Ethik
Leitgedanken zum Kompetenzerwerb
Prozessbezogene Kompetenzen zurücksetzen
  • 2.1 Wahrnehmen und sich hineinversetzen
    • 2.1 Wahrnehmen und sich hineinversetzen
    • ihre Wahrnehmung von Phänomenen, Sachverhalten und ethisch relevanten Situationen wiedergeben
    • ihre Wahrnehmung mit der anderer vergleichen und dabei Vormeinungen, Gewohnheiten und Prägungen (beispielsweise personal, sozial, kulturell, religiös, ethnisch, medial) berücksichtigen und aufzeigen
    • eigene Bedürfnisse, Interessen und Gefühle und die anderer erkennen und beschreiben
    • durch Perspektivenwechsel und wechselseitigen Austausch mögliche Empfindungen und Sichtweisen Beteiligter oder Betroffener erfassen und benennen
    • Phänomene, Situationen oder Sachverhalte und die zugrundeliegenden Werte und Normen benennen und differenziert darstellen
    • in Situationen, Ereignissen oder Handlungen ethische Fragestellungen oder Probleme identifizieren
    • Situationen und Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven betrachten und beschreiben
    • unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven die Wirkung des eigenen Handelns und Urteilens beschreiben
  • 2.2 Analysieren und interpretieren
    • 2.2 Analysieren und interpretieren
    • Informationen aus verschiedenen Quellen als Denkanstoß für die Deutung ethisch relevanter Sachverhalte erschließen
    • zentrale Begriffe der Ethik erläutern, voneinander abgrenzen und bestimmen
    • eine Meinung zu ethisch-moralischen Themen, Frage- und Problemstellungen darlegen und erläutern
    • das eigene Vorverständnis zu ethisch-moralischen Themen, Frage- und Problemstellungen klären und mit Lebenssituationen und Einstellungen anderer vergleichen
    • Grundbedingungen verschiedener Perspektiven (beispielsweise Alter, physische oder psychische Merkmale, Geschlecht, sexuelle Identität oder Orientierung, Religion, Herkunft, Erfahrungen, Kultur) aufzeigen und vergleichen
    • die Beteiligten und Betroffenen in ethisch relevanten Situationen identifizieren und deren Stellenwert darlegen
    • die Interessenlage der Beteiligten und Betroffenen, die zugrundeliegenden Wertevorstellungen und mögliche Wertekonflikte erläutern
    • Argumentationen zum Beispiel aus Texten der Moralphilosophie für die Deutung ethisch-moralischer Sachverhalte erarbeiten und einordnen
    • ethisch-moralische Sachverhalte unter verschiedenen Gesichtspunkten und Fragestellungen untersuchen und problematisieren
    • aus dem ethisch-moralischen Gehalt neu erworbenen Wissens eigenständige Folgerungen ziehen.
  • 2.3 Argumentieren und reflektieren
    • 2.3 Argumentieren und reflektieren
    • sich zu ethisch relevanten Themen, Frage- und Problemstellungen äußern und eine Position argumentativ darlegen
    • einen Standpunkt begründet und unter Bezug auf moralische Regeln und ethische Grundsätze vertreten
    • die Schlüssigkeit und den Aufbau von ethischen Argumentationen oder von ethischen Entscheidungsprozessen überprüfen und in der Argumentation anwenden
    • verschiedene Argumente in der ethischen Auseinandersetzung in Beziehung setzen und gewichten
    • Werte und Normen bei ethischen Frage- und Problemstellungen diskutieren
    • die Geltungsansprüche von leitenden Prinzipien und Regeln hinsichtlich ethischer Fragen und Problemstellungen kritisch prüfen und erörtern
    • in kommunikativ-argumentativen Kontexten (beispielsweise Rollenspiele, Szenarien, Fallbeispiele, Diskussionen) Position beziehen und gemeinsam neue Lösungsansätze entwerfen und vertreten
  • 2.4 Beurteilen und (sich) entscheiden
    • 2.4 Beurteilen und (sich) entscheiden
    • unterschiedliche Positionen (beispielsweise in einer Situations-, Fakten-, Interessenanalyse) erarbeiten und vergleichend bewerten
    • verschiedene Begründungen (beispielsweise Autorität, Religion, Tradition, Konvention, Moralphilosophie) abwägen und bewerten
    • ethische Grundsätze und moralische Regeln in Frage- und Problemstellungen vergleichen, abwägen und sich begründet entscheiden
    • eigene begründete Standpunkte entwickeln und moralphilosophische Begründungsansätze einbeziehen
    • Handlungs- und Lösungsansätze hinsichtlich der Realisierbarkeit, ihrer Normen- und Wertebasis und Folgen kritisch-argumentativ überprüfen (beispielsweise in Gedankenexperimenten, ethischen Dilemmata) und bewerten
    • eigene Handlungsoptionen entwerfen, im Hinblick auf Folgen und Realisierbarkeit bewerten und die Rolle von Vernunft und Gefühl beim Entscheiden kritisch prüfen

Operatoren

Anhänge zu Fachplänen

3.4.3.2 Uti­li­ta­ris­mus

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen den klas­si­schen Uti­li­ta­ris­mus so­wie den Prä­fe­ren­zu­ti­li­ta­ris­mus in Grund­zü­gen er­fas­sen und be­ur­tei­len. Sie kön­nen zen­tra­le Be­grif­fe die­ser uti­li­ta­ris­ti­schen An­sät­ze be­stim­men, von­ein­an­der ab­gren­zen und im Zu­sam­men­hang dar­le­gen. Sie kön­nen die Reich­wei­te ver­schie­de­ner Va­ri­an­ten der Fol­ge­nethik für ethisch be­grün­de­tes Han­deln ana­ly­sie­ren, mit an­de­ren Po­si­tio­nen der Mo­ral­phi­lo­so­phie ver­glei­chen und re­flek­tiert be­wer­ten.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen
(1)

zen­tra­le Be­grif­fe ver­schie­de­ner uti­li­ta­ris­ti­scher Ethi­ken (Glück, Nütz­lich­keit, Re­geln, In­ter­es­sen) be­stim­men und er­läu­tern

(2)

den klas­si­schen Uti­li­ta­ris­mus (Bent­ham, Mill) in Grund­zü­gen er­läu­tern und dis­ku­tie­ren (Men­schen­bild, Freu­de und Leid, he­do­nis­ti­sches Kal­kül, quan­ti­ta­ti­ver und qua­li­ta­ti­ver He­do­nis­mus)

(3)

Hand­lungs- und Regel­utilitarismus ana­ly­sie­ren und mit­ein­an­der ver­glei­chen

(4)

das Uti­li­täts­prin­zip dar­le­gen und hin­sicht­lich sei­ner An­wend­bar­keit auch im Ver­gleich mit an­de­ren Re­geln und Im­pe­ra­ti­ven (Gol­de­ne Re­gel, Ka­te­go­ri­scher Im­pe­ra­tiv, ver­ant­wor­tungs­ethi­sche Im­pe­ra­ti­ve) prü­fen und be­wer­ten

(5)

den Prä­fe­ren­zu­ti­li­ta­ris­mus von Sin­ger als Va­ri­an­te des mo­der­nen Uti­li­ta­ris­mus er­ar­bei­ten und mit dem klas­si­schen Uti­li­ta­ris­mus ver­glei­chen (In­ter­es­sen­be­griff)

(6)

den Per­so­nen­be­griff bei Sin­ger be­stim­men und hin­sicht­lich sei­ner ethisch-mo­ra­li­schen Im­pli­ka­tio­nen dis­ku­tie­ren

(7)

Ent­schei­dungs- und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten für ver­schie­de­ne Pro­blem­stel­lun­gen der An­ge­wand­ten Ethik (zum Bei­spiel in All­tags­si­tua­tio­nen, Me­di­zin, Me­di­en, Öko­lo­gie) auf der Grund­la­ge der uti­li­ta­ris­ti­schen Ethik ex­em­pla­risch er­ar­bei­ten, dis­ku­tie­ren und be­wer­ten

(8)

Mög­lich­kei­ten und Gren­zen des Uti­li­ta­ris­mus (zum Bei­spiel Fol­gen­ab­schät­zung, Ge­rech­tig­keit, Wert­mo­nis­mus, In­ter­es­sen­ab­wä­gung) auch im Ver­gleich zu an­de­ren Po­si­tio­nen der Mo­ral­phi­lo­so­phie un­ter­su­chen und be­wer­ten


Umsetzungshilfen
Hinweis
Die Beispielcurricula, Synopsen und Kompetenzraster sind bei den inhaltsbezogenen Kompetenzen des jeweiligen Faches zu finden.