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1. Leitgedanken zum Kompetenzerwerb

1.1 Bildungswert des Faches Literatur und Theater

Das Wahlfach Literatur und Theater ergänzt den musisch-künstlerischen Bereich im Fächerkanon der Schulen. Indem es die Auseinandersetzung mit Literatur und Theater mit eigenem künstlerischem Handeln verbindet, leistet es einen Beitrag zur kulturellen Bildung als konstitutivem Bestandteil des schulischen Bildungsauftrags.

Theater und fiktionale Literatur bieten dem Zuschauer beziehungsweise dem Leser eine Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu reflektieren. Oftmals hinterfragen beide im experimentellen Entwurf Bestehendes. Sie folgen ästhetischen Regeln und Vorgaben, die unter dem Einfluss sich verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und des jeweiligen Zeitgeistes stehen. Gleichzeitig thematisieren Literatur und Theater immer wieder Grundfragen der menschlichen Existenz, die über die jeweilige Zeit hinausweisen. Weit über den Bereich der dramatischen Literatur hinaus sind Literatur und Theater gekennzeichnet durch ein stark wechselseitig geprägtes Verhältnis.

Beide Kunstformen haben in der Geschichte aller Kulturen vielfältige Formen entwickelt, um Lebenserfahrung und Weltsicht künstlerisch zu gestalten. Durch die Beschäftigung mit Literatur und Theater gewinnen  die Schülerinnen und Schüler einen spezifischen Zugang zur Welt und lernen gleichzeitig ästhetische Ausdrucksformen für die eigenen Erfahrungen und Sichtweisen kennen. Seit der griechischen Antike spielen im Theater der abendländischen Kultur mündliche und schriftliche Texte eine wesentliche Rolle. Dies gilt in der Verknüpfung von Lesen und Inszenieren auch im Fach Literatur und Theater. Die Auseinandersetzung mit literarischen Texten mit dem Ziel ihrer theatralen Gestaltung eröffnet auf der einen Seite viele Möglichkeiten des individuellen Zugangs, verlangt auf der anderen Seite eine angemessene Verstehensleistung. Neben dem Sprechtheater gibt es in der Theatergeschichte und in unterschiedlichen Kulturen zahlreiche, von konkreten Textvorgaben unabhängige Theaterpraktiken und ‑formen, die auch im Gegenwartstheater eine bedeutende Rolle spielen. Allgemein geht es darum, die Wichtigkeit ästhetisch-kommunikativer Wahrnehmungsweisen zu begreifen und die Fähigkeit zu entwickeln, die vermittelten Eindrücke zu einem Ausdruck zu formen.

Im Theaterspiel wie in der Produktion eigener literarischer Texte, die Grundlage des Theaterspiels werden, wird erlebte und imaginierte Wirklichkeit nachgestaltet, vorweggenommen, in Frage gestellt und neue Wirklichkeit entworfen. Die Verbindung von rezeptivem und handlungsorientiertem Umgang mit Literatur und Theater, von Wahrnehmen, Erfahren, Gestalten und Reflektieren leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Schülerinnen und Schüler die Weltsicht anderer erfahren und erproben, kritisch hinterfragen und verstehen und damit ein eigenes Verhältnis zur Welt entwickeln können. Dabei eröffnen Literatur und Theater politisch und gesellschaftlich relevante Themenfelder. Die Schülerinnen und Schüler erwerben in der gestalterischen Auseinandersetzung im Ensemble demokratische Kompetenzen und werden in die Lage versetzt, in einer sich immer schneller verändernden Welt einsichtig, verantwortungsvoll und mitmenschlich zu handeln. Die Rezeption von Literatur, die andere Welten und Arten der Wahrnehmung zeigt und zur Perspektivübernahme auffordert, sowie das Theaterspiel, das die Übernahme fremder Perspektiven voraussetzt und vollzieht, wirken in besonderer Weise persönlichkeitsbildend, indem sie zu Toleranz und  Akzeptanz anderer Lebenseinstellungen und zu kritischer Reflexion erziehen. Der durch Kommunikation im und über Theater bewirkte Erkenntnisgewinn hat emanzipatorischen Charakter.

Das Ausleben von spielerischer Kreativität, das bewusste körperliche Handeln und das sinnliche Erleben in der sozialen Gruppe fördern die persönliche Entwicklung der jungen Erwachsenen ebenso in besonderem Maß wie die durch Selbstständigkeit und Austausch gekennzeichnete Arbeitsweise des Faches, zum Beispiel in Projekt- und Ensemblearbeit. Dabei wird das Verständnis von Handeln in Rollen und (Selbst‑)Inszenierungen als Alltagspraxis gefördert. Auf dieser Basis wird ein weiterführendes Interesse am Theater im engeren Sinne und an seiner kulturellen Bedeutung geschaffen und es werden Perspektiven zur kompetenten und aktiven Teilnahme am kulturellen Leben auch außerhalb der Schule eröffnet. Die Schülerinnen und Schüler werden im Sinne der Leitperspektiven des Bildungsplans zur Annahme und zur erfolgreichen Bewältigung individueller und gesellschaftlicher Herausforderungen befähigt.

Beitrag des Faches zu den Leitperspektiven

In welcher Weise das Fach Literatur und Theater einen Beitrag zu den Leitperspektiven leistet, wird im Folgenden dargestellt:

  • Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
    In der Arbeit an einer eigenen Inszenierung erleben die Schülerinnen und Schüler exemplarisch Wechselwirkungen unterschiedlicher Aspekte und Ebenen ihres Handelns. Sie erkennen die Bedeutung systemischen Denkens und gewinnen Einsichten in psychologisch-kommunikative Gesetzmäßigkeiten. Nach Erkenntnissen der Lernpsychologie tragen theaterpädagogische Verfahren durch die Beteiligung physischer, kognitiver und emotionaler Aktivität stark zum langfristigen Erfolg von Lernprozessen bei. Die Arbeitsweisen des Faches fördern die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit sich selbst und die Fähigkeit zur Einfühlung in Lebenslagen und Perspektiven anderer Menschen und zeigen zugleich in der Ensemblearbeit den Wert von Teilhabe, Mitwirkung, Mitbestimmung und konstruktiver Konfliktlösung, Die Schülerinnen und Schüler erwerben vielfältige soziale und demokratische Kompetenzen. Die Bereitschaft zu Engagement wird gestärkt. 
  • Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV)
    Theater bedeutet Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Haltungen, Maßstäben und Arbeitsweisen. Wer eine Rolle, aus der Literatur oder frei geschaffen, auf der Bühne übernimmt, eine andere Person spielt, befasst sich mit deren Identität. Dabei wird auch das Bewusstsein für die eigene Identität geschärft. Dieser Arbeitsprozess, in dem sich Perspektivenwechsel, Selbstfindung und Akzeptanz anderer Lebensformen verschränken, entwickelt die individuelle Fähigkeit zur Empathie weiter. Durch das Verfassen eigener literarischer Produkte sowie durch deren kritische Reflexion in der Gruppe werden die Schülerinnen und Schüler zur wertschätzenden Kommunikation befähigt. In der Auseinandersetzung mit der Literatur, aber auch in der Theaterarbeit können Anregungen aus fremden Kulturen wertvolle Impulse für die eigene Kreativität sowie für Toleranz und Akzeptanz geben. Das Theaterspiel bietet, nicht zuletzt durch die Vielfalt der Theaterformen, Chancen zur Realisierung von Inklusion. Über die Forderung nach Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt hinausgehend wird die Vielfalt von individuellen Begabungen und Begrenzungen in der Theaterarbeit in verschiedener Hinsicht als erwünschte Bereicherung angesehen.
  • Prävention und Gesundheit (PG)
    Im Fach Literatur und Theater gestalten die Schülerinnen und Schüler mit Sprache, Körper und Emotionen Figuren und Situationen. Sie erleben in der Ensemblearbeit Selbstwirksamkeit und entwickeln in der sozialen Interaktion und in der zielgerichteten Umsetzung eigener künstlerischer Vorstellungen neben ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Kritikfähigkeit auch ihre Fähigkeiten der Selbstregulation. Dabei spielen auch Elemente wie Spannung und Entspannung, Wahrnehmung, Atmung, Körper- und Stimmschulung eine wichtige Rolle. Im Ensemble ist wertschätzendes Kommunizieren und Handeln unabdingbar für das Gelingen einer Aufführung, es entstehen belastbare Beziehungen. Theaterarbeit ist somit ein herausragender Ort der Entwicklung exekutiver Funktionen und einer Reihe wichtiger Resilienzfaktoren, weshalb theaterpädagogische Verfahren auch mit großer Wirksamkeit in Programmen der Gewalt- und Suchtprävention eingesetzt werden.
  • Berufliche Orientierung (BO)
    Im Sinne der kulturellen Bildung tragen die konkreten Erfahrungen, die im Unterricht im Fach Literatur und Theater gemacht werden, dazu bei, das Interesse am öffentlichen Kulturleben zu wecken. Diese Erfahrungen können als Kriterien für eine berufliche Orientierung in diesem weiten Bereich dienen, der von den im engeren Sinne künstlerischen Feldern wie Schauspiel, Dramaturgie, Regie, Bühnenbild über handwerklich-technische Aufgaben bis hin zur Theaterpädagogik mit ihren weiten Einsatzbereichen reicht. Darüber hinaus gewinnen Schülerinnen und Schüler – zum Beispiel in der Organisation einer literarischen Lesung oder in der Durchführung eines Theaterprojekts – Erfahrungen bei der Projektsteuerung.
  • Medienbildung (MB)
    Wahrnehmung und Ästhetik der Jugendlichen sind  stark geprägt durch moderne Medien. Auch das zeitgenössische Theater setzt sich produktiv mit den vielfältigen Möglichkeiten der modernen Medien auseinander und verknüpft sie mit den traditionellen theatralen Mitteln. Im Fach Literatur und Theater machen die Schülerinnen und Schüler im Theaterspiel die Erfahrung, selbst Medium zu sein. Bei der Inszenierungsarbeit kann es zu einer produktiven Auseinandersetzung zwischen verschiedenen ästhetischen Ansätzen kommen und zu einer bewussten Nutzung von Medien. Die Schülerinnen und Schüler entdecken das Internet auch als literarische Experimentierwerkstatt. Der Umgang mit Texten ist darüber hinaus in ganz verschiedenen Zusammenhängen geeignet, für Fragen des Urheber- und des Persönlichkeitsrechts zu sensibilisieren.
  • Verbraucherbildung (VB)
    Im Fach Literatur und Theater liegt der Schwerpunkt zunächst auf der eigenen künstlerischen Tätigkeit. Dabei wird auch die eigene ästhetische  Urteilsbildung geschult, sodass die Schülerinnen und Schüler zunehmend zu kritischen und selbstbewussten Konsumenten auch der kulturellen Angebote werden. In Texten und im Theaterspiel können die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Bedürfnisse reflektieren wie auch Aspekte der Lebensführung und des Konsums explizit zum Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung machen. Dies schärft zugleich die Fähigkeit zum kritischen Umgang mit kulturellen Angeboten.

1.2 Kompetenzen

Das Fach Literatur und Theater ordnet sich als gymnasiales Fach aus dem Wahlbereich der Kursstufe in das sprachlich-literarisch-künstlerische Aufgabenfeld ein. Es vermittelt den Schülerinnen und Schülern eine grundlegende Bildung im produktiv-ästhetischen Umgang mit Literatur sowie in den Darstellenden Künsten, verbindet die rezeptive und produktive Beschäftigung mit Literatur mit der Theaterarbeit, greift Impulse aus den anderen künstlerischen Fächern, aus den Sprachen und den Gesellschaftswissenschaften auf und nutzt die Möglichkeiten traditioneller Inszenierungstechnik ebenso wie moderne Szenografie und Medien. Das Fach orientiert sich am Theater als wichtigem Teil des öffentlichen Kulturlebens und setzt sich dabei auch mit neueren Entwicklungen und dem Theater anderer Kulturen auseinander.

Ziel des Faches ist vor allem der Erwerb einer theaterästhetischen und performativitätsorientierten Handlungskompetenz. Darüber hinaus erweitern die Schülerinnen und Schüler im Fach Literatur und Theater ihr Repertoire im Umgang mit Literatur, zum Beispiel bei der Analyse von Sprechakten und bei der Charakterisierung von Figuren. Grundlegend ist die literarische Rezeptions- und Produktionskompetenz.

Die theaterästhetische Handlungskompetenz umfasst „solche auf die Inhalte des Faches bezogenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zur Lösung und Reflexion komplexer Gestaltungsaufgaben angewendet werden, dabei mannigfaltige kommunikative Prozesse in Gang setzen und so eine Teilhabe am kulturellen Leben der Gesellschaft ermöglichen“ (EPA im Fach Darstellendes Spiel, Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.11.2006, S. 6). Der Erwerb theaterästhetischer Grundlagen, das heißt auf Performativität bezogener Grundkenntnisse und Grundfertigkeiten, ist Voraussetzung der für das Fach zentralen Kompetenz, nämlich der Kompetenz zur theaterästhetischen Gestaltung. Schauspielerische, dramaturgische, szenografische und inszenatorische Fähigkeiten sollen erworben und angewendet werden. Darin ist auch der auf die szenische Arbeit   gerichtete Umgang mit literarischen und nicht-literarischen Texten eingeschlossen. In der Reflexion über die eigene Arbeit und durch die Beschäftigung mit Aspekten aus Geschichte und Theorie des Theaters und des Performativen wird die Fähigkeit zu fachlich fundierter theaterästhetischer Kommunikation erworben. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Aspekt der soziokulturellen Partizipation auch über die Schule hinaus: Die Kompetenzen, die insbesondere durch die eigene praktische Erfahrung mit Theater gewonnen werden, befähigen und ermutigen die Schülerinnen und Schüler, als kritische und kompetente Theaterbesucher am kulturellen Leben teilzunehmen. Die so allgemein beschriebenen Kompetenzen werden in den einzelnen Gestaltungsfeldern sowohl der theaterpraktischen Arbeit als auch in der reflektierenden Arbeit konkretisiert.

Die Arbeitsweisen des Faches Literatur und Theater fördern über die reine Fachlichkeit hinaus Schlüsselqualifikationen und eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung. In der lebendigen Theatererfahrung und in der Auseinandersetzung mit ihr werden der eigene Ausdruck und die ästhetische Handlungskompetenz sowie durch die Erprobung theatraler Gestaltungsmöglichkeiten Fähigkeiten geschult, die nicht nur für die Ensemblearbeit, sondern auch für die demokratische Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unabdingbar sind. Das projekt- und handlungsorientierte Vorgehen fördert Problemlösungskompetenz, Konzentrationsfähigkeit, Vermittlungskompetenz, gegenseitige Rücksichtnahme, Kritikfähigkeit und soziale Intelligenz. Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft sind grundlegende Voraussetzungen für die künstlerische Arbeit. Die Fähigkeit zur Einfühlung in reale Menschen und fiktionale Figuren wird ebenso entwickelt wie die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung der eigenen Möglichkeiten und der Stellung im Ensemble. Im Umgang mit Texten und im Ausprobieren verschiedener Zugänge und Gestaltungsmöglichkeiten werden die Sprach- und Sprechkompetenz sowie die Schreibkompetenz erweitert. In der theaterpraktischen Arbeit werden auch technische und handwerkliche Fähigkeiten abgerufen. 

1.3 Didaktische Hinweise

Das wichtigste Medium der Gestaltung im Theater sind stets die Gestaltenden selbst. Das gilt sowohl für den Arbeitsprozess als auch für das Arbeitsergebnis, die Aufführung. Künstlerisches Gestalten im Theaterbereich schafft eine Kommunikationsebene, die über die verbale Ebene hinausgeht und häufig Symbolcharakter besitzt, Sprache wird durch andere theatrale Mittel ergänzt, teilweise auch ersetzt. Diesen Besonderheiten muss die Unterrichtsarbeit im Fach Literatur und Theater Rechnung tragen. Im Zentrum des Unterrichts steht die theaterpraktische Arbeit.

Offene Aufgabenstellungen und Arbeitsweisen regen die Schülerinnen und Schüler an, im praktischen Tun verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten zu erproben und sich mit anderen verbal und nonverbal handelnd auseinanderzusetzen. Dies führt zu einer zunehmenden Vertrautheit mit theaterspezifischen Verfahren, Vermittlungs- und Handlungsformen. Durch die Einstudierung gesellschaftlich relevanter Verhaltensweisen wird die Auseinandersetzung mit sozialen Praktiken und performativen Strategien gesucht.

Die unten aufgeführten inhaltsbezogenen Kompetenzen sind systematisch angeordnet und orientieren sich an Arbeitsfeldern des Theaters. Die Systematik entspricht dabei nicht einem curricularen Verlauf. Vielmehr werden im Sinne der Handlungsorientierung von Anfang an Aspekte aus den verschiedenen Gestaltungsfeldern gleichzeitig zur Anwendung kommen müssen, um zum Beispiel eine Szene zu gestalten. Mit dem Fortschreiten des Lernprozesses kann eine zunehmende Anzahl der unterschiedlichen inhaltsbezogenen Kompetenzen eingesetzt werden. Kompetenzen aus den Bereichen Theatertheorie und Theatergeschichte werden mit praktischer Theaterarbeit verknüpft.

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Ensemblearbeit ist die Fähigkeit zur Wahrnehmung. In der Improvisation als grundlegender Methode der Theaterarbeit ist die Fähigkeit, Impulse aller Art aufzunehmen, von zentraler Bedeutung. Spielimpulse von Mitspielern müssen ebenso wahrgenommen werden wie die Wirkung des eigenen Tuns auf die Mitspieler. Dies erfordert Offenheit und Sensibilität.

Neben der theaterpraktischen Arbeit ist die Reflexion durchgängig ein begleitendes Arbeitsprinzip. Schon der Leseprozess einer Textvorlage erfordert eine Verstehensleistung, dramaturgische Arbeit und Inszenierungsarbeit sind in den meisten Fällen auf einen Text rückbezogen. Die fertige Inszenierung ist auch am Text und an dem Deutungsspielraum, den er eröffnet, zu messen. Die Schülerinnen und Schüler machen in der Rolle des Spielers und in der Rolle des Zuschauers bei der Kursarbeit gleichermaßen wertvolle Erfahrungen. Sie erleben das Agieren auf der Bühne und das analytische Zuschauen als komplementäre Lernprozesse und können auf dieser Grundlage kritisches Feedback in einer angemessenen Fachsprache leisten.

Theater zielt in erster Linie auf eine Aufführung. Dies gilt im Sinne von Produktionsorientierung auch für das Fach Literatur und Theater. In kleineren oder größeren Projekten werden Präsentationen vorbereitet. Diese können vom internen Vorspielen einer erarbeiteten Szene bis hin zur öffentlichen Aufführung des Kurses reichen.


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