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Berufliche Schulen

Bildungsplanarbeit für die Beruflichen Gymnasien

Deutsch

Klasse 8, 9, 10

Vorbemerkungen

Allgemeine Vorbemerkungen
Der Bildungsplan zeichnet sich durch Inhalts- und Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden. Die für das jeweilige Fach relevanten Operatoren sowie deren fachspezifische Bedeutung sind jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich im Bildungsplan umfasst Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächerspezifischen Besonderheiten und nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen (GFS), Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.

Fachbezogene Vorbemerkungen
Das Berufliche Gymnasium lässt Schülerinnen und Schüler vielfältige Kompetenzen an aktuellen Inhalten erwerben und bereitet sie so auf das Leben in einer sich dynamisch wandelnden, pluralistischen und demokratisch verfassten Gesellschaft vor.
Der Bildungsplan legt das Anforderungsniveau gemäß der Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss der Kultusministerkonferenz in diesem Fach zu Grunde. Die Klassen 8 bis 10 des Beruflichen Gymnasiums sind geprägt von Heterogenität; es gilt deshalb, die Schülerinnen und Schüler in diesen drei Jahren individuell zu fördern und gemeinsam auf die gymnasiale Oberstufe vorzubereiten.
Das Ziel des Deutschunterrichts ist es, Schülerinnen und Schüler im mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch zu fördern. Sie erwerben fundierte Kenntnisse in Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung. Die Beschäftigung mit Literatur bietet Orientierungshilfen bei der Persönlichkeitsentwicklung und erweitert den Erfahrungshorizont und fördert die Fantasie. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass literarische Formen und die entsprechenden Inhalte und Aussageabsichten auch geschichtlich und kulturell bedingt sind. Der Umgang mit Literatur stärkt zudem Selbstreflexion, Urteilsfähigkeit und Problembewusstsein.
Die Schülerinnen und Schüler dieser Altersgruppe befinden sich in einem Entwicklungsprozess, in dem der Deutschunterricht als Teil eines kontinuierlich fortschreitenden Erziehungsprozesses sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung darin unterstützen soll, mit den gesellschaftlichen Anforderungen umzugehen und ihre emotionalen Kräfte zu entfalten. Die Erkenntnis der historischen Bedingtheit von Welt- und Lebensdeutungen schützt davor, Sichtweisen ideologisch zu verabsolutieren. Die Erziehung zum Hören und Zuhören-Können ist ebenso wichtig wie die Erziehung zum Sprechen.
Bei der Arbeit mit literarischen und anderen Texten lernen die Schülerinnen und Schüler, Inhalt und Gehalt, Aufbau und Form, Sinn und Absicht zu erfassen, sich mit den Texten zunehmend selbstständig auseinanderzusetzen sowie eigene Erkenntnisse möglichst genau zu formulieren. Unterschiedliche methodische Zugänge und Interpretationsweisen wecken ihr Interesse am sprachlichen Kunstwerk und helfen ihnen dabei, interpretatorische Einseitigkeit zu vermeiden.
Ein eigener Schwerpunkt ist der Beschäftigung mit dem aktiven und zugleich kritischen und reflektierten Umgang mit Medien, besonders den elektronischen Medien, gewidmet. Da diese einen zunehmenden Einfluss auf Gesellschaft und Arbeitswelt haben, erhalten sie auch im Deutschunterricht eine größere Bedeutung. Hier wurde bewusst auf die Nennung konkreter elektronischer Medien verzichtet, da diese einem schnellen Wandel unterliegen. Empfehlenswert ist die Einbindung digitaler Bildungsplattformen.
Im Rahmen präzisen Einübens der schriftlichen Standardsprache mit ihrer Rechtschreibung und Grammatik erwerben die Schülerinnen und Schülern zentrale Fähigkeiten für ihr späteres privates und berufliches Leben.
Der Bildungsplan ist in fünf verschiedene Bereiche gegliedert:
  • Umgang mit literarischen Texten
  • Umgang mit pragmatischen Texten
  • Medien
  • Sprachliche Übungen und Textproduktion
  • Sprachgebrauch und Sprachreflexion.

Diese Bereiche sind nicht isoliert zu sehen, sie sollen möglichst miteinander verbunden werden. Daher darf der Bildungsplan in diesen Bereichen nicht als zeitliches Nacheinander missverstanden werden. Die zeitliche Verteilung des Lehrstoffes auf das Schuljahr ist Aufgabe eines individuell oder in Absprache mit der Fachkonferenz zu erstellenden Stoffverteilungsplans. Die im Bildungsplan angegebenen Zeitrichtwerte stellen eine Hilfe für diese Planung dar.
Bei der Behandlung bestimmter Unterrichtsthemen ist die Zusammenarbeit mit anderen Fächern, wie Religion bzw. Ethik, Geschichte mit Gemeinschaftskunde, Bildende Kunst, Musik, Textverarbeitung, Informatik bzw. Computertechnik, den Fremdsprachen und Naturwissenschaften anzustreben.
Der VIP-Bereich enthält zudem methodische Vorschläge und inhaltliche Anregungen. Diese ermöglichen jeder Lehrperson für ihre jeweilige Lerngruppe eine sinnvolle Lektüreauswahl vorzunehmen, die sich an den altersgemäßen Interessen der Schülerinnen und Schüler orientiert. Bei der Arbeit mit Sachtexten setzen sie sich mit lebensnahen und aktuellen Inhalten kritisch auseinander und üben das Argumentieren ein.

Klasse 8

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

40

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Mythologie, Gewaltprävention, Gesundheitsprävention
Theaterprojekt: szenische Interpretation und dramatisches Gestalten, z. B. durch Rollenspiel, Standbilder
Eigene Gedichte
Zeitung in der Schule
Bücherei‑, Theater- und
Museumsbesuch
Debating
Interview
Lernzirkel, Stationenlernen
Schreibkonferenzen
Buchpräsentation
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 1

Umgang mit literarischen Texten

30

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit literarischen Texten verschiedener Gattungen auseinander. Sie wenden selbstständig Strategien und Techniken zur Erschließung von Texten an und analysieren dabei Inhalt, Aufbau sowie auf exemplarische Weise die sprachliche und formale Gestaltung. Einfache literarische Texte werden interpretiert.

BPE 1.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben grundlegende literarische Gattungen und nutzen deren Merkmale für das Textverstehen.

Literarische Gattungen
epische, lyrische, dramatische Texte

BPE 1.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden unterschiedliche Lesetechniken und Methoden der Texterschließung an.

Lesetechniken
verstehendes, lautes Lesen, klares und verständliches Sprechen, aktives Zuhören
Methoden der Texterschließung
markieren, Verständnisfragen formulieren, Erkennen der Thematik, Bestimmen der Kernaussage

BPE 1.3

Die Schülerinnen und Schüler fassen den Inhalt von Texten zusammen und wenden Fachbegriffe zur formalen Beschreibung von literarischen Texten an.

Zusammenfassung des Textinhalts
mündlich und schriftlich
Fachbegriffe für Epik, Lyrik, Dramatik
Erzähler, Erzählperspektive; Reim, Rhythmus, Vers; Figurenverzeichnis, Akt, Szene, Dialog, Monolog, Regieanweisung; einfache sprachliche Bilder

BPE 1.4

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen wesentliche Strukturelemente eines literarischen Textes und beschreiben sie in ihrer Funktion.

Strukturmerkmale literarischer Texte
Titel, Aufbau, Handlungs- und Konfliktverlauf, Figuren und Figurenkonstellation

BPE 1.5

Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren literarische Figuren.

Charakteristik
Steckbrief, Figurenbeschreibung, Rollenbiografie
grundlegende Zitierregeln

BPE 1.6

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Bedeutsamkeit eines Textes auseinander, indem sie die dargelegte Thematik mit eigenen Erfahrungen vergleichen.

Persönliche Stellungnahme
Lebensbezug, Aktualität

BPE 2

Umgang mit pragmatischen Texten

15

Die Schülerinnen und Schüler geben zentrale Informationen kontinuierlicher und diskontinuierlicher Texte unterschiedlicher medialer Form wieder. Sie erläutern die Funktionen eines pragmatischen Textes und dessen mögliche Wirkungsabsicht. Sie wenden selbstständig Strategien und Techniken der Erschließung von Texten an und setzen sich mit der jeweiligen Aussage auseinander.

BPE 2.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Merkmale linearer Texte und analysieren ihre Wirkungsabsicht.

Bericht
Zeitungsbericht, Nachricht
Reportage
Reisereportage, Zeitungsreportage, Blog

BPE 2.2

Die Schülerinnen und Schüler analysieren und beurteilen einfache nichtlineare Texte und erläutern dabei deren wesentliche Informationen.

Schaubilder
Diagramme
Tabellen
mündlich und schriftlich

BPE 2.3

Die Schülerinnen und Schüler geben Inhalte von Sach- und Gebrauchstexten wieder.

Einfache Sachtexte
mündliche und schriftliche Zusammenfassung der Inhalte von Lexikonartikeln, Gesetzestexten, Produktbeschreibungen, Gebrauchsanweisungen, Werbetexten (vgl. BPE 3 – 4)
grundlegende Zitierregeln

BPE 2.4

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen und analysieren die Funktion einfacher Sachtexte.

Einfache Sachtexte
informierende, regulierende, appellative bzw. instruierende Funktion in Lexikonartikeln, Gesetzestexten, Produktbeschreibungen, Gebrauchsanweisungen, Werbetexten, Werbebannern auf Internetseiten
werbende Einträge in Internetforen
manipulative vs. sachlich-informative Texte

BPE 3

Medien

15

Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren und vergleichen Formate, Funktion und Gestaltungsmöglichkeiten von Medien. Bei der Rezeption, Nutzung und Reflexion von Medienangeboten analysieren sie diese sachgerecht. Sie wenden Medien im Rahmen der Reflexion ihres eigenen Lernverhaltens sowie im Zuge gemeinsamen Arbeitens und medialer Umformung zielgerichtet an.

BPE 3.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben unterschiedliche Medien und vergleichen sie im Hinblick auf ihre Darbietungs- und Kommunikationsform sowie auf ihre Funktion. Sie beurteilen die Eignung der behandelten Medien für Alltag und Schule.

Print‑, Hörmedien, visuelle und audiovisuelle Medien
z. B. Werbung, E-Mail, Hörspiel, Film
Verschiedene Plattformen
Informations‑, Kommunikations- und Unterhaltungsplattformen
Soziale Netzwerke
kooperatives bzw. kollaboratives Arbeiten im Rahmen einfacher Aufgabenstellungen, z. B. auf einer digitalen Bildungsplattform

BPE 3.2

Die Schülerinnen und Schüler analysieren verschiedene Quellen zur Informationsbeschaffung und überprüfen die Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit der Inhalte. Sie beschreiben ihren eigenen Umgang mit Medien im Alltag und setzen sich kritisch mit Gefahren der Mediennutzung auseinander.

Analoge und digitale Medien
verschiedene Plattformen und Netzwerke, Fachbuch, Nachschlagewerke, Plakate
Bewertung von Informationen
Eigener Umgang mit Medien
z. B. Konsumverhalten,
vgl. Ethik und Geschichte mit Gemeinschaftskunde
Gefahren der Mediennutzung
Cybermobbing,
Urheber- und Persönlichkeitsrechte, Datenschutz
vgl. Ethik

BPE 3.3

Die Schülerinnen und Schüler wenden Medien zur Dokumentation ihres eigenen Lernweges an.

Dokumentation des eigenen Lernweges
Lerntagebuch, Lernwegeportfolio, z. B. über die digitale Bildungsplattform

BPE 4

Sprachliche Übungen und Textproduktion

20

Die Schüler und Schülerinnen wenden im Rahmen systematischer Übungen und konkreter Schreibanlässe, insbesondere bei der Produktion eigener Texte, wichtige Regeln der Rechtschreibung und der Zeichensetzung an.
In diesem Zusammenhang verfassen sie Texte auf der Grundlage der aufgelisteten zentralen Schreibformen und wenden jeweils angemessene Schreibstrategien an. Sie setzen sich schriftlich und mündlich mit einfachen Problemen auseinander und stellen ihren eigenen Standpunkt sachlich dar, dabei setzen sie sich zu der Haltung anderer in Beziehung.

BPE 4.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden zentrale Regeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung beim Verfassen eigener Texte und Korrigieren eigener und fremder Texte an.

Diktat
Wiederholung und vertiefende Einübung sprachlicher Normen (vgl. BPE 5) und flüssigen Schreibens
Eigene und fremde Texte
Reflexion wichtiger Regeln im Rahmen der Fehlerkorrektur an Textproduktionen, insbesondere bei Aufsatzübungen, Medienprodukten etc.

BPE 4.2

Die Schülerinnen und Schüler geben zweckgebunden und sachgerecht Information zu Ereignissen, Situationen und Texten wieder.

Bericht
Zeitungsbericht, Nachricht
Beschreibung
Wiederholung: Vorgänge (z. B. Fahrradreparatur), Gegenstände (Bilder, Produktbeschreibung etc.)
Inhaltsangabe
epische Kleinformen, einfache Sachtexte

BPE 4.3

Die Schülerinnen und Schüler erläutern eigene Standpunkte und setzen sich mit Argumenten anderer sachlich auseinander.

Diskussion
Einübung von Gesprächsregeln, konstruktive Gesprächsbeiträge, sachgerechtes Argumentieren mündlich und schriftlich, situations- und adressatenorientiert (z. B. in entsprechenden digitalen Netzwerken, vgl. BPE 3)
Argumentation/Stellungnahme
schriftlich und mündlich begründet Stellung nehmen zu Themen aus dem Alltagsleben

BPE 4.4

Die Schülerinnen und Schüler wenden den unterschiedlichen Textformen angemessene Schreibstrategien an.

Schreibstrategien
Formulierung von Untersuchungsfragen
Schreibplan
Dokumentation von Schreibprozessen
Techniken der Überarbeitung

BPE 5

Sprachgebrauch und Sprachreflexion

20

Die Schülerinnen und Schüler wiederholen und wenden zentrale Regeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung sowie grammatische Fachbegriffe an, sie beschreiben und analysieren grundlegende grammatische, syntaktische und lexikalische Strukturen. Sie wenden ihr Wissen sowohl auf die Analyse als auch auf die Produktion und Überarbeitung von Texten an und erweitern und vertiefen damit bisherige Kenntnisse im Bereich der Grammatik.

BPE 5.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden zentrale Normen der Rechtschreibung und Zeichensetzung an.

Regeln der Groß- und Kleinschreibung
Wiederholung und Festigung in Übungen und Diktaten
Regeln der Schärfung und Dehnung, Schreibung der s-Laute
s. o.
Zeichensetzung
Zitate und Redewiedergaben, Satzreihen, Nebensätze, Appositionen, Anreden und Ausrufe, einfache Infinitiv- und Partizipialgruppen
Einübung des Umgangs mit Standardwerken der deutschen Rechtschreibung
Duden, Fremdwörterlexikon

BPE 5.2

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen verschiedene Wortarten in lateinischer Terminologie.

Wortarten in lateinischer Terminologie
einheitliche Terminologie auch mit Fremdsprachen
Verb als flektierbare Wortart
Konjugation
Bestimmungsgrößen des finiten Verbs
Person, Numerus, Tempus, Modus, Genus verbi
Infinite Verbformen
Infinitiv, Partizip
Deklinierbare Wortarten
Substantiv, Adjektiv
Funktion dieser Wortarten im Satz, z. B. Adjektiv als Attribut, Nominalisierungen etc.
Nicht flektierbare Wortarten
z. B. Adverbien, Partikeln, Interjektion, Präposition, Konjunktion

BPE 5.3

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen grundlegende syntaktische Strukturen anhand einschlägiger Fachbegriffe und analysieren die Struktur von Sätzen.

Hauptsatz und Nebensatz
Satzreihe und Satzgefüge
Satzglieder und Bedeutung des Prädikats
zentrale Bedeutung des Prädikats für den Satz
Bestimmung und Untersuchung der Art und Anzahl der vom Prädikat abhängigen Satzglieder
Analyse adverbialer Bestimmungen nach Form und semantischer Funktion
Bestimmung und Verwendung von Attributen als Teil eines Satzgliedes
Feldermodell
Struktur von Sätzen und einfachen Satzgefügen im Feldermodell (Felder und Satzklammer)
Haupt- und Nebensatz im Feldermodell
Zusammenhang der Stellung des finiten Verbs (Verbzweit‑, Verberst- und Verbletztsatz) mit den verschiedenen Satzarten

BPE 5.4

Die Schülerinnen und Schüler wenden grammatisches Wissen auf Sprech- und Schreibsituationen an.

Verbmodi
Indikativ, Konjunktiv I, Konjunktiv II, Imperativ
Indirekte Rede
Gebrauch des Konjunktivs, z. B. im Rahmen geeigneter Schreibformen
vgl. BPE 4

Zeit für Leistungsfeststellung

20

140

160

Klasse 9

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

40

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Mythologie und Fantasy-Roman, Identität und Idole
Theaterprojekt: szenische Interpretation und dramatisches Gestalten, z. B. durch Rollenspiel, Standbilder
Eigene Gedichte
Zeitung in der Schule
Bücherei‑, Theater- und
Museumsbesuch
Debating
Interview
Lernzirkel, Stationenlernen
Schreibkonferenzen
Buchpräsentation
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 6

Umgang mit literarischen Texten

30

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Literatur der Moderne und Texten früherer literarischer Epochen auseinander. Im Erfassen und Erörtern des Sinnzusammenhangs und Problemgehalts literarischer Texte setzen sich die Schülerinnen und Schüler zu Grundmustern menschlichen Verhaltens und Empfindens in Beziehung. Die Schülerinnen und Schüler bestimmen wichtige Strukturmerkmale literarischer Texte und beschreiben Zusammenhänge zwischen Inhalt und sprachlich-formaler Gestaltung. Neben der rezeptiv-analytischen Auseinandersetzung mit Literatur wenden die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen auch im kreativen Umgang mit Texten an. Bei der Auswahl literarischer Texte ist darauf zu achten, altersgemäße Probleme Jugendlicher in der Gesellschaft zu berücksichtigen.

BPE 6.1

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und analysieren Texte verschiedener Gattungen und nutzen deren Merkmale für das Textverstehen.

Epische Kleinformen
z. B. Aphorismus, Witz, Kalendergeschichte, Fabel, einfache Parabel, Kurzgeschichte, Kunstmärchen
Ein umfangreiches episches Werk
Erzählung oder Novelle oder Roman
Lyrik
motivverwandte Gedichte, z. B. Stadt- oder Liebeslyrik
Ausgewählte Gattungs- und Gestaltungsmerkmale
z. B. Handlungsgefüge, Wendepunkt, Leitmotive in Novellen
z. B. sprachliche Besonderheiten und formale Gestaltungselemente in lyrischen Texten

BPE 6.2

Die Schülerinnen und Schüler verfassen im kreativen Umgang mit den bearbeiteten literarischen Vorlagen eigene Texte.

Kreativ-produktive Textarbeit
Perspektive wechseln
Texte und Textmuster variieren
Texte um- oder weiterschreiben
Gegengedichte verfassen

BPE 7

Umgang mit pragmatischen Texten

15

Die Schülerinnen und Schüler fassen pragmatische Texte zusammen und analysieren sie. Sie verfassen eigene pragmatische Texte auf der Grundlage vorgegebener Materialien.

BPE 7.1

Die Schülerinnen und Schüler geben Inhalte von Sach- und Gebrauchstexten strukturiert wieder.

Sachtexte
mündliche und schriftliche Zusammenfassung der Inhalte von Lexikonartikeln, Gesetzestexten, Produktbeschreibungen, Gebrauchsanweisungen, Werbetexten (vgl. BPE 3 – 4);
grundlegende Zitierregeln

BPE 7.2

Die Schülerinnen und Schüler verfassen eigene pragmatische Texte.

Textproduktion
z. B. Artikel für eine Schülerzeitung (Reportage, Buchkritik, Umfrageergebnisse), Einträge für Blogs und Internetforen
vgl. BPE 8

BPE 8

Medien

15

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit unterschiedlichen Medienformaten und Medienangeboten auseinander und verfassen eigene Medienprodukte.

BPE 8.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden Medien zur Dokumentation ihres eigenen Lernweges und zur Umformung literarischer und pragmatischer Produkte an.

Beschaffung und Aufbereitung von Informationen
analoge und digitale Medien: Lexika, Fachbücher, Fachzeitschriften, Bibliothek, Internet
Bewertung von Informationen
gemeinsames Arbeiten auf einer digitalen Bildungsplattform
Gesellschaftlicher Umgang mit Medien
z. B. Auswirkungen auf das Konsumverhalten, Verbrauchersteuerung
vgl. Ethik und Geschichte mit Gemeinschaftskunde
Umformung in eigene Medienprodukte
z. B. Plakat, Comic, Storyboard, Hörspiel, Feature, Filmsequenz, illustrierter Lexikonartikel, Zeitungsartikel, Schulbuchartikel

BPE 9

Sprachliche Übungen und Textproduktion

20

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben grundlegende Bedingungen von Kommunikation. Sie erörtern Sachverhalte und nehmen begründet Stellung. Sie beurteilen Informationen und verfassen zweckgebundene Texte anlassgerecht.

BPE 9.1

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Sprechen vor und mit anderen auseinander.

Sprechen vor anderen
lautes, verständliches Vorlesen von Texten
freies Vortragen von Texten
mündliche Präsentation
Kommunikation mit anderen
verbale und nonverbale Kommunikation
aktives Zuhören
Fragetechniken
konstruktive Redebeiträge
Feedbackregeln
Diskussionen

BPE 9.2

Die Schülerinnen und Schüler geben zweckgebunden und sachgerecht Informationen zu Ereignissen, Situationen und Texten wieder.

Grundlagen des Dokumentierens
Arbeitsergebnisse übersichtlich, verständlich und überzeugend darstellen
Protokoll
z. B. von Unterrichtsstunden, SMV-Sitzungen, Diskussionen
Bericht
z. B. Bericht über das Betriebspraktikum, Bericht von einer Klassenfahrt für eine Schülerzeitung
Inhaltsangabe und Charakteristik
Wiederholung und Vertiefung
vgl. BPE 1
Formalisierte Schreibformen
Lebenslauf, Bewerbung, z. B. für Betriebspraktikum

BPE 9.3

Die Schülerinnen und Schüler erläutern eigene Standpunkte und setzen sich mit Argumenten anderer sachlich auseinander.

Lineare Erörterung
Themen aus dem persönlichen Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler

BPE 9.4

Die Schülerinnen und Schüler wenden den unterschiedlichen Textformen angemessene Schreibstrategien an.

Schreibstrategien
Formulierung von Untersuchungsfragen
Schreibplan
Dokumentation von Schreibprozessen
Techniken der Überarbeitung

BPE 10

Sprachgebrauch und Sprachreflexion

20

Die Schülerinnen und Schüler wenden zentrale Regeln der Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik an. Sie analysieren Bauformen des Satzes sowie die Funktion der Satzglieder und beschreiben den Zusammenhang zwischen Satzgestalt und Redeabsicht. Sie vertiefen ihre Kenntnisse im Bereich der Stilistik und setzen sich mit unterschiedlichen Wortbedeutungen und dem sich je nach gesellschaftlichem Umfeld des Sprechers verändernden Sprachgebrauch auseinander.

BPE 10.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden zentrale Normen der Rechtschreibung und Zeichensetzung an.

Wiederholung und Festigung zentraler Regeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung
Übungen und Diktate
Regeln der Getrennt- und Zusammenschreibung

BPE 10.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden grammatisches Wissen auf Sprech- und Schreibsituationen an.

Bestimmungsgrößen des finiten Verbs
Aktiv, Passiv
Deklinierbare Wortarten
Funktion dieser Wortarten im Satz, z. B. Adjektiv als Attribut, Nominalisierungen etc.

BPE 10.3

Die Schülerinnen und Schüler bestimmen syntaktische Strukturen anhand einschlägiger Fachbegriffe und vertiefen ihre Kenntnisse.

Hauptsatz und Nebensatz
Satzreihe und Satzgefüge
Einteilung der Gliedsätze nach dem einleitenden Wort, z. B. Konjunktionalsatz
Funktion von Satzgliedern und Gliedsätzen, z. B. Adverbialsatz
satzwertige Konstruktionen, z. B. Infinitivsatz
Analyse komplexer Sätze im Feldermodell
Felder und Satzklammer in Satzgefügen
Abfolgen von verschiedenen Elementen im Mittelfeld, z. B. Pronomen, Adverbiale u. a., Feldermodell als Hilfsmittel für die Kommasetzung

BPE 10.4

Die Schülerinnen und Schüler wenden ihr lexikalisches und sprachliches Wissen auf Sprech- und Schreibsituationen an.

Wortschatzerweiterung
Fremdwörter, auch im Hinblick auf die Fremdsprache
Sprachebenen
z. B. Standardsprache, Umgangssprache, Dialekt
Wortebene
einfache rhetorische Mittel, z. B. Wiederholung, Metapher, Symbol
vgl. BPE 6 – 7
Sondersprachen
Jugendsprache
Fachsprache, vgl. auch Profilfach
Sprache des Sports
Sprache der Werbung
Stilistische Normen
angemessener Ausdruck: themen‑, situations- und adressatengerecht
Nominal- und Verbalstil
parataktisch, hypotaktisch

Zeit für Leistungsfeststellung

20

140

160

Klasse 10

Vertiefung – Individualisiertes Lernen – Projektunterricht (VIP)

40

Vertiefung

Individualisiertes Lernen

Projektunterricht

z. B.
Übungen
Anwendungen
Wiederholungen
z. B.
Selbstorganisiertes Lernen
Lernvereinbarungen
Binnendifferenzierung
z. B.
Mythologie, jugendliche Rebellion und gesellschaftliche Rebellion, Vergleich Bundesrepublik Deutschland – DDR: Wortschatz und Lebenswelt in Zusammenarbeit mit Geschichte mit GK
Theaterprojekt: szenische Interpretation und dramatisches Gestalten, z. B. durch Rollenspiel, Standbilder
Eigene Gedichte
Plakate, Features, Blogs
Eigene Filmsequenzen
Zeitung in der Schule
Bücherei‑, Theater- und Museumsbesuch
Debating
Interview
Lernzirkel, Stationenlernen
Schreibkonferenzen
Buchpräsentation
Die Themenauswahl des Projektunterrichts hat aus den nachfolgenden Bildungsplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen.

BPE 11

Umgang mit literarischen Texten

30

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich durch die Beschäftigung mit Literatur mit Grundsituationen menschlichen Daseins auseinander. Sie analysieren die Vielschichtigkeit und Mehrdeutigkeit literarischer Kunstprodukte und beschreiben den Zusammenhang zwischen Inhalt, Form und Sprache.

BPE 11.1

Die Schülerinnen und Schüler analysieren literarische Werke anhand vorgegebener Kriterien.

Poetologische Grundbegriffe
Grundlagen zur Vorbereitung des Interpretations-aufsatzes
Unterschiedliche Textarten
Kurzgeschichte, Parabel, Erzählung oder Novelle oder Roman, Gedicht
Texterschließung
Mehrschichtigkeit, z. B. Oberflächen- und Tiefenstruktur, Sach- und Bildebene, Motive, Symbole, Zeit‑, Raum- und Handlungsstruktur
Zusammenhang zwischen Aussage, Sprachgestaltung und formalem Aufbau
Entstehungszeit und Autor/Autorin
Drama
dramentheoretische Begriffe, z. B. Exposition, Höhepunkt, Monolog, Dialog, Regieanweisung, Akt, Szene
Wirkungsabsicht dramatischer Texte
Interpretation dramatischer Texte in Ansätzen

BPE 11.2

Die Schülerinnen und Schüler interpretieren literarische Werke auf der Grundlage der erarbeiteten Analyseergebnisse. Dabei setzen sie die literarischen Vorlagen in Beziehung zu menschlichen Grunderfahrungen und gegebenenfalls zu sich selbst. Sie setzen sich mit ersten Deutungshypothesen auseinander und verfassen auf dieser Basis eigene Texte.

Deutungshypothesen und Textdeutungen
Auseinandersetzung mit verschiedenen Bedeutungsebenen
Reflexion
z. B. Relevanz der angesprochenen Themen im Kontext der Geschichte oder persönlicher Erfahrung
Kreativ-produktive Textarbeit
Wiederholung und Vertiefung

BPE 12

Umgang mit pragmatischen Texten

15

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Informationen aus unterschiedlichen Quellen auseinander. Sie beurteilen sie kriteriengeleitet und gestalten Informationen zielorientiert neu in Dokumentationen und anderen eigenen pragmatischen Texten.

BPE 12.1

Die Schülerinnen und Schüler analysieren selbstständig Informationen aus unterschiedlichen Quellen, beurteilen deren Qualität und das Zusammenwirken von Form und Inhalt.

Sachtexte
sprachliche Gestaltungsmittel im Zusammenhang mit inhaltlichen Aussagen
Nichtlineare Texte
Nutzung klassischer und elektronischer Medien zur Informationsbeschaffung, z. B. Recherche zur Vorbereitung des Betriebspraktikums
Informationsaufbereitung mündlich und schriftlich

BPE 12.2

Die Schülerinnen und Schüler verfassen auf Grundlage der erarbeiteten Inhalte in kritischer Auseinandersetzung eigene pragmatische Texte.

Produktive Textarbeit
z. B. kritische Zeitungsbeiträge, Kommentare
Dokumentation des Betriebspraktikums bzw. Praktikumsbericht
Berücksichtigung der Zitierregeln
direkte und indirekte Zitate, Paraphrasen

BPE 13

Medien

15

Die Schülerinnen und Schüler analysieren und beurteilen die Medienbotschaften selbstständig beschaffter Informationen und nutzen dabei unterschiedliche Quellen. Sie setzen sich kritisch mit der gesellschaftlichen Entwicklung des Mediengebrauchs auseinander.

BPE 13.1

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit unterschiedlichen Quellen auseinander und vergleichen diese.

Aktive Mediennutzung
Recherche und Vergleich verschiedener Quellen (analog und digital) zu einem Thema
vgl. BPE 12

BPE 13.2

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Gebrauch und Rolle der Medien und setzen sich kritisch mit dem eigenen Medienverhalten auseinander.

Kritische Beurteilung des Mediengebrauchs
Reflexion des eigenen Medienverhaltens
Verhältnis Lebenswirklichkeit – virtuelle Welt
z. B. Serien, Soziale Netzwerke, Computerspiele, Online-Communities
Umgang mit Medien
Medien im Kontext gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen
Kritische Beurteilung von Medien
Kriterien der Beurteilung, z. B. Nachprüfbarkeit, Manipulation und deren Instrumente, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Selbstzensur, wirtschaftliche Abhängigkeiten

BPE 14

Sprachliche Übungen und Textproduktion

20

Die Schülerinnen und Schüler wenden ihre bisherigen Kenntnisse im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der Sprache vertiefend an. Sie setzen sich mit dem Aufbau zentraler Aufsatzarten auseinander und verfassen eigene Texte unter Berücksichtigung von Zitier- und Dokumentationsregeln.

BPE 14.1

Die Schülerinnen und Schüler wenden Referats- und Präsentationstechniken an und verfassen Texte.

Referat und Präsentation
Planung und Durchführung, Medieneinsatz, z. B. Plakatgestaltung, Präsentationssoftware (domänenspezifische Themen)
Zitierregeln
wörtliches und sinngemäßes Zitieren
Formen indirekter Rede (Paraphrase, Konjunktiv etc.)
Erörterung in linearer und dialektischer Form
argumentierende Textformen, auch in adressatenbezogener oder textgebundener Form
dialektische Form als Schwerpunkt
vertiefende Übungen zur Themenerschließung,
Stoffsammlung, Gliederung, Argumentation,
Stil und Ausdruck
Textinterpretation
vgl. BPE 11
Eigene Medienprodukte
vgl. BPE 12 – 13

BPE 14.2

Die Schülerinnen und Schüler wenden den unterschiedlichen Textformen angemessene Schreibstrategien an.

Schreibstrategien
Formulierung von Untersuchungsfragen
Schreibplan
Dokumentation von Schreibprozessen
Techniken der Überarbeitung

BPE 15

Sprachgebrauch und Sprachreflexion

20

Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihre sprachlichen Kenntnisse. Sie setzen wesentliche stilistisch-rhetorische Figuren in Beziehung zu ihrer Funktion. Zudem analysieren sie wesentliche Funktionen der Sprache am Beispiel von Tageszeitungen.

BPE 15.1

Die Schülerinnen und Schüler analysieren einfache fiktionale und pragmatische Texte unter stilistischen und syntaktischen Aspekten.

Wortebene und Satzebene
rhetorische Mittel (z. B. Anapher, Alliteration, Trias, Ellipse etc.)
Stil und Kontext:
z. B. informierender vs. kommentierender Stil
Funktionalstil
z. B. technische Informationen
Personalstil
z. B. autorabhängig, persönliche Vorlieben
Stilvarianten:

  • Nominalstil und Verbalstil
z. B. in Fachsprachen
  • Hypotaktischer und parataktischer Stil
z. B. in informierenden Texten, Werbung oder Kommentaren
Analyse komplexer Sätze und Satzgefüge
Nebensätze in komplexen Satzgefügen
syntaktische und semantische Funktion von Partizipialgruppen
Unterscheidung von Parataxe und Hypotaxe und deren Wirkung
Felder und Satzklammer
komplexe Haupt- und Nebensatzstrukturen im Feldermodell, z. B. verschiedene Satzarten in Satzgefügen, Koordinationsstrukturen, Ellipsen

BPE 15.2

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten unterschiedliche Sprachfunktionen am Beispiel von Tageszeitungen.

Analyse von Tageszeitungen
Merkmale
Adressatenorientierung
Zeitungsspezifische Textsorten
Nachricht, Kommentar, Leserbrief
Formen der Leserlenkung durch Sprache und Bildgestaltung
Wortwahl, Satzbau
Gestaltung unterschiedlicher Zeitungsprodukte

Zeit für Leistungsfeststellung

20

140

160

Operatorenliste

In den Zielformulierungen der Bildungsplaneinheiten werden Operatoren (= handlungsleitende Verben) verwendet. Diese Zielformulierungen (Standards) legen fest, welche Anforderungen die Schülerinnen und Schüler in der Regel erfüllen. Zusammen mit der Zuordnung zu einem der drei Anforderungsbereiche (AFB) dienen Operatoren einer Präzisierung. Dies sichert das Erreichen des vorgesehenen Niveaus und die angemessene Interpretation der Standards.

Anforderungsbereiche


Anforderungsbereiche
Anforderungsbereich I umfasst die Wiedergabe von Begriffen und Sachverhalten unter Verwendung von gelernten und geübten Verfahrensweisen in einem begrenzten Gebiet (Reproduktion).
Anforderungsbereich II umfasst das selbstständige Erklären, Bearbeiten und Ordnen bekannter Inhalte und das angemessene Anwenden gelernter Inhalte und Methoden auf andere Sachverhalte (Reorganisation und Transfer).
Anforderungsbereich III umfasst den reflexiven Umgang mit neuen Problemstellungen, den eingesetzten Methoden und gewonnenen Erkenntnissen, um zu eigenständigen Begründungen, Folgerungen, Deutungen und Wertungen zu gelangen (Reflexion und Problemlösung).
Operator Erläuterung Zuordnung
AFB
analysieren
einen Text als Ganzes oder aspektorientiert unter Wahrung des funktionalen Zusammenhangs von Inhalt, Form und Sprache erschließen und das Ergebnis der Erschließung darlegen
I, II, III
beschreiben
Sachverhalte, Situationen, Vorgänge, Merkmale von Personen bzw. Figuren sachlich darlegen
I, II
beurteilen
einen Sachverhalt, eine Aussage, eine Figur auf Basis von Kriterien bzw. begründeten Wertmaßstäben einschätzen
II, III
charakterisieren
die jeweilige Eigenart von Figuren/Sachverhalten herausarbeiten
II, III
darstellen
Inhalte, Probleme, Sachverhalte und deren Zusammenhänge aufzeigen
I, II
einordnen
eine Aussage, einen Text, einen Sachverhalt unter Verwendung von Kontextwissen begründet in einen vorgegebenen Zusammenhang stellen
I, II
erläutern
Materialien, Sachverhalte, Zusammenhänge, Thesen in einen Begründungszusammenhang stellen und mit zusätzlichen Informationen und Beispielen veranschaulichen
II, III
erörtern
auf der Grundlage einer Materialanalyse oder ‑auswertung eine These oder Problemstellung unter Abwägung von Argumenten hinterfragen und zu einem Urteil gelangen
I, II, III
interpretieren
auf der Grundlage einer Analyse im Ganzen oder aspektorientiert Sinnzusammenhänge erschließen und unter Einbeziehung der Wechselwirkung zwischen Inhalt, Form und Sprache zu einer schlüssigen (Gesamt‑) Deutung gelangen
I, II, III
sich auseinandersetzen mit
eine Aussage, eine Problemstellung argumentativ und urteilend abwägen
II, III
überprüfen
Aussagen/Behauptungen kritisch hinterfragen und ihre Gültigkeit kriterienorientiert und begründet einschätzen
II, III
verfassen
auf der Grundlage einer Auswertung von Materialien wesentliche Aspekte eines Sachverhaltes in informierender oder argumentierender Form adressatenbezogen und zielorientiert darlegen
I, II, III
vergleichen
nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede herausarbeiten und gegeneinander abwägen
II, III
zusammenfassen
Inhalte oder Aussagen komprimiert wiedergeben
I, II

Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Stuttgart, 23. Juli 2020
Lehrplanheft 3/2020
Bildungsplan für das Berufliche Gymnasium;
hier:
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform

Vom 23. Juli 2020
44 – 6512.- 240/211

I.

II.

Für das Berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Bildungsplan.
Der Bildungsplan tritt am 1. August 2021 in Kraft.

Im Zeitpunkt des Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 7/2004 veröffentlichte Lehrplan in diesem Fach vom 25. November 2004 (Az. 45-6512-240/92) außer Kraft.

Deutsch
Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform
K.u.U., LPH Nr. 3/2020 Reihe N Nr. 5
Band 3 vom 23.07.2020

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