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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit für die Beruflichen Gymnasien 2021

Spanisch, neu beginnende Fremdsprache

Eingangsklasse, Jahrgangsstufen 1 und 2

Vorbemerkungen

Fachbezogene Vorbemerkungen

1. Fachspezifischer Bildungsplanauftrag (Bildungswert des Faches)

Spanisch als Weltsprache wird von rund 500 Millionen Menschen als Mutter- und Verkehrssprache bzw. lingua franca gesprochen. Mit der wachsenden Globalisierung und zunehmender Mobilität gewinnt Spanisch außerdem als Welthandelssprache verstärkt an Bedeutung. Darüber hinaus ist das Spanische eine der Amtssprachen der Europäischen Union sowie der Vereinten Nationen.
Die Aufgabe des Spanischunterrichts an Beruflichen Gymnasien ist es, den Schülerinnen und Schülern eine Handlungsfähigkeit in dieser Fremdsprache zu vermitteln. Vor dem Hintergrund des kulturellen Lebens in Spanien und Hispanoamerikas liegt dabei der Kompetenzschwerpunkt im Erlernen der Fähigkeit, Informationen über aktuelle politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorgänge aufzunehmen und kritisch zu reflektieren. Sie erkennen demzufolge Zusammenhänge zwischen bereits erworbenen und neu hinzukommenden Kenntnissen, die sie in Verbindung mit Kenntnissen aus anderen Fachgebieten anzuwenden verstehen. In der Auseinandersetzung mit fremden Denk- und Verhaltensweisen lernen die Schülerinnen und Schüler den eigenen Standpunkt zu reflektieren und zu bewerten. Der Spanischunterricht sieht seine Aufgabe insofern auch in der Förderung der Bereitschaft zu Sachlichkeit, Offenheit und Toleranz. Neben der Vermittlung von Sprachkompetenz werden die Schülerinnen und Schüler auch mit interkulturellen Unterschieden bekannt gemacht, die für eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation mitentscheidend sind.

2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Das Berufliche Gymnasium trägt dieser Notwendigkeit in besonderem Maße dadurch Rechnung, dass der Spanischunterricht neben der Wortschatz- und Grammatikarbeit von Anfang an auch die Verwirklichung von Sprechintentionen berücksichtigt. Die Schülerinnen und Schüler sollen schon sehr früh lernen, Kontakte zu knüpfen, Informationen zu erfragen, Gefühle zu äußern, zu argumentieren etc. Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) stellt die Grundlage für die Beschreibung der Kompetenzbereiche des Spanischlernens dar. Daraus resultiert, dass die Schülerinnen und Schüler ohne Vorkenntnisse (Niveau N) bis Ende der Jahrgangsstufe 2 das Niveau B1 des GER erreichen.
Der Spanischunterricht in der Eingangsklasse muss den Bedürfnissen von Anfängerinnen und Anfängern ohne Vorkenntnisse Rechnung tragen. Von Anfang an sollen die Schülerinnen und Schüler zu größtmöglicher Eigenständigkeit angeregt und ermutigt werden, wobei sich der Unterricht am Erfahrungs- und Interessensbereich der Schülerinnen und Schüler orientiert.
Die Unterrichtssprache ist im Sinne der aufgeklärten Einsprachigkeit Spanisch, wobei das europäische wie auch das hispanoamerikanische Spanisch gleichberechtigt behandelt werden. Von zentraler Bedeutung ist die Förderung der funktional-kommunikativen Kompetenzen (Hör- und Hörsehverstehen, Leseverstehen, Sprechen, Schreiben, Sprachmittlung). Der Erwerb der Grammatik, des Wortschatzes und der Aussprache und Intonation spielt eine zentrale Rolle, dadurch ist eine sinnvolle Kommunikation in Wort und Schrift in der Oberstufe und darüber hinaus möglich.
Bei der Leistungsbeurteilung ist auf allen Stufen darauf zu achten, dass Kompetenzen durch möglichst vielseitige und handlungsorientierte Aufgabenstellungen abgeprüft werden. Bei den Aufgabenformaten soll nicht nur reproduziert, sondern erlernte Strukturen zunehmend eigenständig angewandt werden. Unterricht wird sinnvoll durch analoge und digitale Medien unterstützt; außerdem wird die Text- und Medienkompetenz geschult.

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. Die für das jeweilige Fach relevanten Operatoren sowie deren fachspezifische Bedeutung sind jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Unter dem VIP-Bereich des Bildungsplans versteht man die Vertiefung, das individualisierte Lernen sowie den Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächerspezifischen Besonderheiten und nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen (GFS), Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Prozessbezogene Kompetenzen (FS)

Sprachbewusstheit
Die Schülerinnen und Schüler erwerben grundlegende sprachliche Mittel des Spanischen und vergleichen ausgewählte Phänomene mit ihrer Erstsprache und/oder anderen Sprachen. Sie nutzen vertraute Ausdrucksmittel des Spanischen zunehmend bewusst, setzen dabei Stil, Register sowie kulturell bestimmte Formen des Sprachgebrauchs, z. B. Formen der Höflichkeit, zunehmend sensibel ein und gestalten auch interkulturelle Kommunikationssituationen weitgehend sicher. Ihrem Gegenüber begegnen sie respektvoll und tolerant, unabhängig davon, ob dessen Identität anders geprägt ist als ihre eigene. Die Schülerinnen und Schüler nehmen sprachliche Kommunikationsprobleme wahr und sind in der Lage, einfache Kompensationsstrategien anzuwenden. Darüber hinaus reflektieren sie in Ansätzen die Rolle und Verwendung von Sprachen in der Welt.
Sprachlernkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler analysieren und gestalten das eigene Sprachenlernen zunehmend selbstständig. Dabei greifen sie auf ihr mehrsprachiges Wissen und auf individuelle Sprachlernerfahrungen zurück, z. B. indem sie grundlegende Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Beziehungen zwischen verschiedenen Sprachen erkennen und für ihr Sprachenlernen zunehmend bewusst einsetzen.
Zur Erweiterung ihrer sprachlichen Kompetenzen nutzen sie vielfältige Begegnungen mit der Fremdsprache, die direkt bzw. medial vermittelt, simuliert sein oder auch an außerschulischen Lernorten stattfinden können. Die Schülerinnen und Schüler verfügen über ein angemessenes Repertoire an sprachbezogenen Lernmethoden und Strategien. Sie verwenden digitale und analoge Hilfsmittel (z. B. zweisprachige Wörterbücher) zunehmend zielgerichtet und weitgehend eigenständig.
Die Schülerinnen und Schüler schätzen ihre Sprachlernprozesse und ‑ergebnisse niveauangemessen ein und ziehen daraus Konsequenzen für ihr sprachliches Handeln und die Gestaltung weiterer Lernschritte.

Eingangsklasse

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

40

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Musik (z. B. Lieder, Interpreten, Texte beschreiben und kreativ bearbeiten)
Portfolio erstellen
Virtueller Austausch
Szenische Darstellung (z. B. Fotostory, Sketch, Video)
Feste, Essen und Trinken erleben
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Funktionale kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die kommunikativen Fertigkeiten zur elementaren Sprachverwendung entsprechend der Stufe A1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. Sie lernen, sich in einfachen Alltags- und teils beruflichen Situationen sprachlich zurechtzufinden und üben das Hör- und Hörsehverstehen, die mündliche Ausdrucksfähigkeit, das Verstehen und Verfassen einfacher Texte sowie die Sprachmittlung in einfachen, alltäglichen Situationen.

BPE 1.1

Hör-/Hörsehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler verstehen je nach Situation und (Hör‑) Absicht global, selektiv oder im Detail kurze und einfache Mitteilungen, Äußerungen, Anweisungen und Gespräche über vertraute Themen des Alltags (z. B. Herkunft, Familie, Schule) mit weitgehend bekanntem oder leicht erschließbarem Wortschatz, wenn sie in deutlich artikulierter Standardsprache gesprochen und Pausen zur Sinnerfassung gelassen werden.
Das Verstehen globaler, selektiver oder detaillierter Inhalte kann durch den Einsatz audiovisuellen Materials unterstützt werden.
Sie nutzen angeleitet erste Erschließungsstrategien für das Hör‑/Hörsehverstehen (Intonation, Gestik, Mimik, Vorwissen).
Für den Schwierigkeitsgrad von Texten sind folgende Faktoren von Bedeutung: Umfang, Wortschatz und Komplexität, Informationsdichte, (fehlende) Redundanzen, kulturspezifische Begriffe, Vertrautheit mit dem Thema und der Textsorte, visuelle Unterstützung, Divergenz von Bild und Ton, Anzahl und Simultaneität der Sprecherinnen und Sprecher, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage und Nebengeräusche.

BPE 1.2

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler verstehen kürzere Texte und nutzen sie als Informationsquelle. Sie erschließen Texte sinnerfassend, global, selektiv und im Detail. Des Weiteren tragen sie Informationen aus ausgewählten Texten zur Lösung einer spezifischen Aufgabenstellung zusammen. Die Texte greifen Themen aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sowie interkulturelle Aspekte auf.
Sie wenden einige wenige grundlegende Markierungstechniken und Texterschließungsstrategien (z. B. W-Fragen beantworten) an und nutzen angeleitet einfache (digitale) Hilfsmittel (z. B. Wörterverzeichnisse und Grammatikseiten des Lehrbuchs, zweisprachige Wörterbücher).
Textsorten können sein: Dialoge, (digitale) Kurznachrichten, Anzeigen, Berichte, Beschreibungen, Erzählungen, Liedtexte.
Für den Schwierigkeitsgrad der Texte sind folgende Aspekte von Bedeutung: Umfang, Wortschatz, Informationsdichte, Redundanzen, kulturspezifische Begriffe, Vertrautheit mit dem Thema und der Textsorte und visuelle Unterstützung.

BPE 1.3

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler verfassen am Ende der Eingangsklasse verschiedene Texte, textsortenadäquat nach Vorgaben über ein realitätsnahes Ereignis. Dabei gehen sie situations- und adressatengerecht vor.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen angeleitet einige wenige Methoden zur Ideenfindung, Planung und Strukturierung von Texten (z. B. Brainstorming, Stichwörter, Gliederung) und vertraute Hilfsmittel zum Verfassen und Überarbeiten eigener Texte (z. B. Grammatikaufschriebe, zweisprachige (digitale) Wörterbücher).
Textsorten können hierbei sein: Berichte, Beschreibungen, einfache Stellungnahmen, digitale Kurznachrichten, E-Mails sowie Dialoge.

BPE 1.4

Sprechen

Zusammenhängendes monologisches Sprechen:
Die Schülerinnen und Schüler äußern sich in einfacher Weise zu vertrauten Themen. Sie präsentieren hierzu Arbeitsergebnisse, Sachverhalte sowie Kurzreferate strukturiert und unter Verwendung komplexer werdender sprachlicher Mittel.
Dazu nutzen sie aufgabengestützt einige Methoden zur Ideenfindung, Planung und Strukturierung von Präsentationen (z. B. Brainstorming, Cluster, Mindmap, Schlüsselwörter, Gliederung) sowie grundlegende Vortrags- und Präsentationstechniken (z. B. Blickkontakt, Körperhaltung, visuelle Unterstützung).
Sie wenden Kompensations- und Korrekturtechniken an (z. B. Paraphrasieren, Beispiele nennen, lexikalische Einheiten durch Gestik und Mimik darstellen, nach dem Stocken Sätze neu beginnen).

Zusammenhängendes dialogisches Sprechen:
Am Ende der Eingangsklasse führen die Schülerinnen und Schüler zunehmend längere Gespräche zu bekannten Themen aus ihrer Alltagswelt sowie zu persönlichen Interessensgebieten (z. B. Telefongespräche verstehen und führen, Meinungen und Wünsche ausdrücken und begründen, Gefühle äußern sowie mit einfachen sprachlichen Mitteln darauf reagieren, vgl. BPE 1.7).
Unter Anwendung von Gesprächsregeln beteiligen sie sich an Konversationen über vertraute Themen.
Sie verfügen über grundlegende kommunikative Strategien und wenden diese an, um mit Nichtverstehen bzw. Missverständnissen angemessen umzugehen (Kompensationsstrategien wie z. B. Nachfragen, Umschreiben, Beispiele geben, Gestik und Mimik einsetzen, Denkpausen schaffen).

BPE 1.5

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler übertragen sinngemäß und sprachlich angemessen Äußerungen und wenig komplexe Inhalte zu vertrauten Themen aus der persönlichen Lebenswelt mündlich und schriftlich in die jeweils andere Sprache.

BPE 1.6

Verfügen über sprachliche Mittel: Wortschatz

Die Schülerinnen und Schüler verfügen am Ende der Eingangsklasse über einen elementaren Wortschatz von ca. 600 Wörtern und Wendungen, die sie weitgehend korrekt anwenden. Sie gebrauchen ihn zur Bewältigung grundlegender Kommunikationssituationen. Sie erschließen unbekannten Wortschatz mittels Rückgriff auf andere Sprachen, Illustrationen, den Kontext und erste Wortbildungsregeln. Sie wenden Strategien der Umschreibung an (Synonyme, Antonyme, Definitionen, Beispiele). Die Schülerinnen und Schüler wenden Verfahren zum Memorieren, Dokumentieren und Strukturieren von Wortschatz angeleitet an (Wortfeld, Wortfamilie, Visualisierung, Mindmap, (digitale) Vokabeltrainer). Die Schülerinnen und Schüler verstehen einen elementaren Funktionswortschatz (z. B. Präpositionen, Hilfsverben).

BPE 1.7

Verfügen über sprachliche Mittel: Grammatik

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über ein grundlegendes Repertoire grammatischer Strukturen. Sie setzen es zur Realisierung ihrer kommunikativen Absichten ein. Die Grammatik hat für die Realisierung kommunikativer Teilkompetenzen dienende Funktion.
Sie benennen und beschreiben Personen, Dinge und Tätigkeiten und formulieren Fragen (Substantiv in Singular und Plural, Artikel, Adjektive, Pronomina, Adverbien, Präpositionen, Grundzahlen, Ordnungszahlen bis 10, ser, estar, hay, Fragewörter).
Sie nennen und benennen Ort, Zeit und Besitzverhältnisse (häufig gebrauchte Präpositionen und Adverbien, Possessiv- und Demonstrativbegleiter, Datum, Uhrzeit).
Sie verneinen Aussagen und formulieren einfache Zusammenhänge (y, o, pero, porque, también, einfacher Relativsatz mit que).
Sie stellen Sachverhalte und Vorgänge als gegenwärtig (regelmäßige Verben auf -ar, ‑er, ‑ir, frequente unregelmäßige Verben ir, hacer, tener, venir, erste Gruppenverben, reflexive Verben), zukünftig (ir a) und vergangen (acabar de, indefinido) dar.
Sie formulieren auf einfache Weise Möglichkeit, Willen und Verpflichtung (Modalverben: poder, querer, tener que, hay que, deber).
Sie äußern auf einfache Weise ihre Meinung (me gusta/encanta, prefiero und infinitivo, creo/pienso que) und formulieren Aufforderungen (imperativo 2. Person Singular/Plural).

BPE 1.8

Verfügen über sprachliche Mittel: Aussprache und Intonation

Die Schülerinnen und Schüler beherrschen eine angemessene Aussprache und Intonation des kastilischen oder hispanoamerikanischen Spanisch auf Wort‑, Satz- und Textebene. Sie sind in der Lage, von der Schreibweise auf die Aussprache und umgekehrt zu schließen.
Die Aussprache nähert sich der authentischen Norm an (zu beachten sind Besonderheiten der Aussprache, wie Unterschiede ähnlicher spanischer Laute, z. B. [b] [ß], [d] [ð], [ɣ] [g]) und ist trotz eventuell noch vorhandenem Akzent klar und verständlich für Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner.
Sie unterscheiden und verstehen zunehmend verschiedene Aussprache- und Intonationsvarietäten des Spanischen (z. B. Kanaren, Balearen, Mexiko oder Costa Rica).
Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Akzente und Aussprachephänomene (z. B. seseo) des Spanischen kennen.
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Strategien der Selbstkorrektur, um Aussprache- und Intonationsfehler und Missverständnisse weitestgehend zu vermeiden.

BPE 2

Interkulturelle kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler erwerben eine interkulturelle Handlungskompetenz, um in direkten und medial vermittelten interkulturellen Situationen angemessen und respektvoll zu handeln. Das Anwenden von Wissen unter Berücksichtigung eigener und fremder Einstellungen führt zu einem fremdsprachlichen Verstehen und kulturell adäquatem Handeln.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich konstruktiv-kritisch mit sprachlich und kulturell Fremdem auseinander. Sie reflektieren ihren eigenen Standpunkt und ordnen Haltungen und Einstellungen anderer vor dem jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund ein.

Weitere grundlegende kulturspezifische Konventionen
Perspektivenwechsel, Vermeidung von interkulturell bedingten Missverständnissen
Auseinandersetzung mit diversen authentischen Texten insbesondere aus medialen Quellen unterschiedlicher Art
Lieder, Zeitungsartikel, Ganzschrift, Kurzgeschichten, Comic, Video, Podcast
Vergleichende Darstellung und Reflektion der Gegebenheiten der eigenen und fremden Lebenswelt
Mehrsprachigkeit und Sprachvarietäten
Feste und Bräuche

BPE 3

Text- und Medienkompetenz

Im Bereich der Text- und Medienkompetenz wird der eigenständige und kritische Umgang mit Texten und Medien angestrebt. Die Schülerinnen und Schüler verstehen sprachlich und inhaltlich einfache Texte und verfassen unter Anleitung strukturierte und adressatenorientierte Texte, die sich im Rahmen ihres Alltagslebens abspielen. Sie erkennen in Grundzügen kulturelle Eigenheiten, die sie in Ansätzen gewinnbringend in diese Texte einbauen.
Die dabei verwendeten Texte sind mündliche, schriftliche oder visuelle Dokumente, die analog oder digital vermittelt werden. Als Texte werden alle mündlichen, schriftlichen und visuellen Produkte in ihrem jeweiligen kulturellen und medialen Kontext verstanden, die analog oder digital vermittelt werden.

BPE 3.1

Text- und Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler verstehen aufgabengestützt didaktisierte und erste authentische Texte, fassen diese angeleitet schriftlich zusammen (z. B. Lückentexte ergänzen, Sätze ordnen, wichtige Informationen entnehmen) und erkennen angeleitet Textsorten anhand von textsortenspezifischen Merkmalen.
Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Informationen aus vorgegebenen (digitalen) Quellen und werten die Ergebnisse angeleitet aus bzw. nutzen sie angeleitet für die eigene Sprachproduktion.
Diese Kenntnisse nutzen sie mit Hilfestellung (z. B. Textbausteine) zur Erstellung eigener Texte. Sie gestalten Texte in einfacher Weise um, führen sie fort oder geben sie szenisch wieder.
Sie versprachlichen angeleitet diskontinuierliche Texte (z. B. Bild, Comic), deren Aussagen klar erkennbar sind und deren Thematik vertraut ist.
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einfache Hilfsmittel und Techniken zum sprachlichen, medialen und inhaltlichen Verstehen von Texten.
Für den Schwierigkeitsgrad der Texte sind folgende Aspekte von Bedeutung: Umfang, Wortschatz und Komplexität, Informationsdichte, (fehlende) Redundanzen, kulturspezifische Begriffe, Vertrautheit mit dem Thema und der Textsorte, visuelle Unterstützung, Divergenz von Bild und Ton, Anzahl und Simultaneität der Sprecherinnen und Sprecher, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage und Nebengeräusche.

BPE 4

Soziokulturelles Orientierungswissen

Die Schülerinnen und Schüler wenden ihre interkulturellen, sprachlichen und medialen Kompetenzen auf der Basis von Kenntnissen im Bereich Landeskunde an.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden ihre interkulturellen, sprachlichen und medialen Kompetenzen im Bereich landeskundlicher Themen an.

Typische spanische Alltagssituationen:

Familie, Freunde, Schule
Vorstellen der eigenen Person und nahestehender Personen
Telefongespräche führen, Verabredungen treffen, über Hobbies und Interessen sprechen

Einkaufsgespräche führen, Wünsche äußern, Bestellungen aufgeben

Einblicke in die Geografie Spaniens und Hispanoamerikas
Comunidades autónomas, Lage wichtiger Regionen und Städte, landschaftliche (und klimatische) Gegebenheiten,
Verbreitung des Spanischen
Städte: Madrid, Barcelona, weitere hispanoamerikanische Hauptstädte
Sehenswürdigkeiten
Soziokulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede:
Umgang, Tagesablauf, Essgewohnheiten
Begrüßen, Anrede
Verabredungen, kulinarische Besonderheiten, Restaurantbesuch, Familientreffen
Wohnsituation und Wege beschreiben
Wohnräume und Zimmereinrichtung, Viertel/Dorf, Stadt benennen, öffentliche Verkehrsmittel
Feiertage und Feste in Spanien und Hispanoamerika
Weihnachten, Ostern,
campanadas de fin de año

Zeit für Leistungsfeststellung

20

140

160

Jahrgangsstufen 1 und 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

72

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwenden
Wiederholen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Fremde Identität annehmen im Rahmen einer simulación global
Szenische Darstellung
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 5

Funktionale kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler erweitern die kommunikativen Fertigkeiten zur zunehmend selbstständigen Sprachverwendung entsprechend der Stufe B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. Basierend auf den Themen aus den Bildungsplaneinheiten zum soziokulturellen Orientierungswissen, zur Arbeitswelt und zum Profilbereich lernen sie mündlich und schriftlich zu kommunizieren und festigen ihre bisher erworbenen Kenntnisse.

BPE 5.1

Hör-/Hörsehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler verstehen je nach Situation und (Hör‑)Absicht global, selektiv oder im Detail zunehmend komplexe authentische und didaktisierte audio- und audiovisuelle Mitteilungen, Äußerungen, Anweisungen und Gespräche über vertraute Themen mit weitgehend bekanntem oder erschließbarem Wortschatz, wenn sie in Standardsprache gesprochen werden. Sie erfassen zunehmend regional gefärbte Äußerungen zu vertrauten Themen. Sie erschließen die Bedeutung unbekannter sprachlicher Äußerungen aus dem Kontext unter möglichem Einbezug von audiovisuellem Material.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen angeleitet wesentliche Erschließungsstrategien für das Hör-und Hörsehverstehen (z. B. Konzentration auf Bekanntes, Signalwörter, Verstehensinseln identifizieren und verknüpfen, Intonation, Gestik, Mimik, Bildmaterial).
Für den Schwierigkeitsgrad sind folgende Faktoren von Bedeutung: Umfang, Wortschatz und Komplexität, Informationsdichte, (fehlende) Redundanzen, kulturspezifische Begriffe, Vertrautheit mit dem Thema und der Textsorte, visuelle Unterstützung, Divergenz von Ton und Bild, Anzahl und Simultaneität der Sprecherinnen und Sprecher, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage und Nebengeräusche.

BPE 5.2

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler verstehen längere Texte und nutzen sie als Informationsquelle. Sie erschließen Texte sinnerfassend, global, selektiv und im Detail. Des Weiteren tragen sie Informationen aus verschiedenen Texten zur Lösung einer spezifischen Aufgabenstellung zusammen. Die Texte sind überwiegend authentisch und schülernah, stammen aus verschiedenen Gattungen und greifen Themen aus der Arbeits- und Lebenswelt sowie interkulturelle Aspekte auf.
Sie wenden grundlegende Markierungstechniken und Texterschließungsstrategien (z. B. Textsortenwissen heranziehen, textexterne Informationen nutzen) an und nutzen (digitale) Hilfsmittel (z. B. Schülergrammatik, zweisprachige Wörterbücher) zunehmend selbstständig.
Sie vollziehen den Aufbau eines Textes nach, analysieren und bewerten die Aussage.
Textsorten können hierbei sein: Kurznachrichten, Anzeigen, Berichte, Beschreibungen, Sachtexte, Erzählungen, einfache literarische Texte, Liedtexte.
Für den Schwierigkeitsgrad der Texte sind folgende Aspekte von Bedeutung: Umfang, Wortschatz und Komplexität, Informationsdichte, (fehlende) Redundanzen, kulturspezifische Begriffe, Vertrautheit mit dem Thema und der Textsorte und visuelle Unterstützung.

BPE 5.3

Schreiben

Zu Beginn der Jahrgangstufe 1 fassen die Schülerinnen und Schüler Informationen in zusammenhängenden syntaktisch einfachen Sätzen schriftlich zusammen, beschreiben Bilder und Fotos. Sie schreiben adressaten- und situationsgerecht. In ihren Texten drücken sie auch Zustimmung und Ablehnung, Vorlieben und Abneigungen sowie persönliche Gefühle aus. Sie beachten textsortenspezifische Merkmale.
Bis zum Ende von Jahrgangstufe 2 schreiben sie zunehmend komplexe Texte über vertraute Themen, z. B. unter Verwendung von Nebensätzen und Konnektoren. Sie formulieren Argumente zu verschiedenen Positionen und nehmen Stellung dazu. Sie entwerfen die Texte frei und schreiben über reale und fiktive Ereignisse unter Berücksichtigung der formalen Aspekte verschiedener Textsorten. Ihre Texte sind situations- und adressatengerecht verfasst.
Textsorten können sein: Zusammenfassungen, Berichte, Beschreibungen, Stellungnahmen, formelle und informelle Briefe, Schemata, Fragebögen, E-Mails, digitale Kurznachrichten sowie Dialoge.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen weitgehend selbstständig einige Methoden zur Ideenfindung, Planung und Strukturierung von Texten (z. B. Brainstorming, Mindmaps, Stichwörter, Gliederung) und angeleitet vertraute (digitale) Hilfsmittel (z. B. zweisprachige Wörterbücher, Schülergrammatik) zum Verfassen und Überarbeiten (z. B. Textlupe, Checkliste mit Stichpunkten zur Selbstkorrektur, Korrekturkonferenz) eigener Texte.

BPE 5.4

Sprechen

Zusammenhängendes monologisches Sprechen:
Die Schülerinnen und Schüler äußern sich in zunehmend komplexer Weise zu vertrauten Themen. Sie präsentieren hierzu Arbeitsergebnisse, Sachverhalte sowie Kurzreferate strukturiert unter Verwendung komplexer sprachlicher Mittel.
Dazu nutzen sie aufgabengestützt einige Methoden zur Ideenfindung, Planung und Strukturierung von Präsentationen (z. B. Brainstorming, Cluster, Mindmap, Schlüsselwörter, Gliederung) sowie grundlegende Vortrags- und Präsentationstechniken (z. B. Blickkontakt, Körperhaltung, visuelle Unterstützung).
Sie wenden Kompensations- und Korrekturtechniken an (z. B. Paraphrasieren, Beispiele nennen, lexikalische Einheiten durch Gestik und Mimik darstellen, nach dem Stocken Sätze neu beginnen.)

Zusammenhängendes dialogisches Sprechen:
Am Ende der Jahrgangsstufe 2 führen die Schülerinnen und Schüler längere Gespräche zu bekannten Themen aus ihrer Alltags- und zukünftigen Arbeitswelt sowie zu persönlichen Interessensgebieten (z. B. typische Kommunikationssituationen der Arbeitswelt, Telefongespräche verstehen und führen, Meinungen und Wünsche ausdrücken und begründen, Gefühle äußern sowie mit einfachen sprachlichen Mitteln darauf reagieren).
Unter Anwendung von Gesprächsregeln beteiligen sie sich an Diskussionen über vertraute Themen.
Sie verfügen über grundlegende kommunikative Strategien und wenden diese an, um mit Nichtverstehen bzw. Missverständnissen angemessen umzugehen (Kompensationsstrategien wie z. B. Nachfragen, Umschreiben, Beispiele geben, Gestik und Mimik einsetzen, Denkpausen schaffen).

BPE 5.5

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler übertragen Informationen sinngemäß und sprachlich angemessen mündlich und schriftlich von der einen in die andere Sprache. Dabei reagieren sie zunehmend flexibel auf den situativen Kontext und filtern relevante Informationen aus Texten.

BPE 5.6

Verfügen über sprachliche Mittel: Wortschatz

Die Schülerinnen und Schüler verfügen am Ende der Jahrgangsstufe 2 über einen Wortschatz von ca. 1.800 Wörtern und Wendungen, die sie weitgehend korrekt anwenden. Sie gebrauchen ihn zur Bewältigung vertrauter persönlich und gesellschaftlich relevanter Kommunikationssituationen. Sie erschließen selbstständig unbekannten Wortschatz mittels Rückgriff auf andere Sprachen, Illustrationen, Kontext und Wortbildungsregeln (Präfixe, Suffixe, Wortfamilien). Sie wenden Strategien der Umschreibung selbstständig an (Synonyme, Antonyme, Definitionen, Beispiele). Die Schülerinnen und Schüler wenden einfache Verfahren zum Memorieren, Dokumentieren und Strukturieren von Wortschatz selbstständig an (Wortfeld, Wortfamilie, Mindmap, (digitale) Vokabeltrainer). Die Schülerinnen und Schüler verstehen einen erweiterten Funktionswortschatz (z. B. Konjunktionen).

BPE 5.7

Verfügen über sprachliche Mittel: Grammatik

Die Schülerinnen und Schüler erweitern und vertiefen das in der Eingangsklasse erworbene Repertoire grammatischer Strukturen. Sie setzen es zur Realisierung ihrer kommunikativen Absichten ein.
Sie beschreiben Zusammenhänge (konsekutive, adversative, konzessive und finale Konjunktionen, Relativsatz mit el que/el cual/quien mit Präposition) und zeitliche Abläufe (frequente Konjunktionen (temporal und kausal), gerundio, después de, antes de, mientras, durante).
Sie vergleichen Eigenschaften von Personen und Dingen (regelmäßiger und unregelmäßiger Komparativ und Superlativ der Adjektive) und Tätigkeiten (Komparativ- und Superlativformen von Adverbien).
Sie stellen Sachverhalte und Vorgänge als gegenwärtig, zukünftig (futuro simple) und vergangen dar (weitere unregelmäßige Verben, Gruppenverben, alle Vergangenheitszeiten im Indikativ: pretérito indefinido/imperfecto/perfecto/pluscuamperfecto).
Sie formulieren Möglichkeiten, Willen, Wunsch, Empfindungen, Empfehlungen, Bitten, verneinte Meinungen und Befehle (Formen des presente de subjuntivo, frequente Auslöser, condicional).
Sie formulieren reale Bedingungen.
Sie verstehen die voz pasiva.
Sie geben Aussagen anderer Personen in indirekter Rede in der Gegenwart wieder.

BPE 5.8

Verfügen über sprachliche Mittel: Aussprache und Intonation

Die Schülerinnen und Schüler beherrschen eine angemessene Aussprache und Intonation des kastilischen und/oder hispanoamerikanischen Spanisch auf Wort‑, Satz- und Textebene. Sie sind in der Lage von der Schreibweise auf die Aussprache und umgekehrt zu schließen.
Die Aussprache nähert sich der authentischen Norm an (zu beachten sind Besonderheiten der Aussprache, wie Unterschiede ähnlicher spanischer Laute, z. B. [b] [ß], [d] [ð], [ɣ] [g]) und ist trotz eventuell noch vorhandenem Akzent klar und verständlich für Gesprächspartnerinnen und ‑partner.
Sie unterscheiden und verstehen vermehrt verschiedene Aussprache- und Intonationsvarietäten des Spanischen (z. B. Andalucía, Chile oder Cuba) und können authentisch Sprechenden zunehmend folgen.
Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Akzente und Aussprachephänomene (z. B. seseo, ceceo, yeísmo) des Spanischen kennen.
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Strategien der Selbstkorrektur, um Aussprache- und Intonationsfehler und Missverständnisse weitestgehend zu vermeiden.

BPE 6

Interkulturelle kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler erwerben eine interkulturelle Handlungskompetenz, um in direkten und medial vermittelten interkulturellen Situationen angemessen und respektvoll zu handeln. Das Anwenden von Wissen unter Berücksichtigung eigener und fremder Einstellungen führt zu einem fremdsprachlichen Verstehen und kulturell adäquatem Handeln.

BPE 6.1

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich konstruktiv-kritisch mit sprachlich und kulturell Fremdem auseinander. Sie reflektieren ihren eigenen Standpunkt und ordnen Haltungen und Einstellungen anderer vor dem jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund ein.

Auseinandersetzung mit diversen authentischen Texten insbesondere aus medialen Quellen unterschiedlicher Art
Lieder, Zeitungsartikel, Ganzschrift, Kurzgeschichten, Comic, Video, Podcast
Vergleichende Darstellung, Akzeptanz und Reflektion der Gegebenheiten der eigenen und fremden Lebenswelt
Tourismus, Umweltschutz, comercio justo, Familienmodelle und Geschlechterrollen, narcotráfico, Migration
Gezielter Einsatz des erworbenen Wissens in relevanten Situationen sowie aufgeschlossenes, situativ adäquates Verhalten gegenüber der Kommunikationspartnerin und dem Kommunikationspartner
Arbeits- und Alltagswelt, Politik, Geschichte
Hinterfragen der eigenen Standpunkte und Werte, relativieren und gegebenenfalls revidieren
Vorurteile und Stereotypen

BPE 7

Text- und Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler gehen zunehmend eigenständig und kritisch mit Texten und Medien sowie mit fiktionalen und nicht-fiktionalen Dokumenten um. Sie analysieren und verfassen fiktionale und nicht-fiktionale Texte zu vertrauten Themen und deuten sie in ihrem kulturellen Kontext. Sie nutzen zunehmend selbstständig ausgewählte analoge und digitale Medien der Informationsverarbeitung und ‑verbreitung kritisch und reflektieren ihren Gebrauch.

BPE 7.1

Text- und Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler verstehen didaktisierte und authentische Texte und fassen diese schriftlich oder mit Hilfestellung mündlich weitgehend selbstständig zusammen. Sie erkennen gängige Textsorten (z. B. Interview, E-Mail, Blog, Tagebucheintrag, Brief) anhand von textsortenspezifischen Merkmalen weitgehend selbstständig.
Sie analysieren und interpretieren angeleitet nichtliterarische Texte zu vertrauten Themen, wobei sie gewonnene Aussagen am Text belegen.
Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Informationen, bewerten angeleitet deren Zuverlässigkeit, beachten dabei Urheberrechte und werten die Ergebnisse aus.
Diese Kenntnisse nutzen sie zur Erstellung eigener strukturierter Texte. Sie gestalten Texte – auch kreativ – um oder führen sie fort. Sie interpretieren bearbeitete Textvorlagen szenisch und nehmen dabei verschiedene Rollen und Perspektiven ein.
Sie versprachlichen aufgabengestützt diskontinuierliche Texte (z. B. Bild, Comic, Statistiken, Diagramme), deren Aussagen klar erkennbar sind und deren Thematik vertraut ist.
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einige Hilfsmittel und Techniken zum sprachlichen, medialen, inhaltlichen und textuellen Verstehen von Texten.
Für den Schwierigkeitsgrad der Texte sind folgende Aspekte von Bedeutung: Umfang, Wortschatz und Komplexität, Informationsdichte, (fehlende) Redundanzen, kulturspezifische Begriffe, Vertrautheit mit dem Thema und der Textsorte, visuelle Unterstützung, Divergenz von Bild und Ton, Anzahl und Simultaneität der Sprecherinnen und Sprecher, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage und Nebengeräusche.

BPE 8

Soziokulturelles Orientierungswissen

Das soziokulturelle Orientierungswissen gibt den Schülerinnen und Schülern im Zusammenspiel mit dem Ausbau der interkulturellen und funktionalen kommunikativen Kompetenz die Möglichkeit, Auslandsaufenthalte und internationale Begegnungen im Rahmen von Schule, Ausbildung, Studium und Beruf sowie im Privatleben vorzubereiten und erfolgreich zu bewältigen.
Im profilbezogenen Bereich (zweites Halbjahr der Jahrgangsstufe 2) erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kommunikationsfähigkeit anhand von entsprechenden Themenbereichen. Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre Kenntnisse der spanischen Sprache als Kultursprache mithilfe literarischer Texte.

BPE 8.1

Die Schülerinnen und Schüler erkennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihrer Alltagswelt und der Alltagswelt in Spanien bzw. Hispanoamerika. Sie erarbeiten sich ihr Wissen vorwiegend anhand didaktisierter und authentischer Texte.

Soziale Beziehungen
z. B. Personen charakterisieren, Freundschaft, persönliche Entwicklung, Lebenslauf, Biografie
Wichtige Städte oder eine Region Spaniens bzw. ein Land Hispanoamerikas sowie deren Sehenswürdigkeiten
comunidades autónomas, weitere wichtige spanische bzw. hispanoamerikanische Städte, geographische Aspekte, Wetter
Sprachenvielfalt Spaniens bzw. Hispanoamerikas
castellano, catalán, vasco, gallego
hispanoamerikanische Varianten
guaraní, nahuátl, quechua
Überblick über geschichtliche Ereignisse und Entwicklungen Spaniens und eines Landes Hispanoamerikas
z. B. 1492, Guerra Civil, Franco-Diktatur, transición, Separatismus,
conquista, culturas indígenas, dictaduras, revoluciones y democracias
Überblick über soziopolitische Entwicklungen
z. B. Globalisierung, Migration, Tourismus, Konsumverhalten, Umweltschutz, soziales Engagement, Hilfsorganisationen, soziale Ungleichheiten, gesellschaftlicher Wandel
Jugendkultur, Musik, Mode, Sport, Jugendliteratur, Persönlichkeiten

Feiertage und Feste in Spanien und Hispanoamerika
z. B. Fallas, Tomatina, Feria de Sevilla, Día de los Muertos, Quinceañera
Digitale Welt
z. B. Chancen und Risiken: Informationsbeschaffung, Kommunikationsverhalten, Unterhaltung, Online-Spiele

BPE 8.2

Die Schülerinnen und Schüler erweitern und wenden ihr Wissen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Arbeitswelt in Deutschland und der Arbeitswelt in Spanien bzw. Hispanoamerika. Sie erarbeiten dies vorwiegend anhand didaktisierter Quellen unterschiedlicher medialer Art.

Berufsrelevante interkulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede
z. B. Konsumgewohnheiten, Arbeitsabläufe
Beschäftigungssituation
z. B. aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsmöglichkeiten
Globalisierung und ihre Chancen und Risiken
Produktionsbedingungen, Arbeitsbedingungen, comercio justo
Typische Kommunikationssituationen
z. B. Reisen, Hotel, Reservierungen, Jobsuche, Bewerbung, Arztbesuch

BPE 8.3

Die Schülerinnen und Schüler verstehen und erkennen gedankliche Zusammenhänge eines literarischen Textes und die Bedeutung einzelner Textstellen für das Verständnis des Textganzen. Sie nutzen ihre landeskundlichen Kenntnisse für die Textbearbeitung.

Eine handlungsbetonte didaktisch aufbereitete Ganzschrift oder Auszüge aus literarischen Kurzformen

BPE 8.4

Die Schülerinnen und Schüler wenden ihre Kompetenzen im profilbezogenen Bereich an. Sie erschließen sich ihre Kenntnisse vorwiegend anhand didaktisierter und authentischer Dokumente.

Agrarwissenschaftliche Richtung (AG)

  • aktuelle agrarwirtschaftliche und agrarpolitische Fragestellungen
Wirtschafts- und Agrarstruktur im Wandel, Ernährung in hispanoamerikanischen Ländern, Anbau und Vertrieb von Agrarprodukten
  • Landwirtschaft und Ökologie
Probleme extensiver und intensiver Landwirtschaft, Versteppung, Wassermangel, Abholzung und Brandrodung, comercio justo
  • Gentechnik
Möglichkeiten und Grenzen
Biotechnologische Richtung (BTG)

  • biotechnologische Produktion
Medikamente, Vitamine, Ökonomische Bedeutung
  • Reproduktionsbiologie
pränatale Diagnostik, In-vitro-Fertilisation mit Präimplantationsdiagnostik
  • Gentechnik
Chancen und Risiken
Ernährungswissenschaftliche Richtung (EG)

  • aktuelle ernährungswissenschaftliche und ernährungspolitische Fragestellungen
Grundlagen gesunder Ernährung
z. B. Vegetarismus, Fastfood
ernährungsbedingte Krankheiten, Essstörungen und Süchte, z. B. Übergewicht, Herzinfarkt, Diabetes, Bulimie, Anorexie, Alltagsdrogen (Alkohol, Tabak)
Lateinamerika: Unter‑/ Fehlernährung und ihre Folgen
  • Ernährung im interkulturellen Vergleich
traditionelle Ernährungsformen: Spanien (dieta mediterránea), Lateinamerika (z. B. Bedeutung von Mais, Chili, Bohnen, Reis), Deutschland
  • moderne Produktionstechniken
z. B. Gentechnik, Massenproduktion, problematische Aspekte
Sozial- und Gesundheitswissenschaftliche Richtung (SGG)

  • Erziehung und Sozialisation
z. B. Rolle der Eltern, der peer-group, Information zu Selbsthilfegruppen, Institutionen, Verbänden
  • Schule
Stellenwert in der Gesellschaft, Werte und Normen in der Schule, Ausleseverfahren
  • Medien und Erziehung
Chancen und Risiken
Technische Richtung (TG)

  • technologische Neuerungen und technologische Prozesse
z. B. digitaler Wandel, Industrie 4.0
  • Zusammenhang zwischen technischen Problemstellungen und gesellschaftspolitischen Fragen
z. B. alternative Energiequellen, Recycling, Mobilität, CO2-Problematik
Wirtschaftswissenschaftliche Richtung (WG)

  • Interpretation aktueller wirtschaftlicher Daten
z. B. Wachstumsrate, Einkommensverteilung
  • volkswirtschaftliche Zusammenhänge
z. B. Globalisierung, Arbeitsmarkt, Finanzmarkt
  • Struktur und Probleme der lateinamerikanischen Wirtschaft
Besitzverteilung, Landwirtschaft, Industrie, Verschuldung, Umweltprobleme

Zeit für Leistungsfeststellung

36

252

288

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen (Standards) legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB) dienen Operatoren einer Präzisierung. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche
Anforderungsbereich I bezieht sich auf Anforderungen in den Bereichen Reproduktion und Textverstehen. Er umfasst die sprachlich angemessene Wiedergabe des Inhalts von vorgelegten Materialien auf der Grundlage von Sachverhalten und Kenntnissen aus einem begrenzten Gebiet, die im Lehrplan verbindlich vorgegeben und im Unterricht vermittelt worden sind.
Anforderungsbereich II bezieht sich auf Anforderungen in den Bereichen Reorganisation und Analyse. Er umfasst das Erklären, Verarbeiten und Darstellen bekannter Sachverhalte mithilfe neuer Fragestellungen und unter Anwendung fach- und sachadäquater Methoden sowie das selbstständige Übertragen von Gelerntem auf vergleichbare fachbezogene Gegenstände hinsichtlich der Sachzusammenhänge, Verfahren, sprachlichen Mittel und Darstellungsformen.
Anforderungsbereich III bezieht sich auf Anforderungen in den Bereichen Werten und Gestalten. Er umfasst planmäßiges Verarbeiten komplexer Sachverhalte und Materialien mit dem Ziel, zu selbstständigen Lösungen, Gestaltungen oder Deutungen, Folgerungen, Begründungen, Wertungen zu gelangen. Dabei werden aus den gelernten Methoden oder Lösungsverfahren die zur Bewältigung der Aufgabe geeigneten selbstständig ausgewählt oder einer neuen Problemstellung angepasst.
Operator Erläuterung Zuordnung
AFB
analysieren
inhaltliche und/oder sprachliche Aspekte eines Textes herausarbeiten und erklären
II, III
anwenden
sprachliche und inhaltliche Kenntnisse sowie Methoden und Lernstrategien durch Abstraktion und Transfer in anderen Kontexten nutzbar machen; Regeln und Konventionen zur Kenntnis nehmen und bewusst einhalten
II, III
austauschen
sich im Gespräch gegenseitig Fragen stellen und Informationen über Sachverhalte, Meinungen, Positionen geben
I, II, III
benennen
Sachverhalte präzise benennen
I
berichten
Sachverhalte, Positionen sachbezogen ausführen
II
beschreiben, umschreiben
Gegenstände, Personen und Vorgänge sachlich und präzise darstellen
I, II
darstellen, darlegen
Sachverhalte, Positionen sachbezogen ausführen
II
einen Text verfassen / entwerfen
einen Text unter Anwendung der erforderlichen Textsortenmerkmale schreiben (z. B. innerer Monolog, Tagebucheintrag, Brief)
III
formulieren
Inhalte, Sachverhalte mit eigenen Worten und unter Beachtung sprachlicher Regeln zum Ausdruck bringen
I
Informationen geben / entnehmen
explizite oder implizite Aussagen treffen/in einem Text erfassen
I, II, III
Gespräch führen
sich in Gesprächssituationen aktiv und mitgestaltend einbringen
II, III
nennen
Sachverhalte präzise benennen
I
(nach-) erzählen
Erlebtes, Erdachtes, Gehörtes oder Gelesenes in narrativer Weise ausführen
II, III
nutzen, verwenden
sprachliche und inhaltliche Kenntnisse sowie Methoden und Lernstrategien durch Abstraktion und Transfer in anderen Kontexten nutzbar machen; Regeln und Konventionen zur Kenntnis nehmen und bewusst einhalten
II, III
präsentieren
Sachverhalte unterschiedlicher Komplexität einem Publikum vorstellen, gegebenenfalls unter Einsatz geeigneter Präsentationstechniken und ‑medien
III
reagieren, sich beteiligen
sich in Gesprächssituationen aktiv und mitgestaltend einbringen
II, III
sich äußern
Aussagen zu einem Thema machen, Gedanken zum Ausdruck bringen, auch ungeordnet oder unvollständig
I, II
Stellung beziehen, den eigenen Standpunkt vertreten, Position beziehen / vertreten, Meinung vertreten
den eigenen Standpunkt mit geeigneten Argumenten begründet darlegen beziehungsweise in einer Diskussion verteidigen
III
vergleichen
zwei Standpunkte miteinander in Relation setzen
II, III
versprachlichen
Inhalte von Texten sach‑, adressaten- und situationsgerecht zusammenfassen und in eigenen Worten wiedergeben
II
wiedergeben
Textinhalte mit eigenen Worten ausführen
I
zusammenfassen
Texte beziehungsweise einzelne Textaspekte sachbezogen, strukturiert und auf die wesentlichen Aussagen begrenzt wiedergeben
II
vgl. Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Spanisch der KMK i. d. F. vom 06.06.2013

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, 23. Juli 2020
Lehrplanheft 1/2020
Bildungsplan für das Berufliche Gymnasium;
hier:
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
Vom 23. Juli 2020
44 – 6512.- 240/211

I.

II.

Für das Berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für die Eingangsklasse am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 1 am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 2 am 1. August 2023
in Kraft.

Im Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/2014 veröffentlichte Lehrplan im Fach Spanisch/Niveau B vom 29. Juli 2014 (Az. 45-6512-240/144) außer Kraft.

Spanisch, neu beginnende Fremdsprache
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39
Band 1 vom 23.07.2020

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