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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit für die Beruflichen Gymnasien 2021

Evangelische Religionslehre

Eingangsklasse, Jahrgangsstufen 1 und 2

Vorbemerkungen

Fachbezogene Vorbemerkung

1. Fachspezifischer Bildungsauftrag (Bildungswert des Faches)
Der evangelische Religionsunterricht am Beruflichen Gymnasium der dreijährigen Aufbauform fördert die religiöse Bildung der Schülerinnen und Schüler und leistet damit einen integralen und unverzichtbaren Beitrag zum allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Er schließt an die Bildungspläne der allgemein bildenden Schulen an und trägt zu einer profilbezogenen Beruflichkeit bei. Er unterstützt einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien und setzt digitale Medien als Lernwerkzeuge ein. Der evangelische Religionsunterricht greift die zunehmende Heterogenität der Schülerinnen und Schüler auf und verhilft dazu, die damit verbundenen Potenziale konstruktiv zu nutzen. Dadurch leistet er einen Beitrag zur gesellschaftlichen und beruflichen Integration der Schülerinnen und Schüler.
Der evangelische Religionsunterricht ist nach Art. 7 Abs. 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und nach Art. 18 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg ordentliches Lehrfach, das von Staat und Kirche gemeinsam verantwortet wird. Er wird erteilt „in Übereinstimmung mit den Grundsätzen“ der Evangelischen Landeskirche in Baden und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Aufgaben und Ziele des evangelischen Religionsunterrichts
Der evangelische Religionsunterricht hilft die religiöse Dimension des Lebens zu erschließen. Er eröffnet einen spezifischen Modus der Weltbegegnung und leistet so einen integralen und unverzichtbaren Beitrag zum allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Soziales, politisches und kulturelles Leben in Deutschland, Europa und der Welt lässt sich ohne Kenntnis seiner religiösen Wurzeln nicht angemessen verstehen. Angesichts der Globalisierung und der multikulturellen Lebenszusammenhänge wird religiöse Bildung für die Suche von Jugendlichen nach Identität und Orientierung immer wichtiger.
Der evangelische Religionsunterricht richtet sich an Schülerinnen und Schüler evangelischer Konfession und ist darüber hinaus offen für alle Schülerinnen und Schüler mit und ohne Religionszugehörigkeit. Grundlage des Unterrichts bilden die biblisch bezeugte Geschichte Gottes mit den Menschen und ihre Deutung in den reformatorischen Bekenntnissen der Evangelischen Landeskirche in Baden und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Der evangelische Religionsunterricht bringt den christlichen Glauben und seine Traditionen ins Gespräch und unterstützt die Heranwachsenden dabei, den Glauben als Möglichkeit zu entdecken, die Wirklichkeit zu deuten und ihr Leben zu gestalten. Der evangelische Religionsunterricht bietet Jugendlichen Unterstützung und Begleitung bei ihrer Suche nach Identität und Lebenssinn. Sie erwerben so Kompetenzen religiöser Bildung. Im Mittelpunkt stehen existentielle Fragen der Schülerinnen und Schüler, die über den eigenen Lebensentwurf, die eigene Deutung von Wirklichkeit und über individuelle Handlungsoptionen entscheiden. Die Schülerinnen und Schüler eignen sich in diesem Zusammenhang im Unterricht Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen und Haltungen an, die es ermöglichen, fremde Überzeugungen zu verstehen und zugleich zu eigenen Auffassungen zu gelangen. In dem Spannungsfeld von Identität und Verständigung entwickeln sie so Perspektiven und Handlungsoptionen, die für einen sachgemäßen und dialogischen Umgang mit der eigenen Religiosität und mit anderen Religionen und Weltanschauungen in einer pluralistischen Gesellschaft notwendig sind. Damit trägt der evangelische Religionsunterricht mit dazu bei, Jugendliche auf ein Leben in einer sich dynamisch wandelnden, pluralistisch und demokratisch verfassten Gesellschaft vorzubereiten.
Der Glaube selbst entzieht sich einer Überprüfung. Er kann deshalb zwar Gegenstand des Unterrichts, darf aber nicht Maßstab für die Leistungsbewertung oder Leistungsbeurteilung sein.

Der evangelische Religionsunterricht
  • fördert die Fähigkeit, die Vielgestaltigkeit von Wirklichkeit wahrzunehmen und zu reflektieren und christliche Deutungen der Wirklichkeit mit anderen zu vergleichen.
  • unterstützt die Entwicklung religiöser Sprach- und Gestaltungsfähigkeit und übt elementare Formen theologischen Denkens und Argumentierens ein.
  • bietet altersgemäße Zugänge zur biblisch-christlichen Tradition und befähigt die Jugendlichen zum Verständnis biblischer Texte.
  • thematisiert die Wahrheitsfrage und enthält sich angesichts der Begrenztheit menschlicher Erkenntnis letzter Urteile über Menschen.
  • fördert die Bereitschaft und die Fähigkeit, andere Auffassungen zu verstehen, Einstellungen zu erfragen und miteinander ins Gespräch zu bringen.
  • fördert die Fähigkeit, ethische Fragestellungen zu identifizieren, zu analysieren und aus christlicher Perspektive Handlungsalternativen aufzuzeigen, Lösungsvorschläge zu beurteilen und ein eigenes Urteil zu begründen, um auf dieser Grundlage verantwortlich zu handeln.
  • nimmt Jugendliche als Mitgestalterinnen und Mitgestalter ihrer Lebenswelt ernst und stärkt die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.
  • stärkt die soziale Kompetenz als Fähigkeit, mit anderen rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst umzugehen, für andere, insbesondere für Schwache einzutreten, Konfliktlösungen zu suchen, gemeinsame Vorhaben zu entwickeln, durchzuführen und zu beurteilen.
  • stärkt die ästhetische Kompetenz, Wirklichkeit sensibel wahrzunehmen und selbst kreativ tätig zu werden (zum Beispiel in den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Literatur, Spiel, Tanz, Film, digitale Medien).
  • fördert die Sprach‑, Toleranz- und Dialogfähigkeit der Jugendlichen und leistet dadurch einen Beitrag zur Verständigung in der pluralen Gesellschaft. „Ein konstruktiver Umgang mit Pluralität kann weder in einer Gleichgültigkeit gegenüber allen Unterschieden bestehen noch in einem Rückzug von der Pluralität dadurch, dass nur noch die eigene Wahrheit gesehen wird“ (Religiöse Orientierung gewinnen, EKD 2014, S. 60).
  • beteiligt sich an der Gestaltung der Schule als Lebens- und Erfahrungsraum, insbesondere durch die Mitgestaltung von Festen, Feiern und Gottesdiensten.
  • beteiligt sich an der Öffnung zum Gemeinwesen, zu Kirchengemeinden, diakonischen Einrichtungen und anderen außerschulischen Partnern.
  • hat eine seelsorgerlich-diakonische Dimension und wird durch Schulseelsorge ergänzt.
  • trägt zu einer profilierten Schulentwicklung bei.

Der evangelische Religionsunterricht verhilft zu einer positiven Wahrnehmung von Heterogenität. Im Sinne der Inklusion bestärkt er Jugendliche, sich selbst und andere als Gottes geliebte Geschöpfe mit individuellen Stärken und Schwächen anzunehmen und im Blick auf gemeinsame Aufgaben Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen.
Die fachliche, didaktische und personale Kompetenz der Lehrperson sind wichtige Faktoren für den evangelischen Religionsunterricht. Der evangelische Religionsunterricht ist offen für die fachübergreifende und Fächer verbindende Vernetzung von Fragestellungen und Methoden sowie Kooperationen mit dem katholischen Religionsunterricht und anderen Fächern. Dafür kann auf die Schrift „Konfessionell-kooperativ erteilter Religionsunterricht. Grundlagen, Standards und Zielsetzungen“ (EKD-Texte 128, Februar 2018) verwiesen werden. Wo immer sich Möglichkeiten eröffnen, nimmt der evangelische Religionsunterricht als pluralitätsfähiges Fach Chancen interreligiösen Lernens wahr.

2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Der evangelische Religionsunterricht fördert den Erwerb und die Vertiefung religiöser Bildung. Er zielt auf überprüfbare Kompetenzen, wobei Glaube, Einstellungen und Haltungen der Schülerinnen und Schüler sich jeder Überprüfbarkeit entziehen.
Die Kompetenzen religiöser Bildung beinhalten die Fähigkeit, die Vielgestaltigkeit von Wirklichkeit wahrzunehmen und theologisch zu reflektieren, christliche Deutungen mit anderen zu vergleichen, die Wahrheitsfrage zu stellen und eine eigene Position zu vertreten sowie sich in Freiheit auf religiöse Ausdrucks- und Sprachformen (zum Beispiel Symbole und Rituale) einzulassen und sie mitzugestalten.
Im Sinne der Lebensbegleitung und Identitätsentwicklung sind in besonderer Weise personale und soziale Kompetenzen in den Blick zu nehmen.
Die prozessbezogenen Kompetenzen im Fach Evangelische Religionslehre sind in Anlehnung an die „Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Evangelische Religionslehre“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i. d. F. vom 16.11.2006, S. 8 – 9) formuliert und werden langfristig erworben. Ein weiterer Referenztext ist die Veröffentlichung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): „Kerncurriculum für das Fach Evangelische Religionslehre in der gymnasialen Oberstufe. Themen und Inhalte für die Entwicklung von Kompetenzen religiöser Bildung“ (EKD-Texte 109, April 2010).
Zu den prozessbezogenen Kompetenzen zählen
  • Wahrnehmungs- und Darstellungsfähigkeit: Die Schülerinnen und Schüler nehmen religiös bedeutsame Phänomene wahr und beschreiben sie.
  • Deutungsfähigkeit: Die Schülerinnen und Schüler verstehen und deuten religiös bedeutsame Sprache und Zeugnisse.
  • Urteilsfähigkeit: Die Schülerinnen und Schüler urteilen in religiösen und ethischen Fragen begründet.
  • Dialogfähigkeit: Die Schülerinnen und Schüler nehmen am religiösen Dialog argumentierend teil.
  • Gestaltungsfähigkeit: Die Schülerinnen und Schüler verwenden religiös bedeutsame Ausdrucks- und Gestaltungsformen reflektiert.


3. Ergänzende fachliche Hinweise
Der evangelische Religionsunterricht am Beruflichen Gymnasium der dreijährigen Aufbauform ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine Auseinandersetzung mit religiösen Traditionen und Bildungsinhalten in existentieller und reflektierender Weise. Er trägt zur Erschließung gegenwärtiger religiöser und gesellschaftlicher Phänomene, ihrer geschichtlichen Herkunft und ihrer Perspektiven für die Zukunft bei. Von zentraler Bedeutung sind die Fragen und Anliegen der Schülerinnen und Schüler. Der evangelische Religionsunterricht lebt von der wechselseitigen Durchdringung der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und der für das Fach spezifischen Inhalte und Problemstellungen. Dies geschieht in altersgemäßer Weise. Anknüpfend an die in den allgemeinbildenden Schulen erworbenen Kompetenzen unterstützt der evangelische Religionsunterricht einen gelingenden Übergang in das Berufliche Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler erwerben im evangelischen Religionsunterricht eine erweiterte und vertiefte Bildung an komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen zwischen Religion, Kultur, Geschichte, Naturwissenschaft und Gesellschaft. Er zielt auf die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, Übernahme von sozialer Verantwortung und Bereitschaft zum Dialog. Dazu dienen Lernmethoden, die auf Selbsttätigkeit, Kreativität und Produktion ausgerichtet sind, sowie Methoden, die von der Anschauung abstrahieren und auf Begriffsbildung zielen.
Im Gefüge allgemeiner Bildung leistet der evangelische Religionsunterricht einen spezifischen Beitrag zur Erlangung der Hochschulreife. Dieser besteht durch den Bezug des Religionsunterrichts zur evangelischen Theologie im Erwerb wissenschaftspropädeutischer Wissens- und Reflexionsformen. Kennzeichnend für den evangelischen Religionsunterricht sind die hermeneutische Auseinandersetzung mit religiösen und nicht-religiösen Sichtweisen sowie die Bearbeitung unterschiedlicher Wahrheitsansprüche. Die diskursive Auseinandersetzung im evangelischen Religionsunterricht schärft die Fähigkeit zur Wahrnehmung und Empathie sowie zur Argumentation und selbstständigen Urteilsbildung in einer pluralen Gesellschaft. Die Auseinandersetzung der Theologie mit anderen Wissenschaftsdisziplinen (zum Beispiel Naturwissenschaften, Psychologie, Philosophie, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, Religionswissenschaft) eröffnet dem evangelischen Religionsunterricht eine interdisziplinäre Ausrichtung.
Die sieben Bildungsplaneinheiten entsprechen im Wesentlichen den sieben Bereichen der Bildungspläne der allgemein bildenden Schulen:
  • Religion und Religiosität
  • Mensch
  • Bibel
  • Gott
  • Jesus Christus
  • Welt und Verantwortung
  • Kirche und Kirchen

Die Bildungsplaneinheiten der Eingangsklasse schaffen gemeinsame Voraussetzungen für die aus unterschiedlichen Schularten ins Berufliche Gymnasium kommenden Schülerinnen und Schüler. Sie legen zudem im Hinblick auf die Abiturprüfung Grundlagen für die Bildungsplaneinheiten der Jahrgangsstufen 1 und 2. Die Bildungsplaneinheiten der Jahrgangsstufen 1 und 2 sind verpflichtend für die Abiturprüfung. Es ist nicht zwingend notwendig, die Bildungsplaneinheiten und ihre Kompetenzen der Reihe nach abzuarbeiten, auch wenn diese einen logischen Progress abbilden bzw. Lernwege anbieten möchten. Vielmehr ist es Aufgabe des Unterrichts, Kompetenzen miteinander zu verbinden und zu verschränken, wiederholt didaktisch anzubieten, auch im Interesse der Nachhaltigkeit des Lernens. Auch können in entsprechenden didaktischen Arrangements Kompetenzen über die Jahrgangsstufen hinweg miteinander verbunden werden. Die didaktisierenden Fragen in der Hinweisspalte sollen die Lehrperson in einer offenen, kognitiv aktivierenden Weise in die inhaltliche Auseinandersetzung führen und den Kompetenzerwerb im Blick behalten. Ergänzend dazu finden sich hier mögliche Konkretisierungen, geeignete Bibelstellen und Verweise auf andere Bildungsplaneinheiten. Die Bildungsplaneinheiten des evangelischen und des katholischen Bildungsplans ähneln sich strukturell.

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. Die für das jeweilige Fach relevanten Operatoren sowie deren fachspezifische Bedeutung sind jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächerspezifischen Besonderheiten und nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen (GFS), Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Eingangsklasse

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Experteninterviews
Konfessionell-kooperative
Unterrichtsphasen
Fächer verbindende Projekte
Interreligiöse Begegnungen
Außerschulische Lernorte
Kirchenpädagogik
Erlebnispädagogik
Szenische Interpretation
Theaterpädagogik
Audio- und Videobeiträge sowie Blogs, Wikis und Internetseiten planen, gestalten, veröffentlichen
kollaborative digitale Arbeitsformen
Planspiel
Schulgottesdienste und andere
liturgische Formen
Spiritualität erleben
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Religion und Religiosität: Religion – wozu?

17

Die Schülerinnen und Schüler stellen Bezüge zur religiösen Entwicklung und zu Einbruchstellen des Religiösen in die Biographien von Menschen her. Sie erarbeiten einen funktionalen Religionsbegriff. Sie analysieren ihren Alltag auf religiöse Elemente hin und arbeiten heraus, wo in ihren vermeintlich säkularen Alltagskulturen Religion vorhanden ist. Sie zeigen die Konsequenzen auf, indem sie die Entwicklung unserer Gesellschaft überprüfen: Stimmt die These der Säkularisierung, dass wir auf eine religionslose Welt zugehen?

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit einem Ansatz zur religiösen Entwicklung auseinander.

Die religiöse Entwicklung der Schülerinnen und Schüler
„Wer bin ich?“
„Ist der Mensch von sich aus religiös?“
z. B. Kontingenz- und Transzendenzerfahrungen als Anknüpfungspunkte von Religion an das eigene Leben
z. B. Visualisierung der eigenen religiösen Biographie
Ein Ansatz religiöser Entwicklungspsychologie
z. B. James W. Fowler, Fritz Oser/Paul Gmünder; Lawrence Kohlberg
z. B. „Das Recht des Kindes auf Religion“ (Friedrich Schweitzer), „Kinder nicht um Gott betrügen“ (Albert Biesinger)
z. B. Kinder- und Jugendtheologie

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler stellen einen Ansatz einer funktionalen Religionstheorie dar.

Ein Ansatz einer funktionalen Religionstheorie
„Muss man in die Kirche gehen, um religiös zu sein?“
z. B. Franz-Xaver Kaufmann, Wilhelm Gräb, Dieter Stoodt, Charles Glock
Beispiele von Religion/Religiosität außerhalb der Kirche
z. B. subjektive Religiosität, Spiritualität, kulturelle Sublimierungen der Religion, Religion als Deutungsperspektive des Subjekts

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die Relevanz von Religion für menschliche Biografien.

Religion an Wendepunkten des Lebens
„Wo kommt Religion im Lebenslauf vor?“
z. B. Geburt/Taufe, Beschneidung, Erwachsenwerden/Konfirmation, Bar-Mizwa bzw. Bat-Mizwa, Eheschließung/Trauung, Tod/Bestattung;
Passageriten (Arnold van Gennep, Victor Turner)

BPE 1.4

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Ausdrucksformen von Religion in Alltagskulturen.

Religion in Alltagskulturen
„In welcher Weise taucht Religion im Alltag auf?“
z. B. Religion in den Medien, Religion im Alltag (Thomas Luckmann: „kleine
Transzendenzen“), Religion im allgemeinen Brauchtum (z. B. Advents- und Weihnachtsbräuche), Religion und Sport

BPE 1.5

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Erklärungsansätze zur Bedeutung von Religion in der Gesellschaft.

Säkularisierungstheorie und Individualisierungstheorie
„Wird die Welt mit zunehmendem wissenschaftlichem Fortschritt religionslos?“
Säkularisierungstheorie, z. B. Max Weber, Gert Pickel, Detlev Pollack
Individualisierungstheorie, z. B. Peter L. Berger, Birgit Weyel, Jan Hermelink
z. B. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung V, Sinusstudie Baden-Württemberg

BPE 2

Mensch: in Beziehungen leben

17

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren die aus der Gottebenbildlichkeit resultierende Würde sowie die Sünde und Rechtfertigung des Menschen mit seiner sich aus der Rechtfertigung ergebenden Freiheit und Verantwortung. Sie erörtern Fragen des Menschseins im Kontext biographisch-erfahrungsbezogener, biblischer und nicht-theologischer Einsichten. Sie setzen das Verhältnis von Individualität und Sozialität des Menschen zueinander in Beziehung. Sie untersuchen Auswirkungen religiöser Wahrheitsansprüche in einer pluralen Welt auf Individuum und Gesellschaft.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler entfalten Aspekte des christlichen Menschenbildes.

Gottebenbildlichkeit und Menschenwürde: 1.Mose 1,27-28; Gal 3,28
„Ist jeder Mensch gleich wertvoll?“
Mögliche Ergänzungen z. B. Schöpfungspsalmen (Ps 104; Ps 8); oder weitere Texte aus 1.Mose 1-11
Sünde und Rechtfertigung: 1.Mose 3; Röm 3,28
„Bin ich gut genug?“
„Muss ich perfekt sein?“
Mögliche Ergänzungen, z. B. Lk 15,11-32; Röm 7,14-25
z. B. Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit Schuld und Vergebung: Stigmatisierung, Selbstrechtfertigung, Scham, Anerkennung, Neuanfangen, Anpassungsdruck, Gruppenzwang
Freiheit und Verantwortung
„Darf ich alles, was ich kann?“
„Was muss ich tun/was darf ich lassen?“
z. B. Gal 5,1-6.13-15
z. B. Auszüge aus Martin Luther, „Von der Freiheit eines Christenmenschen“
z. B. Freiheit und Verantwortung in einer sich digital wandelnden Welt: Big Data, Social Scoring, Social Engineering

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler nehmen aus christlicher Perspektive zu einem nicht-theologischen anthropologischen Konzept Stellung.

Ein nicht-theologisches anthropologisches Konzept
„Was macht den Menschen zum Menschen?“
z. B. Ist der Mensch gut oder böse? (Thomas Hobbes versus Jean-Jacques Rousseau);
Ist der Mensch zu überwinden? (Friedrich Nietzsche); Ist der Mensch ein Produkt seiner Gene oder seiner Erziehung („nature or nurture“)?
z. B. Vorstellungen vom Menschen in verschiedenen Wissenschaften:
Biologie: Evolutionsbiologie, Soziobiologie, Neurobiologie (freier Wille?);
Medizin: Reparaturmedizin, Reproduktionsmedizin;
Soziologie: Biosoziologie (Mängelwesen) – Kommunitarismus;
Psychologie: Psychoanalyse, systemische Psychologie;
Philosophie: Utilitarismus (Peter Singer), Konstruktivismus;
Wirtschaftswissenschaften: homo oeconomicus – homo reciprocans;
Pädagogik: Reformpädagogik, Bildungsverständnis

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler setzen Individualität und Sozialität in Beziehung.

Spannungsfeld von Individualität und Sozialität
„Kann ich für mich allein leben?“
„Wie individuell ist die Individualität tatsächlich?“
z. B. Martin Buber, Volker Gerhardt
z. B. Eigennutz, Solidarität
z. B. Lebensformen, Familienmodelle, globale Uniformismen, Identitätsbildung
Egoismus und Altruismus
z. B. den Nächsten lieben wie sich selbst
z. B. Flucht und Migration, Nationalismen, Klimagerechtigkeit, Armut und Reichtum
z. B. 2.Mose 23,1-9; 3.Mose 19,18; 3.Mose 25,1-24; 5.Mose 15,1-18; Lk 10,25-37; Mt 19,16-22
vgl. BPE 6

BPE 2.4

Die Schülerinnen und Schüler zeigen auf, wo Menschen religiöse Wahrheitsansprüche erheben. Sie setzen sich mit destruktiven und lebensförderlichen Wirkungen von Religion auseinander.

Leben in einer religiös-pluralen Welt
„Sind alle Religionen gleich wahr?“
z. B. Exklusivismus, Inklusivismus, Pluralismus, positioneller Pluralismus, Indifferenz, Konvivenz
z. B. Ausschließlichkeitsanspruch monotheistischer Religionen (Jan Assmann), Respekt und Wahrheitsfrage
Toleranz
z. B. Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit Herausforderungen und gelingenden Beispielen menschlichen Zusammenlebens
z. B. 2.Mose 20,2-17; Mt 28,18-20; Joh 14,6; 1.Joh 4,16b
Gefährliche Wirkungen von Religion
„Warum verüben Menschen Gewalt im Namen von Religion?“
z. B. Intoleranz im Namen von Religion, z. B. Islamismus, Sekten, Abhängigkeit, Missbrauch, religiöse Neurosen
z. B. Deradikalisierungsprojekte, Argumente gegen Fundamentalismus
Lebensförderliche Wirkungen von Religion
„Was nützt Religion?“
„Was trägt Religion zu einem guten Leben bei?“
z. B. Gemeinschaft, Diakonie, Gebet, Spiritualität, Religion und Resilienz, Religion und Resonanz (Hartmut Rosa), Projekt Weltethos, christliche Friedensethik

BPE 3

Bibel: die Bibel verstehen

16

Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Einsichten der Hermeneutik für die Interpretation der Bibel und erläutern Einwände gegen einen biblizistischen Fundamentalismus. Sie zeigen den Umgang anderer Religionen mit ihren Heiligen Schriften auf. Sie stellen grundlegende Ergebnisse der historisch-kritischen Bibelwissenschaft dar und lernen einen weiteren wissenschaftlichen Zugang zur Bibel kennen. Sie setzen Bibeltexte mit existentiellen Lebensfragen in Beziehung und entdecken die kulturprägende Kraft der Bibel.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler zeigen hermeneutische Kriterien für die Interpretation biblischer Texte auf. Sie vergleichen diese mit dem Umgang einer anderen Religion mit ihrer Heiligen Schrift.

Kriterien für die Auslegung von Bibeltexten
„Wie kann ich biblische Texte verstehen?“
z. B. Kontextualisierung, Zugänge aus unterschiedlichen Perspektiven, Standort des Auslegenden; „Vorverständnis“ (Hans-Georg Gadamer)
Hermeneutik versus Biblizismus
z. B. Auseinandersetzung mit wörtlicher Bibelauslegung (Verbalinspiration); Texte als offenes Kunstwerk (Umberto Eco)
Hermeneutik in Judentum oder Islam
z. B. Umgang mit dem Tanach im Judentum (Haggada und Halacha, Midrasch und Targum)
z. B. klassische islamische Koranexegese (Sprache, Kontext, Offenbarungsanlass, Abrogation), neuere Koranhermeneutik (Harry Harun Behr, Mouhanad Khorchide, Abdel-Hakim Ourghi)

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden Einsichten der historisch-kritischen Bibelforschung an und entfalten einen weiteren Ansatz der Bibelauslegung.

Einsichten historisch-kritischer Methodik
„Ist die Bibel historisch?“
z. B. exemplarische Einführung und Anwendung historisch-kritischer Methoden
z. B. Umgang mit exemplarischen Einsichten der Ergebnisse historisch-kritischer Forschung
Ein weiterer Ansatz der Bibelauslegung
z. B. sozialgeschichtliche Auslegung (Frank Crüsemann, Jürgen Ebach, Gerd Theißen)
z. B. rezeptionsorientierte Lektüreverfahren (Wolfgang Iser, Moisés Mayordomo)
z. B. semiotische Exegese (Umberto Eco, Stefan Alkier)
z. B. narratologische Analyse (Paul Ricoeur, Sönke Finnern)
z. B. Auslegung unter Genderaspekten (Elisabeth Schüssler Fiorenza, Christine Gerber)
z. B. Canonical Approach (Brevard Childs)

BPE 3.3

Die Schülerinnen und Schüler interpretieren Bibeltexte mithilfe verschiedener Zugänge hinsichtlich ihrer existentiellen Bedeutung.

Bibeltexte und Lebensfragen im Gespräch
„Was hat die Bibel mit meinem Leben zu tun?“
z. B. Grunderfahrungen: Angst, Schuld, Glück, Hoffnung, Liebe, Freundschaft, Sinn, Anerkennung, Streit, Staunen
z. B. Zugänge zu Bibeltexten: kreative, performative; Bibliolog, Bibliodrama
z. B. 1.Mose 1-4; 7-9; 11,1-9; 12,1-9; 22; 37-50; 2.Mose 2-20; Ps 23; Ps 90; Pred 3,1-14; Hld 4; Jes 9,1-6; Jes 53,1-7; Mt 5-7; Mt 28,18-20; Lk 10,25-42; Lk 15; Joh 1,1-14; Joh 11,1-45; Röm 3,28; Röm 7; Röm 13,1-10; 1.Kor 11,17-34; 1.Kor 13, 1.Kor 15,1-28; Gal; 1.Joh 4,7-21, Offb 21,1-8
Verschiedene Perspektiven auf die Bibel und ihre Konsequenzen
„Ist die Bibel wahr?“
z. B. Bibel als Gottes Wort, als „Märchenbuch“, als Literatur, als Ratgeber; Wahrheit in fiktionalen Texten

BPE 3.4

Die Schülerinnen und Schüler erläutern die prägende Kraft der Bibel und des Christentums für kulturelle Phänomene.

Prägungen der Kultur durch biblische Einflüsse
„Wie ist unsere Kultur von der Bibel und dem Christentum geprägt?“
z. B. Christentum als Beitrag zur „Verzauberung der Welt“ (Jörg Lauster)
z. B. Bildende Kunst, Musik, Literatur, Architektur, Sprache, Werbung
z. B. Diskussion um Leitkultur und die christliche Prägung Europas
vgl. BPE 7

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Jahrgangsstufe 1

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

20

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Experteninterviews
Konfessionell-kooperative
Unterrichtsphasen
Fächer verbindende Projekte
Interreligiöse Begegnungen
Außerschulische Lernorte
Kirchenpädagogik
Erlebnispädagogik
Szenische Interpretation
Theaterpädagogik
Audio- und Videobeiträge sowie Blogs, Wikis und Internetseiten planen, gestalten, veröffentlichen
kollaborative digitale Arbeitsformen
Planspiel
Schulgottesdienste und andere
liturgische Formen
Spiritualität erleben
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 4

Gott: nach Gott fragen

25

Die Schülerinnen und Schüler formulieren und reflektieren eigene und fremde Gedanken und Fragen nach Gott im Leben der Menschen. Sie setzen diese Vorstellungen in Beziehung zu biblischen Aussagen über Gott, zu Argumenten von Religionskritikern und zu der Frage nach der Wirklichkeit Gottes angesichts des Leids und des Unrechts in der Welt (Theodizee). Sie entwickeln Konsequenzen des christlichen Gottesglaubens für Lebensgefühl und Lebensgestaltung in der Gegenwart.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler stellen unterschiedliche Zugänge zur Gottesfrage dar.

Zugänge zur Frage nach Gott
„Warum fragen Menschen nach Gott?“
z. B. anhand von Biographien, anderen Religionen, philosophischen Fragen, Jugendstudien (Shell, Sinus), „Jugend – Glaube – Religion“ (EIBOR/KIBOR)
z. B. mediale und persönliche Zugänge

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler setzen Aspekte biblischen Gottesglaubens zueinander in Beziehung.

Drei unterschiedliche Aspekte biblischen Gottesglaubens
„Welche Aussagen über Gott machen die Autoren der Bibel?“
z. B. Gott, der Schöpfer: 1.Mose 1 und 1. Mose 2; Ps 104;
z. B. Gott, der Vollender der Welt: Jes 2,1-5; Mi 4,1-5; Jes 35; Offb 21;
z. B. Gott, der Befreier: 2.Mose 3,1-15; Gal 5
z. B. der unverfügbare Gott: 2.Mose 3; 2.Mose 20,4-6
z. B. der strafende und der in seiner Strafe barmherzige Gott: 1.Mose 1-11; 2.Mose 20,1-17; 2.Sam 11-12; Jona 3
z. B. der sich in Christus zeigende Gott: Joh 1,1-14; 2.Kor 5,19-21

BPE 4.3

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Einwänden des Atheismus auseinander.

Darstellung und kritische Würdigung von Ludwig Feuerbachs Projektionstheorie
„Gibt es Gott überhaupt?“
Darstellung und kritische Würdigung eines weiteren religionskritischen Ansatzes
z. B. Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Jean-Paul Sartre, Sigmund Freud, Edward O. Wilson

BPE 4.4

Die Schülerinnen und Schüler nehmen Stellung zu Antworten auf die Frage, warum Gott das Leid zulässt.

Antworten auf die Frage „Warum lässt Gott das Leid zu?“ anhand eines theologischen Entwurfs
„Wo ist Gott, wenn Menschen leiden?“
z. B. Tun-Ergehen-Zusammenhang, Hiob, Psalmen, Kreuzestheologie bei Paulus und Martin Luther
Antworten auf die Frage „Warum lässt Gott das Leid zu?“ anhand eines philosophischen
oder literarischen Entwurfs
z. B. philosophisch (Gottfried Wilhelm Leibniz, Hans Jonas)
z. B. literarische Entwürfe (Georg Büchner, Elie Wiesel, Esther Maria Magnis, Harold S. Kushner)
Leben trotz Leid
z. B. Glaubens- und Lebenspraxis angesichts eigener und fremder Leiderfahrungen (Hospizbewegung; Begleitung Leidender; Viktor E. Frankl; Dietrich Bonhoeffer; Resilienz)

BPE 4.5

Die Schülerinnen und Schüler zeigen Konsequenzen des christlichen Gottesglaubens für die Gegenwart auf.

Konsequenzen des christlichen Gottesglaubens für die Gegenwart
„Was können Christen zum Erhalt der Schöpfung beitragen?“
„Gehört mein Körper mir?“
„Was bedeutet der Glaube an Gott in einer religionslosen Welt?“
„Was dürfen wir hoffen?“
z. B. Wirklichkeit als Schöpfung Gottes,
christliche Zukunftshoffnung, soziale Gerechtigkeit, Bekenntnis und Verfolgung; christliches Lebensgefühl und Lebensgestaltung
z. B. Staunen, Glaubensgewissheit und Zweifel, Dankbarkeit, Verantwortung, Mission und Dialog

BPE 5

Jesus Christus: mehr als ein Mensch!?

25

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten neutestamentliche und außerbiblische Quellen über den Menschen Jesus. Sie erläutern sein Wirken und seine Botschaft. Sie diskutieren die Spannung zwischen dem historischen Jesus und dem Christus des Glaubens. Sie setzen sich mit der Botschaft von Tod und Auferstehung Jesu Christi auseinander. Sie vergleichen seine Bedeutung im Christentum und einer anderen monotheistischen Religion.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler fassen biblische und außerbiblische Quellen zur Biographie und Umwelt Jesu zusammen.

Jesus und seine Umwelt
„Jesus – wer war das eigentlich?“
z. B. biographische Eckdaten, Orte, Personen und Gruppen im Umkreis Jesu, Evangelien, außerbiblische Quellen

BPE 5.2

Die Schülerinnen und Schüler erläutern Botschaft und Wirken Jesu.

Das Reich Gottes in Jesu Wirken und Botschaft:
„Wird alles gut?“
Die Rede Jesu von Gottes kommender Welt
z. B. Gleichnisse: Mk 4,30-34; Lk 14,15-24, Lk 6,6-11, Lk 15,11-32, Lk 17,20-21; Seligpreisungen: Lk 6,20-23
Nächsten- und Feindesliebe
z. B. Feindesliebe: Mt 5,43-48; Joh 8,2-11; Nächstenliebe: Lk 10,25-37
Ein weiterer Aspekt des Wirkens oder der Botschaft Jesu
z. B. Wunder: Mk 2,1-12; Lk 8,26-39
z. B. Eschatologie Jesu: Mt 25,31-46; Joh 16,16-33

BPE 5.3

Die Schülerinnen und Schüler untersuchen das Verhältnis des historischen Jesus von Nazareth zum Christus des Glaubens.

Das Verhältnis des historischen Jesus zum Christus des Glaubens
„Was kann man von Jesus glauben?“
z. B. Kontinuität und Diskontinuität
z. B. Rudolf Bultmann; Gerd Theissen; Mirjam Zimmermann; Joseph Ratzinger
z. B. Frage nach der Historizität der Weihnachtsgeschichte, von Heilungsgeschichten
vgl. BPE 3

BPE 5.4

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Bedeutung von Tod und Auferstehung Jesu Christi auseinander.

Christologie als Antwort auf die Herausforderung des Todes Jesu und die Erfahrung seiner Auferstehung
„Was dürfen wir hoffen?“
z. B. Mk 14,1-16,8 parr.; Lk 24,13-35
Deutungen von Tod und Auferstehung Jesu Christi bei Paulus
z. B. 1.Kor 11,23-26; 1.Kor 15-1-11; 2.Kor 5,21
Christliche Auferstehungshoffnung
z. B. Vorstellungen über ein mögliches Leben nach dem Tod, neue Lebensqualität im Horizont der Auferstehungshoffnung 1.Kor 15,35-49; 1.Thess 4,1-8

BPE 5.5

Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die Bedeutung Jesu im Christentum und in einer anderen monotheistischen Religion.

Die Bedeutung Jesu im Christentum und einer anderen monotheistischen Religion
„An wen glaubt ihr Christen eigentlich?“
z. B. Jeschua, der Rabbi, oder Jesus, der Messias; Isa, der Prophet, oder Jesus, der Sohn Gottes; Trinität; christologische Hoheitstitel

Zeit für Leistungsfeststellung

10

70

80

Jahrgangsstufe 2

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

16

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Experteninterviews
Konfessionell-kooperative
Unterrichtsphasen
Fächer verbindende Projekte
Interreligiöse Begegnungen
Außerschulische Lernorte
Kirchenpädagogik
Erlebnispädagogik
Szenische Interpretation
Theaterpädagogik
Audio- und Videobeiträge sowie Blogs, Wikis und Internetseiten planen, gestalten, veröffentlichen
kollaborative digitale Arbeitsformen
Planspiel
Schulgottesdienste und andere
liturgische Formen
Spiritualität erleben
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 6

Welt und Verantwortung: richtig leben

24

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren das Verständnis von der Welt als Schöpfung und fragen nach der Verantwortung des Menschen. Sie entfalten unterschiedliche Zugänge zur Wirklichkeit. Sie erörtern aus theologischer Perspektive Chancen und Grenzen technologischer Weltgestaltung. Sie überprüfen, inwieweit biblische Gerechtigkeitsvorstellungen Impulse für die Gestaltung einer gerechten Welt geben können.

BPE 6.1

Die Schülerinnen und Schüler untersuchen unterschiedliche Zugänge zur Wirklichkeit. Sie beschreiben die Theologie als Geisteswissenschaft. Sie entfalten je eine Deutung der Weltentstehung aus Theologie und Naturwissenschaften.

Multidimensionalität menschlicher Wahrnehmung an zwei Beispielen
„Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“
z. B. Wahrnehmungsübungen, Vexierbilder
z. B. Platons Höhlengleichnis
z. B. Konstruktivismus, Neuer Realismus
z. B. Inselbegabungen als besondere Form der Weltwahrnehmung
z. B. Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Theologie als Wissenschaft
z. B. Hermeneutik; Mythos und Logos; Bildhermeneutik, theologische Ästhetik
Je eine Deutung der Weltentstehung in der Theologie und den Naturwissenschaften
„Können Naturwissenschaftler an Gott glauben?“
z. B. Modelle zur Verhältnisbestimmung von Naturwissenschaft und Theologie, Ian G. Barbour; Veit Jakobus Dieterich; Dirk Evers; Harald Lesch; John Polkinghorne
z. B. Schöpfungsglaube im Verhältnis zur Urknall‑, String- oder Evolutionstheorie; Prozesstheologie

BPE 6.2

Die Schülerinnen und Schüler bewerten Möglichkeiten der technologischen Weltgestaltung aus einer theologischen Perspektive.

Möglichkeiten und Folgen der technologischen Weltgestaltung als Herausforderung an theologische Ethik an einem Beispiel
„Darf der Mensch alles, was er kann?“
z. B. Gentechnik, Medizintechnik, Digitalisierung; Zukunftstechnologien; Künstliche Intelligenz;
z. B. Schritte ethischer Urteilsbildung (Heinz Eduard Tödt); Verantwortungsethik; EKD – Denkschriften; Wilfried Härle; Wolfgang Huber; Ulrich H. J. Körtner
vgl. BPE 2

BPE 6.3

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln anhand biblischer Gerechtigkeitsvorstellungen Perspektiven für eine gerechte Welt.

Biblische Gerechtigkeitsvorstellungen:
Eine alt- und eine neutestamentliche Textstelle
„Was ist gerecht?“
z. B. Tsedaḳah; prophetische Sozialkritik; Nachfolge Christi
z. B. 2.Mose 20,1-17; 2.Mose 22,20-26; 2.Mose 23,10-12; Jes 2,1-5; Jes 11,1-9; Am in Auszügen;
z. B. Mt 5-7 in Auszügen; Mt 20,1-16; Mt 25,31-46; Lk 10,25-37; Lk 14,15-24; Röm 6,1-11; Gal 6,2
vgl. BPE 4, BPE 5
Aus dem christlichen Glauben motiviertes Engagement für Gerechtigkeit an einem Beispiel
„(Wie) lässt sich Gerechtigkeit verwirklichen?“
z. B. Friedensethik, Kriegsdienstverweigerung, Interventionismus, „Pilgerweg für Frieden und Gerechtigkeit“
z. B. arm und reich, Zinsverbot im Mittelalter, Soziale Frage im 19. Jh.
z. B. Grundeinkommen, Zukunft der Arbeit, Globalisierung, Modelle gerechten Wirtschaftens, Unternehmensethik, Erlassjahr, Oikocredit
z. B. Geschlechtergerechtigkeit, Gender-Fragen
z. B. Klimagerechtigkeit

BPE 7

Kirche und Kirchen: Gemeinschaft leben

16

Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich über Erfahrungen aus, die sie mit Kirchen (Institution, Raum, Personen, Ereignisse) gemacht haben. Sie erläutern, was Kirche nach evangelischem Verständnis ist und beschreiben den Auftrag und die Aufgaben der Kirche. Sie setzen sich mit kirchlichem Handeln in Politik und Gesellschaft auseinander. Sie erörtern zukünftige Formen von Kirche.

BPE 7.1

Die Schülerinnen und Schüler stellen Wahrnehmungen von Kirche dar.

Wahrnehmungen von Kirche
„Glaube ja – Kirche nein?“
z. B. kirchliches Handeln im Lebenslauf (Feste, Rituale, Kasualien) und im Kirchenjahr; in schwierigen Lebenssituationen (Seelsorge, diakonische Einrichtungen); in kirchlichen Veranstaltungen (Gottesdienste, Angebote der Kirchengemeinde vor Ort, Kirchentag, Taizé)
z. B. Beitrag von Christentum und Kirchen für die europäische Kultur (Musik, Kunst, Literatur u.a.)
z. B. Umgang der Kirchen mit eigener Schuld (Verfolgung von Ketzern, Hexen, Andersdenkenden, Juden; sexuelle Gewalt)

BPE 7.2

Die Schülerinnen und Schüler erläutern Wesen, Auftrag und Aufgaben der Kirche.

Wesen, Auftrag und Aufgaben der Kirche anhand zweier biblischer Texte
und einer evangelischen Bekenntnisschrift
„Was macht Kirche zur Kirche?“
z. B. Mt 28,18-20; Apg 2,37-42; Apg 4,32-37; 1.Kor 12,12-31; Eph 4,15-16
z. B. Augsburger Bekenntnis Art.7; Heidelberger Katechismus Fragen 54 und 55; Barmer Theologische Erklärung Thesen 3 und 4
z. B. sichtbare und unsichtbare Kirche
z. B. der Auftrag der Kirche: Kommunikation des Evangeliums
z. B. die Aufgaben der Kirche: Die christliche Botschaft bewahren, vermitteln und deuten; Räume für Religion eröffnen; Individuelle Lebensbegleitung anbieten; Gemeinschaft eröffnen; Menschen in ihren Lebensverhältnissen gesellschaftlicher Ungleichheit und Benachteiligung helfen; Vielfalt der Gestaltungsformen von Kirche; Spiritualität und Engagement; allgemeines Priestertum aller Getauften; die christliche Stimme in der Gesellschaft gegen Ungerechtigkeit erheben; gesellschaftliches und politisches Engagement

BPE 7.3

Die Schülerinnen und Schüler überprüfen an einem Beispiel kirchliches Handeln in Politik und Gesellschaft.

Ein Beispiel für kirchliches Handeln in Politik und Gesellschaft
„Wie halten es die Kirchen mit der Politik?“
z. B. im Bereich Politik: Stellungnahmen der Kirchen zu politischen und gesellschaftlichen Gegenwartsfragen (EKD-Denkschriften, Enzykliken, Bischofsworte)
z. B. im Bereich Kirchen und Staat: Kooperationsmodell in der Bundesrepublik Deutschland; Grundgesetz Art. 4, Art. 7, Art. 140; Gefängnisseelsorge; Militärseelsorge; Religionsunterricht; Kirchensteuer
z. B. im Bereich des Sozialen: Diakonie, Entwicklungsdienst, Subsidiarität
z. B. Mk 12,13-17; Apg 5,29; Röm 13,1-7

BPE 7.4

Die Schülerinnen und Schüler erörtern zukünftige Formen von Kirche.

Zukünftige Formen von Kirche
„Hat Kirche eine Zukunft?“
z. B. Mitgliedschaftsstudien; Kirche zwischen Säkularisierung und Fundamentalismus
z. B. Ökumene; Kirchen im Dialog mit anderen Religionen; weltweite Entwicklungen
z. B. Visionen für Kirche
z. B. Volkskirchen, Freikirchen

Zeit für Leistungsfeststellung

8

56

64

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen (Standards) legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB) dienen Operatoren einer Präzisierung. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche
Anforderungsbereich I umfasst die Zusammenfassung von Texten, die Beschreibung von Materialien und die Wiedergabe von Sachverhalten unter Anwendung bekannter bzw. eingeübter Methoden und Arbeitstechniken.
Anforderungsbereich II umfasst das selbstständige Erklären, Bearbeiten und Ordnen bekannter Inhalte und das Anwenden gelernter Inhalte und Methoden auf neue Sachverhalte.
Anforderungsbereich III umfasst die selbstständige systematische Reflexion und das Entwickeln von Problemlösungen, um zu eigenständigen Deutungen, Wertungen, Begründungen, Urteilen und Handlungsoptionen sowie zu kreativen Gestaltungs- und Ausdrucksformen zu gelangen.
Operator Erläuterung Zuordnung
AFB
analysieren
unter gezielter Fragestellung Elemente, Strukturmerkmale und Zusammenhänge systematisch erschließen und darstellen
II
anwenden
einen bekannten Sachverhalt oder eine bekannte Methode auf etwas Neues beziehen
II
aufzeigen
den Gedankengang oder die Hauptaussage eines Textes oder einer Position mit eigenen Worten darlegen
I
begründen
Aussagen durch Argumente stützen
II
belegen
Aussagen durch Textstellen oder bekannte Sachverhalte stützen
II
benennen
ausgewählte Elemente, Aspekte, Merkmale, Begriffe, Personen etc. unkommentiert angeben
I
beschreiben
die Merkmale eines Bildes oder eines anderen Materials mit Worten in Einzelheiten schildern
I
beurteilen, bewerten
zu einem Sachverhalt unter Verwendung von Fachwissen und Fachmethoden sich begründet positionieren (Sach- bzw. Werturteil)
III
darstellen
den Gedankengang oder die Hauptaussage eines Textes oder einer Position mit eigenen Worten darlegen
I
eine Erwiderung formulieren aus Sicht von …, Stellung nehmen aus der Sicht von …
eine unbekannte Position, Argumentation oder Theorie aus der Perspektive einer bekannten Position beleuchten oder in Frage stellen und ein begründetes Urteil abgeben
III
einen begründeten Standpunkt einnehmen
zu einem Sachverhalt unter Verwendung von Fachwissen und Fachmethoden sich begründet positionieren (Sach- bzw. Werturteil)
III
einordnen
einen bekannten oder erkannten Sachverhalt in einen neuen oder anderen Zusammenhang stellen oder die Position eines Verfassers bezüglich einer bestimmten Religion, Konfession, Denkrichtung etc. unter Verweis auf Textstellen und in Verbindung mit Vorwissen bestimmen
II
entfalten, erklären, erläutern
einen Sachverhalt, eine These etc. ggf. mit zusätzlichen Informationen und Beispielen nachvollziehbar veranschaulichen
II
entwerfen
sich textbezogen mit einer Fragestellung kreativ auseinander setzen
III
erörtern
die Vielschichtigkeit eines Beurteilungsproblems erkennen und darstellen, dazu Thesen erfassen bzw. aufstellen, Argumente formulieren, nachvollziehbare Zusammenhänge herstellen und dabei eine begründete Schlussfolgerung erarbeiten (dialektische Erörterung)
III
formulieren
den Gedankengang oder die Hauptaussage eines Textes oder einer Position mit eigenen Worten darlegen
I
gestalten
sich textbezogen mit einer Fragestellung kreativ auseinandersetzen
III
herausarbeiten
aus Aussagen eines Textes einen Sachverhalt oder eine Position erkennen und darstellen
II
in Beziehung setzen
Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet herstellen
II
interpretieren
einen Text oder ein anderes Material (z. B. Bild, Karikatur, Tondokument, Film) sachgemäß analysieren und auf der Basis methodisch reflektierten Deutens zu einer schlüssigen Gesamtauslegung gelangen
III
Konsequenzen aufzeigen
Schlussfolgerungen ziehen; Perspektiven, Modelle, Handlungsmöglichkeiten, Konzepte u.a. entfalten
III
nachweisen
Aussagen durch Textstellen oder bekannte Sachverhalte stützen
II
nennen
ausgewählte Elemente, Aspekte, Merkmale, Begriffe, Personen etc. unkommentiert angeben
I
Perspektiven entwickeln
Schlussfolgerungen ziehen; Perspektiven, Modelle, Handlungsmöglichkeiten, Konzepte u.a. entfalten
III
prüfen
eine Meinung, Aussage, These, Argumentation nachvollziehen, kritisch befragen und auf der Grundlage erworbener Fachkenntnisse begründet beurteilen
III
skizzieren
einen bekannten oder erkannten Sachverhalt oder Gedankengang in seinen Grundzügen ausdrücken
I
sich auseinandersetzen mit
ein begründetes eigenes Urteil zu einer Position oder einem dargestellten Sachverhalt entwickeln
III
Stellung nehmen
zu einem Sachverhalt unter Verwendung von Fachwissen und Fachmethoden sich begründet positionieren (Sach- bzw. Werturteil)
III
überprüfen
eine Meinung, Aussage, These, Argumentation nachvollziehen, kritisch befragen und auf der Grundlage erworbener Fachkenntnisse begründet beurteilen
III
untersuchen
unter gezielter Fragestellung Elemente, Strukturmerkmale und Zusammenhänge systematisch erschließen und darstellen
II
vergleichen
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und darstellen
II
wiedergeben
einen bekannten oder erkannten Sachverhalt oder den Inhalt eines Textes unter Verwendung der Fachsprache mit eigenen Worten ausdrücken
I
zuordnen
einen bekannten oder erkannten Sachverhalt in einen neuen oder anderen Zusammenhang stellen oder die Position eines Verfassers bezüglich einer bestimmten Religion, Konfession, Denkrichtung etc. unter Verweis auf Textstellen und in Verbindung mit Vorwissen bestimmen
II
zusammenfassen
die Kernaussagen eines Textes komprimiert und strukturiert darlegen
I
vgl. Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Evangelische Religionslehre der KMK i. d. F. vom 16.11.2006

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, 23. Juli 2020
Lehrplanheft 1/2020
Bildungsplan für das Berufliche Gymnasium;
hier:
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
Vom 23. Juli 2020
44 – 6512.- 240/211

I.

II.

Für das Berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für die Eingangsklasse am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 1 am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 2 am 1. August 2023
in Kraft.

Im Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 3/2008 veröffentlichte Lehrplan in diesem Fach vom 08. August 2008 (Az. 45-6512.240/117) außer Kraft.

Evangelische Religionslehre
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39
Band 1 vom 23.07.2020

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