­lung von To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt und trägt zu ei­nem fried­li­chen Zu­sam­men­le­ben in der Welt bei. In ei­ner in­ter­na­tio­nal ge­präg­ten Wirt­schafts- und Ar­beits­welt stel­len Fremd­spra­chen­kennt­nis­se au­ßer­dem ei­ne wich­ti­ge Vor­aus­set­zung dar, um an­ge­mes­sen auf dem glo­ba­len Markt zu agie­ren.

Ziel ei­nes mo­der­nen Fremd­spra­chen­un­ter­richts ist es des­halb, Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu be­fä­hi­gen, sich in der Fremd­spra­che si­cher zu be­we­gen und sich da­bei zu­neh­mend flüs­sig und dif­fe­ren­ziert aus­zu­drü­cken. Fremd­spra­chen zu ler­nen heißt, in frem­de Wel­ten ein­zu­tau­chen und die­se in stei­gen­dem Ma­ße zu ver­ste­hen. Sie er­mög­li­chen es den Ler­nen­den, Wis­sen über frem­de Denk­mus­ter und Hand­lungs­wei­sen zu er­wer­ben und die­se mit den ei­ge­nen zu ver­glei­chen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen so de­ren kul­tu­rel­le und ge­ge­be­nen­falls auch his­to­ri­sche Be­dingt­heit ver­ste­hen, Ver­ständ­nis und Re­spekt für das Frem­de ent­wi­ckeln und Miss­ver­ständ­nis­se ver­mei­den.

So­zio­kul­tu­rel­les Wis­sen im Zu­sam­men­spiel mit in­ter­kul­tu­rel­ler und funk­tio­na­ler kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­tenz ver­setzt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in die La­ge, künf­tig Aus­lands­auf­ent­hal­te und in­ter­na­tio­na­le Be­geg­nun­gen im Rah­men von Aus­bil­dung, Stu­di­um und Be­ruf so­wie im Pri­vat­le­ben ge­zielt und in­for­miert in die We­ge zu lei­ten und er­folg­reich zu be­wäl­ti­gen. Hier leis­ten die mo­der­nen Fremd­spra­chen ei­nen Bei­trag zur be­ruf­li­chen Ori­en­tie­rung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler.

Bis zur all­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe er­wirbt je­de Schü­le­rin und je­der Schü­ler Kom­pe­ten­zen in min­des­tens zwei Fremd­spra­chen. Der Ver­gleich von Un­ter­schie­den und Ge­mein­sam­kei­ten för­dert die Ein­sicht in ge­ne­rel­le sprach­li­che Struk­tur­mus­ter und das Ver­ständ­nis von Spra­che als Sys­tem. Die Kennt­nis von Struk­tu­ren ver­schie­de­ner Spra­chen so­wie von Stra­te­gi­en und Me­tho­den des Sprach­er­werbs för­dert dar­über hin­aus das Ler­nen wei­te­rer Fremd­spra­chen jen­seits der schu­li­schen Aus­bil­dung. Nach­den­ken über Spra­che schult die Fä­hig­keit, Hand­lungs­wei­sen, kom­ple­xe­re Sach­ver­hal­te, theo­re­ti­sche Er­kennt­nis­se, Denk­mus­ter und Wert­vor­stel­lun­gen zu durch­drin­gen und in ei­nen in­ter­kul­tu­rel­len Zu­sam­men­hang zu stel­len.


1.2 Kom­pe­ten­zen

In den vor­lie­gen­den Bil­dungs­plä­nen für die mo­der­nen Fremd­spra­chen ist die Aus­bil­dung der in­ter­kul­tu­rel­len kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­tenz das über­ge­ord­ne­te Ziel des Fremd­spra­chen­ler­nens. Der Ge­mein­sa­me eu­ro­päi­sche Re­fe­renz­rah­men (GeR) der Spra­chen von 2001 sieht in die­ser in­ter­kul­tu­rel­len Hand­lungs­fä­hig­keit in un­ter­schied­li­chen Spra­chen den Kern sei­nes Mehr­spra­chig­keits­kon­zepts. Er de­fi­niert für al­le Spra­chen gül­ti­ge Kri­te­ri­en und Ni­veaus, nach de­nen die Sprach­be­herr­schung von Ler­nen­den ein­ge­stuft wer­den kann. Dar­an ori­en­tiert sich der Kom­pe­tenz­auf­bau über die ver­schie­de­nen Klas­sen in den vor­lie­gen­den Bil­dungs­plä­nen für die mo­der­nen Fremd­spra­chen. Die in den Bil­dungs­plä­nen be­schrie­be­nen Kom­pe­ten­zen ent­spre­chen den Vor­ga­ben der „Bil­dungs­stan­dards für die fort­ge­führ­te Fremd­spra­che (Eng­lisch/Fran­zö­sisch) für die All­ge­mei­ne Hoch­schul­rei­fe“ der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz (KMK) von 2012, die zu ei­ner Ver­ein­heit­li­chung der An­for­de­run­gen über die Bun­des­län­der­gren­zen hin­weg füh­ren sol­len.

Zu­sam­men­spiel der Kom­pe­tenz­be­rei­che – © Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg
Zusammenspiel der Kompetenzbereiche

Das Schau­bild ver­deut­licht, dass die Kom­pe­ten­zen, wie sie nach­ein­an­der in den vor­lie­gen­den Bil­dungs­plä­nen auf­ge­führt sind, kei­ne iso­liert zu be­herr­schen­den Ein­zel­fer­tig­kei­ten sind, son­dern viel­mehr in­ein­an­der­grei­fen. So­wohl die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen als auch die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen ste­hen im Dienst der in­ter­kul­tu­rel­len kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­tenz.

Als pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen wer­den Sprach­be­wusst­heit und Sprach­lern­kom­pe­tenz aus­ge­wie­sen: Zum ei­nen un­ter­stützt die Fä­hig­keit, ei­ne Spra­che – auch die Erst­spra­che – be­wusst zu re­zi­pie­ren und zu ver­wen­den, den Sprach­er­werbs­pro­zess. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler müs­sen zum an­de­ren in ih­rer Sprach­lern­kom­pe­tenz lang­fris­tig ge­för­dert wer­den, um das ei­ge­ne Spra­chen­ler­nen ziel­ge­rich­tet zu steu­ern. Die­ser Pro­zess be­ginnt be­reits im Fremd­spra­chen­un­ter­richt der Grund­schu­le. Die Ler­nen­den sol­len Stra­te­gi­en und Me­tho­den er­wer­ben, die sie da­zu be­fä­hi­gen, ihr Ler­nen selbst­stän­dig zu or­ga­ni­sie­ren und nach En­de ih­rer Schul­zeit im Sin­ne des le­bens­lan­gen Ler­nens wei­te­re Fremd­spra­chen im au­ßer­schu­li­schen Um­feld zu er­ler­nen. Ei­ne Vor­aus­set­zung da­für be­steht dar­in, dass sie in ih­rer Schul­lauf­bahn all­mäh­lich Ei­gen­ver­ant­wor­tung für ih­ren Lern­pro­zess und ‑zu­wachs über­neh­men. Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen kön­nen nicht von den in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen los­ge­löst er­wor­ben wer­den, sie sind nicht ge­stuft und wer­den nicht un­mit­tel­bar ge­prüft. Der aus­ge­wie­se­ne Stand stellt die Ziel­stu­fe dar, die das beim Ab­schluss der Kurs­stu­fe zu er­rei­chen­de Ni­veau be­schreibt.

Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen um­fas­sen die als zen­tra­les Ziel aus­ge­wie­se­ne in­ter­kul­tu­rel­le kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz, die funk­tio­na­le kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz und schließ­lich die Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz. Vor­aus­set­zung für ei­nen ge­lin­gen­den Kom­pe­tenz­auf­bau ist, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an­ge­mes­se­ne sprach­li­che Mit­tel er­wer­ben und re­flek­tie­ren. Für die Rea­li­sie­rung der kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen ha­ben sie die­nen­de Funk­ti­on.

Die Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz ver­langt den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­nen kom­ple­xe­ren Um­gang mit Tex­ten ab, der über die rei­ne Text­re­zep­ti­on hin­aus­geht. Sie er­for­dert, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler Tex­te zu­neh­mend tie­fer durch­drin­gen und sich pro­duk­tiv mit ih­nen aus­ein­an­der­set­zen. Die Ler­nen­den sol­len die Fä­hig­keit er­wer­ben, Tex­te zu struk­tu­rie­ren und zu ana­ly­sie­ren, sie zu re­flek­tie­ren und zu be­wer­ten be­zie­hungs­wei­se neu zu ge­stal­ten. In den Bil­dungs­plä­nen der mo­der­nen Fremd­spra­chen wird von ei­nem er­wei­ter­ten Text­be­griff aus­ge­gan­gen. Als Tex­te wer­den dem­nach al­le münd­li­chen, schrift­li­chen und vi­su­el­len Pro­duk­te in ih­rem je­wei­li­gen kul­tu­rel­len und me­dia­len Kon­text ver­stan­den, die ana­log oder di­gi­tal ver­mit­telt wer­den. Von ent­schei­den­der Be­deu­tung für den Fremd­spra­chen­un­ter­richt in der gym­na­sia­len Ober­stu­fe ist die Aus­ein­an­der­set­zung mit kul­tu­rell ge­präg­ten Deu­tungs­mus­tern. Aus die­sem Grund hat die Be­schäf­ti­gung mit li­te­ra­ri­schen Tex­ten von Au­to­rin­nen und Au­to­ren mit un­ter­schied­li­chem kul­tu­rel­len Hin­ter­grund dort ei­nen be­son­de­ren Stel­len­wert.

Zur Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz zählt dar­über hin­aus, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei ei­ner Re­cher­che dem In­ter­net ziel­ge­rich­tet In­for­ma­tio­nen ent­neh­men und ent­spre­chend der Auf­ga­ben­stel­lung aus­wer­ten kön­nen. Zu­dem ler­nen sie, Tex­te ge­ge­be­nen­falls kri­tisch zu ih­rem me­dia­len Um­feld in Be­zie­hung zu set­zen. Da­mit trägt der mo­der­ne Fremd­spra­chen­un­ter­richt zur Me­di­en­bil­dung bei.

Je­weils zu Be­ginn der in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wer­den The­men ge­nannt, denn die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­wer­ben die aus­ge­wie­se­nen Kom­pe­ten­zen nicht los­ge­löst von so­zio­kul­tu­rel­lem Wis­sen. Dies ge­schieht viel­mehr in der stän­di­gen Be­geg­nung und Aus­ein­an­der­set­zung mit The­men, die in ih­rer Pro­gres­si­on zu­neh­mend ge­sell­schafts­ori­en­tiert wer­den und ein ver­tief­tes kul­tu­rel­les Ver­ständ­nis zum Ziel ha­ben.

Me­tho­disch-stra­te­gi­sche Teil­kom­pe­ten­zen sind den funk­tio­na­len kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen zu­ge­ord­net. Sie sind im Bil­dungs­plan 2016 je­weils am En­de ei­ner Kom­pe­tenz auf­ge­führt und durch ei­ne Zwi­schen­über­schrift kennt­lich ge­macht. Ver­wei­se auf Teil­kom­pe­ten­zen an­de­rer Be­rei­che der Fremd­spra­chen­plä­ne zei­gen, wel­che Teil­kom­pe­ten­zen Grund­la­ge oder sinn­vol­le Er­wei­te­rungs­mög­lich­kei­ten dar­stel­len. Mit den vor­lie­gen­den Ver­wei­sen wird kein An­spruch auf Voll­stän­dig­keit er­ho­ben; sie sind nicht grund­sätz­lich ver­bind­lich, son­dern sol­len zum Quer­le­sen ein­la­den.

Um den Lern­stand, den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler laut Bil­dungs­plan aus den vor­he­ri­gen in die nach­fol­gen­den Klas­sen mit­brin­gen sol­len, bes­ser nach­voll­zie­hen zu kön­nen, hat die je­wei­li­ge Teil­kom­pe­tenz über al­le Klas­sen hin­weg die glei­che Num­me­rie­rung. Die Pro­gres­si­on der ein­zel­nen (Teil‑)Kom­pe­ten­zen wird so er­kenn­bar. Mit­un­ter wird ei­ne Teil­kom­pe­tenz ab ei­ner be­stimm­ten Klas­se nicht mehr fort­ge­führt be­zie­hungs­wei­se sie setzt spä­ter ein. In die­sen Fäl­len er­folgt ein kon­kre­ter Hin­weis in der je­wei­li­gen Zei­le. Die Teil­kom­pe­ten­zen wer­den an­hand von Ope­ra­to­ren be­schrie­ben, de­ren je­wei­li­ge Be­deu­tung in der Lis­te im An­hang der Plä­ne de­fi­niert ist. Die de­fi­nier­ten hand­lungs­lei­ten­den Ver­ben die­nen da­zu, al­le sprach­li­chen Ope­ra­tio­nen, die im Lau­fe des Er­werbs al­ler kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen er­lernt wer­den, trenn­scharf zu er­fas­sen. Es han­delt sich da­bei nicht um die fremd­sprach­li­chen Prü­fungs­ope­ra­to­ren.


1.3 Bil­dungs­wert des Fa­ches Ja­pa­nisch

Ja­pa­nisch ge­hört zu den zehn meist ge­spro­che­nen Spra­chen der Welt. Zu den über hun­dert Mil­lio­nen Spre­chern in Ja­pan kom­men wei­te­re Hun­dert­tau­sen­de in Nord- und Süd­ame­ri­ka hin­zu. Ja­pan ist ei­ne der größ­ten Wirt­schafts­mäch­te der Welt und ein be­deu­ten­der Wirt­schafts­part­ner Deutsch­lands. Auch in kul­tu­rel­ler Hin­sicht hat Ja­pan auf­grund sei­nes zu­neh­men­den Ein­flus­ses auf an­de­re Län­der un­ter an­de­rem in den Be­rei­chen Ku­li­na­rik, Ar­chi­tek­tur, De­sign und Pop­kul­tur im­mer mehr an Be­deu­tung ge­won­nen und rückt zu­neh­mend in un­ser Blick­feld. Das In­ter­es­se an Ja­pan zeigt sich in der stei­gen­den Zahl an Ja­pa­nisch­ler­nen­den welt­weit, ob­wohl die Spra­che als ei­ne der schwers­ten der Welt gilt.

Das Er­ler­nen der ja­pa­ni­schen Spra­che als nicht­eu­ro­päi­sche be­zie­hungs­wei­se dis­tan­te Spra­che be­fä­higt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, ih­re Sprach­lern­kom­pe­tenz und ihr Sprach­be­wusst­sein zu er­wei­tern. Ja­pa­nisch ge­hört zu den ag­g­lu­ti­nie­ren­den Spra­chen und ist in ho­hem Ma­ße adres­sa­ten- und si­tua­ti­ons­ori­en­tiert. Die Aus­ein­an­der­set­zung da­mit er­öff­net den Schü­le­rin­nen und Schü­lern in in­ter­kul­tu­rel­len Ge­sprächs­si­tua­tio­nen die Mög­lich­keit, ih­re zwi­schen­mensch­li­che Wahr­neh­mung zu sen­si­bi­li­sie­ren und ih­re so­zia­le Kom­pe­tenz zu stei­gern.

Das An­eig­nen der ja­pa­ni­schen Sil­ben­al­pha­be­te und der si­no­ja­pa­ni­schen Schrift­zei­chen er­for­dert Ge­nau­ig­keit, Aus­dau­er und Dis­zi­plin und för­dert da­durch die Per­sön­lich­keits­bil­dung. Die Exo­tik der ja­pa­ni­schen Schrift stellt ei­nen gro­ßen Reiz für die Ler­nen­den dar und schult gleich­zei­tig das äs­the­ti­sche Be­wusst­sein. Das Er­ler­nen des Ja­pa­ni­schen leis­tet ei­nen Bei­trag zur an­ge­streb­ten Mehr­spra­chig­keit und zum Ziel des le­bens­lan­gen Fremd­spra­chen­ler­nens un­ter Nut­zung ge­eig­ne­ter Lern­stra­te­gi­en.

Ja­pan be­sitzt ei­ne Rei­he von kul­tu­rel­len Ei­gen­ar­ten. Die In­sel­la­ge, der Aus­tausch mit Chi­na, der Shin­tō, die jahr­hun­der­te­lan­ge Ab­schot­tung und west­li­che Ein­flüs­se ha­ben un­ter an­de­rem da­zu bei­ge­tra­gen. Die Be­geg­nung mit den kul­tu­rel­len Be­son­der­hei­ten Ja­pans gibt Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Mög­lich­keit, neue Denk- und Le­bens­wei­sen ken­nen­zu­ler­nen, die­se kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und ih­re ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Es gibt ei­ni­ge Par­al­le­len zwi­schen Ja­pan, Chi­na, Ko­rea und Viet­nam, wie zum Bei­spiel die (frü­he­re) Ver­wen­dung von si­no­ja­pa­ni­schen Schrift­zei­chen oder die ge­mein­sa­me kul­tu­rel­le Prä­gung durch Kon­fu­zia­nis­mus und Bud­dhis­mus. So­mit er­öff­net die Be­schäf­ti­gung mit der ja­pa­ni­schen Spra­che den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­nen Zu­gang zum ge­sam­ten ost­asia­ti­schen Kul­tur- und Wirt­schafts­raum. Der Ja­pa­nisch­un­ter­richt hilft beim Ab­bau von Eu­ro­zen­tris­mus und Auf­bau ei­ner welt­of­fe­nen, to­le­ran­ten Ge­sin­nung.

Bei­trag des Fa­ches zu den Leit­per­spek­ti­ven

  • Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE)
    Im Ja­pa­nisch­un­ter­richt be­geg­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit Ja­pan ei­nem nicht­eu­ro­päi­schen Land, das sie zu ei­nem Per­spek­ti­ven­wech­sel und ei­nem ver­än­der­ten Blick auf The­men wie zu­neh­men­de Glo­ba­li­sie­rung, so­zia­ler Wan­del und ver­ant­wor­tungs­vol­ler Um­gang mit Res­sour­cen zwingt. Die häu­fig zer­stö­re­ri­schen Aus­wir­kun­gen der Na­tur­ge­wal­ten in Ja­pan, die Roh­stoff­knapp­heit, die Wer­te und Nor­men der ja­pa­ni­schen Ge­sell­schaft – um nur ei­ni­ge Punk­te zu nen­nen – er­ge­ben An­knüp­fungs­punk­te, mit de­nen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­fas­sen. Sie wer­den so­mit zur Re­fle­xi­on an­ge­regt, wie sie durch ge­sell­schaft­li­ches En­ga­ge­ment und Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung im po­li­ti­schen und so­zia­len Be­reich und als Kon­su­ment ei­nen Bei­trag zur Ent­wick­lung ei­ner ge­rech­ten und nach­hal­ti­gen Welt leis­ten kön­nen.
  • Bil­dung für To­le­ranz und Viel­falt (BTV)
    Beim Er­ler­nen der ja­pa­ni­schen Spra­che tref­fen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf ei­ne Kul­tur mit ei­nem ih­nen un­be­kann­ten Wer­te­sys­tem und Iden­ti­täts­ver­ständ­nis, die zur christ­lich-a­bend­län­disch ge­präg­ten Kul­tur gro­ße Un­ter­schie­de er­ken­nen lässt.
    Durch die Aus­ein­an­der­set­zung mit den ge­sell­schaft­li­chen, geo­gra­phi­schen, po­li­ti­schen, wirt­schaft­li­chen, re­li­giö­sen und kul­tu­rel­len Ge­ge­ben­hei­ten Ja­pans er­hal­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ei­nen neu­en Blick auf ih­re ei­ge­ne so­zio­kul­tu­rel­le Wirk­lich­keit, der sie be­fä­higt, per­sön­li­che Wert­vor­stel­lun­gen und Hal­tun­gen zu über­den­ken und even­tu­ell zu re­la­ti­vie­ren. So­mit trägt das Fach Ja­pa­nisch in ho­hem Ma­ße zur An­er­ken­nung von Viel­falt, zur Ent­wick­lung von Em­pa­thie­ver­mö­gen und ge­gen­sei­ti­ger Wert­schät­zung, To­le­ranz und Frie­den bei.
  • Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung (PG)
    Der Ja­pa­nisch­un­ter­richt er­mög­licht den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, mit Mut­ter­sprach­le­rin­nen und Mut­ter­sprach­lern in Kon­takt zu tre­ten und in rea­len und vir­tu­el­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­si­tua­tio­nen per­sön­li­che Be­zie­hun­gen auf­zu­bau­en, ein­an­der wert­schät­zend zu be­geg­nen und lö­sungs­ori­en­tiert Kon­flik­te zu be­wäl­ti­gen. Dies ist ein wich­ti­ger Bei­trag, um sich als Teil ei­ner Ge­mein­schaft wahr­zu­neh­men und als Mit­glied ei­ner Grup­pe Kom­mu­ni­ka­ti­on ak­tiv mit­zu­ge­stal­ten, be­son­ders auch beim Schü­ler­aus­tausch.
    Im Fach Ja­pa­nisch ler­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Zen­küns­te wie zum Bei­spiel Kal­li­gra­phie, Ike­ba­na so­wie die Tee­ze­re­mo­nie ken­nen. Da­durch kön­nen sie Mo­men­te der Ru­he er­fah­ren. Dies kann die Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­zu an­re­gen, sich auch au­ßer­halb der Schu­le ver­tieft da­mit aus­ein­an­der­zu­set­zen.
    Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ler­nen hilf­rei­che Lern­stra­te­gi­en und Ar­beits­tech­ni­ken ken­nen, die sie da­zu be­fä­hi­gen, selbst­be­stimmt mit Auf­ga­ben um­zu­ge­hen und selbst­stän­dig Lö­sun­gen zu fin­den. Die Fä­hig­keit zur Selbst­re­gu­la­ti­on, das Er­le­ben von Selbst­wirk­sam­keit und Er­fol­ge, die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler beim Über­win­den der be­son­de­ren Schwie­rig­kei­ten des Ja­pa­ni­schen er­zie­len, tra­gen zu per­sön­li­chem Wohl­er­ge­hen im Sin­ne der Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung bei.
  • Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung (BO)
    Die deutsch-ja­pa­ni­schen Wirt­schafts­be­zie­hun­gen und auch die Be­zie­hung Ba­den-Würt­tem­bergs zur Part­ner­re­gi­on Ka­na­ga­wa neh­men ei­nen gro­ßen Stel­len­wert ein.
    Die im Ja­pa­nisch­un­ter­richt er­wor­be­nen Kom­pe­ten­zen schaf­fen neue Op­tio­nen für die be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung im ost­asia­ti­schen Raum im All­ge­mei­nen und in Ja­pan im Be­son­de­ren im Hin­blick auf Prak­ti­ka, auf ein Frei­wil­li­ges So­zia­les Jahr, auf Aus­bil­dung, Stu­di­um und Be­ruf. Ja­pa­nisch­kennt­nis­se und in­ter­kul­tu­rel­le Hand­lungs­fä­hig­keit sind da­für Vor­aus­set­zung und von gro­ßem Vor­teil. Das Fach Ja­pa­nisch trägt so­mit zur Be­fä­hi­gung der Her­an­wach­sen­den bei, sich selbst­be­stimmt in der Ar­beits- und Be­rufs­welt zu ori­en­tie­ren und ih­re Zu­kunfts­chan­cen zu er­wei­tern.
  • Me­di­en­bil­dung (MB)
    Die wach­sen­de Be­deu­tung von Me­di­en in der Ge­sell­schaft macht ei­nen re­flek­tier­ten und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Um­gang mit Me­di­en zu ei­ner wich­ti­gen Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­ti­on jun­ger Men­schen. Im Un­ter­richt sol­len die Schü­le­rin­nen und Schü­ler da­zu be­fä­higt wer­den, die in­for­ma­ti­ons­tech­ni­schen Grund­la­gen für die Me­di­en­nut­zung zu er­wer­ben. Dar­über hin­aus ler­nen sie, un­ter­schied­li­che Me­di­en in Schu­le und All­tag kri­tisch zu ana­ly­sie­ren, zu re­flek­tie­ren und ei­ne ge­eig­ne­te Aus­wahl zu tref­fen. Da­bei wen­den sie auch Be­stim­mungen zu Da­ten­schutz, Ur­he­ber- und Li­zenz­recht re­gel­ge­recht an.
    Was die Me­di­en­an­wen­dung be­trifft, kön­nen ins­be­son­de­re di­gi­ta­le Me­di­en das Spra­chen­ler­nen be­schleu­ni­gen und Kon­tak­te nach Ja­pan er­leich­tern. Da­mit er­füllt das Fach Ja­pa­nisch sei­nen Auf­trag, zur selbst­be­stimm­ten Me­di­en­nut­zung bei­zu­tra­gen.
  • Ver­brau­cher­bil­dung (VB)
    Die kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit ja­pa­ni­schen All­tags‐, Ess‐ und Kon­sum­ge­wohn­hei­ten im Un­ter­richt ver­an­lasst die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, ihr ei­ge­nes All­tags- und Kon­sum­ver­hal­ten zu re­flek­tie­ren. Sie er­hal­ten Ein­bli­cke in die ver­schie­de­nen Fa­cet­ten der ja­pa­ni­schen Ser­vice- und Kon­sum­ge­sell­schaft und er­wer­ben so wich­ti­ge Kom­pe­ten­zen, um als selbst­be­stimm­te und ver­ant­wor­tungs­vol­le Kon­su­men­ten zu han­deln.

1.4 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Beim Er­werb des Ja­pa­ni­schen als spät be­gin­nen­de Fremd­spra­che kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf ei­nen Fun­dus an Sprach­be­wusst­sein und Sprach­lern­kom­pe­ten­zen zu­rück­grei­fen, da sie be­reits an­de­re Fremd­spra­chen er­lernt ha­ben. Da es sich bei der ja­pa­ni­schen Spra­che um ei­ne nicht in­do­eu­ro­päi­sche Spra­che mit un­be­kann­tem Schrift­sys­tem und frem­der Sprach­mor­pho­lo­gie han­delt, kann nicht das­sel­be Pro­gres­si­ons­tem­po wie in an­de­ren eu­ro­päi­schen Spra­chen er­war­tet wer­den. Be­son­ders der Schrifter­werb er­for­dert ei­nen er­höh­ten Zeit­auf­wand.

Das Ziel des Ja­pa­nisch­un­ter­richts liegt vor al­lem im Er­lan­gen ei­ner in­ter­kul­tu­rel­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Hand­lungs­kom­pe­tenz der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Das Zu­sam­men­wir­ken von münd­li­cher und schrift­li­cher Sprach­kom­pe­tenz spielt hier­bei ei­ne wich­ti­ge Rol­le. Da­her wird ne­ben der münd­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on von An­fang an die Ver­mitt­lung der bei­den Sil­ben­al­pha­be­te hi­ra­ga­na und ka­t­aka­na so­wie ei­ner grund­le­gen­den Zahl an si­no­ja­pa­ni­schen Schrift­zei­chen kan­ji mit­ein­be­zo­gen. Da­bei steht die pas­si­ve kan­ji-Kom­pe­tenz im Ver­gleich zur ak­ti­ven Be­herr­schung der Zei­chen im Vor­der­grund. Die Äs­the­tik der ja­pa­ni­schen Zei­chen stellt ei­nen ho­hen Mo­ti­va­ti­ons­fak­tor für das Er­ler­nen des Ja­pa­ni­schen dar. In der Be­geg­nung mit der Kal­li­gra­phie kön­nen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ih­ren künst­le­ri­schen Er­fah­rungs­schatz und ihr äs­the­ti­sches Emp­fin­den er­wei­tern. Die ja­pa­ni­sche Schrift ist eng mit der ja­pa­ni­schen Kul­tur ver­bun­den und sie ist zu­gleich Grund­la­ge für ein (au­then­ti­sches) Text­ver­ständ­nis. Der Schrifter­werb ist im Sin­ne des le­bens­lan­gen Fremd­spra­chen­ler­nens Vor­aus­set­zung, um die Sprach­kennt­nis­se über die Schu­le hin­aus zu ver­tie­fen.

Um münd­li­che Hand­lungs­fä­hig­keit zu er­rei­chen, kommt im Un­ter­richt dem Hör‑/Hör­seh­ver­ste­hen und der Sprech­kom­pe­tenz gro­ße Be­deu­tung zu. Da die ja­pa­ni­sche Spra­che stark si­tua­tiv ge­prägt und der Ein­satz der sprach­li­chen Mit­tel un­ter an­de­rem von Al­ter, Ge­schlecht und ge­sell­schaft­li­chem Rang der be­tei­lig­ten Ge­sprächs­part­ner ab­hän­gig ist, gilt es, dies bei der Ver­mitt­lung von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­pe­tenz im Un­ter­richt zu be­ach­ten. Die zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Re­de­mit­tel und Struk­tu­ren be­rück­sich­ti­gen die ge­gen­sei­ti­ge Ab­hän­gig­keit von Spra­che und kul­tu­rel­ler Wirk­lich­keit.

Die Ziel­spra­che soll im Un­ter­richt ei­nen mög­lichst gro­ßen Raum ein­neh­men. Die Dis­tanz und die Fremd­ar­tig­keit der ja­pa­ni­schen Sprach­mor­pho­lo­gie er­for­dert je­doch zu­wei­len ei­nen Rück­griff auf die Erst­spra­che – be­son­ders bei der Ver­mitt­lung von gram­ma­ti­ka­li­schen Struk­tu­ren und so­zio­kul­tu­rel­lem Wis­sen.

Die Schu­lung der Le­se­kom­pe­tenz ist für die Ori­en­tie­rung im vi­su­ell ge­präg­ten All­tags­bild Ja­pans nicht we­ni­ger re­le­vant. Ne­ben di­dak­ti­sier­ten Tex­ten kom­men im Un­ter­richt ein­fa­che au­then­ti­sche Tex­te zum Ein­satz. Die Ver­wen­dung von fu­ri­ga­na (Le­se­hil­fen zur Aus­spra­che von kan­ji) kann da­bei das Text­ver­ständ­nis er­leich­tern und der selbst­stän­di­gen Er­schlie­ßung von un­be­kann­ten Tex­ten die­nen.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­wei­tern zu­neh­mend ih­re Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz und wer­den so be­fä­higt, auch durch Nut­zung di­gi­ta­ler Me­di­en, ei­gen­stän­dig ver­schie­de­ne Text­sor­ten zu pro­du­zie­ren.

Der ho­he Zeit­auf­wand und die Kom­ple­xi­tät des Ja­pa­ni­schen set­zen der Be­schäf­ti­gung mit ja­pa­ni­scher Li­te­ra­tur in­ner­halb des Un­ter­richts en­ge Gren­zen. Es ist je­doch mög­lich, mit­hil­fe von Text­aus­zü­gen, ver­ein­fach­ten li­te­ra­ri­schen Tex­ten, Fil­men und ja­pa­ni­scher Li­te­ra­tur in Über­set­zung das In­ter­es­se an ei­nem wei­ter­ge­hen­den selbst­stän­di­gen Um­gang mit der Li­te­ra­tur zu we­cken.

Die För­de­rung der Sprach­lern­kom­pe­tenz und des Sprach­be­wusst­seins stellt ei­nen kon­ti­nu­ier­li­chen Pro­zess dar. Un­ter­schied­li­che Leis­tungs­ni­veaus kön­nen durch bin­nen­dif­fe­ren­zie­ren­de Maß­nah­men und in­di­vi­du­el­le För­de­rung kom­pen­siert wer­den.

Au­ßer­schu­li­sche Ak­ti­vi­tä­ten wie zum Bei­spiel der Be­such kul­tu­rel­ler Ver­an­stal­tun­gen und Schü­ler­aus­tau­sche, die das un­mit­tel­ba­re Er­le­ben der ja­pa­ni­schen Kul­tur und die per­sön­li­che Be­geg­nung mit Ja­pa­ne­rin­nen und Ja­pa­nern er­mög­li­chen, sind in ho­hem Ma­ße wün­schens­wert. Die rea­le Er­fah­rung der per­sön­li­chen Be­geg­nung för­dert die Chan­ce, dass sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ver­tieft und nach­hal­tig für Ja­pan und an­de­re (ost­asia­ti­sche) Kul­tu­ren in­ter­es­sie­ren. Die In­te­gra­ti­on des Fa­ches Ja­pa­nisch in das Schul­le­ben kann durch ak­ti­ve Teil­nah­me an Pro­jekt­ta­gen, Schul­fes­ten und ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen rea­li­siert wer­den.

Die frei­wil­li­ge Teil­nah­me am stan­dar­di­sier­ten Ja­pa­nisch­sprach­test JLPT (Ja­pa­ne­se-Lan­gua­ge Pro­fi­ci­en­cy Test) be­legt den Lern­er­folg der Schü­le­rin­nen und Schü­ler und er­höht ih­re be­ruf­li­chen Chan­cen be­son­ders im Hin­blick auf ein Stu­di­um oder ei­ne Tä­tig­keit in Ja­pan.

Am En­de der gym­na­sia­len Ober­stu­fe er­rei­chen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Fach Ja­pa­nisch als spät be­gin­nen­de Fremd­spra­che im All­ge­mei­nen das GeR-Ni­veau A2/A2+.

Es be­steht die Mög­lich­keit, Ja­pa­nisch nur mit zwei oder drei Wo­chen­stun­den an­zu­bie­ten. In die­sem Fall sol­len in al­len Be­rei­chen be­son­ders bei den pro­duk­ti­ven Kom­pe­ten­zen Spre­chen und Schrei­ben Ab­stri­che ge­macht wer­den. Das Er­ler­nen der ja­pa­ni­schen Schrift ist nach wie vor not­wen­dig und zeit­auf­wän­dig, je­doch muss die Zahl der ver­mit­tel­ten si­no­ja­pa­ni­schen Schrift­zei­chen und die Ver­wen­dung von au­then­ti­schem Text­ma­te­ri­al re­du­ziert wer­den. Ein­schrän­kun­gen sind auch bei Gram­ma­tik, Wort­schatz und Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz nö­tig. Bei den so­zio­kul­tu­rel­len The­men er­ge­ben sich Ein­schrän­kun­gen hin­sicht­lich The­men­zahl und Ver­tie­fung.


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