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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit für die Beruflichen Gymnasien 2021

Finanzwirtschaftliche Studien

Jahrgangsstufen 1 und 2

Vorbemerkungen

Fachbezogene Vorbemerkungen

1. Fachspezifischer Bildungsauftrag (Bildungswert des Faches)
Vor dem Hintergrund fundamentaler Veränderungen und Herausforderungen durch umwälzende Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft benötigen Schülerinnen und Schüler Orientierungswissen und vielfältige Kompetenzen, um komplexe Zusammenhänge durchdringen zu können und darauf aufbauend zu einem selbstständigen reflektierten Handeln befähigt zu werden. Fernsehen, Internet und weitere digitale Medien machen zwar Informationen in einer Breite wie nie zuvor verfügbar, allerdings verhindert dabei eine meist selektive und ungeduldige Informationsaufnahme die Sicherstellung eines hohen Informationsstandes und die Ausbildung einer auf einem belastbaren Wissensfundament beruhenden Urteilsfähigkeit.
Das Fach Finanzwirtschaftliche Studien bietet den Schülerinnen und Schülern demgegenüber die Möglichkeit, durch eine fundierte Auseinandersetzung mit ausgewählten komplexen ökonomischen Entwicklungen eine vertiefte Grundbildung auf wissenschaftlicher Basis zu erwerben. Es trägt auf diese Weise dazu bei, die allgemeine Studierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler sicherzustellen.
Die Herausforderungen durch den demografischen Wandel, die umfassende Digitalisierung und die Entwicklungen in der Europäischen Währungsunion bieten in Verbindung mit einer wirtschaftsethischen Akzentuierung vielfältige Themenaspekte mit hoher Komplexität und bleibender aktueller Bedeutung, deren Durchdringung und Strukturierung einen hohen Bildungswert aufweisen. Die dabei erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten tragen zu einem besseren Verständnis von bedeutsamen Aspekten der modernen Welt bei. Sie helfen den Schülerinnen und Schülern bei der Ausbildung einer eigenen fundierten Urteilsfähigkeit und damit bei der Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Lebenssituationen.

2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler erwerben und vertiefen im Fach Finanzwirtschaftliche Studien eine umfassende Handlungskompetenz mit den Dimensionen der fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenz. Finanzwirtschaftliche und daraus resultierende gesellschaftliche bzw. politische Problemlagen und Zielkonflikte sind systemisch zu erkennen, zu erklären und aus unterschiedlichen Perspektiven unter Berücksichtigung der jeweiligen Interessenlagen und Wertorientierungen zu untersuchen. Zur Erreichung der Bildungsziele werden in einem wirksamen Unterricht kognitiv aktivierende Lernprozesse angeregt. Dieser Unterricht wird problemorientiert gestaltet und weist einen Bezug zu den aktuellen Entwicklungen in den entsprechenden Themenbereichen auf. Die Analyse von Strukturzusammenhängen, Zielkonflikten und Dilemmasituationen trägt dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler ein gut strukturiertes und breites Grundlagenwissen erwerben, auf dessen Basis sie in die Lage versetzt werden, Probleme zu erkennen und zu verstehen, darüber zu reflektieren, kreative Lösungen zu finden und ein eigenes Urteil zu bilden. Eine ganzheitliche Sichtweise und die Einübung vernetzten Denkens führen zur weiteren Vertiefung fachlicher Kompetenzen. Durch eine entsprechende Unterrichtsgestaltung auf wissenschaftlicher Basis werden darüber hinaus auch methodische, personale und soziale Kompetenzen vermittelt. (vgl. Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Wirtschaft der KMK i. d. F. vom 16.11.2006)
Digitale Endgeräte können zur Anwendung kommen, um den Schülerinnen und Schülern die Informationsbeschaffung im Internet sowie die Aufbereitung und Präsentation von Arbeitsergebnissen zu ermöglichen. Der Einsatz von digitalen Medien und Endgeräten im Unterricht kann zudem einen Beitrag zur individuellen Förderung leisten.

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. Die für das jeweilige Fach relevanten Operatoren sowie deren fachspezifische Bedeutung sind jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächerspezifischen Besonderheiten und nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen (GFS), Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Jahrgangsstufe 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Analyse kommunaler und regionaler Demografiestrategien Expertengespräch
Demografiebeauftragter
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Demografischer Wandel

25

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und -entwicklung in Deutschland und analysieren die wesentlichen Bestimmungsfaktoren dieses Wandels. Sie erläutern die finanziellen Auswirkungen dieser Entwicklung für den Staat sowie die Sozialsysteme und zeigen beispielhaft Lösungsmöglichkeiten auf. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten die ökonomischen Ursachen und Strukturen heraus, die für den Rückgang der Geburtenzahlen in Deutschland wesentlich sind. Sie beschreiben außerdem die unterschiedlichen Ausprägungen des demografischen Wandels in den verschiedenen Regionen Deutschlands. Die Schülerinnen und Schüler untersuchen den Verlauf und die Gründe der Zuwanderung nach Deutschland und analysieren diese Entwicklung aus ökonomischer Sicht. Abschließend zeigen sie Möglichkeiten auf, wie eine Integration der zugewanderten Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft gelingen kann.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die allgemeine Bedeutung der Bevölkerungsgröße und -struktur für die Wirtschaft und Gesellschaft eines Landes.
Sie beschreiben und erklären die Bevölkerungsentwicklung und -struktur in Deutschland. Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Geburtenentwicklung in Deutschland und geben die Veränderungen bei der Struktur der Privathaushalte wieder. Sie erläutern die voraussichtliche zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Deutschland.

Bedeutung der Bevölkerung für die Wohlstandsentwicklung eines Landes
z. B. bildungsökonomische Analysen
Entstehung und Erhaltung von Humanvermögen

Bevölkerungsentwicklung

Altersaufbau der Bevölkerung
z. B. Alten- und Jugendquotient, Medianalter
Entwicklung der Lebenserwartung

Geburtenentwicklung
z. B. Geburtenzahlen, TFR, CFR, Kinderlosigkeit
Entwicklung der Haushaltsgrößen
Bevölkerungsvorausrechnungen des Statistischen Bundesamtes
z. B. Entwicklung der Zahl kinderreicher Familien

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten die Auswirkungen der demografischen Alterung in Deutschland für die Einnahmen und Ausgaben der öffentlichen Haushalte und der Sozialversicherung heraus. Sie diskutieren politische Maßnahmen zur Sicherung der Funktionsfähigkeit der Sozialversicherung am Beispiel der Rentenversicherung.

Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen und des Bruttoinlandsprodukts
jeweils auch pro Kopf der Bevölkerung
Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte

  • Steuereinnahmen

  • Staatsausgaben

  • explizite Staatsverschuldung

Auswirkungen auf die Sozialversicherung

  • Umlageverfahren

  • Finanzlage der Renten‑, Kranken- und Pflegeversicherung
z. B. Anstieg der Krankheits- und Pflegekosten infolge der demografischen Entwicklung
  • implizite Staatsverschuldung

Entlastung der gesetzlichen Rentenversicherung

  • Reformmaßnahmen innerhalb des Rentensystems
z. B. Höhe des Rentenbeitrags, der Rentenhöhe, des Renteneintrittsalters
  • Veränderungen außerhalb des Rentensystems
z. B. Steigerung der Arbeitsproduktivität, der Erwerbsbeteiligung, der privaten Altersvorsorge

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler analysieren die ökonomischen Ursachen niedriger Geburtenzahlen in marktwirtschaftlichen Ordnungen am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland. Sie erklären die finanziellen Vorteile für den deutschen Staat, die die Geburt eines Kindes im Durchschnitt mit sich bringt. Die Schülerinnen und Schüler erläutern und beurteilen den Einfluss des deutschen Steuer- und Abgabensystems auf die finanzielle Situation und die Armutsgefährdung von Familien. Sie diskutieren Konzepte der Familien- und Sozialpolitik zur Verringerung der ökonomischen Nachteile von Familien und zur Erhaltung der Leistungsanreize in einer marktwirtschaftlichen Ordnung.

Fokussierung auf Tauschleistungen in einer marktwirtschaftlichen Ordnung
Kinderkosten als Form des privaten Konsums
Finanzielle Belastung der Eltern durch direkte und indirekte Kinderkosten

Fiskalische Bilanz von Kindern
Verwendung wissenschaftlicher Analysen
Einfluss der Kinderanzahl auf das frei verfügbare Einkommen einer Familie
z. B. Gesamtbelastungsrechnungen in Abhängigkeit der Kinderanzahl und der Einkommenshöhe
Verteilungswirkungen des Steuer- und Abgabensystems in Abhängigkeit des Einkommens
Verwendung wissenschaftlicher Analysen
Kinderarmut in Abhängigkeit des Familientyps
z. B. Alleinerziehende, kinderreiche Familien
Familien- und sozialpolitische Konzepte

  • Defamilialisierung durch Förderung der Externalisierung von Familienleistungen
z. B. Ausbau und finanzielle Unterstützung externer Kinderbetreuung oder Altenpflegeeinrichtungen
  • Familialisierung durch Förderung der Leistungen innerhalb der Familie
z. B. finanzielle Unterstützung der familiären Kinderbetreuung oder Altenpflege
  • Verminderung von Fehlanreizen
z. B. bei Aufnahme einer regulären Beschäftigung

BPE 1.4

Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Binnenwanderungen und die daraus resultierenden Veränderungen der Bevölkerungsstruktur in den verschiedenen Regionen Deutschlands. Sie erläutern Gründe für die Abwanderung vor allem jüngerer Bevölkerungsschichten und diskutieren Auswirkungen auf Regionen, die hiervon betroffen sind.

Wachsende und schrumpfende Regionen
Auswirkungen auf die jeweilige Altersstruktur

Gründe für die Nettoabwanderung jüngerer Bevölkerungsschichten aus betroffenen Regionen

  • fehlende Arbeits- und Studienplätze

  • Zunahme des Wettbewerbs um Fachkräfte

  • Abbau des Infrastrukturangebots
z. B. Schulen, Kinderbetreuungsangebote
Auswirkungen einer Nettoabwanderung auf betroffene Kommunen und Regionen
z. B. weiterer Infrastrukturabbau, Rückgang kommunaler Einnahmen, Verschlechterung wirtschaftlicher Standortfaktoren

BPE 1.5

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Verlauf und Ursachen der Zuwanderung nach Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart und stellen die rechtlichen Voraussetzungen der Zuwanderung in die Bundesrepublik Deutschland dar. Sie analysieren die ökonomischen und fiskalischen Auswirkungen der Zuwanderung und diskutieren politische Zuwanderungskonzepte auch unter dem Aspekt ihrer Eignung, die Integration von Zuwanderern in Wirtschaft und Gesellschaft zu verbessern.

Entwicklung der Zuwanderung nach Umfang und nach Herkunftsländern (nur im Überblick)

Motive der Zuwanderer (nur im Überblick)

Rechtsgrundlagen der Zuwanderung

Ökonomische Analyse der Zuwanderung

  • Klubgüter

  • Eigentumsrechte

  • Arbeitsmarkteffekte mit und ohne Beachtung von Mindestlöhnen
z. B. Arbeitsmarktbeteiligung und Qualifikation der Zuwanderer
  • Verjüngung des Arbeitskräftepotenzials
z. B. Auswirkungen auf die Sozialversicherung
  • Nettoeffekt der Migration auf das Staatsbudget
z. B. Generationenrechnungen, Auswirkungen auf Infrastrukturkosten und Sozialausgaben
  • Migrationsanreize durch Sozialleistungen
z. B. Auswirkungen auf die Zahl der Zuwanderer
Dimensionen der Integration von Zuwanderern
z. B. Sprache, Bildung, Kultur, Arbeitsmarkt
Faktoren einer gelingenden Integration
z. B. Integrationsbereitschaft und ‑fähigkeit
Zuwanderungs- und Integrationskonzepte
z. B. Konzepte der Zuwanderungssteuerung, Integrationskurse, Sprachkurse

BPE 2

Digitale Ökonomie

25

Die Schülerinnen und Schüler lernen den Prozess der Digitalisierung im Kontext der historischen Entwicklung kennen. Sie analysieren die wesentlichen Bestimmungsfaktoren und disruptiven Technologien im Rahmen der digitalen Transformation. Die Schülerinnen und Schüler erkennen notwendige Veränderungen in der Produktentwicklung und der Wertschöpfungskette von Unternehmen und leiten neue Geschäftsmodelle ab. Sie erläutern die Vor- und Nachteile von digitalen Peer-to-Peer Sharing Modellen und diskutieren deren Auswirkungen auf Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt auseinander und erkennen mögliche Konsequenzen für den Sozialstaat in Deutschland. Abschließend erläutern die Schülerinnen und Schüler die Wettbewerbsposition Deutschlands im Bereich der digitalen Wirtschaft vor dem Hintergrund künftiger Herausforderungen und zeigen Wege auf, wie hierbei die Chancen genutzt und gleichzeitig die Risiken minimiert werden können.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler stellen die einzelnen industriellen Revolutionen dar, indem sie die wesentlichen Entwicklungsschritte voneinander abgrenzen. Im Rahmen der vierten industriellen Revolution erläutern die Schülerinnen und Schüler die Begriffe „Industrie 4.0“/„Internet der Dinge“ und beurteilen die aus der Digitalisierung resultierenden Veränderungen.

Erste industrielle Revolution – Mechanisierung
z. B. Dampfmaschine
Zweite industrielle Revolution – Motorisierung und Elektrifizierung
z. B. Massenproduktion, Fließband in der Automobilbranche
Dritte industrielle Revolution – Weitere Automatisierung durch Elektronik und IT
z. B. Großrechner, PC
Vierte industrielle Revolution

  • Voraussetzungen des technologischen Fortschritts
z. B. bessere drahtlose Kommunikation, Miniaturisierung von Sensoren und Kameras
  • Internet der Dinge

  • Daten als vierter Produktionsfaktor

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler analysieren wesentliche Antriebskräfte für die Digitalisierung. Sie vergleichen verschiedene revolutionierende Technologien und beurteilen deren Chancen und Risiken. Zudem erläutern sie die Einflüsse der Digitalisierung auf die industrielle Produktion.

Revolutionierende Technologien
z. B. 3D-Druck, Big Data
Künstliche Intelligenz

Robotereinsatz
z. B. smarte und kollaborative Roboter
Merkmale der Smart Factory

  • cyber-physische Systeme
z. B. autonome Fertigungssteuerung, selbstlernende Fertigungsorganisation
  • digitale Zwillinge
  • Fertigungssteuerung
  • Fertigungsorganisation

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler stellen die Komponenten von smarten Produkten dar und beurteilen deren Einsatzmöglichkeiten im Alltag. Anschließend leiten sie aufgrund der technologischen Veränderungen die Notwendigkeit zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle ab.

Merkmale smarter Produkte

  • physische Komponente
  • intelligente Komponente
  • Vernetzungskomponente

Bedeutung von smarten Produkten im Alltag

Entwicklung neuer Geschäftsmodelle

BPE 2.4

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten heraus, dass die auf digitalen Netzwerktechnologien basierende Sharing Economy (Ökonomie des Tauschens und Teilens) auf der Grundlage von Peer-to-Peer Sharing Modellen das Verbraucherverhalten verändert.

Grundidee
z. B. Verbesserung der Auslastung von Gütern, Teilen von Ressourcen
Varianten von Peer-to-Peer Sharing Modellen

  • kollaborativer Lebensstil
z. B. Austausch bestehender Ressourcen
  • Redistributionsmärkte
z. B. Weiterverkaufen
  • Produkt-Dienstleistungssysteme
z. B. Verleihen
Bewertung

BPE 2.5

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt und stellen dabei die Perspektive der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite dar. Abschließend nehmen sie Stellung zu den Auswirkungen der Digitalisierung für die Finanzen des deutschen Staates.

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt

  • neue Tätigkeitsfelder und Berufsbilder

  • Notwendigkeit der Weiterbildung

  • Mensch-Maschine-Interaktion
z. B. Ausweitung des Niedriglohnsektors
  • Arbeitsformen und ‑konzepte
z. B. Crowd-Working
  • aktuelle Veränderungen

Folgen der Digitalisierung für die staatlichen Finanzen und die soziale Sicherung in Deutschland
z. B. Steuereinnahmen, Staatsausgaben, Finanzen der Sozialversicherung

BPE 2.6

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und analysieren die aktuelle Marktposition Deutschlands im Bereich der digitalen Wirtschaft und beurteilen die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken.

Wettbewerbsposition Deutschlands im Bereich der Digitalisierung

  • Status Quo
z. B. aktuelle Studien
  • Rahmenbedingungen
z. B. Datenschutzverordnung
  • Potenziale und Risiken
z. B. Förderung von Start-Ups

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Jahrgangsstufe 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

16

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Besuch der Bundesbank bzw. der EZB mit Fachvorträgen
Textanalysen, z. B. EU-Verträge
Stellungnahmen zur Euro-Einführung
aktuelle Fachartikel
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 3

Europäische Währungsunion

25

Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Gründung der Europäischen Währungsunion als eine bedeutende wirtschaftliche Weichenstellung für deren Mitgliedsländer. Anhand ausgewählter vertraglicher Regelungen arbeiten sie die Rahmenbedingungen für das Funktionieren der Währungsunion heraus. Die Schülerinnen und Schüler stellen die Wirtschaftsentwicklung der Euroländer nach Einführung der neuen Währung dar. Sie analysieren dabei insbesondere die Veränderungen im Zuge der weltweiten Finanzkrise und die daraus entstandene Eurokrise. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Euro-Rettungspolitik der Mitgliedsländer und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die daraus resultierenden Folgen. Sie diskutieren Konzepte und Maßnahmen für die zukünftige wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung im Euroraum.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler stellen den Weg zur Europäischen Währungsunion in Grundzügen dar. Sie erläutern die Diskussion um das Verhältnis zwischen der Währungsunion und einer politischen Union in Europa. Die Schülerinnen und Schüler bewerten die vertraglichen Fundamente für die Europäische Währungsunion und beurteilen theoriegeleitet die Eignung der Eurozone als optimaler Währungsraum. Sie diskutieren die Auswirkungen einer Währungsunion auf ihre Mitgliedsländer.

Vorläufer der Europäischen Währungsunion

  • Bretton Woods (nur Grundzüge)

  • europäisches Währungssystem (nur Grundzüge)

Entwicklung der Wechselkurse in Europa
z. B. Lira/DM, Franc/DM
Währungsunion vs. Politische Union
„Krönungstheorie“, „Lokomotivtheorie“
Vertrag von Maastricht

  • Konvergenzkriterien
Artikel 109j bzw. Artikel 140 AEUV
  • Verbot der Monetarisierung der Staatsschulden
Artikel 104 bzw. Artikel 123 AEUV
  • Beistandsverbot
Artikel 104b bzw. Artikel 125 AEUV
  • finanzieller Beistand bei Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Ereignissen
Artikel 103a bzw. Artikel 122 AEUV
EU-Stabilitätspakt

Ökonomische Theorie optimaler Währungsräume

  • Kriterien für optimale Währungsräume

  • Ausprägung der Kriterien im Euroraum
z. B. Vergleich mit den Konvergenzkriterien
Vorteile und Nachteile einer Währungsunion

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die realwirtschaftliche Entwicklung der Staaten in der Peripherie der Eurozone (Spanien, Portugal, Griechenland, Irland, Italien) von Beginn der Europäischen Währungsunion bis zur internationalen Finanzkrise. Dabei analysieren sie die Entstehung der inflationären Kreditblase und den daraus folgenden Rückgang der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die Schülerinnen und Schüler vergleichen hierzu die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in dieser Zeitspanne. Sie erläutern die unmittelbaren Folgen der entstandenen internationalen Finanzkrise.

Wirtschaftsentwicklung vor der Finanzkrise
exemplarisch dargestellt an einem Land aus der Peripherie der Eurozone
  • Rückgang der Marktzinssätze
  • Ausweitung der Verschuldung
  • Kapitalzufluss aus dem Ausland
  • Anstieg von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung
  • Immobilienboom

Wirtschaftssituation zu Beginn der Finanzkrise

  • reale Aufwertung
  • Entstehung einer inflationären Kreditblase

  • geringe internationale Wettbewerbsfähigkeit
z. B. mangelnde Innovationskraft, Verschärfung der Standortkonkurrenz, Leistungsbilanzdefizite
Entwicklung in Deutschland im Vergleich
z. B. Standortkrise, Rückgang der Binnennachfrage, Kapitalexporte, Agenda 2010
Auswirkungen der US-Subprime-Krise 2007/08

  • Liquiditätsknappheit der Banken
  • Einschränkung der Kreditvergabe
  • Erhöhung der Marktzinssätze
  • steigendes Kreditausfallrisiko
  • Immobilienmarktentwicklung
  • Rückgang von Wachstum und Beschäftigung
  • steigende Verschuldung der Staaten

  • Vertrauensverlust zwischen den Geschäftsbanken und Zusammenbruch des internationalen Interbankenmarktes
z. B. Zweifel an der Qualität der Vermögenswerte (Staatspapiere, Hypothekendarlehen), staatliche Kapitalbeteiligungen an Krisenbanken

BPE 3.3

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Maßnahmen der EZB und ihre Auswirkungen auf die Staaten in der Peripherie der Eurozone in der Folge der Vertrauenskrise auf den internationalen Finanzmärkten. Sie erklären Konzept und Maßnahmen der finanziellen Repression als eine Möglichkeit des Umgangs mit hoher Staatsverschuldung.

Geldpolitische Maßnahmen der EZB

  • Einführung der Vollzuteilungspolitik
  • Senkung der Leitzinssätze

  • Absenkung der Qualitätsanforderungen für die Pfänder
z. B. Abschaffung eines Mindestratings für Staatsanleihen bzw. staatlich garantierte Anleihen
  • Verlängerung der Laufzeit von Refinanzierungskrediten

Auswirkungen der Maßnahmen der EZB

  • verstärkte Refinanzierung der lokalen Geschäftsbanken durch die nationalen Notenbanken
z. B. zinsgünstige Zentralbankkredite, Sicherstellung der Liquidität der Geschäftsbanken
  • Erhöhung der Kreditvergabe an Haushalte, Unternehmen und die öffentliche Hand durch die lokalen Geschäftsbanken
Kompensation der Kapitalflucht bisheriger Kreditgeber
  • Fortsetzung der Finanzierung nationaler Leistungsbilanzdefizite

Maßnahmen der finanziellen Repression

  • Nullzinspolitik

  • Kauf von Staatsanleihen durch die Notenbanken
z. B. SMP-Programm
  • Begünstigung des Kaufs von Staatsanleihen für institutionelle Anleger
z. B. Banken, Versicherungen, Pensionskassen
  • Ankurbelung der Inflationsentwicklung

BPE 3.4

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Abwicklung einer Euro-Zahlung im Zentralbank-Zahlungssystem Target. Sie beschreiben die Höhe und Entwicklung der Target-Verbindlichkeiten und erklären die damit verbundenen Auswirkungen auf die Höhe des Außen- und Binnengeldes in den Euroländern. Die Schülerinnen und Schüler erklären die Merkmale von Target-Verbindlichkeiten. Sie beurteilen die Bedeutung einer Target-Kreditaufnahme für die früheren Kreditgeber und für die Eurostaaten.

Abwicklung von Target-Zahlungsaufträgen

Entwicklung der Target-Salden im Euroraum (nur im Überblick)

Außengeld vs. Binnengeld

Eigenschaften von Target-Krediten

  • Höhe der Verzinsung
  • unbestimmte Laufzeit
  • Fehlen von Tilgungsvereinbarungen
  • fehlende Verbriefung und Handelbarkeit
  • unbegrenzte Höhe der Kreditaufnahme

Bedeutung der zunehmenden Kreditaufnahme im Target-System für die früheren Kapitalgeber

Bedeutung der Target-Kreditaufnahme für die Euroländer mit Target-Verbindlichkeiten bzw. mit Target-Forderungen

BPE 3.5

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Euro-Rettungspolitik der Mitgliedsländer und der EZB. Dabei beschreiben sie die Maßnahmen der Eurostaaten zur Vermeidung von Staatsinsolvenzen und deren Auswirkungen. Sie analysieren die Maßnahmen der EZB im Zusammenhang mit dem potenziellen oder tatsächlichen Kauf von Staatsanleihen und diskutieren deren Auswirkungen.

Instrumente der Eurostaaten zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit der Mitgliedsländer

  • ESM
Artikel 122 AEUV, Artikel 125 AEUV
  • Fiskalpakt (nur Grundzüge)

Umschuldung, verdeckter Schuldenschnitt
z. B. Griechenlandhilfe
Auswirkungen der Vermeidung eines Forderungsverzichts infolge der Rettungsmaßnahmen
z. B. Sicherung des Kapitalmarktzugangs, Vermeidung von Vermögensverlusten der Gläubiger
Bedeutung der EZB-Selbstverpflichtung zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen von Euroländern im Krisenfall
OMT-Beschluss der EZB
Motive, Umfang und Auswirkungen der Anleihenankaufprogramme der EZB
Quantitative Easing (QE), Artikel 123 AEUV
  • Anstieg der Vermögenspreise
z. B. Immobilien, Aktien
  • Verzerrung der Marktpreise von Staatsanleihen
z. B. sinkende Zinssätze für längere Laufzeiten
  • Anstieg der finanziellen Verflechtung zwischen Notenbanken und Staaten
z. B. Entstehung von Abhängigkeiten durch das Gläubiger-Schuldnerverhältnis
  • Gefahr einer fiskalischen Dominanz der Geldpolitik

BPE 3.6

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten die Folgen der von den Euroländern und der EZB ergriffenen Rettungsmaßnahmen im Eurosystem für die zukünftige Entwicklung des Euroraums heraus. Dabei analysieren sie deren Auswirkungen auf ausgewählte wirtschaftliche Bereiche. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die aktuelle wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung im Euroraum. Sie diskutieren die notwendigen Bedingungen, um auch in Zukunft Wohlstand, Stabilität und sozialen Frieden im Euroraum zu schaffen.

Auswirkungen der finanziellen Repression
z. B. Einkommens- und Vermögensverluste bei Sparern und Gläubigern, private Altersvorsorge
Einkommens- und Vermögensumverteilung zwischen verschiedenen Gruppen der Bevölkerung
z. B. von Gläubigern zu Schuldnern
Gefährdung der Stabilität des Finanzsystems
z. B. Anstieg der finanziellen Verflechtungen zwischen Finanzunternehmen und Staaten
Auswirkungen auf die marktwirtschaftliche Ordnung und die Wirtschaftsentwicklung
z. B. Veränderung der Anreize durch die Institutionalisierung der Haftungsübernahme
Aktuelle Situation im Euroraum
z. B. Außen- und Binnenwert des Euros, Zinspolitik, Wachstum und Beschäftigung, Krisenprävention, Krisenintervention
Voraussetzungen und Gefahren für die Sicherung von Wohlstand, Stabilität und sozialem Frieden

BPE 4

Wirtschaftsethik

15

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Aspekten der Wirtschaftsethik auseinander und erläutern in Grundzügen die Aufgabenstellung dieser wissenschaftlichen Disziplin. Sie analysieren die Berücksichtigung wirtschaftsethischer Prinzipien im Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft. Anhand ausgewählter Beispiele untersuchen die Schülerinnen und Schüler vorhandene Interessenskonflikte zwischen ökonomischen Zielen und ethischen Anforderungen. Sie erkennen Dilemmasituationen in allen Ebenen der Wirtschaftsethik und reflektieren ihr eigenes ethisches Verhalten. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Lösungskonzepten zur Überwindung aktueller Fehlentwicklungen auseinander und beurteilen deren praktische Umsetzbarkeit.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Wirtschaftsethik als eine Verbindung von Ethik und Ökonomie. Dabei erläutern sie die Merkmale und Ebenen der Wirtschaftsethik.

Ethik und Ökonomie

  • Begriffsbestimmung

  • Zusammenhänge

Wirtschaftsethik

  • Ziele

  • Prinzipien

Ebenen der Wirtschaftsethik

  • Makroebene (Ordnungsethik)
  • Mesoebene (Unternehmensethik)
  • Mikroebene (Individualethik)

Gesinnungsethik vs. Verantwortungsethik

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler stellen die Grundzüge der Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland dar. Sie erläutern die Notwendigkeit staatlichen Handelns im System der Sozialen Marktwirtschaft.

Grundprinzip Wettbewerb

Staatseingriffe bei Marktversagen

Ansatzpunkte für staatliche Wirtschaftspolitik

  • gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
  • Umweltschutz
  • soziale Sicherung

BPE 4.3

Anhand ausgewählter Beispiele analysieren die Schülerinnen und Schüler vorhandene Dilemmasituationen und Interessenskonflikte zwischen ökonomischen Zielen und ethischen Anforderungen. In diesem Zusammenhang diskutieren und beurteilen sie auch ihre eigene Rolle als mögliche Mitverursacher wirtschaftsethischer Konflikte.

Politik und Gesellschaft
z. B. Klimaschutz, Mindestlohn
Unternehmen
z. B. gesellschaftliche Verantwortung (CSR), Werbung und Moral
Individuum
z. B. Konsumverhalten, Schwarzarbeit

BPE 4.4

Die Schülerinnen und Schüler wenden ethische Prinzipien auf verschiedenen Ebenen wirtschaftlichen Handelns an, indem sie selbstständig Konzepte und Maßnahmen zur Überwindung aktueller Dilemmasituationen entwickeln. Sie diskutieren anschließend deren praktische Umsetzbarkeit.

Politik und Gesellschaft
z. B. Regulierungen, fiskalische Anreize
Unternehmen
z. B. Compliance Management, Anpassung der Unternehmensziele
Individuum
z. B. nachhaltiger Konsum, ethische Geldanlage

Zeit für Leistungsfeststellung

8

56

64

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen (Standards) legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB) dienen Operatoren einer Präzisierung. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche
Anforderungsbereich I umfasst die Wiedergabe von Sachverhalten aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Zusammenhang und die Beschreibung und Verwendung gelernter und geübter Arbeitsweisen in einem begrenzten Gebiet und einem wiederholenden Zusammenhang.
Anforderungsbereich II umfasst selbstständiges Ordnen, Bearbeiten und Erklären bekannter Sachverhalte, selbstständiges Anwenden des Gelernten auf vergleichbare Sachverhalte und eigenständiges Strukturieren komplexer Texte oder umfassender fachspezifischer Sachverhalte.
Anforderungsbereich III umfasst planmäßiges Verarbeiten komplexer Gegebenheiten mit dem Ziel zu selbstständigen Begründungen, Folgerungen, Lösungsansätzen, Deutungen und Wertungen zu gelangen sowie selbstständiges Auswählen und Anwenden geeigneter Arbeitsmethoden und Darstellungsformen in neuen Situationen und deren Beurteilung.
Operator Erläuterung Zuordnung
AFB
analysieren
wirtschaftliche Sachverhalte aus Materialien kriterien- bzw. aspektorientiert beschreiben und erklären
II
anwenden
grundlegende Arbeitsweisen und Modelle auf unbekannte Sachverhalte bzw. Zusammenhänge übertragen
II
auswerten
Daten oder Einzelergebnisse zu einer abschließenden Gesamtaussage zusammenführen
II
berechnen, ermitteln
Aufgaben anhand vorgegebener Daten und Sachverhalte mit bekannten Operationen lösen
I
beschreiben, darstellen
wesentliche Aspekte eines Sachverhaltes im logischen Zusammenhang unter Verwendung der Fachsprache wiedergeben
I
beurteilen
den Stellenwert von Sachverhalten und Prozessen in einem Zusammenhang bestimmen, um theorie- und kriterienorientiert zu einem begründeten Sachurteil zu gelangen
III
diskutieren
zu einer ökonomischen Problemstellung eine Pro- und Kontra- Argumentation entwickeln, die zu einer begründeten Bewertung führt
III
erklären, erläutern
Sachverhalte durch Wissen und Einsichten in einen Zusammenhang (Theorie, Modell, Regel, Gesetz, Funktionszusammenhang) einordnen und deuten; ggf. durch zusätzliche Informationen und Beispiele verdeutlichen
II
gestalten
Aufbereiten und adressatenbezogenes, sachlogisch strukturiertes, fachsprachlich korrektes Darstellen der selbstständig entwickelten Ergebnisse
III
herausarbeiten
aus Materialien bestimmte Sachverhalte herausfinden, die nicht explizit genannt werden und Zusammenhänge zwischen ihnen herstellen
II
nennen, wiedergeben, zusammenfassen
Kenntnisse (z. B. Fachbegriffe, Daten, Fakten, Regeln, Modelle) und Aussagen in komprimierter Form unkommentiert darstellen
I
selbstständig entwickeln
zu einem Sachverhalt oder einer Problemstellung ein konkretes Lösungsmodell, eine Gegenposition oder einen Regelungsentwurf begründet entfalten
III
Stellung nehmen
ausgehend vom Sachurteil unter Einbeziehung individueller Wertmaßstäbe zu einem begründeten eigenen Werturteil kommen
III
vergleichen
Sachverhalte gegenüberstellen, um Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten
II
vgl. Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Wirtschaft der KMK i. d. F. vom 16.11.2006

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, 23. Juli 2020
Lehrplanheft 2/2020
Bildungsplan für das Berufliche Gymnasium;
hier:
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
Vom 23. Juli 2020
44 – 6512.- 240/211

I.

II.

Für das Berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für die Jahrgangsstufe 1 am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 2 am 1. August 2023
in Kraft.

Finanzwirtschaftliche Studien
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
K.u.U., LPH Nr. 2/2020 Reihe I Nr. 40
Band 2 vom 23.7.2020

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