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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit für die Beruflichen Gymnasien 2021

Deutsch, grundlegendes Anforderungsniveau

Eingangsklasse, Jahrgangsstufen 1 und 2

Vorbemerkungen

Fachbezogene Vorbemerkungen

1. Fachspezifischer Bildungsauftrag
Das Fach Deutsch leistet einen grundlegenden Beitrag zu den Bildungszielen der Beruflichen Gymnasien und zur Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler bis zur Allgemeinen Hochschulreife.
Der Bildungsplan Deutsch gilt für alle Richtungen der Beruflichen Gymnasien und bildet die Grundlage für den Aufbau und die Weiterentwicklung zentraler Kompetenzen. Diese befähigen die Schülerinnen und Schüler, sich auf die vielfältigen Anforderungen unterschiedlicher beruflicher Ausbildungs- oder Studiengänge vorzubereiten und konstruktiv am Leben in einer sich dynamisch wandelnden, pluralistischen und demokratisch verfassten Gesellschaft teilzuhaben. So wird in besonderem Maße die Werte- und Persönlichkeitsentwicklung gefördert.
Sprache und Sprachkompetenz sind der Schlüssel für den Zugang zu vielschichtigen Denk- und Handlungsmustern, insbesondere sind sie für die Beziehung zwischen Individuum und Außenwelt von unschätzbarem Wert. Unterrichtsinhalte, die diese Kompetenz stärken und problemorientiertes und vernetztes Denken fördern, sind daher von hoher Relevanz für das private und künftige berufliche Leben der Schülerinnen und Schüler.
Die Dynamik gesellschaftlicher Entwicklungen und die große Heterogenität stellen den Deutschunterricht der Eingangsklasse vor besondere Herausforderungen. Damit den Schülerinnen und Schülern ein fließender und erfolgreicher Übergang in die Jahrgangsstufen gelingt, ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Lernbiografien und vorhandener Kompetenzen von Bedeutung. Dies beinhaltet insbesondere die Vermittlung grundlegender Arbeitstechniken zu Textverständnis und Textproduktion wie auch den Erwerb von Kompetenzen, die für den weiteren Bildungs- und Berufsweg der Lernenden unverzichtbar sind.
Beim Unterricht in den beiden Jahrgangsstufen wird zwischen einem grundlegenden und einem erhöhten Anforderungsniveau entsprechend den Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife differenziert. Dies bietet Raum, um gezielter auf unterschiedliche Lernniveaus der Schülerinnen und Schüler einzugehen und damit eine erfolgreiche Entwicklung im Sinne des Bildungsauftrages Beruflicher Gymnasien zu ermöglichen. Beide Niveaustufen führen zur Allgemeinen Hochschulreife.
Im grundlegenden Anforderungsniveau setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit literarischen und pragmatischen Texten, Sprache und Kommunikation sowie Medien auseinander.
Die inhaltliche Reduzierung gegenüber dem erhöhten Anforderungsniveau bietet Raum für Übung und Vertiefung. Das Fach Deutsch fördert darüber hinaus die Reflexionsfähigkeit und Kompetenzen, die für selbstorganisiertes und projektorientiertes Arbeiten erforderlich sind.

2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Der Bildungsplan ist in fünf Bereiche gegliedert, die nicht isoliert zu sehen sind, sondern in den thematischen Unterrichtseinheiten miteinander vernetzt werden:
  • Umgang mit literarischen Texten
  • Umgang mit pragmatischen Texten
  • Medien
  • Sprachliche Übungen und Textproduktion
  • Sprachgebrauch und Sprachreflexion

Das Beherrschen einer differenzierten und situationsangemessenen Sprache im Mündlichen und Schriftlichen ermöglicht eine Weiterentwicklung der Persönlichkeit und Selbstbestimmung. Der Umgang mit literarischen sowie pragmatischen Texten gibt Einblick in vergangene wie moderne Gesellschaften und bietet Möglichkeiten der konstruktiven Auseinandersetzung mit vielfältigen Themen. Dadurch werden den Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven auch für ihre berufliche Zukunft eröffnet. Zudem werden sie befähigt, sich an gesellschaftlichen und kulturellen Diskursen zu beteiligen und ihre Rezeptionsfähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.
In der Eingangsklasse ersetzt der Themenschwerpunkt „Menschenbilder“ bei der Auseinandersetzung mit literarischen Texten die bisherigen anthropologischen Spannungsfelder. Er dient dazu, vor dem Hintergrund einer vielfältigen Themen- und Textauswahl aus unterschiedlichen Epochen flexibel auf die Lerngruppe zu reagieren und anthropologische Fragestellungen in unterschiedlichen Kontexten aufzugreifen. Hier bietet sich auch eine Vernetzung mit dem Fach Ethik an. Bei der Beschäftigung mit den Pflichtlektüren und anderen literarischen Texten eröffnen sich den Schülerinnen und Schülern in den Jahrgangsstufen 1 und 2 unterschiedliche Perspektiven auf persönliche, gesellschaftliche, berufliche und weltanschauliche Fragestellungen. Durch die Auseinandersetzung mit anderen Wertvorstellungen und Weltbildern gewinnen sie an Empathiefähigkeit, Orientierung für eigenes Denken und Handeln und die Fähigkeit, Fremdheit als Chance für eine Weiterentwicklung eigener Positionen wahrzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler verständigen sich über unterschiedliche Deutungen und ästhetische Wertungen. Auf diese Weise wird der konstruktive Umgang mit Kontroversen gefördert.
Die Arbeit mit pragmatischen Texten ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine kritische und differenzierte Auseinandersetzung mit gesellschaftlich bedeutsamen Fragestellungen. Hierbei begünstigt eine Auswahl auch themengleicher und berufsbezogener Texte eine Erweiterung des eigenen Weltverständnisses, insbesondere durch die Begegnung mit fremden Sichtweisen. Der kritischen Betrachtung des medialen und digitalen Wandels kommt dabei besondere Bedeutung zu.
Medien prägen heute vielfach unseren Alltag. Dies verlangt, die Medienkompetenz der Lernenden zu stärken, digitale Medien als Lernwerkzeuge nachhaltig einzusetzen und den kritischen Umgang mit medialen Angeboten zu fördern. Vor dem Hintergrund eines weiten Textbegriffs, der unterschiedliche Erscheinungsformen von Literatur und Sprache einschließt, wenden die Schülerinnen und Schüler der Eingangsklasse erlernte Methoden der Textanalyse und Textinterpretation auf filmische und andere mediale Darstellungsformen an. Damit wird eine ästhetische Urteilsbildung gefördert und die Rezeption künstlerischer Produktion angeregt. Aufgrund sich schnell entwickelnder Kommunikationsformen und Nachrichtenformate – insbesondere im Internet – kommt der Entwicklung eines kompetenten, kritischen und verantwortungsbewussten Umgangs mit Medien eine besondere Bedeutung zu. Befähigt dazu werden die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen durch die Analyse, Reflexion und Produktion von Texten unterschiedlicher medialer Form. Hiervon ausgehend gestalten sie auch eigene Medienprodukte, wodurch nicht zuletzt reflektiertes mediales Handeln gefördert wird. Zudem trägt die Interpretation von Literaturverfilmungen zur ästhetischen Urteilsbildung der Schülerinnen und Schüler bei.
Um ihre Schreibkompetenz zu fördern, wird den Schülerinnen und Schülern im Kontext der unterschiedlichen inhaltlichen Sequenzen genügend Raum für sprachliche Übungen und Textproduktion eingeräumt. Diese reichen von der Planung eines Schreibprozesses bis zum kriterienorientierten Überarbeiten des Schreibproduktes und werden durch weitere Übungen vertieft. Hier verarbeiten die Schülerinnen und Schüler ihre im Umgang mit Texten gewonnenen Erkenntnisse in unterschiedlichen Schreibformaten, die auch für andere schulische Fächer und den weiteren Bildungsweg relevant sind.
Die Erweiterung des Sprachbewusstseins und die Auseinandersetzung mit Sprache als einem lebendigen System ist ein wichtiges Ziel des Deutschunterrichts. In der Eingangsklasse vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse in Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik sowie Stilistik und wenden diese im mündlichen bzw. schriftlichen Sprachgebrauch an, um so ihre sprachliche Kompetenz zu erweitern. In den Jahrgangsstufen werden theoretische Grundlagen zur Beschreibung sprachlicher Phänomene herangezogen. Die Schülerinnen und Schüler begreifen Sprache als lebendiges System, dies beinhaltet auch die Reflexion von Herkunft und Entwicklungstendenzen der deutschen Sprache sowie die Auseinandersetzung mit Aspekten der Sprachenvielfalt.

3. Ergänzende fachliche Hinweise
Die im Bildungsplan angegebenen Zeitrichtwerte dienen dazu, die Inhalte innerhalb des Schuljahres zu strukturieren, sie bilden somit den Ausgangspunkt für das Erstellen eines Stoffverteilungsplanes.
Bei der Behandlung bestimmter Unterrichtsthemen ist es sinnvoll und gewinnbringend, Fächer übergreifend zu denken und zu planen. Die Beruflichen Gymnasien bieten mit ihren unterschiedlichen Profilen eine Vielzahl an Möglichkeiten für eine ganzheitliche Bildung und legen den Grundstein für den späteren beruflichen Werdegang.

Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. Die für das jeweilige Fach relevanten Operatoren sowie deren fachspezifische Bedeutung sind jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächerspezifischen Besonderheiten und nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen (GFS), Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Eingangsklasse

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

30

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Graphic Novel, Fotostory, Collage Drehbuchskizze, Storyboard
Theaterprojekt
Poetry Slam, eigene Gedichte
Features, eigene Filmsequenzen,
Erklärvideos, Online-Beiträge
Zeitung in der Schule
Bibliotheks‑, Theater- und Museumsbesuch
Buchpräsentation
Schreibkonferenzen
Debatte
Durchführung von Interviews bzw. Umfragen zu einer aktuellen Problemstellung
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Umgang mit literarischen Texten

20

Im verbindlichen Themenschwerpunkt „Menschenbilder“ setzen sich die Schülerinnen und Schüler anhand von Texten aus unterschiedlichen Epochen mit den Grundbedingungen des menschlichen Daseins auseinander. Sie vertiefen und erweitern ihr Verständnis poetologischer Grundbegriffe in der Beschäftigung mit kontrastreich gewählten Texten. Sie entwickeln und reflektieren unterschiedliche Zugänge zu literarischen Texten.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden Lesetechniken und Methoden der Texterschließung anhand von Texten aus unterschiedlichen Epochen an. Sie beschreiben ihren Leseeindruck und erläutern ihr Textverständnis. Sie benennen ihre Verstehensbarrieren und wenden unterschiedliche Strategien an, diese zu überwinden.

Literarische Gattungen
Merkmale von Epik, Lyrik, Dramatik
Epische Kleinformen
Kurzgeschichten, lehrhafte literarische Texte
Lyrik des Barock
Motive, Epochenmerkmale
Texte der Aufklärung
auch in Auszügen, z. B. von Kant, Rousseau, Hobbes, Lessing
vgl. Geschichte mit Gemeinschaftskunde, Wege in die moderne Gesellschaft
Drama, z. B. „Nathan der Weise“ oder „Emilia Galotti“ als Ganzschrift oder in Auszügen
Texte des Sturm und Drang
insbesondere lyrische Texte, z. B. „Prometheus“ und dramatische Texte, z. B. „Die Räuber“, auch in Auszügen
Verschiedene methodische Verfahren zur Texterschließung
Lesetechniken
Methodisch differenzierte Texterschließung
Nutzung von Nachschlagewerken, auch in digitaler Form
handlungs- und produktionsorientierte Verfahren
Inhaltswiedergabe literarischer Texte
Auswahl von aussagekräftigen Textbelegen
regelkonformes Zitieren

BPE 1.2

In der Auseinandersetzung mit literarischen Texten analysieren die Schülerinnen und Schüler unter Berücksichtigung zentraler Fachbegriffe sprachliche, formale und gattungsspezifische Gestaltungsmittel aspektorientiert im Hinblick auf ihre Funktion.

Grundlegende sprachliche, formale und gattungsspezifische Gestaltungsmittel und ihre Funktion
z. B. rhetorische Figuren
lyrische Gestaltungsmittel
epische Gestaltungsmittel
dramentheoretische Begriffe
Textinterne Bezüge
Bezüge zwischen Textteilen und dem Textganzen
Handlungsstruktur, Motivstruktur

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler geben das eigene Textverständnis wieder, stellen eigene Interpretationsansätze dar und setzen sich mit fremden Deutungen auseinander.

Textimmanente und andere Interpretationsverfahren
z. B. psychologischer, soziologischer Interpretationsansatz
Formulieren eigener Deutungshypothesen und Textdeutungen
Auseinandersetzung mit Außentexten
vgl. BPE 4

BPE 1.4

Die Schülerinnen und Schüler setzen Texte in Beziehung zueinander.

Literaturgeschichtliche und kulturgeschichtliche Aspekte
Themenbezogene Außentexte, z. B. historische Quellen und Darstellungen, Briefwechsel, programmatische Schriften
Intertextuelle Bezüge
z. B. Bezüge zu anderen literarischen und nicht-literarischen Werken aus Bildender Kunst, Musik, Theater, Film
Rezeptionsgeschichtliche Aspekte
z. B. Rezensionen, Theateraufführungen, Verfilmungen, vgl. BPE 3
Sekundärliteratur

BPE 1.5

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen literarische Texte kriterienorientiert und reflektieren die Bedeutsamkeit des Textes für die eigene Lebenswirklichkeit.

Beurteilungskriterien
z. B. Themen, Gestaltung, Aktualität
Unterschiedliche mediale Formen der Kommunikation über Literatur
z. B. journalistische Rezensionen, Blogbeiträge

BPE 2

Umgang mit pragmatischen Texten

15

Die Schülerinnen und Schüler wenden unterschiedliche Techniken zur Texterfassung und Informationsgewinnung an. Sie arbeiten wesentliche Inhalte von linearen und nichtlinearen Texten heraus und stellen Informationen adäquat dar. Sie analysieren grundlegende Gestaltungsmuster pragmatischer Texte und entwickeln die Fähigkeit, sach- und zielorientierte Argumentationen zu formulieren.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler nutzen pragmatische Texte zur Informationsgewinnung.

Methoden der Texterschließung
Lesetechniken zur strukturierenden Texterfassung
Lineare Texte
z. B. informierende und meinungsbildende Texte, auch mit Berufsbezug
Nichtlineare Texte
z. B. Schaubild, Grafik, Diagramm, auch mit Berufsbezug

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit pragmatischen Texten auseinander. Dabei analysieren sie die inhaltliche Struktur sowie sprachliche und formale Textmerkmale aspektorientiert und im Hinblick auf ihre Funktion.

Strukturierte Textwiedergabe
Thema, Intention, zentrale Aussagen, Argumentationsstruktur
Funktion und Wirkungsabsicht verschiedener Textsorten
normative, informierende, expressive und appellative Texte
Sprachliche Gestaltung
z. B. rhetorische Figuren

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler überprüfen Textaussagen, setzen sich kritisch mit ihnen auseinander und reflektieren ihre Bedeutsamkeit.

Stellungnahme
Überprüfung der Schlüssigkeit von pragmatischen Texten im Hinblick auf deren Aussagen, Strategien, Argumentationsmuster
Überprüfung der Relevanz für eigene und fremde Lebensrealitäten

BPE 3

Medien

15

Die Schülerinnen und Schüler analysieren und vergleichen verschiedene Medienformate, gestalten eigene Medienprodukte und setzen sich kritisch mit medialen Darstellungen und deren Rezeption auseinander.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen und erläutern die Funktion und Wirkungsabsicht von Medien. Sie überprüfen kritisch die Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit medialer Konstrukte.

Funktion und Wirkungsabsicht von Medien
Information, Kommunikation, Unterhaltung, Meinungsbildung, Manipulation
vgl. Ethik, BPE 5: Wahrheit und Erkenntnis
vgl. Geschichte mit Gemeinschaftskunde, BPE 1: Wege in die moderne Gesellschaft
Das medial Dargestellte als Konstrukt
Aufbau und Intention medialer Darstellungen, Realität und Fiktion
Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit von Medien
Vergleich einer Nachricht in unterschiedlichen Medienformaten

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler analysieren und interpretieren filmische Darstellungsformen unter Verwendung von Fachbegriffen.

Filmanalyse
Zusammenfassung der Handlung
Charakterisierung von Figuren
funktionale Deutung filmischer Gestaltungsmittel,
z. B. Schnitt, Montage und Kamerabewegung

BPE 3.3

Die Schülerinnen und Schüler nutzen und vergleichen unterschiedliche mediale Quellen zu Recherchezwecken und gestalten lineare und nichtlineare Texte mithilfe geeigneter Medien. Sie verfassen eigene Beiträge in medialen Kommunikationssituationen adressaten- und situationsbezogen. Sie setzen sich mit Chancen und Gefahren der Mediennutzung auseinander.

Aktive Mediennutzung
Recherche und Vergleich unterschiedlicher medialer Quellen
Aufbereiten von Informationen, auch in beruflichen Kontexten
Dokumentation des eigenen Lernwegs
Rechtliche Grundlagen der Mediennutzung
Datenschutz, Urheberrecht, Persönlichkeitsrechte
Reflexion des eigenen Mediengebrauchs

Chancen und Gefahren

Gestaltung eigener Medienbeiträge
Plakat, Forumsbeitrag, Blog
Präsentationssoftware

BPE 4

Sprachliche Übungen und Textproduktion

10

Die Schülerinnen und Schüler planen die Produktion von Texten und wenden Schreibstrategien an. Inhalte und Zusammenhänge stellen sie strukturiert sowie sprachlich adäquat dar. Sie beurteilen und überarbeiten Texte kriterienorientiert. Die Schülerinnen und Schüler analysieren Fehlerschwerpunkte und entwickeln Verbesserungsstrategien.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler planen die Produktion von Texten.

Zielorientierte Informationsgewinnung
Recherche
Stoffsammlung, auch mithilfe von Kreativitätstechniken
Themenfindung
Auswahl und Strukturierung von Informationen
Gliederungsmodelle

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler stellen Inhalte und Zusammenhänge strukturiert und sprachlich adäquat dar.

Textproduktion
Informierende, erklärende und gestaltende Schreibformen
materialgestütztes Schreiben
adressatengerechtes und zielorientiertes Schreiben
Formen der indirekten Rede
Quellenangaben
vgl. BPE 1 – 2
Textinterpretation
vgl. BPE 1, BPE 3
Erörterndes Schreiben
vgl. BPE 2
Regelkonformes Zitieren im Rahmen der Textproduktion

BPE 4.3

Die Schülerinnen und Schüler wenden den unterschiedlichen Textformen angemessene Schreibstrategien an.

Schreibstrategien
Formulierung von Untersuchungsfragen
Schreibplan
Dokumentation von Schreibprozessen
Techniken der Überarbeitung

BPE 4.4

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen und überarbeiten Texte kriterienorientiert im Hinblick auf Inhalt, Sprache und Form.

Textüberarbeitung
kriterienbasierte Überarbeitung eigener und fremder Texte,
z. B. im Hinblick auf Sprachrichtigkeit, Kohärenz, Stil, Adressat

BPE 4.5

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ihren individuellen Fehlerschwerpunkten auseinander und wenden erworbene Fähigkeiten an.

Umgang mit Nachschlagewerken, auch in digitaler Form
z. B. zu Rechtschreibung, Grammatik und Stilistik
Gebrauch von Fachwörterbüchern
Sprachrichtigkeit
Übungen zu ausgewählten Aspekten der Rechtschreibung, Grammatik und Stilistik
vgl. BPE 5

BPE 5

Sprachgebrauch und Sprachreflexion

15

Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihr Sprachbewusstsein, setzen sich mit Sprache als einem lebendigen System mit unterschiedlichen Sprachvarietäten auseinander und wenden ihre Kenntnisse im Mündlichen und Schriftlichen an. Sie überprüfen und ergänzen ihre Kenntnisse in Grammatik, Stilistik, Rechtschreibung und Zeichensetzung und nutzen ihr Wissen sowohl für die Analyse als auch für die Produktion und Überarbeitung von Texten.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Funktionen sprachlicher Äußerungen und wenden ihre Erkenntnisse situations- und adressatenorientiert an. Sie erkennen Erscheinungen des Sprachwandels und vergleichen die Strukturen der deutschen Sprache mit anderen Sprachen.

Kommunikation als Interaktion
Kommunikationsmodelle, z. B. Schulz von Thun, Watzlawick
situativ angemessen kommunizieren:
verbale/nonverbale Kommunikation
Ich- vs. Du-Botschaften, aktives Zuhören
Vortrag, Diskussion
Kritik angemessen äußern
Umgang mit Konflikten in der Kommunikation
misslingende Kommunikation
Analyse von Texten im Hinblick auf Aspekte der Kommunikation
Sprachvarietäten
z. B. Jugendsprache, Standardsprache,
Fachsprachen, auch mit Berufsbezug
vgl. BPE 1 – 2
Sprachwandel
Erbwörter, Lehnwörter, Fremdwörter
Sprachenvergleich
Nutzung vorhandener Sprachkompetenzen

BPE 5.2

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Wortgebrauch sowie Satzstruktur und analysieren deren Funktionalität. Sie wenden ihr Wissen im Mündlichen und Schriftlichen an.

Wortbedeutung
Synonyme, Antonyme, Wortfelder, Wortfamilien
Denotation – Konnotation
Formen bildlicher Ausdrucksweise und uneigentlichen Sprechens
Wortanalyse
Wortarten, Wortbildung
Konjugation, Deklination
Analyse von Satzstrukturen
z. B. Nebensätze, Infinitiv- und Partizipialgruppen in ihrer syntaktischen und semantischen Funktion,
Para- vs. Hypotaxe, auch als Gestaltungsmittel
vgl. BPE 1 – 2
Analyse komplexer Sätze im Feldermodell
Felder und Satzklammer
z. B. komplexe Haupt- und Nebensatzstrukturen im Feldermodell, auch in literarischen Texten

BPE 5.3

Die Schülerinnen und Schüler wenden formalsprachliche Kriterien bei der Produktion von Texten an.

Normgerecht schreiben
Regeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung
Rechtschreibstrategien
Verwendung von Nachschlagewerken, auch in digitaler Form

Zeit für Leistungsfeststellung

15

105

120

Jahrgangsstufen 1 und 2


Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

72

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Graphic Novel, Fotostory, Collage
Drehbuchskizze, Storyboard
Features, eigene Filmsequenzen, Erklärvideos
Theaterprojekt
Poetry Slam
eigene literarische Texte
Online-Beiträge
Schreibkonferenzen
Zeitung in der Schule
Buchpräsentation
Besuch von Zeitungsredaktionen,
Rundfunkanstalten, Theateraufführungen, Autorenlesungen
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 6

Umgang mit literarischen Texten

70

In den verbindlich zu behandelnden Pflichtlektüren reflektieren die Schülerinnen und Schüler individuelles und gesellschaftliches Selbst- und Weltverständnis sowie verschiedene Wertvorstellungen. Sie erweitern ihr poetologisches und literaturgeschichtliches Wissen und setzen sich mit literarischen Texten aus unterschiedlichen Epochen und literarischen Strömungen auseinander. Sie formulieren und begründen ihr Textverständnis und beschreiben ihre persönliche Leseerfahrung.

BPE 6.1

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich zunehmend mit literarischen Texten aus unterschiedlichen Epochen und literarischen Strömungen auseinander. Sie wenden unterschiedliche Lesetechniken und Methoden der Texterschließung selbstständig an, formulieren und erläutern ihr Textverständnis.

Epische, lyrische, dramatische Texte aus unterschiedlichen Epochen und literarischen Strömungen
z. B. epische Kleinformen, verschiedene Formen lyrischen Gestaltens, Pflichtlektüren
Methodisch differenzierte Texterschließung
unterschiedliche Lesetechniken
Nutzung von Nachschlagewerken, auch in digitaler Form
Exzerpt
Inhaltswiedergabe literarischer Texte
Visualisierung von Textstrukturen und ‑inhalten,
auch handlungs- und produktionsorientierte Verfahren
Auswahl von aussagekräftigen Textbelegen

BPE 6.2

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Inhalt, Aufbau und sprachliche Gestaltungsmittel literarischer Texte im Hinblick auf funktionale Zusammenhänge. Dabei wenden sie Fachbegriffe differenziert an.

Grundformen und Strukturen dichterischen Gestaltens
Wesentliche Elemente epischer, lyrischer und dramatischer Formen
z. B. Handlungsstrukturen, Erzählformen, rhetorische Figuren, Motive, Dialog, Monolog
Fiktionalität
Funktion und Grenzen von Gattungsbegriffen
Gattungstypische Gestaltungsmuster, Mehrdeutigkeit, uneigentliches Sprechen
z. B. Ironie, Satire, Parodie

BPE 6.3

Die Schülerinnen und Schüler interpretieren literarische Texte als Produkte künstlerischer Gestaltung. Sie beschreiben deren konstitutive Merkmale und entwickeln ein plausibles Textverständnis.

Textdeutung und Begründung des Textverstehens
Nutzung eigener Leseerfahrungen, Weltwissen, Vorwissen, Fachwissen
eigene und fremde Deutungshypothesen
Wirkungsgefüge eines Textes
z. B. Textteile – Textganzes
Figurencharakterisierung und Figurenkonstellation
Mehrdeutigkeit
Leerstellen
Verstehensschwierigkeiten
Unterschiedliche Interpretationsverfahren und
-perspektiven
z. B. textimmanente und textexterne Interpretationsverfahren exemplarisch
alternative Lesarten

BPE 6.4

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit literarischen Texten als Produkten aus unterschiedlichen Epochen und literarischen Strömungen auseinander. Sie beschreiben Texte unter motivgeschichtlichen und strukturellen Aspekten. Sie beschreiben diachrone und synchrone Zusammenhänge zwischen literarischen Texten und setzen diese in Beziehung zu weiteren Kontexten.

Texte aus unterschiedlichen Epochen und literarischen Strömungen
Epik, Lyrik, Dramatik
z. B. Pflichtlektüren im Vergleich, auch auf der Grundlage von Außentexten
Gedichtvergleich
Grundlegende Merkmale der Epochen
geistes‑, kultur‑, literatur- und sozialgeschichtliche Entwicklungen, auch als Erklärungsmuster für Fremdheitserfahrungen
Texte unterschiedlicher medialer Form
vgl. BPE 8

BPE 6.5

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen literarische Texte sachlich fundiert und kriterienorientiert, auch im Vergleich mit eigenen Erfahrungen und Wertvorstellungen und unter Berücksichtigung der Rezeption.

Rezeption und Wertung von Literatur
ästhetische Qualität
z. B. Rezensionen in unterschiedlichen medialen Formen
Produktionsbedingungen

BPE 7

Umgang mit pragmatischen Texten

35

Die Schülerinnen und Schüler analysieren pragmatische Texte unter Verwendung von Fachbegriffen. Sie erörtern und beurteilen Aspekte gesellschaftlicher, beruflicher, politischer und kultureller Entwicklungen.

BPE 7.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden Techniken zur Erfassung von pragmatischen Texten gezielt an.

Methoden der Texterschließung
Lesetechniken zur strukturierenden Texterfassung
Einbeziehung von Kontextwissen
Verstehensbarrieren
Lineare und nichtlineare Texte
z. B. Kommentar, Schaubild, Diagramm, auch mit Berufsbezug

BPE 7.2

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Texte und geben deren Inhalte strukturiert wieder. Sie analysieren einfache Argumentationsstrategien sowie die sprachlich-stilistische Gestaltung unter Verwendung grundlegender Fachbegriffe.

Textformen und Textsorten
z. B. Kommentar
Strukturierte Textwiedergabe
Thema, Intention, zentrale Aussagen und Argumentationsstruktur
Argumentationsstrategie
Adressaten, Argumenttypen, Wirkung
Funktionale Analyse von Gestaltungsmitteln
sprachlich-stilistische Gestaltung

BPE 7.3

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich kritisch mit Textaussagen auseinander und überprüfen ihre Schlüssigkeit und Relevanz. Sie erörtern eigene und fremde Weltsichten und Wertvorstellungen. Hierbei reflektieren sie auch berufliche Fragestellungen.

Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema des Textes und der Position der Autorin/des Autors
Überprüfung der argumentativen Schlüssigkeit zentraler Aussagen
Relevanz für eigene und andere/fremde Lebensrealitäten
Techniken des Argumentierens
Argumenttypen
Themengleiche Texte
z. B. Texte zu Themen aus Arbeitswelt, Wirtschaft, Politik, Medien, Kultur und Gesellschaft

BPE 8

Medien

20

Die Schülerinnen und Schüler analysieren die spezifische Gestaltung von Texten unterschiedlicher medialer Form, erläutern ihre Wirkung und beurteilen die zugrunde gelegten Medienprodukte. Sie setzen sich fachlich fundiert mit exemplarischen informierenden und literarischen Medienformaten auseinander.

BPE 8.1

Die Schülerinnen und Schüler analysieren und beurteilen Texte unterschiedlicher medialer Form unter Berücksichtigung ihrer spezifischen medialen Gestaltung.

Medienanalyse
unterschiedliche Darbietungsformen
Funktion und Wirkung
sprachliche Besonderheiten
Layout
Urheberschaft
Medienkritik
Überprüfung von Relevanz und Glaubwürdigkeit
z. B. verschiedener Nachrichtenformate

BPE 8.2

Die Schülerinnen und Schüler analysieren und interpretieren unter Verwendung von Fachbegriffen Literaturverfilmungen, Theaterinszenierungen oder Hörtexte sachgerecht und aspektorientiert. Sie vergleichen Literaturverfilmungen oder Theaterinszenierungen mit ihrer literarischen Grundlage.

Analyse und Interpretation von Literaturverfilmungen, Theaterinszenierungen oder Hörtexten
Gesamteindruck, Zusammenfassung des Inhalts, Handlungsstruktur, Fachbegriffe, Figurencharakterisierung, Deutung, Aktualität und Lebensbezug, Beurteilung der ästhetischen Qualität
Exemplarische Analyse der Mittel filmischer, theatralischer und auditiver Gestaltung
funktionale Deutung z. B. von Licht, Kameraführung, Schnitt, Geräuschen, Effekten
Symbole
vgl. BPE 3
Vergleich mit literarischer Vorlage
Theaterinszenierung und Literaturverfilmungen als Interpretation einer literarischen Grundlage

BPE 8.3

Die Schülerinnen und Schüler gestalten eigene Medienbeiträge sachgerecht, funktional und kreativ.

Eigene Medienbeiträge
z. B. berufsbezogene Medienbeiträge wie Dokumentationen oder Präsentationen von Produkten oder Prozessen
Erklärvideos
digitale Gestaltung einer Schulbuchseite
mediale Umgestaltung, z. B. szenisches Spiel,
Fotocollage zu einem literarischen Text, Kurzfilm

BPE 9

Sprachliche Übungen und Textproduktion

35

Die Schülerinnen und Schüler planen die Produktion von Texten und wenden Strategien für unterschiedliche Schreibformate an. Sie nutzen gezielt Informationsquellen und stellen Inhalte und Zusammenhänge strukturiert und sprachlich adäquat dar. Sie zitieren regelkonform. Sie beurteilen und überarbeiten Texte kriterienorientiert. Die Schülerinnen und Schüler analysieren Fehlerschwerpunkte und entwickeln Verbesserungsstrategien.

BPE 9.1

Die Schülerinnen und Schüler planen die Produktion von Texten, auch unter Berücksichtigung grundlegender Techniken wissenschaftlichen Arbeitens.

Schreibziele und Schreibpläne
Themenfindung, Arbeitshypothese
Stoffsammlung, Gliederungsmodelle, Dossiers
Schreibanlass, Adressatenbezug
Zielorientierte Informationsgewinnung
Recherche, z. B. Nachschlagewerke, Fachliteratur, Internet
Auswahl und Strukturierung von Informationen
Quellendokumentation
vgl. BPE 3 – 4

BPE 9.2

Die Schülerinnen und Schüler verfassen in Anlehnung an vorgegebene Textmuster informierende, erklärende, argumentierende und gestaltende Texte selbstständig und aufgabenbezogen.

Textproduktion
Schreiben nach Textmustern (z. B. Interpretationsaufsatz, Texterörterung, journalistische oder medienspezifische Textformen)
produktionsorientierte Textzugänge (Texte neu‑, um- oder weiterschreiben)
vgl. BPE 6
materialgestütztes Schreiben
wissenschaftspropädeutisches Schreiben
Textinterpretation
Zusammenfassung des Inhalts, Analyse des Aufbaus, Sprachanalyse, Berücksichtigung gattungs- und epochenspezifischer Merkmale, Interpretationshypothesen formulieren und am Text belegen, Textaussagen formulieren
vgl. BPE 6
Textanalyse und Texterörterung
Strukturierte Inhaltswiedergabe, Analyse der sprachlichen und argumentationsstrategischen Gestaltung des Textes, kritische Auseinandersetzung mit Thesen des Textes, Stellungnahme oder Erörterung
vgl. BPE 7
Essayistisches Schreiben
in Abgrenzung zu erörterndem Schreiben
Nachahmung von Stilmustern
deskriptive, explikative, argumentative, expressive, appellative, narrative, ironisierende Elemente, Einsatz sprachlich-stilistischer Mittel

BPE 9.3

Die Schülerinnen und Schüler wenden den unterschiedlichen Schreibformaten angemessene Schreibstrategien an.

Schreibstrategien
Formulierung von Untersuchungsfragen
Schreibplan
Reflexion von Schreibprozessen
Dokumentation von Schreibprozessen
Techniken der Überarbeitung

BPE 9.4

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen und überarbeiten Texte kriterienorientiert im Hinblick auf Inhalt, Sprache und Form.

Kriterienbasierte Überarbeitung eigener und fremder Texte
kritische Textdistanz
z. B. Sprachrichtigkeit, Kohärenz, Stil, Adressat
kooperative Verfahren der Textkorrektur, auch mit digitalen Medien
Reflexion der Überarbeitungsergebnisse

BPE 10

Sprachgebrauch und Sprachreflexion

20

Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihre Sprachbewusstsein, setzen sich mit Sprache als einem lebendigen System mit unterschiedlichen Sprachvarietäten auseinander und wenden ihre Kenntnisse auch in berufsbezogenen Handlungszusammenhängen an.
Sie überprüfen und ergänzen ihre Kenntnisse in Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung sowie Stilistik und wenden ihr Wissen sowohl für die Analyse als auch für die Produktion und Überarbeitung von Texten bzw. im mündlichen Sprachgebrauch an.

BPE 10.1

Die Schülerinnen und Schüler analysieren sprachliche Handlungen auch im beruflichen Kontext theoriegestützt. Sie beschreiben Entwicklungstendenzen der Gegenwartssprache und setzen sich mit Mehrsprachigkeit sowie dem Zusammenhang zwischen Sprache und Identität auseinander.

Gesprächsanalyse
z. B. argumentative, manipulative Strategien
symmetrische und komplementäre Kommunikation
Umgang mit Konflikten
Berufliche Kommunikations- und Handlungssituationen
z. B. Vorstellungsgespräch, Mitschrift von Vortrags- und Gesprächssituationen
Spracherwerb
z. B. Phasen kindlicher Sprachentwicklung
Sprachwandel
kulturelle Einflüsse
Mehrsprachigkeit – Sprache und Identität
Sprachvergleiche auf der Basis vorhandener Sprachkompetenzen
Dialekte, Soziolekte, Stilebenen

BPE 10.2

Die Schülerinnen und Schüler erklären sprachliche Strukturen und Bedeutungen auf der Basis eines gesicherten Grammatikwissens. Sie wenden dieses im mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch reflektiert an. Texte verfassen sie sprachlich korrekt und stilistisch angemessen.

Bedeutung und Nutzen sprachlicher Strukturen
Verwendung von Fachbegriffen
Feldermodell
Situationsadäquater und formalsprachlich korrekter Sprachgebrauch im Schriftlichen und Mündlichen
Berücksichtigung der Schreibformate, vgl. BPE 9 Berücksichtigung unterschiedlicher Sprechsituationen

Zeit für Leistungsfeststellung

36

252

288

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen (Standards) legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB) dienen Operatoren einer Präzisierung. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche
Anforderungsbereich I umfasst die Wiedergabe von Begriffen und Sachverhalten unter Verwendung von gelernten und geübten Verfahrensweisen in einem begrenzten Gebiet (Reproduktion).
Anforderungsbereich II umfasst das selbstständige Erklären, Bearbeiten und Ordnen bekannter Inhalte und das angemessene Anwenden gelernter Inhalte und Methoden auf andere Sachverhalte (Reorganisation und Transfer).
Anforderungsbereich III umfasst den reflexiven Umgang mit neuen Problemstellungen, den eingesetzten Methoden und gewonnenen Erkenntnissen, um zu eigenständigen Begründungen, Folgerungen, Deutungen und Wertungen zu gelangen (Reflexion und Problemlösung).
Operator Erläuterung Zuordnung
AFB
analysieren
einen Text als Ganzes oder aspektorientiert unter Wahrung des funktionalen Zusammenhangs von Inhalt, Form und Sprache erschließen und das Ergebnis der Erschließung darlegen
I, II, III
beschreiben
Sachverhalte, Situationen, Vorgänge, Merkmale von Personen bzw. Figuren sachlich darlegen
I, II
beurteilen
einen Sachverhalt, eine Aussage, eine Figur auf Basis von Kriterien bzw. begründeten Wertmaßstäben einschätzen
II, III
charakterisieren
die jeweilige Eigenart von Figuren/Sachverhalten herausarbeiten
II, III
darstellen
Inhalte, Probleme, Sachverhalte und deren Zusammenhänge aufzeigen
I, II
einordnen
eine Aussage, einen Text, einen Sachverhalt unter Verwendung von Kontextwissen begründet in einen vorgegebenen Zusammenhang stellen
I, II
erläutern
Materialien, Sachverhalte, Zusammenhänge, Thesen in einen Begründungszusammenhang stellen und mit zusätzlichen Informationen und Beispielen veranschaulichen
II, III
erörtern
auf der Grundlage einer Materialanalyse oder ‑auswertung eine These oder Problemstellung unter Abwägung von Argumenten hinterfragen und zu einem Urteil gelangen
I, II, III
in Beziehung setzen
Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten begründet herstellen
II, III
interpretieren
auf der Grundlage einer Analyse im Ganzen oder aspektorientiert Sinnzusammenhänge erschließen und unter Einbeziehung der Wechselwirkung zwischen Inhalt, Form und Sprache zu einer schlüssigen (Gesamt‑) Deutung gelangen
I, II, III
sich auseinandersetzen mit
eine Aussage, eine Problemstellung argumentativ und urteilend abwägen
II, III
überprüfen
Aussagen/Behauptungen kritisch hinterfragen und ihre Gültigkeit kriterienorientiert und begründet einschätzen
II, III
verfassen
auf der Grundlage einer Auswertung von Materialien wesentliche Aspekte eines Sachverhaltes in informierender oder argumentierender Form adressatenbezogen und zielorientiert darlegen
I, II, III
vergleichen
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede herausarbeiten und gegeneinander abwägen
II, III
zusammenfassen
Inhalte oder Aussagen komprimiert wiedergeben
I, II
vgl. Bildungsstandards im Fach Deutsch für die Allgemeine Hochschulreife der KMK i. d. F. vom 18.10.2012

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, 23. Juli 2020
Lehrplanheft 1/2020
Bildungsplan für das Berufliche Gymnasium;
hier:
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
Vom 23. Juli 2020
44 – 6512.- 240/211

I.

II.

Für das Berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt
für die Eingangsklasse am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 1 am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 2 am 1. August 2023
in Kraft.

Im Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/2014 veröffentlichte Lehrplan in diesem Fach vom 29. Juli 2014 (Az. 45-6512-240/144) außer Kraft.

Deutsch, grundlegendes Anforderungsniveau
Berufliches Gymnasium der sechs- u. dreij. Aufbauform
K.u.U., LPH Nr. 1/2020 Reihe I Nr. 39
Band 1 vom 23.7.2020

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