Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich literarische Texte mithilfe eines erweiterten und reflektierten methodischen Instrumentariums. Komplexe Zusammenhänge und Bedingungsgefüge sowohl innerhalb einzelner Texte wie auch im Vergleich zwischen Texten arbeiten sie unter Einbezug unterschiedlicher Wissensbestände zunehmend selbstständig und gewinnbringend für ihr Textverstehen heraus. Sie verfügen über ein literaturgeschichtliches und poetologisches Überblickswissen, das Werke zentraler Gattungen und Epochen vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart umfasst; im Kontext historischer Entwicklungen reflektieren sie dabei Möglichkeiten und Grenzen von Epochenkonzepten. Darüber hinaus sind sie in der Lage, Verstehensprozesse zu reflektieren.
Sie erkennen die kulturelle Bedeutung literarischer Texte als Orte der Verhandlung von individuellem und gesellschaftlichem Selbstverständnis, von Welt- und Wertvorstellungen. Die Auseinandersetzung mit Mehrdeutigkeit, Fiktionalität, Alterität und Rezeption trägt zur Identitätsentwicklung und Urteilsbildung bei.
Die Schülerinnen und Schüler können Texte methodisch und reflektiert erschließen und ihr Textverständnis differenziert formulieren, diskutieren und reflektieren. Sie festigen dadurch ihre Interpretationsfähigkeit, ihr ästhetisches Urteilsvermögen und ihre kulturelle Kompetenz. Ihre erworbenen Kompetenzen können sie beim Verfassen zunehmend komplexer Texte und Aufsätze ebenso wie in verschiedenen Kommunikationssituationen differenziert nutzen.
| Deutsch |
| Leitgedanken zum Kompetenzerwerb |
Prozessbezogene Kompetenzen
zurücksetzen
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Leitperspektiven [+]
Leitperspektiven [-]
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| Die Schülerinnen und Schüler können |
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Zugang zu Texten gewinnen |
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(1)
unterschiedliche Lesetechniken und Methoden der Texterschließung sicher und selbstständig anwenden |
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(2)
ihren Leseeindruck und ihr erstes Textverständnis erläutern, begründen und für den Verstehensprozess nutzen |
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(3)
zentrale Inhalte von Texten exzerpieren und textbezogen erläutern; dazu aussagekräftige Textbelege auswählen und zitieren |
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(4)
Textinhalte und Textstrukturen visualisieren (zum Beispiel Grafik, Schaubild, Tabelle) |
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MB_08, MB_05
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BP2016BW_ALLG_GYM_D_IK_11-12-LF_01_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_15, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_02, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_07, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_02, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_17, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_14, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_01, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_28
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Texte analysieren |
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(5)
Textanalyse und Interpretation unterscheiden; die Begriffe Fiktionalität, Text, Intertextualität, Textanalyse und Interpretation erläutern und bei der eigenen Textanalyse verwenden |
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(6)
Fiktionalität erkennen und in ihrer jeweiligen Erscheinungsform reflektieren |
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(7)
Themen, zentrale Aussagen, Strukturen und Motive eines Textes bestimmen, benennen und analysieren |
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(8)
Handlungszusammenhänge, Handlungslogik und Handlungsbrüche bestimmen und analysieren |
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(9)
Aspekte literarischer Texte selbstständig entwickeln und in ihrem Wirkungsgefüge analysieren |
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MB_02, PG_02
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(10)
Fachbegriffe zur formalen Beschreibung von Texten verwenden: |
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(11)
eine funktionale Analyse von sprachlichen Gestaltungsmitteln durchführen |
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(12)
Komik, Ironie, Satire und Parodie erkennen und analysieren |
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(13)
literarische Gattungen definieren und Gattungsdefinitionen differenziert für das Textverstehen nutzen |
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(14)
Funktionen und Grenzen von Gattungsbegriffen reflektieren und problematisieren |
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BP2016BW_ALLG_GYM_D_IK_11-12-LF_01_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_IK_11-12-LF_02_01, BP2016BW_ALLG_GYM_D_IK_11-12-LF_02_02, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_07, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_09, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_27, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_29, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_26, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_15, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_25, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_07, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_16, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_28, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_07, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_14, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_06, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_06
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Texte interpretieren |
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(15)
komplexe Deutungen eines Textes formulieren und das eigene Textverständnis erläutern und begründen, auch mithilfe von eigenen und fremden Deutungshypothesen |
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BTV_01
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(16)
Vorwissen, Fachwissen, Kontextwissen, Weltwissen und Leseerfahrung gezielt für ihr Textverstehen nutzen |
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(17)
für ihr Textverstehen einschlägige Quellen (Lexika, Wörterbücher, Internet, Sach- und Fachliteratur) nutzen |
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MB_03, PG_02
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(18)
mit handlungs- und produktionsorientierten Verfahren ein plausibles Textverständnis herausarbeiten, vertiefen und reflektieren |
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(19)
literarische Figuren charakterisieren und Figurenkonstellationen beschreiben und interpretieren |
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BTV_05, BTV_01, BTV_04, PG_01
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(20)
Verstehensschwierigkeiten und Leerstellen benennen und für den Interpretationsprozess und seine Reflexion nutzen |
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BO_03, PG_02
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(21)
den erweiterten Textbegriff erläutern |
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(22)
Mehrdeutigkeit von literarischen Texten erkennen, erläutern und für ihr Textverstehen nutzen; alternative Lesarten entwickeln und unterschiedliche Interpretationsperspektiven einnehmen (textinterne und textexterne, zum Beispiel soziologische, historische) |
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(23)
die Wirkung eines Textes beschreiben und begründen (Textteile und Textganzes) |
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PG_01
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BP2016BW_ALLG_GYM_GR3_IK_11-12-LF_02_00, BP2016BW_ALLG_GYM_L1_IK_11-12-LF_02_00, BP2016BW_ALLG_GYM_L2_IK_11-12-LF_02_00, BP2016BW_ALLG_GYM_L3_IK_11-12-LF_02_00, BP2016BW_ALLG_GYM_LUT_IK_11-12_01, BP2016BW_ALLG_GYM_LUT_IK_11-12_02, BP2016BW_ALLG_GYM_LUT_IK_11-12_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_27, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_33, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_13, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_07, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_11, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_04, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_27, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_13, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_09, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_26, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_20, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_25, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_16, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_28, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_08, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_32, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_12, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_08, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_16, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_07, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_06, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_14, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_05, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_06, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_05
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Texte kontextualisieren |
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(24)
zwischen textinternen und textexternen Bezügen unterscheiden |
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(25)
eigene und fremde Lebenswelten differenziert vergleichen und Fremdheitserfahrungen reflektieren (Alterität) |
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(26)
Texte unterschiedlicher medialer Form eigenständig und aspektorientiert vergleichen; synchrone wie diachrone Textvergleiche und vergleichende Interpretationen entwickeln, auch epochenübergreifend (zum Beispiel Epochenvergleich: Stoffe und Motive von der Antike bis zur Gegenwart) und unter anthropologischen Fragestellungen |
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MB_02, BTV_01, PG_01
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(27)
literaturgeschichtliches Überblickswissen sachgerecht bei Interpretationsprozessen nutzen |
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(28)
grundlegende Merkmale der Epochen des Barock, der Aufklärung und des Sturm und Drang, der Klassik und Romantik, des Realismus oder Naturalismus, des Expressionismus, der Moderne sowie der Gegenwartsliteratur nennen und erläutern |
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(29)
geistes-, kultur-, literatur- und sozialgeschichtliche Entwicklungen sowie interkulturelle Zusammenhänge in ihr Textverstehen einbeziehen |
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MB_02
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(30)
Funktion und Grenzen von Epochenmodellen reflektieren |
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BTV_01, PG_01
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(31)
Themenfelder bestimmen und Gestaltungsweisen von Themen vergleichen |
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(32)
intertextuelles Fachvokabular einsetzen (zum Beispiel Hypertextualität) |
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BP2016BW_ALLG_GYM_D_IK_11-12-LF_01_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_13, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_10, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_18, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_09, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_27, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_19, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_29, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_17, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_20, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_21, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_17, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_25
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Texte werten |
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(33)
Texte unterschiedlicher medialer Form kriterienorientiert ästhetisch und qualitativ beurteilen (zum Beispiel in Form von Rezensionen) |
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MB_02
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(34)
den Zusammenhang zwischen Autor, Text und Rezipient beschreiben (literarische Kommunikationssituation), sich dazu auch exemplarisch mit der Rezeption von Literatur auseinandersetzen |
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(35)
die Bedeutsamkeit eines Textes für die eigene Person reflektieren und Textinhalte mit eigenen Erfahrungen vergleichen |
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MB_01, BTV_04, PG_01
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BP2016BW_ALLG_GYM_D_IK_11-12-LF_01_03, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_21, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_33, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_19, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_17, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_03_14, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_18, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_16, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_02_35, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_08, BP2016BW_ALLG_GYM_D_PK_01_05
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Textgrundlage |
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Gedichte; Kurzprosa (insbesondere Kurzgeschichte, Parabel), Romane und Erzählungen; Dramen (darunter ein antikes Drama, auch in Auszügen); Texte des Barock, der Aufklärung und des Sturm und Drang, der Klassik und Romantik, des Realismus oder Naturalismus, der Literatur des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart |
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Zentrale Schreibformen |
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analysierend und interpretierend (zum Beispiel Interpretationsaufsatz, auch Textvergleich); Essay |