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Grund­le­gen­der Pa­ra­dig­men­wech­sel

Mit den neu­en Bil­dungs­plä­nen wird ein grund­le­gen­der Pa­ra­dig­men­wech­sel in den ver­bind­li­chen Vor­ga­ben für den Un­ter­richt an un­se­ren Schu­len voll­zo­gen: Wäh­rend frü­he­re Bil­dungs­plan­ge­ne­ra­tio­nen vor­ran­gig aus­wie­sen, was zu un­ter­rich­ten ist, schrei­ben die neu­en Bil­dungs­plä­ne vor, wel­che Kom­pe­ten­zen Kin­der und Ju­gend­li­che er­wer­ben müs­sen. Hier­mit wird ein Wech­sel von ei­ner In­put- zu ei­ner Out­put­steue­rung voll­zo­gen. Die Etap­pen wer­den in den un­ter­schied­li­chen Schul­ar­ten durch die Aus­wei­sung von Bil­dungs­stan­dards - über­wie­gend im Zwei­jah­res­rhyth­mus - ge­kenn­zeich­net. Die­se be­schrei­ben fach­li­che, per­so­na­le, so­zia­le und me­tho­di­sche Kom­pe­ten­zen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Die­sen Kom­pe­ten­zen sind in Form ei­nes Kern­cur­ri­cul­ums In­hal­te zu­ge­ord­net, die so aus­ge­wählt sind, dass sie in rund zwei Drit­teln der ver­füg­ba­ren Un­ter­richts­zeit er­ar­bei­tet wer­den kön­nen. Sie sind Grund­la­ge für die zen­tra­len Prü­fun­gen. An­sons­ten wird das Er­rei­chen der Bil­dungs­stan­dards in den wei­ter­füh­ren­den Schu­len un­ter an­de­rem mit zen­tral ge­stell­ten Ver­gleichs­ar­bei­ten auf der Ba­sis des Kern­cur­ri­cul­ums über­prüft. In der Grund­schu­le ge­schieht dies über Dia­gno­se­ar­bei­ten, die den Lern- und Ent­wick­lungs­stand fest­stel­len und da­mit die Grund­la­ge für wei­te­re, ge­ziel­te För­der­pla­nung dar­stel­len.

Ei­ne wich­ti­ge Ver­än­de­rung er­gibt sich aus der Ak­zen­tu­ie­rung der Kom­pe­ten­zen in den neu­en Bil­dungs­plä­nen. Bei der Um­set­zung wer­den den Schu­len durch die Re­du­zie­rung von In­hal­ten grö­ße­re Frei­räu­me ein­ge­räumt. Ei­ne wich­ti­ge Rol­le spielt in die­sem Zu­sam­men­hang das Schul­cur­ri­cu­lum, für das cir­ca ein Drit­tel der Un­ter­richts­zeit zur Ver­fü­gung steht. Das Schul­cur­ri­cu­lum ent­hält die Cur­ri­cu­la der ein­zel­nen Fä­cher be­zie­hungs­wei­se Fä­cher­ver­bün­de, er­gän­zen­de und ver­tie­fen­de so­wie fä­cher­ver­bin­den­de und pro­fil­bil­den­de Ele­men­te. Dar­über hin­aus hat es die Funk­ti­on, ein­zel­ne Fä­cher und Fä­cher­ver­bün­de mit­ein­an­der im Sin­ne des fä­cher­ver­bin­den­den Un­ter­richts zu ver­net­zen. Erst durch das Zu­sam­men­spiel von Kern­cur­ri­cu­lum und Schul­cur­ri­cu­lum wer­den die in den Bil­dungs­stan­dards ge­for­der­ten Kom­pe­ten­zen er­reicht.






Die ers­ten Ent­wür­fe der Bil­dungs­stan­dards wur­den im April 2002 auf dem Bil­dungs­kon­gress in Ulm vor­ge­stellt und dis­ku­tiert. Gleich­zei­tig wur­den sie im In­ter­net zur öf­fent­li­chen Dis­kus­si­on ge­stellt. Die­ser breit an­ge­leg­te Ent­wick­lungs­pro­zess mün­de­te im Mai 2003 in die of­fi­zi­el­le An­hö­rung. Bis kurz vor Fer­tig­stel­lung und Druck­le­gung der Bil­dungs­stan­dards wur­den An­re­gun­gen aus al­len Krei­sen der Ge­sell­schaft in die neu­en Bil­dungs­plä­ne auf­ge­nom­men.

Die Bil­dungs­pla­n­ar­bei­ten wur­den in ei­nem auf brei­te Be­tei­li­gung an­ge­leg­ten Ver­fah­ren und in be­son­ders in­ten­si­vem Aus­tausch mit wich­ti­gen Part­nern des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums wie zum Bei­spiel Lan­des­el­tern­bei­rat und Lan­des­schul­bei­rat um­ge­setzt und vom Bil­dungs­rat be­glei­tet. Die­ses noch von Kul­tus­mi­nis­te­rin Dr. An­net­te Scha­van per­sön­lich ein­be­ru­fe­ne, hoch­ran­gi­ge Gre­mi­um von Wis­sen­schaft­lern und Per­sön­lich­kei­ten, stand der Lan­des­re­gie­rung wäh­rend des gan­zen Pro­zes­ses der Bil­dungs­pla­n­ar­beit als Be­ra­tungs­gre­mi­um zur Sei­te. Im Auf­trag des Bil­dungs­rats hat Pro­fes­sor Hart­mut von Hen­tig ei­ne Ein­füh­rung in den Bil­dungs­plan 2004 ver­fasst, in der die Grund­ge­dan­ken des neu­en Bil­dungs­plans skiz­ziert wer­den. Auf der Ba­sis des Kom­pe­tenz­be­grif­fes als Bün­de­lung von Ein­stel­lun­gen, Fä­hig­kei­ten und Kennt­nis­sen wer­den hier die Zie­le be­schrie­ben, die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­rei­chen sol­len. Dar­über hin­aus wer­den die zen­tra­len Auf­ga­ben von Schu­le dar­ge­legt, die Neue­run­gen des Bil­dungs­plans 2004 an aus­ge­wähl­ten Bei­spie­len vor­ge­stellt und die me­tho­disch-di­dak­ti­schen Prin­zi­pi­en er­läu­tert. Die Ein­füh­rung ist ver­pflich­ten­der Be­stand­teil der neu­en Bil­dungs­plä­ne.

Die­se glie­dern sich in drei Ebe­nen mit un­ter­schied­li­chem Ver­bind­lich­keits­grad.

Die ers­te Ebe­ne (Bil­dungs­stan­dards) legt die staat­li­chen Vor­ga­ben ge­mäß Schul­ge­setz für die Schu­len fest, sie liegt als Druck­fas­sung vor.

Die zwei­te Ebe­ne (Ni­veau­kon­kre­ti­sie­run­gen)kon­kre­ti­siert die ers­te an aus­ge­wähl­ten Bei­spie­len. Sie ist ver­bind­lich, was das dar­ge­stell­te Ni­veau be­trifft - nicht je­doch be­züg­lich der aus­ge­wähl­ten Bei­spie­le.

Die drit­te Ebe­ne (Um­set­zungs­bei­spie­le) ist nicht ver­bind­lich. Auf ihr wer­den ge­lun­ge­ne Bei­spie­le zur Im­ple­men­tie­rung des Bil­dungs­plans 2004 vor­ge­stellt.

Um ei­ne stän­di­ge Ak­tua­li­sie­rung zu er­mög­li­chen, wer­den die Ebe­nen zwei und drei des Bil­dungs­plans aus­schließ­lich über das In­ter­net ver­öf­fent­licht. Sie wer­den Zug um Zug im Sin­ne ei­nes stän­dig wach­sen­den Pools ge­füllt. So­mit wird die Bil­dungs­re­form für al­le zur Dau­er­auf­ga­be ge­macht.






Die neu­en Bil­dungs­plä­ne tre­ten seit dem Schul­jahr 2004/2005 suk­zes­si­ve in Kraft (Grund­schu­le Klas­se 1 und 2, Haupt­schu­le Klas­se 5 und 6, Re­al­schu­le Klas­se 5 bis 7, Gym­na­si­um Klas­se 5). Die recht­li­chen Grund­la­gen für die Um­set­zung der Re­form zum Schul­jahr 2004/2005 sind ge­legt.

Die Bil­dungs­plan­re­form wur­de von Be­ginn an von Er­pro­bungs­schu­len be­glei­tet, die zen­tra­le Ele­men­te be­reits im Vor­feld in der Pra­xis ge­prüft und wei­ter­ent­wi­ckelt ha­ben. Die Er­geb­nis­se wa­ren und sind im In­ter­net ab­ruf­bar. Par­al­lel wur­den in al­len Schul­ar­ten Mul­ti­pli­ka­to­rin­nen und Mul­ti­pli­ka­to­ren aus­ge­bil­det, die die Schu­len wäh­rend des Ein­füh­rungs­pro­zes­ses zum Bei­spiel in Form von Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen un­ter­stüt­zen






Down­loads zum The­ma

Prä­sen­ta­ti­on Bil­dungs­plan 2004.ppt

Ein­füh­rung in den Bil­dungs­plan 2004.pdf


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