Philosophie – Wahlfach in der Oberstufe
Leitgedanken zum Kompetenzerwerb
Prozessbezogene Kompetenzen zurücksetzen
  • 2.1 Entwickeln und darstellen​
    • 2.1 Entwickeln und darstellen
    • auf Prinzipielles zielende Ideen, Meinungen und Überzeugungen, Einzelaussagen und Aussagenzusammenhänge genau, übersichtlich und in logisch geordneter Form ausdrücken
    • Gedankengänge in beschreibender Betrachtung argumentativ entfalten (zum Beispiel in Sokratischen Gesprächen oder philosophischen Essays)
    • philosophische Positionen auf wesentliche Aussagen reduzieren
  • 2.2 Beschreiben und hinterfragen
    • 2.2 Beschreiben und hinterfragen
    • aus individuellen und kollektiven Wahrnehmungen philosophische Problemstellungen entwickeln
    • abstrakte Konzepte und Thesen phänomenologisch stützen oder durch Gegenbeispiele in Frage stellen
    • Intuitionen und grundlegende Begriffe des Selbst- und Weltverständnisses auf ihre Plausibilität prüfen (zum Beispiel mithilfe von Gedankenexperimenten)
  • 2.3 Rekonstruieren und analysieren
    • 2.3 Rekonstruieren und analysieren
    • sich das eigene Vorverständnis zu einem im Text beziehungsweise Medium enthaltenen philosophischen Problem mit seinen Voraussetzungen und Konsequenzen bewusst machen und artikulieren
    • philosophische Begriffe erklären und definieren, deskriptive von evaluativer beziehungsweise normativer Verwendung von Begriffen und Aussagen unterscheiden
    • die Verknüpfung von Prämissen und Konklusion in Argumenten untersuchen (zum Beispiel mithilfe des Syllogismus- oder des Toulmin-Schemas)
    • zentrale Begriffe und Behauptungen, grundsätzliche Positionen und Argumentationsmuster logisch geordnet darstellen
  • 2.4 Prüfen und beurteilen​
    • 2.4 Prüfen und beurteilen
    • Schlüssigkeit und Stichhaltigkeit von Argumenten bewerten, um Argumentformen als gültig anzuerkennen und Fehlschlüsse zurückzuweisen
    • Verfahren der Widerlegung und der Argumentkritik anwenden mittels argumentkritischer Verfahren, die Widerspruchsfreiheit und Plausibilität von Positionen prüfen
    • Geltungsansprüche gewichten und unterschiedliche Rationalitätsauffassungen angemessen beurteilen
    • zwischen konträren Denkweisen vermitteln und differierende Positionen anerkennen (zum Beispiel anhand dialektischer Verfahren)

Operatoren

Anhänge zu Fachplänen

3.1.2 Phi­lo­so­phie des Geis­tes, der Spra­che und Me­ta­phy­sik

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen zum Kom­pe­tenz­be­reich der Phi­lo­so­phie des Geis­tes, der Spra­che und Me­ta­phy­sik be­grün­det Stel­lung neh­men und sich da­bei ur­tei­lend zu un­ter­schied­li­chen ex­em­pla­ri­schen Denk­an­sät­zen po­si­tio­nie­ren. Sie kön­nen sich zum Bei­spiel aus­ein­an­der­set­zen mit dem Pro­blem ei­ner per­so­na­len Iden­ti­tät in der Zeit und der Fra­ge der Lei­b-See­le-Be­zie­hung; mit dem Pro­blem der Er­klä­rung von Wil­lens­frei­heit durch Selbst­be­wusst­sein; mit der Fra­ge der Be­zie­hung von sprach­li­cher Be­deu­tung und Wahr­heits­ori­en­tie­rung; mit dem Pro­blem der Kon­tin­genz des Exis­tie­ren­den.

Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen
(1)

aus­ge­hend von le­bens­welt­li­chen Er­fah­run­gen das Pro­blem der Iden­ti­tät ei­ner Per­son in der Zeit er­ör­tern; Deu­tun­gen der Lei­b-See­le-Be­zie­hung (zum Bei­spiel dua­lis­ti­sche, na­tu­ra­lis­ti­sche und hy­lemor­phis­ti­sche Deu­tun­gen) ver­glei­chen und in ih­rer Er­klä­rungs­kraft be­ur­tei­len; For­men und Merk­ma­le des Be­wusst­seins ana­ly­sie­ren (zum Bei­spiel In­ten­tio­na­li­tät, Sub­jek­ti­vi­tät, Er­leb­nis­qua­li­tät)

(2)

Wil­lens­frei­heit als Pro­blem der kör­per­lich-geis­ti­gen Dop­pel­na­tur des Men­schen be­schrei­ben und ana­ly­sie­ren; ei­ne Theo­rie ra­tio­na­ler Ent­schei­dung dis­ku­tie­ren

(3)

sprach­li­che und nich­t-sprach­li­che Zei­chen­funk­tio­nen un­ter­schei­den; Spra­che als Aus­druck der Welt­an­sicht un­ter­su­chen; die Wahr­heits­fä­hig­keit von Sät­zen und Satz­ar­ten prü­fen; Un­ter­schie­de von Ge­sag­tem und Ge­mein­tem sprach­kri­tisch ana­ly­sie­ren (zum Bei­spiel Iro­nie, Me­ta­phern, in­di­rek­te Sprech­ak­te, Im­pli­ka­tu­ren)

(4)

Zu­fall und Not­wen­dig­keit in un­ter­schied­li­chen Wis­sens­ord­nun­gen er­ör­tern (zum Bei­spiel in Phy­sik, Lo­gik, Psy­cho­lo­gie); Tran­szen­denz und Ab­sur­di­tät als Deu­tungs­ka­te­go­ri­en re­flek­tie­ren

 

Ex­em­pla­ri­sche Phi­lo­so­phen:
(1) De­mo­krit, Pla­ton, Aris­to­te­les, Des­car­tes, Lo­cke, La Met­t­rie, D. Par­fit, T. Na­gel
(2) Kant, H. G. Frank­furt, P. Bie­ri, D. Kah­ne­man
(3) W. v. Hum­boldt, Ch. S. Peir­ce, K. Büh­ler, Witt­gen­stein, J. L. Aus­tin, P. G­ri­ce
(4) Aris­to­te­les, Epi­kur, Pas­cal, Leib­niz, Scho­pen­hau­er, S. Freud, Ca­mus


Umsetzungshilfen
Hinweis
Die Beispielcurricula, Synopsen und Kompetenzraster sind bei den inhaltsbezogenen Kompetenzen des jeweiligen Faches zu finden.