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CE07 Re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge­han­deln im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team

An­la­ge 1 PflA­PrV

7.1.1 In­ten­tio­nen und Re­le­vanz  [+]

Re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge ist ein zen­tra­ler Leit­ge­dan­ke in ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­dern der Pfle­ge. Sie ist auf die Un­ter­stüt­zung und Be­glei­tung bei der selbst­stän­di­gen Le­bens­füh­rung und All­tags­be­wäl­ti­gung so­wie die För­de­rung der so­zia­len Teil­ha­be ge­rich­tet. Ins­be­son­de­re ist sie von Be­deu­tung bei Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen, die von chro­ni­schen Er­kran­kun­gen, (dro­hen­den) Be­hin­de­run­gen oder den Fol­gen von Un­fäl­len be­trof­fen sind.

Pfle­ge­fach­frau­en und -män­nern kommt im in­ter­dis­zi­pli­när aus­ge­rich­te­ten Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess ei­ne spe­zi­fi­sche Rol­le zu:

  • Zu­sam­men­ar­beit in ei­nem in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team
  • Un­ter­stüt­zung der zu pfle­gen­den Men­schen und ih­rer Be­zugs­per­so­nen bei der Be­wäl­ti­gung krank­heits- oder be­hin­de­rungs­be­ding­ter Be­ein­träch­ti­gun­gen und der Wie­der­er­lan­gung und Auf­recht­erhal­tung der Le­bens­qua­li­tät
  • För­de­rung der Über­nah­me des the­ra­peu­tisch Er­lern­ten in den All­tag
  • Un­ter­stüt­zung bei dia­gnos­ti­schen und the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men
  • Schaf­fung von Vor­aus­set­zun­gen für the­ra­peu­ti­sche Übun­gen und Trai­nings zur Wie­der­er­lan­gung von All­tags­kom­pe­ten­zen und Schutz der zu pfle­gen­den Men­schen vor Über­for­de­rung
  • Stär­kung des Selbst­be­wusst­seins der zu pfle­gen­den Men­schen, För­de­rung der Teil­ha­be und Aus­rich­tung auf ein mög­lichst au­to­no­mes Le­ben in der Ge­sell­schaft

Die cur­ri­cu­la­re Ein­heit wird fol­gend un­ter­teilt:

7.1.2 Ers­tes und zwei­tes Aus­bil­dungs­drit­tel

  • re­ha­bi­li­ta­ti­ve Auf­ga­ben er­ken­nen, in we­nig kom­ple­xen Pfle­ge­si­tua­tio­nen über­neh­men und Er­schlie­ßung des Stel­len­werts der Pfle­ge in der Re­ha­bi­li­ta­ti­on und ei­nem in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team
7.1.3 Bil­dungs­zie­le  [+]
  • Die Aus­zu­bil­den­den kön­nen selbst­be­wusst den pfle­ge­ri­schen Bei­trag zur Wie­der­her­stel­lung von Ge­sund­heit oder zur Er­lan­gung von Le­bens­qua­li­tät, Au­to­no­mie und Selbst­stän­dig­keit im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team aus­wei­sen und po­si­tio­nie­ren sich da­zu.
  • Sie re­flek­tie­ren wi­der­sprüch­li­che An­for­de­run­gen, die sich aus dem Wunsch der zu pfle­gen­den Men­schen nach Nor­ma­li­tät und ein Le­ben mit be­ding­ter Ge­sund­heit er­ge­ben und neh­men zu dem ge­sell­schaft­li­chen Phä­no­men der Stig­ma­ti­sie­rung von Men­schen mit Be­hin­de­rung Stel­lung.
  • Sie re­flek­tie­ren er­schwe­ren­de in­sti­tu­tio­nel­le und ge­sell­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für ein Le­ben in be­ding­ter Ge­sund­heit und neh­men zu so­zi­al­recht­li­chen Nor­men im Hin­blick auf ethi­sche und wirt­schaft­li­che Maß­stä­be Stel­lung.
  • Sie re­flek­tie­ren pfle­ge­be­rufs­po­li­ti­sche In­ter­es­sens­ver­tre­tun­gen im Kon­text di­ver­gie­ren­der In­ter­es­sen in der Ge­sund­heits­po­li­tik.
7.1.4 Kom­pe­ten­zen − An­la­ge 1 PflA­PrV  [+]

Die Aus­zu­bil­den­den

  • be­tei­li­gen sich an der Or­ga­ni­sa­ti­on und Durch­füh­rung des Pfle­ge­pro­zes­ses (I.1.b).
  • nut­zen aus­ge­wähl­te As­sess­ment­ver­fah­ren und be­schrei­ben den Pfle­ge­be­darf un­ter Ver­wen­dung von pfle­ge­dia­gnos­ti­schen Be­grif­fen (I.1.c).
  • schla­gen Pfle­ge­zie­le vor, set­zen ge­si­cher­te Pfle­ge­maß­nah­men ein und eva­lu­ie­ren ge­mein­sam die Wirk­sam­keit von Pfle­ge (I.1.e).
  • er­he­ben pfle­ge­be­zo­ge­ne Da­ten von Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen mit ge­sund­heit­li­chen Pro­blem­la­gen so­wie zu­ge­hö­ri­ge Res­sour­cen und Wi­der­stands­fak­to­ren (I.2.a).
  • in­ter­pre­tie­ren und er­klä­ren die vor­lie­gen­den Da­ten bei Men­schen mit über­schau­ba­ren Pfle­ge­be­dar­fen und ge­sund­heits­be­ding­ten Ein­schrän­kun­gen an­hand von grund­le­gen­den pfle­ge und be­zugs­wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­sen (I.2.b).
  • set­zen ge­plan­te prä­ven­ti­ve Pfle­gein­ter­ven­tio­nen so­wie In­ter­ven­tio­nen zur För­de­rung von Ge­sund­heit um (I.2.c).
  • wah­ren das Selbst­be­stim­mungs­recht des zu pfle­gen­den Men­schen ins­be­son­de­re, wenn die­ser in sei­ner Selbst­be­stim­mungs­fä­hig­keit ein­ge­schränkt ist (I.6.a).
  • un­ter­stüt­zen ver­ant­wort­lich Men­schen mit an­ge­bo­re­nen oder er­wor­be­nen Be­hin­de­run­gen bei der Kom­pen­sa­ti­on ein­ge­schränk­ter Fä­hig­kei­ten (I.6.b).
  • nut­zen ihr grund­le­gen­des Wis­sen über die lang­fris­ti­gen All­tags­ein­schrän­kun­gen, tra­gen durch re­ha­bi­li­ta­ti­ve Maß­nah­men zum Er­halt und zur Wie­der­ein­glie­de­rung von All­tags­kom­pe­tenz bei und in­te­grie­ren hier­zu auch tech­ni­sche As­sis­tenz­sys­te­me (I.6.c).
  • er­ken­nen ei­ge­ne Emo­tio­nen so­wie Deu­tungs- und Hand­lungs­mus­ter in der In­ter­ak­ti­on (II.1.a).
  • in­for­mie­ren Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen zu ge­sund­heits- und pfle­ge­be­zo­ge­nen Fra­gen und lei­ten bei der Selbst­pfle­ge ins­be­son­de­re Be­zugs­per­so­nen und Eh­ren­amt­li­che bei der Fremd­pfle­ge an (II.2.a).
  • wen­den di­dak­ti­sche Prin­zi­pi­en bei An­ge­bo­ten der In­for­ma­ti­on und In­struk­ti­on an (II.2.b).
  • er­ken­nen das Prin­zip der Au­to­no­mie des zu pfle­gen­den Men­schen als ei­nes von meh­re­ren kon­kur­rie­ren­den ethi­schen Prin­zi­pi­en und un­ter­stüt­zen zu pfle­gen­de Men­schen bei der selbst­be­stimm­ten Le­bens­ge­stal­tung (II.3.b).
  • sind sich der Be­deu­tung von Ab­stim­mungs- und Ko­or­di­nie­rungs­pro­zes­sen in qua­li­fi­ka­ti­ons­he­te­ro­ge­nen Teams be­wusst und gren­zen die je­weils un­ter­schied­li­chen Ver­ant­wor­tungs- und Auf­ga­ben­be­rei­che be­grün­det von­ein­an­der ab (III.1.a) und for­dern kol­le­gia­le Be­ra­tung ein und neh­men sie an (III.1.b).
  • wir­ken ent­spre­chend der recht­li­chen Be­stim­mungen an der Durch­füh­rung ärzt­lich ver­an­lass­ter Maß­nah­men der me­di­zi­ni­schen Dia­gnos­tik und The­ra­pie im Rah­men des er­ar­bei­te­ten Kennt­nis­stan­des mit (III.2.b).
  • be­tei­li­gen sich an ei­ner ef­fek­ti­ven in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Zu­sam­men­ar­beit in der Ver­sor­gung und Be­hand­lung und neh­men Pro­ble­me an in­sti­tu­tio­nel­len Schnitt­stel­len wahr (III.3.a).
  • re­flek­tie­ren in der in­ter­pro­fes­sio­nel­len Kom­mu­ni­ka­ti­on die ver­schie­de­nen Sicht­wei­sen der be­tei­lig­ten Be­rufs­grup­pen (III.3.b).
  • neh­men in­ter­pro­fes­sio­nel­le Kon­flik­te und Ge­walt­phä­no­me­ne in der Pfle­ge­ein­rich­tung wahr und ver­fü­gen über grund­le­gen­des Wis­sen zu Ur­sa­chen, Deu­tun­gen und Hand­ha­bung (III.3.c).
  • wir­ken an der Ko­or­di­na­ti­on von Pfle­ge in ver­schie­de­nen Ver­sor­gungs­kon­tex­ten mit so­wie an der Or­ga­ni­sa­ti­on von be­rufs­über­grei­fen­den Leis­tun­gen (III.3.d).
  • be­tei­li­gen sich auf An­wei­sung an der Eva­lua­ti­on von in­ter­pro­fes­sio­nel­len Ver­sor­gungs­pro­zes­sen im Hin­blick auf Pa­ti­en­ten­ori­en­tie­rung und -par­ti­zi­pa­ti­on (III.3.f).
  • ori­en­tie­ren ihr Han­deln an qua­li­täts­si­chern­den In­stru­men­ten, ins­be­son­de­re an evi­denz­ba­sier­ten Leit­li­ni­en und Stan­dards (IV.1.b).
  • er­schlie­ßen sich wis­sen­schaft­lich fun­dier­tes Wis­sen zu aus­ge­wähl­ten The­men und wen­den Kri­te­ri­en zur Be­wer­tung an (V.1.b).
7.1.6 In­hal­te/Si­tua­ti­ons­merk­ma­le  [+]

Hand­lungs­an­läs­se

1./2. Aus­bil­dungs­drit­tel

Aus­ge­wähl­te Pfle­ge­be­dar­fe, die bei zu pfle­gen­den Men­schen in­fol­ge von neu­ro­lo­gi­schen Er­kran­kun­gen, Er­kran­kun­gen des Be­we­gungs- und Stütz­sys­tems, an­ge­bo­re­ner und er­wor­be­ner Be­hin­de­rung oder von Un­fall­ereig­nis­sen häu­fig vor­kom­men, z. B.

  • be­ein­träch­tig­tes Wohl­be­fin­den
  • be­ein­träch­tig­te kör­per­li­che Mo­bi­li­tät/Geh­fä­hig­keit
  • be­ein­träch­tig­te Mo­bi­li­tät mit dem Roll­stuhl
  • Sturz­ge­fahr
  • Kör­per­bild­stö­rung
  • Ne­glect
  • ver­zö­ger­te(s) Wachs­tum und Ent­wick­lung
  • ge­stör­te Denk­pro­zes­se
  • be­ein­träch­tig­te Ge­dächt­nis­leis­tung
  • Ori­en­tie­rungs­stö­rung
  • in­ef­fek­ti­ve Im­puls­kon­trol­le
  • be­ein­träch­tig­tes Ess­ver­hal­ten
  • be­ein­träch­tig­te Urin- und Stuhl­aus­schei­dung
  • Schmer­zen
  • des­or­ga­ni­sier­tes kind­li­ches Ver­hal­ten
  • Be­reit­schaft für ei­ne ver­bes­ser­te Selbst­für­sor­ge
  • Hoff­nungs­lo­sig­keit
  • Macht­lo­sig­keit
  • un­wirk­sa­me Ad­hä­renz
  • be­ein­träch­tig­te Resi­li­enz
  • Re­lo­ka­ti­ons­stress­syn­drom
  • be­ein­träch­tig­te ver­ba­le Kom­mu­ni­ka­ti­on
  • be­ein­träch­tig­te so­zia­le In­ter­ak­ti­on
  • Stress­über­las­tung
  • si­tua­ti­ons­be­ding­tes ge­rin­ges Selbst­wert­ge­fühl
  • Angst
  • Trau­er

RL/REK: Hoff­nungs­lo­sig­keit und der Wunsch nach Ster­be­hil­fe; re­li­giö­se Res­sour­cen und Hoff­nungs­bil­der

Kon­text­be­din­gun­gen

1./2. Aus­bil­dungs­drit­tel

Me­so­ebe­ne

  • am­bu­lan­te, teil­sta­tio­nä­re und sta­tio­nä­re Ein­rich­tun­gen der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on, der Kin­der- und Ju­gend-Re­ha­bi­li­ta­ti­on, Nach­sor­ge­ein­rich­tun­gen bzw. be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on, Ein­rich­tun­gen der An­schluss­heil­be­hand­lun­gen (AHB), Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­kli­ni­ken so­wie am­bu­lan­te und häus­li­che Kon­tex­te

Ma­kro­ebe­ne

  • IC­F-Kon­zept (WHO Mo­dell)
  • UN-Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on (kurz: UN-BRK)
  • re­le­van­te Ge­set­ze: z. B. BTHG, Prä­ven­ti­ons­ge­setz (sie­he auch CE 04), SGB V, VII, IX, XI
  • bar­rie­re­frei­er öf­fent­li­cher Raum

Aus­ge­wähl­te Ak­teu­re

1./2. Aus­bil­dungs­drit­tel

  • Aus­zu­bil­den­de, Pfle­ge­fach­frau­en und -män­ner
  • zu pfle­gen­de Men­schen in ver­schie­de­nen Le­bens­pha­sen und ih­re Be­zugs­per­so­nen
  • in­ter­pro­fes­sio­nel­les Team (z. B. Phy­si­o-/Er­go­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­ten, Lo­go­pä­din­nen und Lo­go­pä­den, Ärz­tin­nen und Ärz­te, So­zi­al­ar­bei­te­rin­nen und So­zi­al­ar­bei­ter, Psy­cho­lo­gin­nen und Psy­cho­lo­gen, Psych­ia­te­rin­nen und Psych­ia­ter, Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und Psy­cho­the­ra­peu­ten, Di­ät­as­sis­ten­tin­nen und Di­ät­as­sis­ten­ten, Heil­päd­ago­gin­nen und Heil­päd­ago­gen)

Er­le­ben/Deu­ten/Ver­ar­bei­ten

1./2. Aus­bil­dungs­drit­tel

Aus­zu­bil­den­de

  • An­teil­nah­me und Un­ge­wiss­heit, Mit­ge­fühl, Aus­hal­ten, Un­ge­duld, Am­bi­va­lenz zwi­schen Für­sor­ge und För­de­rung von Ei­gen­stän­dig­keit, Zu­trau­en, Er­folgs­er­le­ben
  • Er­le­ben von fremd­be­stimm­ten An­tei­len im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team, sich nicht ernst ge­nom­men füh­len, Un­si­cher­heit bei der Fin­dung des pro­fes­sio­nel­len pfle­ge­ri­schen Auf­trags im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team

Zu pfle­gen­de Men­schen und pfle­gen­de Be­zugs­per­so­nen

  • Am­bi­va­len­te Ge­fühls­la­ge der Be­trof­fe­nen: Er­le­ben von Hilf­lo­sig­keit, Kör­per­er­le­ben, Angst, Un­be­hol­fen­heit, Un­ge­wiss­heit, Un­ge­duld, Ge­füh­le von Ab­hän­gig­keit, Ver­lust der Un­ver­sehrt­heit, Scham, Trau­rig­keit, Er­le­ben von Stig­ma­ti­sie­rung, aber auch Auf­recht­erhal­tung oder Wie­der­er­lan­gung von Le­bens­freu­de, Stolz, Hoff­nung, Ver­trau­en in die ei­ge­nen Be­fä­hi­gun­gen, Neu­es ler­nen, Zu­ver­sicht, Sinn­fin­dung
  • Re­ha-Mo­ti­va­ti­on (Er­geb­nis­er­war­tun­gen und Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tun­gen und der Ein­fluss auf das Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­er­geb­nis)
  • Er­war­tungs­hal­tun­gen und ihr Ein­fluss auf die be­ruf­li­che Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • kör­per­li­ches und emo­tio­na­les Wohl­be­fin­den
  • De­pres­si­vi­tät
  • Be­deu­tung der Part­ner­schaft und des Fa­mi­li­en­sys­tems

RL/REK: Hoff­nungs­lo­sig­keit und der Wunsch nach Ster­be­hil­fe; re­li­giö­se Res­sour­cen und Hoff­nungs­bil­der

Hand­lungs­mus­ter

1./2. Aus­bil­dungs­drit­tel

Im selbst­stän­di­gen Ver­ant­wor­tungs­be­reich:

  • Pfle­ge­be­dar­fe in re­ha­bi­li­ta­ti­ven Kon­tex­ten fest­stel­len, Pla­nung, Steue­rung, Durch­füh­rung, Do­ku­men­ta­ti­on und Eva­lua­ti­on des Pfle­ge­pro­zes­ses, da­bei
    • Be­zug­nah­me auf ent­spre­chen­de Pfle­ge­theo­ri­en und -mo­del­le so­wie spe­zi­fi­sche As­sess­men­tin­stru­men­te der Re­ha­bi­li­ta­ti­on
    • si­tua­ti­ons­be­ding­te Fest­le­gung von Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­zie­len (ge­mein­sam mit den zu pfle­gen­den Men­schen/Be­zugs­per­so­nen)
    • För­de­rung von Selbst­stän­dig­keit, Ge­sund­heit und Au­to­no­mie bei Be­ein­träch­ti­gun­gen der Selbst­ver­sor­gung ge­stal­ten
  • Ver­hal­tens­in­ter­ven­tio­nen (z. B. bei Be­we­gungs- un­d/o­der Kör­per­bild­stö­run­gen, Wahr­neh­mungs- und Aus­drucks­för­de­rung, För­de­rung mo­to­ri­scher und geis­ti­ger Fä­hig­kei­ten)
  • Durch­füh­rung von ge­ziel­ten Schu­lun­gen zur För­de­rung der All­tags­be­wäl­ti­gung un­ter Be­rück­sich­ti­gung bio­gra­fisch be­ding­ter Ge­wohn­hei­ten, von Le­bens­la­gen und so­zia­len Un­ter­stüt­zungs­sys­te­men so­wie un­ter Nut­zung tech­ni­scher und di­gi­ta­ler As­sis­tenz­sys­te­me
  • An­ge­bo­te zur Stär­kung der Ge­sund­heits­kom­pe­tenz (Health Li­ter­acy, För­de­rung der Ad­hä­renz und Ei­gen­ver­ant­wor­tung, Co­ping, Em­power­ment)
  • In­for­ma­ti­on über Re­ha­bi­li­ta­ti­ve Ein­rich­tun­gen und Ver­sor­gungs­pro­zes­se so­wie Ver­sor­gungs­kon­zep­te

Im ei­gen­stän­di­gen Ver­ant­wor­tungs- und Auf­ga­ben­be­reich:

  • Un­ter­stüt­zung bei dia­gnos­ti­schen und the­ra­peu­ti­schen In­ter­ven­tio­nen/An­ord­nun­gen
  • Schmerz­ma­nage­ment und Ver­ab­rei­chung von Me­di­ka­men­ten auf ärzt­li­che An­ord­nung im Pfle­ge­kon­text
  • Ca­se- und Um­ge­bungs­ma­nage­ment (mit)ge­stal­ten

Im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Ver­ant­wor­tungs- und Auf­ga­ben­be­reich:

  • in­ter­pro­fes­sio­nel­len Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess mit­ge­stal­ten (ge­mein­sam mit dem zu pfle­gen­den Men­schen/den Be­zugs­per­so­nen und be­tei­lig­ten Be­rufs­grup­pen)
  • Eva­lua­ti­ons­in­stru­men­te zur Wirk­sam­keit von in­ter­pro­fes­sio­nel­len Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zes­sen an­wen­den und re­flek­tie­ren
  • zur Über­nah­me des the­ra­peu­tisch Er­lern­ten in den per­sön­li­chen All­tag schu­len und un­ter­stüt­zen
  • Ver­le­gungs­pla­nung bzw. Über­lei­tung in das je­wei­li­ge Um­ge­bungs­ma­nage­ment (mit)ge­stal­ten
  • im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team zu­sam­men­ar­bei­ten und an in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chun­gen teil­neh­men [D]
7.1.7 Wei­te­re In­hal­te/Wis­sens­grund­la­gen  [+]
  • Ver­hält­nis von Pfle­ge und Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • Be­rufs- und Pfle­ge­ver­ständ­nis in Be­zug auf die Rol­le der Pfle­ge im Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess (ak­tu­el­le Stu­di­en)
  • Ein­blick in be­rufs­po­li­ti­sche Ver­bän­de/Selbst­ver­wal­tungs­or­ga­ne der Pfle­ge (Pfle­ge­kam­mer) und de­ren Mit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten in der Ge­sund­heits­po­li­tik
  • Über­blick über Ana­to­mie und Phy­sio­lo­gie des Ner­ven- und Stüt­z-/Be­we­gungs­sys­tems
  • Über­blick über aus­ge­wähl­te Er­kran­kun­gen des Ner­ven­sys­tems und Stütz-/ Be­we­gungs­sys­tems, z. B. Apop­lex, Rheu­ma­ti­sche Ar­thri­tis (auch bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen), In­fan­ti­le Zereb­ral­pa­re­se, Rü­cken­mark­schä­di­gun­gen oder Fol­gen von Un­fäl­len
  • Grund­la­gen des Me­di­ka­ti­ons­ma­nage­ments
  • theo­re­ti­sche Grund­la­gen zu In­k­lu­si­on (Theo­ri­en, Kon­zep­te, Kon­tro­ver­sen)
  • Grund­la­gen der re­le­van­ten so­zi­al­recht­li­chen Vor­ga­ben und de­ren Aus­wir­kun­gen auf Pfle­ge- und Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen
7.1.8 An­re­gun­gen für das Ler­nen in si­mu­la­ti­ven Lern­um­ge­bun­gen  [+]

1./2. Aus­bil­dungs­drit­tel

Zum Bei­spiel:

  • Er­kun­dung bzw. Ex­kur­si­on hin­sicht­lich si­tua­tiv ge­eig­ne­ter tech­ni­scher und di­gi­ta­ler As­sis­tenz­sys­te­me (z. B. Exo­s­ke­lett, Sprach­com­pu­ter)
  • Rol­len­spiel zu kon­kre­ten Schu­lungs­si­tua­tio­nen in der re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pfle­ge (z. B. Geh­hil­fen bei He­mi­ple­gie, Roll­stuhl­fah­ren ler­nen ei­nes quer­schnitt­ge­lähm­ten Ju­gend­li­chen)
  • Rol­len­spiel zu ei­ner aus­ge­wähl­ten in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung mit an­schlie­ßen­der Re­fle­xi­on
7.1.9 An­re­gun­gen für Lern- und Ar­beits­auf­ga­ben  [+]

1./2. Aus­bil­dungs­drit­tel

Zum Bei­spiel:

  • Er­kun­dungs­auf­ga­be zu pfle­ge­ri­schen In­ter­ven­tio­nen mit re­ha­bi­li­ta­ti­vem Cha­rak­ter (hier kön­nen spe­zi­fi­sche pfle­ge­ri­sche In­ter­ven­tio­nen bei Kin­dern, Ju­gend­li­chen, Er­wach­se­nen und Men­schen im hö­he­ren Le­bens­al­ter in den Blick ge­nom­men wer­den)
  • Be­ob­ach­tungs- und Re­fle­xi­ons­auf­ga­be ei­ner in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung, in der Pfle­ge­fach­frau­en/-män­ner die pfle­ge­ri­sche Per­spek­ti­ve im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team ein­brin­gen und ver­han­deln (am­bu­lant und sta­tio­när mög­lich) Fra­gen da­zu: Wer ist be­tei­ligt? Von wem wird die Be­spre­chung mo­de­riert? Wel­che Per­spek­ti­ven wer­den ein­ge­bracht? Mit wel­chem Mo­dell bzw. In­stru­ment wird ge­ar­bei­tet? Was sind die Prio­ri­tä­ten des Teams? Wie kön­nen wel­che Be­rufs­grup­pen zur Um­set­zung des Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­ziels bei­tra­gen? Wie wer­den Ver­ant­wort­lich­kei­ten fest­ge­legt?
  • Be­ob­ach­tungs- und Re­fle­xi­ons­auf­ga­be ei­ner Schu­lung im Um­gang mit aus­ge­wähl­ten tech­ni­schen und di­gi­ta­len As­sis­tenz­sys­te­men (ggf. auch Ana­ly­se ei­nes vi­deo­gra­fier­ten Bei­spiels un­ter Ein­hal­tung des Da­ten­schut­zes) Fra­gen da­zu: Wel­che Schrit­te der Schu­lung sind er­kenn­bar und wie wer­den die bio­gra­fisch er­wor­be­nen Ge­wohn­hei­ten und Be­wäl­ti­gungs­stra­te­gi­en des zu pfle­gen­den Men­schen in den Schu­lungs­pro­zess in­te­griert? Wel­ches Wis­sen wird für den Schu­lungs­pro­zess be­nö­tigt? Wel­che Rol­le spielt das leib­li­che Wis­sen?
7.1.12 Di­dak­ti­scher Kom­men­tar  [+]

Re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge ist ein Quer­schnitts­the­ma, wel­ches in al­len in­sti­tu­tio­nel­len Kon­tex­ten ein­ge­for­dert wird und ne­ben der ak­ti­vie­ren­den Pfle­ge vor al­lem ei­ne Po­si­tio­nie­rung und Rol­len­über­nah­me im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team er­for­dert. Da die Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tun­gen sich auf be­stimm­te Er­kran­kun­gen spe­zia­li­siert ha­ben (z. B. Neu­ro­lo­gi­sche Er­kran­kun­gen, Er­kran­kun­gen des Stütz- und Be­we­gungs­sys­tems etc.), soll­ten die je­wei­li­gen re­gio­na­len Mög­lich­kei­ten mit­be­dacht wer­den. Dies gilt ins­be­son­de­re, wenn ent­spre­chen­de Pra­xis­ein­sät­ze ge­plant wer­den, um so ex­em­pla­risch Si­tua­tio­nen auf­neh­men zu kön­nen, die die ak­tu­el­len Er­fah­run­gen der Aus­zu­bil­den­den auf­grei­fen. Da­bei kön­nen Her­aus­for­de­run­gen aus Sicht der Ler­nen­den be­ar­bei­tet wer­den.

1./2 Aus­bil­dungs­drit­tel

Mög­li­che Lern­si­tua­tio­nen:

  • Lern­si­tua­ti­on, in der ein äl­te­rer Mensch nach ei­nem Schlag­an­fall in sei­ner Selbst­ver­sor­gung an­ge­lei­tet wird
  • Lern­si­tua­ti­on, in der ein jun­ger Mensch nach ei­nem Un­fall mit der Fol­ge ei­ner Quer­schnitts­läh­mung im Hin­blick auf sei­ne Be­we­gungs­för­de­rung und sein Kraft­trai­ning im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team un­ter­stützt wird, mit dem Ziel der be­ruf­li­chen Wie­der­ein­glie­de­rung
  • Lern­si­tua­ti­on, in der ein zu pfle­gen­der Mensch die An­schluss­heil­be­hand­lung ab­lehnt und di­rekt in die Häus­lich­keit ent­las­sen wird
  • Lern­si­tua­ti­on, in der El­tern die kör­per­li­chen und geis­ti­gen Ein­schrän­kun­gen ih­res Schul­kin­des nach ei­nem Un­fall ak­zep­tie­ren ler­nen und ei­ne ziel­ge­rich­te­te För­de­rung auf­neh­men

pla­ce­hol­der hea­ding

An­la­ge 2 PflA­PrV

7.1.1 In­ten­tio­nen und Re­le­vanz  [+]

Re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge ist ein zen­tra­ler Leit­ge­dan­ke in ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­dern der Pfle­ge. Sie ist auf die Un­ter­stüt­zung und Be­glei­tung bei der selbst­stän­di­gen Le­bens­füh­rung und All­tags­be­wäl­ti­gung so­wie die För­de­rung der so­zia­len Teil­ha­be ge­rich­tet. Ins­be­son­de­re ist sie von Be­deu­tung bei Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen, die von chro­ni­schen Er­kran­kun­gen, (dro­hen­den) Be­hin­de­run­gen oder den Fol­gen von Un­fäl­len be­trof­fen sind.

Pfle­ge­fach­frau­en und -män­nern kommt im in­ter­dis­zi­pli­när aus­ge­rich­te­ten Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess ei­ne spe­zi­fi­sche Rol­le zu:

  • Zu­sam­men­ar­beit in ei­nem in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team
  • Un­ter­stüt­zung der zu pfle­gen­den Men­schen und ih­rer Be­zugs­per­so­nen bei der Be­wäl­ti­gung krank­heits- oder be­hin­de­rungs­be­ding­ter Be­ein­träch­ti­gun­gen und der Wie­der­er­lan­gung und Auf­recht­erhal­tung der Le­bens­qua­li­tät
  • För­de­rung der Über­nah­me des the­ra­peu­tisch Er­lern­ten in den All­tag
  • Un­ter­stüt­zung bei dia­gnos­ti­schen und the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men
  • Schaf­fung von Vor­aus­set­zun­gen für the­ra­peu­ti­sche Übun­gen und Trai­nings zur Wie­der­er­lan­gung von All­tags­kom­pe­ten­zen und Schutz der zu pfle­gen­den Men­schen vor Über­for­de­rung
  • Stär­kung des Selbst­be­wusst­seins der zu pfle­gen­den Men­schen, För­de­rung der Teil­ha­be und Aus­rich­tung auf ein mög­lichst au­to­no­mes Le­ben in der Ge­sell­schaft

Die cur­ri­cu­la­re Ein­heit wird fol­gend un­ter­teilt:

7.1.3 Drit­tes Aus­bil­dungs­drit­tel

  • Ein­brin­gen der pfle­ge­ri­schen Per­spek­ti­ve im in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Team und mit den am Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess be­tei­lig­ten Be­rufs­grup­pen Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­zie­le und -plä­ne zu er­ar­bei­ten und die­se zu eva­lu­ie­ren
  • In­for­ma­ti­on, Be­ra­tung und Schu­lung von zu pfle­gen­den Men­schen und ih­ren Be­zugs­per­so­nen zu re­ha­bi­li­ta­ti­ven An­ge­bo­ten und Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen so­wie Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten
7.1.3 Bil­dungs­zie­le  [+]
  • Die Aus­zu­bil­den­den kön­nen selbst­be­wusst den pfle­ge­ri­schen Bei­trag zur Wie­der­her­stel­lung von Ge­sund­heit oder zur Er­lan­gung von Le­bens­qua­li­tät, Au­to­no­mie und Selbst­stän­dig­keit im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team aus­wei­sen und po­si­tio­nie­ren sich da­zu.
  • Sie re­flek­tie­ren wi­der­sprüch­li­che An­for­de­run­gen, die sich aus dem Wunsch der zu pfle­gen­den Men­schen nach Nor­ma­li­tät und ein Le­ben mit be­ding­ter Ge­sund­heit er­ge­ben und neh­men zu dem ge­sell­schaft­li­chen Phä­no­men der Stig­ma­ti­sie­rung von Men­schen mit Be­hin­de­rung Stel­lung.
  • Sie re­flek­tie­ren er­schwe­ren­de in­sti­tu­tio­nel­le und ge­sell­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für ein Le­ben in be­ding­ter Ge­sund­heit und neh­men zu so­zi­al­recht­li­chen Nor­men im Hin­blick auf ethi­sche und wirt­schaft­li­che Maß­stä­be Stel­lung.
  • Sie re­flek­tie­ren pfle­ge­be­rufs­po­li­ti­sche In­ter­es­sens­ver­tre­tun­gen im Kon­text di­ver­gie­ren­der In­ter­es­sen in der Ge­sund­heits­po­li­tik.
7.1.5 Kom­pe­ten­zen – An­la­ge 2 PflA­PrV  [+]

Grund­le­gend für das 3. Aus­bil­dungs­drit­tel

  • die Pfle­ge von Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen ver­ant­wort­lich pla­nen, or­ga­ni­sie­ren, ge­stal­ten, durch­füh­ren, steu­ern und be­wer­ten (I.1.a-h)
  • Pfle­ge­pro­zes­se und Pfle­ge­dia­gnos­tik bei Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen mit ge­sund­heit­li­chen Pro­blem­la­gen pla­nen, or­ga­ni­sie­ren, ge­stal­ten, durch­füh­ren, steu­ern und eva­lu­ie­ren un­ter dem be­son­de­ren Fo­kus von Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on (I.2 a-f)

Die Aus­zu­bil­den­den

  • er­he­ben so­zia­le, fa­mi­lia­le und bio­gra­fi­sche In­for­ma­tio­nen so­wie Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten durch Be­zugs­per­so­nen und so­zia­le Netz­wer­ke bei Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen und iden­ti­fi­zie­ren Res­sour­cen und Her­aus­for­de­run­gen in der Le­bens- und Ent­wick­lungs­ge­stal­tung (I.5.a).
  • ent­wi­ckeln ge­mein­sam mit Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen und ih­ren Be­zugs­per­so­nen An­ge­bo­te zur sinn­stif­ten­den Ak­ti­vi­tät, zur kul­tu­rel­len Teil­ha­be, zum Ler­nen und Spie­len und för­dern da­mit die Le­bens­qua­li­tät und die so­zia­le In­te­gri­tät (I.5.b).
  • be­zie­hen frei­wil­lig En­ga­gier­te zur Un­ter­stüt­zung und Be­rei­che­rung der Le­bens­ge­stal­tung in die Ver­sor­gungs­pro­zes­se von Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen ein (I.5.d).
  • un­ter­stüt­zen Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen mit an­ge­bo­re­ner oder er­wor­be­ner Be­hin­de­rung bei der Wie­der­her­stel­lung, Kom­pen­sa­ti­on und Ad­ap­ti­on ein­ge­schränk­ter Fä­hig­kei­ten, um sie für ei­ne mög­lichst selbst­stän­di­ge Ent­wick­lung, Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be zu be­fä­hi­gen (I.6.b).
  • tra­gen durch re­ha­bi­li­ta­ti­ve Maß­nah­men und durch die In­te­gra­ti­on tech­ni­scher As­sis­tenz­sys­te­me zum Er­halt und zur Wie­der­er­lan­gung der All­tags­kom­pe­tenz von Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen bei und re­flek­tie­ren die Po­ten­zia­le und Gren­zen tech­ni­scher Un­ter­stüt­zung (I.6.c).
  • för­dern und ge­stal­ten die Ko­or­di­na­ti­on und Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen fa­mi­lia­len Sys­te­men und den so­zia­len Netz­wer­ken und den pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­sys­te­men in der pfle­ge­ri­schen Ver­sor­gung von Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen (I.6.d).
  • er­ken­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bar­rie­ren bei zu pfle­gen­den Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen, ins­be­son­de­re bei spe­zi­fi­schen Ge­sund­heits­stö­run­gen oder For­men von Be­hin­de­run­gen, und set­zen un­ter­stüt­zen­de und kom­pen­sie­ren­de Maß­nah­men ein, um die­se zu über­brü­cken (II.1.e).
  • in­for­mie­ren Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen zu kom­ple­xen ge­sund­heits- und pfle­ge­be­zo­ge­nen Fra­ge­stel­lun­gen und wei­ter­ge­hen­den Fra­gen der pfle­ge­ri­schen Ver­sor­gung (II.2.a).
  • be­ra­ten zu pfle­gen­de Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen und ih­re Be­zugs­per­so­nen im Um­gang mit krank­heits-, so­wie the­ra­pie- und pfle­ge­be­zo­ge­nen An­for­de­run­gen und be­fä­hi­gen sie, ih­re Ge­sund­heits­zie­le in größt­mög­li­cher Selbst­stän­dig­keit und Selbst­be­stim­mung zu er­rei­chen (II.2.c).
  • re­flek­tie­ren ih­re Mög­lich­kei­ten und Be­gren­zun­gen zur Ge­stal­tung von pro­fes­sio­nel­len In­for­ma­ti­ons- In­struk­ti­ons-, Schu­lungs- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten bei Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen (II.2.d).
  • set­zen sich für die Ver­wirk­li­chung von Men­schen­rech­ten, Ethik­ko­di­zes und die För­de­rung der spe­zi­fi­schen Be­dürf­nis­se und Ge­wohn­hei­ten von zu pfle­gen­den Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen und ih­ren Be­zugs­per­so­nen ein (II.3.a).
  • ver­tre­ten die im Rah­men des Pfle­ge­pro­zes­ses ge­won­ne­nen Ein­schät­zun­gen zu Pfle­ge­dia­gno­sen und den er­for­der­li­chen Be­hand­lungs­kon­se­quen­zen bei Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen in der in­ter­pro­fes­sio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit (III.2.f).
  • über­neh­men Mit­ver­ant­wor­tung in der in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­sor­gung und Be­hand­lung von Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen und un­ter­stüt­zen die Kon­ti­nui­tät an in­ter­dis­zi­pli­nä­ren und in­sti­tu­tio­nel­len Schnitt­stel­len (III.3.a).
  • brin­gen die pfle­ge­fach­li­che Sicht­wei­se in die in­ter­pro­fes­sio­nel­le Kom­mu­ni­ka­ti­on ein (III.3.b).
  • be­ar­bei­ten in­ter­pro­fes­sio­nel­le Kon­flik­te in ei­nem ge­mein­sa­men Aus­hand­lungs­pro­zess auf Au­gen­hö­he und be­tei­li­gen sich an der Ent­wick­lung und Um­set­zung ein­rich­tungs­be­zo­ge­ner Kon­zep­te zum Schutz von Ge­walt (III.3.c).
  • ko­or­di­nie­ren die Pfle­ge von Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen in ver­schie­de­nen Ver­sor­gungs­kon­tex­ten und or­ga­ni­sie­ren be­rufs­grup­pen­über­grei­fen­de Leis­tun­gen (III.3.d).
  • ko­or­di­nie­ren die in­te­grier­te Ver­sor­gung von chro­nisch kran­ken Men­schen al­ler Al­ters­stu­fen in der Pri­mär­ver­sor­gung (III.3.e).
  • eva­lu­ie­ren den ge­sam­ten Ver­sor­gungs­pro­zess ge­mein­sam mit dem the­ra­peu­ti­schen Team im Hin­blick auf Pa­ti­en­ten­ori­en­tie­rung und -par­ti­zi­pa­ti­on (III.3.f).
  • in­te­grie­ren er­wei­ter­te An­for­de­run­gen zur in­ter­nen und ex­ter­nen Qua­li­täts­si­che­rung in das Pfle­ge­han­deln und ver­ste­hen Qua­li­täts­ent­wick­lung und -si­che­rung als recht­lich ver­an­ker­tes und in­ter­dis­zi­pli­nä­res An­lie­gen in In­sti­tu­tio­nen des Ge­sund­heits­we­sens (IV.1.a).
  • er­fas­sen den Ein­fluss ge­samt­ge­sell­schaft­li­cher Ver­än­de­run­gen, öko­no­mi­scher An­for­de­run­gen, tech­no­lo­gi­scher so­wie epi­de­mio­lo­gi­scher und de­mo­gra­fi­scher Ent­wick­lun­gen auf die Ver­sor­gungs­ver­trä­ge und Ver­sor­gungs­struk­tu­ren im Ge­sund­heits- und So­zi­al­sys­tem (IV.2.b).
  • re­flek­tie­ren auf der Grund­la­ge ei­nes brei­ten Wis­sens ih­re Hand­lungs- und Ent­schei­dungs­spiel­räu­me in un­ter­schied­li­chen Ab­rech­nungs­sys­te­men (IV.2.d).
  • re­flek­tie­ren ih­re per­sön­li­che Ent­wick­lung als pro­fes­sio­nell Pfle­gen­de und ent­wi­ckeln ein ei­ge­nes Pfle­ge­ver­ständ­nis so­wie ein be­ruf­li­ches Selbst­ver­ständ­nis un­ter Be­rück­sich­ti­gung be­rufs­ethi­scher und ei­ge­ner ethi­scher Über­zeu­gun­gen (V.2.d).
  • ver­fü­gen über ein Ver­ständ­nis für die his­to­ri­schen Zu­sam­men­hän­ge des Pfle­ge­be­rufs und po­si­tio­nie­ren sich mit ih­rer be­ruf­li­chen Pfle­ge­aus­bil­dung im Kon­text der Ge­sund­heits­be­ru­fe un­ter Be­rück­sich­ti­gung der aus­ge­wie­se­nen Vor­be­halts­auf­ge­ben (V.2.e).
  • brin­gen sich den ge­sell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen und be­rufs­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen ent­spre­chend in die Wei­ter­ent­wick­lung des Pfle­ge­be­rufs ein (V.2.g).
7.1.6 In­hal­te/Si­tua­ti­ons­merk­ma­le  [+]

Hand­lungs­an­läs­se

3. Aus­bil­dungs­drit­tel, zu­sätz­lich z. B.

  • ge­fähr­den­des fa­mi­liä­res Co­ping
  • be­ein­träch­tig­te Fa­mi­li­en­pro­zes­se
  • Rol­len­über­las­tung der zu pfle­gen­den Men­schen und der pfle­gen­den Be­zugs­per­so­nen
  • be­ein­träch­tig­te Haus­halts­füh­rung
  • In­for­ma­ti­ons­be­darf für die Ent­schei­dungs­fin­dung bei tech­ni­schen und di­gi­ta­len As­sis­tenz­sys­te­men
  • In­for­ma­ti­ons­be­darf bei der In­an­spruch­nah­me von Ge­sund­heits­diens­ten und Leis­tungs­trä­gern der Re­ha­bi­li­ta­ti­on

Me­so­ebe­ne

  • Not­wen­dig­keit der Pfle­ge­über­lei­tung und der Nach­sor­ge­kon­zep­ti­on für die am­bu­lan­te oder in­sti­tu­tio­nel­le Wei­ter­ver­sor­gung nach Ab­schluss der Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­be­hand­lung
  • Not­wen­dig­keit der set­ting­über­grei­fen­den Ko­or­di­na­ti­on der Ver­sor­gung und Für­spra­che für be­stimm­te Grup­pen von zu pfle­gen­den Men­schen
  • Kon­flik­te im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team

Kon­text­be­din­gun­gen

3. Aus­bil­dungs­drit­tel – er­wei­ternd

  • Leis­tungs­trä­ger der Re­ha­bi­li­ta­ti­on:
    • Bun­des­agen­tur für Ar­beit
    • Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung
    • ge­setz­li­che Kran­ken­kas­sen
    • ge­setz­li­che Un­fall­ver­si­che­rung
    • Trä­ger der Kin­der- und Ju­gend­hil­fe
    • Trä­ger der So­zi­al­hil­fe
    • Trä­ger der Kriegs­op­fer und Kriegs­op­fer­für­sor­ge
  • Ca­se Ma­nage­ment

Aus­ge­wähl­te Ak­teu­re

3. Aus­bil­dungs­drit­tel – er­wei­ternd

  • Leis­tungs­trä­ger der Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • zu­sätz­li­che Be­treu­ungs­kräf­te (§§ 43b, 84 SGB XI)
  • Ak­teu­re im so­zia­len Raum (z. B. Nach­bar­schaf­t/Quar­tier/Netz­wer­ke)

Er­le­ben/Deu­ten/Ver­ar­bei­ten

3. Aus­bil­dungs­drit­tel – er­wei­ternd

Aus­zu­bil­den­de

  • Un­klar­hei­ten in der Auf­ga­ben­auf­tei­lung und Kon­flik­te an den Schnitt­stel­len zwi­schen un­ter­schied­li­chen Auf­ga­ben- und Ver­sor­gungs­struk­tu­ren, Er­le­ben von Ab­gren­zung, aber auch Mit­be­stim­mung im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team
  • RL/REK: re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Vor­stel­lun­gen von Au­to­no­mie, In­k­lu­si­on und Teil­ha­be

Zu pfle­gen­de Men­schen und pfle­gen­de Be­zugs­per­so­nen

  • Am­bi­va­lenz zwi­schen Auf­recht­erhal­tung oder Wie­der­er­lan­gung von Le­bens­freu­de, Stolz, Ver­trau­en in die ei­ge­nen Be­fä­hi­gun­gen, Wunsch nach Nor­ma­li­tät, Trau­er über ei­nen Ver­lust, der mit den Fol­gen der Er­kran­kung ver­bun­den ist, Zu­kunfts­ängs­te, z. B. Angst vor Ver­sa­gen im täg­li­chen Le­ben
  • Er­le­ben neu­er Rol­len im fa­mi­lia­len Sys­tem und so­zia­len Raum

Hand­lungs­mus­ter

3. Aus­bil­dungs­drit­tel

  • Zu­sam­men­ar­beit im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team so­wie Pla­nung von in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chun­gen
  • Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ko­or­di­nie­rung von Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­plä­nen in Ab­spra­che mit Ver­ant­wort­lich­kei­ten
  • Pla­nung und Um­set­zung ei­nes pfle­ge­ri­schen Ca­se Ma­nage­ments in ver­schie­de­nen Ver­sor­gungs­kon­tex­ten
  • Be­ra­tun­g/Schu­lung und In­for­ma­ti­on von zu pfle­gen­den Men­schen und de­ren Be­zugs­per­so­nen so­wie frei­wil­lig En­ga­gier­ten in Fra­gen der Wie­der­er­lan­gung der ei­gen­stän­di­gen Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be und der Fi­nan­zie­rung und An­trag­stel­lung von Leis­tun­gen der Re­ha­bi­li­ta­ti­on, ggf. Wei­ter­lei­tung an So­zi­al­ar­bei­te­rin­nen und So­zi­al­ar­bei­ter [D]
  • Un­ter­stüt­zung bei der Be­wäl­ti­gung ei­ner er­leb­ten Stig­ma­ti­sie­rung
  • Kon­flikt­be­wäl­ti­gung im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team [D]
  • RL/REK: re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Vor­stel­lun­gen von Au­to­no­mie, In­k­lu­si­on und Teil­ha­be
7.1.7 Wei­te­re In­hal­te/Wis­sens­grund­la­gen  [+]
  • Ver­hält­nis von Pfle­ge und Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • Be­rufs- und Pfle­ge­ver­ständ­nis in Be­zug auf die Rol­le der Pfle­ge im Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess (ak­tu­el­le Stu­di­en)
  • Ein­blick in be­rufs­po­li­ti­sche Ver­bän­de/Selbst­ver­wal­tungs­or­ga­ne der Pfle­ge (Pfle­ge­kam­mer) und de­ren Mit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten in der Ge­sund­heits­po­li­tik
  • Über­blick über Ana­to­mie und Phy­sio­lo­gie des Ner­ven- und Stüt­z-/Be­we­gungs­sys­tems
  • Über­blick über aus­ge­wähl­te Er­kran­kun­gen des Ner­ven­sys­tems und Stütz-/ Be­we­gungs­sys­tems, z. B. Apop­lex, Rheu­ma­ti­sche Ar­thri­tis (auch bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen), In­fan­ti­le Zereb­ral­pa­re­se, Rü­cken­mark­schä­di­gun­gen oder Fol­gen von Un­fäl­len
  • Grund­la­gen des Me­di­ka­ti­ons­ma­nage­ments
  • theo­re­ti­sche Grund­la­gen zu In­k­lu­si­on (Theo­ri­en, Kon­zep­te, Kon­tro­ver­sen)
  • Grund­la­gen der re­le­van­ten so­zi­al­recht­li­chen Vor­ga­ben und de­ren Aus­wir­kun­gen auf Pfle­ge- und Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen
7.1.10 An­re­gun­gen für das Ler­nen in si­mu­la­ti­ven Lern­um­ge­bun­gen  [+]

3. Aus­bil­dungs­drit­tel

Zum Bei­spiel:

  • Rol­len­spie­le zu spe­zi­fi­schen Be­ra­tungs­ge­sprä­chen in der re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pfle­ge ei­nes Men­schen nach ei­nem Apop­lex
  • Rol­len­spiel zur Be­ra­tung von El­tern/Be­zugs­per­so­nen zu re­ha­bi­li­ta­ti­ven Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen ih­res Schul­kin­des mit kör­per­li­chen und geis­ti­gen Ein­schrän­kun­gen nach ei­nem Un­fall
  • Rol­len­spiel und Vi­deo­gra­fie zu ei­ner kon­flikt­haf­ten, in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung
7.1.11 An­re­gun­gen für Lern- und Ar­beits­auf­ga­ben  [+]

3. Aus­bil­dungs­drit­tel

Zum Bei­spiel:

  • Durch­füh­rung und Re­fle­xi­on ei­nes Pfle­ge­pla­nungs­ge­sprächs mit zu pfle­gen­den Men­schen und ih­ren Be­zugs­per­so­nen zur Stär­kung ih­rer All­tags­kom­pe­tenz und ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be [D]
  • schrift­li­che Re­fle­xi­on ei­ner aus­ge­wähl­ten Ko­or­di­nie­rung von Hand­lungs­ab­läu­fen ei­nes Über­lei­tungs- und Ca­se Ma­nage­ments im Hin­blick auf die Ver­stän­di­gung der be­tei­lig­ten Be­rufs­grup­pen und die In­te­gra­ti­on der zu pfle­gen­den Men­schen und ih­rer Be­zugs­per­so­nen fall­spe­zi­fi­sche Ana­ly­se ei­nes in­ter­pro­fes­sio­nel­len Kon­flikts und der Dar­stel­lung von ge­mein­sa­men Ent­schei­dungs­fin­dun­gen im Um­gang mit Kon­flik­ten.
7.1.12 Di­dak­ti­scher Kom­men­tar  [+]

Re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge ist ein Quer­schnitts­the­ma, wel­ches in al­len in­sti­tu­tio­nel­len Kon­tex­ten ein­ge­for­dert wird und ne­ben der ak­ti­vie­ren­den Pfle­ge vor al­lem ei­ne Po­si­tio­nie­rung und Rol­len­über­nah­me im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team er­for­dert. Da die Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tun­gen sich auf be­stimm­te Er­kran­kun­gen spe­zia­li­siert ha­ben (z. B. Neu­ro­lo­gi­sche Er­kran­kun­gen, Er­kran­kun­gen des Stütz- und Be­we­gungs­sys­tems etc.), soll­ten die je­wei­li­gen re­gio­na­len Mög­lich­kei­ten mit­be­dacht wer­den. Dies gilt ins­be­son­de­re, wenn ent­spre­chen­de Pra­xis­ein­sät­ze ge­plant wer­den, um so ex­em­pla­risch Si­tua­tio­nen auf­neh­men zu kön­nen, die die ak­tu­el­len Er­fah­run­gen der Aus­zu­bil­den­den auf­grei­fen. Da­bei kön­nen Her­aus­for­de­run­gen aus Sicht der Ler­nen­den be­ar­bei­tet wer­den.

3. Aus­bil­dungs­drit­tel

Mög­li­che Lern­si­tua­tio­nen:

  • Lern­si­tua­ti­on, in der ein re­ha­bi­li­ta­ti­ves Ver­sor­gungs­kon­zept für ein Neu­ge­bo­re­nes mit In­fan­ti­ler Zereb­ral­pa­re­se er­ar­bei­tet wird
  • Lern­si­tua­ti­on, in der zu pfle­gen­de Men­schen aus der Re­ha­bi­li­ta­ti­on in das fa­mi­lia­le Sys­tem ent­las­sen wer­den und sich im in­trans­pa­ren­ten Sys­tem der Ver­sor­gungs­hil­fen und -leis­tun­gen zu­sam­men mit ih­ren Be­zugs­per­so­nen zu­recht­fin­den müs­sen und ein kom­ple­xes Ca­se Ma­nage­ment er­for­der­lich wird
  • Lern­si­tua­ti­on, in der Aus­zu­bil­den­de in Kon­flik­te im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team ein­ge­bun­den sind, weil un­ter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen im Hin­blick auf Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­zie­le zum Aus­druck kom­men
  • Lern­si­tua­ti­on ei­ner ge­lun­ge­nen in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung (Fra­gen da­zu: Wo­durch war die In­ter­ak­ti­on ge­kenn­zeich­net? Wel­che In­stru­men­te wur­den zur Fall­be­spre­chung her­an­ge­zo­gen? Wie wur­den die In­ter­es­sen al­ler Be­tei­lig­ten ver­han­delt? Wel­che Gel­tungs­an­sprü­che lei­te­ten die Ver­stän­di­gung?)

pla­ce­hol­der hea­ding

An­la­ge 3 PflA­PrV

7.2.1 In­ten­tio­nen und Re­le­vanz  [+]

Der Schwer­punkt im drit­ten Aus­bil­dungs­drit­tel liegt für die Aus­zu­bil­den­den, die sich für ei­nen Ab­schluss als Ge­sund­heits- und Kin­der­kran­ken­pfle­ge­rin/Ge­sund­heits- und Kin­der­kran­ken­pfle­ger ent­schie­den ha­ben, in der Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den be­tei­lig­ten Be­rufs­grup­pen, den fa­mi­lia­len Sys­te­men so­wie den so­zia­len Netz­wer­ken, in de­nen sie ei­ne Ver­mitt­ler­rol­le ein­neh­men, um so für die zu pfle­gen­den Men­schen ei­nen kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­sor­gungs­pro­zess rea­li­sie­ren zu kön­nen.

Die Kom­pe­ten­zen zum re­ha­bi­li­ta­ti­vem Han­deln sol­len in die­ser Ein­heit bei­spiel­haft an den Fol­gen ei­ner chro­ni­schen Er­kran­kung, wie kind­li­ches Rheu­ma, an den Fol­gen ei­nes schwe­ren Schä­del-Hirn-T­rau­ma­ta so­wie an aus­ge­wähl­ten an­ge­bo­re­nen und er­wor­be­nen Be­hin­de­run­gen an­ge­bahnt wer­den.

7.2.2 Bil­dungs­zie­le  [+]
  • Die Aus­zu­bil­den­den kön­nen selbst­be­wusst den pfle­ge­ri­schen Bei­trag im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team aus­wei­sen und po­si­tio­nie­ren sich da­zu.
  • Für die re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge, die in ver­schie­de­ne Hand­lungs­kon­tex­te ein­ge­bet­tet ist, re­flek­tie­ren sie er­schwe­ren­de in­sti­tu­tio­nel­le und ge­sell­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für ein Le­ben in be­ding­ter Ge­sund­heit und set­zen sich mit den un­ter­schied­li­chen Nor­men und Wer­ten im Hin­blick auf die För­de­rung ge­sell­schaft­li­cher Teil­ha­be und re­ha­bi­li­ta­ti­ve Ver­sor­gungs­leis­tun­gen aus­ein­an­der.
  • Sie re­flek­tie­ren wi­der­sprüch­li­che An­for­de­run­gen, die sie in der In­ter­ak­ti­on mit den zu pfle­gen­den Kin­dern und Ju­gend­li­chen und ih­ren El­tern/Be­zugs­per­so­nen so­wie im Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­team er­le­ben.
7.2.3 Kom­pe­ten­zen – An­la­ge 3 PflA­PrV  [+]

Grund­le­gend für das 3. Aus­bil­dungs­drit­tel

  • die Pfle­ge von Kin­dern und Ju­gend­li­chen ver­ant­wort­lich pla­nen, or­ga­ni­sie­ren, ge­stal­ten, durch­füh­ren, steu­ern und be­wer­ten (I.1.a-h)
  • Pfle­ge­pro­zes­se und Pfle­ge­dia­gnos­tik bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen mit ge­sund­heit­li­chen Pro­blem­la­gen pla­nen, or­ga­ni­sie­ren, ge­stal­ten, durch­füh­ren, steu­ern und eva­lu­ie­ren un­ter dem be­son­de­ren Fo­kus von Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on (I.2 a-f)

Die Aus­zu­bil­den­den

  • er­he­ben so­zia­le, fa­mi­lia­le und bio­gra­fi­sche In­for­ma­tio­nen so­wie Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten durch Be­zugs­per­so­nen und so­zia­le Netz­wer­ke bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen und iden­ti­fi­zie­ren Res­sour­cen und Her­aus­for­de­run­gen in der Le­bens- und Ent­wick­lungs­ge­stal­tung I.5.a).
  • ent­wi­ckeln ge­mein­sam mit Kin­dern und Ju­gend­li­chen und ih­ren Be­zugs­per­so­nen mög­li­che An­ge­bo­te zur sinn­stif­ten­den Ak­ti­vi­tät, zur kul­tu­rel­len Teil­ha­be, zum Ler­nen und Spie­len und för­dern da­mit die Le­bens­qua­li­tät und die so­zia­le In­te­gra­ti­on (I.5.b).
  • be­rück­sich­ti­gen bei der Pla­nung und Ge­stal­tung von All­tags­ak­ti­vi­tä­ten die di­ver­sen Be­dürf­nis­se und Er­war­tun­gen, die kul­tu­rel­len und re­li­giö­sen Kon­tex­te, die so­zia­len La­gen, die Ent­wick­lungs­pha­se und Ent­wick­lungs­auf­ga­ben von Kin­dern und Ju­gend­li­chen (I.5.c).
  • be­zie­hen frei­wil­lig En­ga­gier­te zur Un­ter­stüt­zung und Be­rei­che­rung der Le­bens­ge­stal­tung in die Ver­sor­gungs­pro­zes­se von Kin­dern und Ju­gend­li­chen ein (I.5.d).
  • wah­ren das Selbst­be­stim­mungs­recht der zu pfle­gen­den Kin­der und Ju­gend­li­chen, ins­be­son­de­re, wenn sie in ih­rer Selbst­be­stim­mungs­fä­hig­keit ein­ge­schränkt sind (I.6.a).
  • un­ter­stüt­zen Kin­der und Ju­gend­li­che mit an­ge­bo­re­ner oder er­wor­be­ner Be­hin­de­rung bei der Wie­der­her­stel­lung, Kom­pen­sa­ti­on und Ad­ap­ti­on ein­ge­schränk­ter Fä­hig­kei­ten, um sie für ei­ne mög­lichst selbst­stän­di­ge Ent­wick­lung, Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be zu be­fä­hi­gen (I.6.b).
  • tra­gen durch re­ha­bi­li­ta­ti­ve Maß­nah­men und durch die In­te­gra­ti­on tech­ni­scher As­sis­tenz­sys­te­me zum Er­halt und zur Wie­der­er­lan­gung von All­tags­kom­pe­ten­zen von Kin­dern und Ju­gend­li­chen bei und re­flek­tie­ren die Po­ten­zia­le und Gren­zen tech­ni­scher Un­ter­stüt­zung (I.6.c).
  • för­dern und ge­stal­ten die Ko­or­di­na­ti­on und Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen fa­mi­lia­len Sys­te­men so­wie den so­zia­len Netz­wer­ken und den pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­sys­te­men in der pfle­ge­ri­schen Ver­sor­gung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen (I.6.d).
  • er­ken­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bar­rie­ren bei zu pfle­gen­den Kin­dern und Ju­gend­li­chen, ins­be­son­de­re bei spe­zi­fi­schen Ge­sund­heits- oder Ent­wick­lungs­stö­run­gen und For­men von Be­hin­de­run­gen, und set­zen un­ter­stüt­zen­de und kom­pen­sie­ren­de Maß­nah­men ein, um die­se zu über­brü­cken (II.1.e).
  • be­ra­ten Kin­der, Ju­gend­li­che und ih­re Be­zugs­per­so­nen im Um­gang mit krank­heits- so­wie the­ra­pie- und pfle­ge­be­ding­ten An­for­de­run­gen und be­fä­hi­gen sie, ih­re Ge­sund­heits­zie­le in größt­mög­li­cher Selbst­stän­dig­keit und Selbst­be­stim­mung zu er­rei­chen (II.2.c).
  • re­flek­tie­ren ih­re Mög­lich­kei­ten und Be­gren­zun­gen zur Ge­stal­tung von pro­fes­sio­nel­len In­for­ma­ti­ons-, In­struk­ti­ons-, Schu­lungs- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen (II.2.d).
  • stim­men ihr Pfle­ge­han­deln zur Ge­währ­leis­tung kli­en­ten­ori­en­tier­ter kom­ple­xer Pfle­ge­pro­zes­se im qua­li­fi­ka­ti­ons­he­te­ro­ge­nen Pfle­ge­team ab und ko­or­di­nie­ren die Pfle­ge un­ter Be­rück­sich­ti­gung der je­wei­li­gen Ver­ant­wor­tungs- und Auf­ga­ben­be­rei­che, ins­be­son­de­re in der Päd­ia­trie und Neo­na­to­lo­gie (III.1.a).
  • ver­tre­ten die im Rah­men des Pfle­ge­pro­zes­ses ge­won­ne­nen Ein­schät­zun­gen zu Pfle­ge­dia­gno­sen und er­for­der­li­chen Be­hand­lungs­kon­se­quen­zen bei Kin­dern und Ju­gend­li­chen in der in­ter­pro­fes­sio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit (III.2.f).
  • über­neh­men Mit­ver­ant­wor­tung in der in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­sor­gung und Be­hand­lung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen und un­ter­stüt­zen die Kon­ti­nui­tät an in­ter­dis­zi­pli­nä­ren und in­sti­tu­tio­nel­len Schnitt­stel­len (III.3.a).
  • brin­gen die pfle­ge­fach­li­che Sicht­wei­se in die in­ter­pro­fes­sio­nel­le Kom­mu­ni­ka­ti­on ein (III.3.b).
  • be­ar­bei­ten in­ter­pro­fes­sio­nel­le Kon­flik­te in ei­nem ge­mein­sa­men Aus­hand­lungs­pro­zess auf Au­gen­hö­he und be­tei­li­gen sich an der Ent­wick­lung und Um­set­zung ein­rich­tungs­be­zo­ge­ner Kon­zep­te zum Schutz vor Ge­walt (III.3.c).
  • ko­or­di­nie­ren die Pfle­ge von Kin­dern und Ju­gend­li­chen in ver­schie­de­nen Ver­sor­gungs­kon­tex­ten und or­ga­ni­sie­ren Ter­mi­ne so­wie be­rufs­über­grei­fen­de Leis­tun­gen (III.3.d).
  • ko­or­di­nie­ren die in­te­grier­te Ver­sor­gung von chro­nisch kran­ken Kin­dern und Ju­gend­li­chen in der Pri­mär­ver­sor­gung (III.3.e).
  • eva­lu­ie­ren den ge­sam­ten Ver­sor­gungs­pro­zess ge­mein­sam mit dem the­ra­peu­ti­schen Team im Hin­blick auf Pa­ti­en­ten­ori­en­tie­rung und -par­ti­zi­pa­ti­on (III.3.f).
  • in­te­grie­ren er­wei­ter­te An­for­de­run­gen zur in­ter­nen und ex­ter­nen Qua­li­täts­si­che­rung in das Pfle­ge­han­deln und ver­ste­hen Qua­li­täts­ent­wick­lung und -si­che­rung als recht­lich ver­an­ker­tes und in­ter­dis­zi­pli­nä­res An­lie­gen in In­sti­tu­tio­nen des Ge­sund­heits­we­sens (IV.1.a).
  • wir­ken an Maß­nah­men der Qua­li­täts­si­che­rung so­wie -ver­bes­se­rung mit, set­zen sich für die Um­set­zung evi­denz­ba­sier­ter un­d/o­der in­ter­pro­fes­sio­nel­ler Leit­li­ni­en und Stan­dards ein und leis­ten so ei­nen Bei­trag zur Wei­ter­ent­wick­lung ein­rich­tungs-spe­zi­fi­scher Kon­zep­te (IV.1.b).
  • er­ken­nen die Funk­ti­on der Ge­setz­ge­bung im Ge­sund­heits- und So­zi­al­be­reich zur Si­cher­stel­lung des ge­sell­schaft­li­chen Ver­sor­gungs­auf­trags in sta­tio­nä­ren, teil­sta­tio­nä­ren und am­bu­lan­ten Hand­lungs­fel­dern (IV.2.c).
  • re­flek­tie­ren auf der Grund­la­ge ei­nes brei­ten Wis­sens ih­re Hand­lungs- und Ent­schei­dungs­spiel­räu­me in un­ter­schied­li­chen Ab­rech­nungs­sys­te­men (IV.2.d).
  • re­flek­tie­ren ih­re per­sön­li­che Ent­wick­lung als pro­fes­sio­nell Pfle­gen­de und ent­wi­ckeln ein ei­ge­nes Pfle­ge­ver­ständ­nis so­wie ein be­ruf­li­ches Selbst­ver­ständ­nis un­ter Be­rück­sich­ti­gung be­rufs­ethi­scher und ei­ge­ner ethi­scher Über­zeu­gun­gen (V.2.d).
  • ver­fü­gen über ein Ver­ständ­nis für die his­to­ri­schen Zu­sam­men­hän­ge des Pfle­ge­be­rufs und po­si­tio­nie­ren sich mit ih­rer be­ruf­li­chen Pfle­ge­aus­bil­dung im Kon­text der Ge­sund­heits­be­ru­fe un­ter Be­rück­sich­ti­gung der aus­ge­wie­se­nen Vor­be­halts­auf­ge­ben (V.2.e).
  • brin­gen sich den ge­sell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen und be­rufs­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen ent­spre­chend in die Wei­ter­ent­wick­lung des Pfle­ge­be­rufs ein (V.2.g).
7.2.4 In­hal­te/Si­tua­ti­ons­merk­ma­le  [+]

Hand­lungs­an­läs­se

Aus­ge­wähl­te Pfle­ge­be­dar­fe von Kin­dern und Ju­gend­li­chen, de­ren Be­zugs­per­so­nen und im fa­mi­lia­len Sys­tem, aus­ge­löst durch Un­fall­fol­gen (z. B. Schä­del-Hirn-T­rau­ma­ta) oder an­ge­bo­re­ne (bspw. In­fan­ti­le Zereb­ral­pa­re­se) oder er­wor­be­ne Be­hin­de­run­gen (bspw. kind­li­ches Rheu­ma), z. B.

  • ver­zö­ger­te(s) Wachs­tum und Ent­wick­lung
  • ge­stör­te Denk­pro­zes­se
  • be­ein­träch­ti­ge Ge­dächt­nis­leis­tung
  • Ori­en­tie­rungs­stö­rung
  • in­ef­fek­ti­ve Im­puls­kon­trol­le
  • des­or­ga­ni­sier­tes kind­li­ches Ver­hal­ten
  • be­ein­träch­tig­te ver­ba­le Kom­mu­ni­ka­ti­on
  • Schmer­zen
  • Kör­per­bild­stö­rung
  • Selbst­ver­sor­gungs­de­fi­zi­te in un­ter­schied­li­chen Be­rei­chen (z. B. im Hin­blick auf Es­sen und Trin­ken, Stuhl- und Urin­kon­ti­nenz, Be­we­gung)
  • be­ein­träch­tig­ter Zahn­sta­tus
  • ge­rin­ges Selbst­wert­ge­fühl
  • Be­schäf­ti­gungs­de­fi­zit
  • Ge­fahr ei­ner Ge­sund­heits­schä­di­gung
  • un­wirk­sa­mes Ge­sund­heits­ver­hal­ten
  • Ver­ein­sa­mungs­ge­fahr
  • be­ein­träch­tig­tes Wohl­be­fin­den
  • el­ter­li­cher Rol­len­kon­flikt
  • be­ein­träch­tig­te el­ter­li­che Für­sor­ge
  • ge­fähr­den­des fa­mi­liä­res Co­ping
  • be­ein­träch­tig­te Fa­mi­li­en­pro­zes­se
  • Rol­len­über­las­tung der zu pfle­gen­den Be­zugs­per­so­nen
  • In­for­ma­ti­ons­be­dar­fe zu tech­ni­schen und di­gi­ta­len As­sis­tenz­sys­te­men (z. B. Sprach­com­pu­ter)
  • In­for­ma­ti­ons­be­dar­fe bei der In­an­spruch­nah­me von Ge­sund­heits­diens­ten und Leis­tungs­trä­gern der Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • RL/REK: Mög­lich­kei­ten und Gren­zen di­gi­ta­ler Tech­nik

Me­so­ebe­ne

  • Not­wen­dig­keit der Pfle­ge­über­lei­tung und der Nach­sor­ge­kon­zep­ti­on für die häus­lich- am­bu­lan­te oder in­sti­tu­tio­nel­le Wei­ter­ver­sor­gung nach Ab­schluss der Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­be­hand­lung
  • Not­wen­dig­keit der set­ting­über­grei­fen­den Ko­or­di­na­ti­on der Ver­sor­gung und Für­spra­che für be­stimm­te Grup­pen von zu pfle­gen­den Men­schen
  • Kon­flik­te im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team

Kon­text­be­din­gun­gen

  • am­bu­lan­te, teil­sta­tio­nä­re und sta­tio­nä­re Ein­rich­tun­gen der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on, Mut­ter/Va­ter-Kind Re­ha-Ein­rich­tun­gen, Ein­rich­tun­gen der An­schluss­heil­be­hand­lun­gen (AHB), Re­ha­bi­li­ta­ti­on in am­bu­lan­ten Kon­tex­ten
  • ge­sell­schaft­li­che Be­din­gun­gen in der re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pfle­ge von Kin­dern und Ju­gend­li­chen und ih­ren Fa­mi­li­en, ge­sell­schaft­li­cher Um­gang mit Be­hin­de­rung, bar­rie­re­frei­er öf­fent­li­cher Raum
  • so­zi­al­recht­li­che Be­din­gun­gen im Hin­blick der Fi­nan­zie­rung von re­ha­bi­li­ta­ti­ven Maß­nah­men
  • Ca­se Ma­nage­ment

Aus­ge­wähl­te Ak­teu­re

  • Aus­zu­bil­den­de
  • Kin­der und Ju­gend­li­che
  • Ge­schwis­ter, Fa­mi­li­en
  • Ge­sund­heits- und So­zi­al­be­ru­fe
  • in­ter­pro­fes­sio­nel­les Team (z. B. Phy­si­o-/Er­go­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­ten, Lo­go­pä­din­nen und Lo­go­pä­den, Ärz­tin­nen und Ärz­te, So­zi­al­ar­bei­te­rin­nen und So­zi­al­ar­bei­ter, Psy­cho­lo­gin­nen und Psy­cho­lo­gen, Psych­ia­te­rin­nen und Psych­ia­ter, Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und Psy­cho­the­ra­peu­ten, Di­ät­as­sis­ten­tin­nen und Di­ät­as­sis­ten­ten, Heil­päd­ago­gin­nen und Heil­päd­ago­gen)
  • Peer Groups und frei­wil­lig En­ga­gier­te im so­zia­len Raum (z. B. Nach­bar­schaft/ Quar­tier)
  • zu­sätz­li­che Be­treu­ungs­kräf­te (§§ 43b, 84 SGB XI)
  • Leis­tungs­trä­ger der Re­ha­bi­li­ta­ti­on

Er­le­ben/Deu­ten/Ver­ar­bei­ten

Aus­zu­bil­den­de

  • Nä­he und Ver­bun­den­heit zu den zu pfle­gen­den Kin­dern und Ju­gend­li­chen, Mit­leid
  • Un­klar­hei­ten in der Auf­ga­ben­auf­tei­lung und Kon­flik­te an den Schnitt­stel­len zwi­schen un­ter­schied­li­chen Auf­ga­ben- und Ver­sor­gungs­struk­tu­ren, ei­ge­ne pfle­ge­spe­zi­fi­sche Rol­le fin­den, Ge­fühl der Über­for­de­rung, Un­si­cher­heit in der Ver­mitt­lung zwi­schen dem in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team, den Kin­dern und Ju­gend­li­chen so­wie den El­tern, Ge­fühl, nicht ak­zep­tiert zu wer­den
  • RL/REK: re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Vor­stel­lun­gen von Au­to­no­mie, In­k­lu­si­on und Teil­habe

Zu pfle­gen­de Kin­der und Ju­gend­li­che

  • Trau­rig­keit, an­ders zu sein als Freun­de, Angst, Rück­zug, Wunsch nach Nor­ma­li­tät, Wut, Stolz, Neu­es zu ler­nen bzw. ge­lernt zu ha­ben

El­tern/Fa­mi­li­en­sys­tem

  • Ver­zweif­lung, Ver­leug­nung, Un­si­cher­heit, aber auch Hoff­nung, Zu­ver­sicht, an­de­re Sicht auf Le­bens­qua­li­tät
  • Ab­leh­nung bei Ge­schwis­tern, Ge­fühl der Be­nach­tei­li­gung, aber auch be­son­de­re Nä­he und Sor­ge
  • Sinn­fin­dung und po­si­ti­ves Wachs­tum/Rei­fe

Be­tei­lig­te Be­rufs­grup­pen

  • Un­klar­hei­ten in der Auf­ga­ben­ver­tei­lung
  • Macht­an­sprü­che

Peer Groups

  • Un­si­cher­heit, Ab­leh­nung, Aus­gren­zung
  • Macht­an­sprü­che

Frei­wil­lig En­ga­gier­te

  • Sor­ge, al­les rich­tig zu ma­chen
  • Un­si­cher­heit und Ge­fühl der feh­len­den Kom­pe­tenz
  • Zu­frie­den­heit bei Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen
  • Rol­len­dif­fus­si­on

Hand­lungs­mus­ter

  • Pla­nung und Um­set­zung ei­nes pfle­ge­ri­schen Ca­se Ma­nage­ments in ver­schie­de­nen Ver­sor­gungs­kon­tex­ten
  • Pla­nung und Steue­rung von in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chun­gen
  • Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ko­or­di­nie­rung von Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­plä­nen in Ab­spra­che mit Ver­ant­wort­lich­kei­ten
  • An­wen­dung von Eva­lua­ti­ons­in­stru­men­ten zur Wirk­sam­keit von in­ter­pro­fes­sio­nel­len Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zes­sen
  • In­ter­pro­fes­sio­nel­les Kon­flikt­ma­nage­ment
  • Un­ter­stüt­zung zur in­di­vi­du­el­len Aus­ein­an­der­set­zung mit den Ver­än­de­run­gen des All­tags, der fa­mi­lia­len Le­bens­füh­rung, Stär­kung der Selbst­wirk­sam­keit und Rol­len­fin­dung
  • Schu­lung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen so­wie El­tern im Um­gang mit di­gi­ta­len und tech­ni­schen As­sis­tenz­sys­te­men
  • Be­ra­tung und Schu­lung von äl­te­ren Kin­dern und Ju­gend­li­chen
  • Be­ra­tung und Schu­lung von El­tern/Be­zugs­per­so­nen so­wie frei­wil­lig En­ga­gier­ten in Fra­gen der un­ter­stüt­zen­den und kom­pen­sa­to­ri­schen In­ter­ven­tio­nen so­wie der Wie­der­er­lan­gung der ei­gen­stän­di­gen Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be
  • In­for­ma­ti­on der El­tern/Be­zugs­per­so­nen über Fi­nan­zie­rung und An­trag­stel­lung von Leis­tun­gen zu Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • Un­ter­stüt­zung bei der Be­wäl­ti­gung ei­ner er­leb­ten Stig­ma­ti­sie­rung und Aus­gren­zung
  • RL/REK: re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Vor­stel­lun­gen von Au­to­no­mie, In­k­lu­si­on und Teil­ha­be
7.2.5 Wei­te­re In­hal­te/Wis­sens­grund­la­gen  [+]
  • Be­rufs- und Pfle­ge­ver­ständ­nis in Be­zug auf die Rol­le der Pfle­ge im Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess (ak­tu­el­le Stu­di­en)
  • Über­blick über die Fol­gen von In­fan­ti­len Zereb­ral­pa­re­sen, Schä­del-Hirn-T­rau­ma­ta, rheu­ma­ti­schen Er­kran­kun­gen im Kin­des­al­ter
  • Grund­la­gen der re­le­van­ten so­zi­al­recht­li­chen Vor­ga­ben und de­ren Aus­wir­kun­gen auf Pfle­ge- und Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen
  • Ein­blick in be­rufs­po­li­ti­sche Ver­bän­de/Selbst­ver­wal­tungs­or­ga­ne der Pfle­ge (Pfle­ge­kam­mern) und de­ren Mit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten in der Ge­sund­heits­po­li­tik
7.2.6 An­re­gun­gen für das Ler­nen in si­mu­la­ti­ven Lern­um­ge­bun­gen  [+]

Zum Bei­spiel:

  • Übun­gen mit Ele­men­ten der Selbst­er­fah­rung zu pfle­ge­ri­schen För­der­kon­zep­ten
  • Rol­len­spiel zu Schu­lung und Be­ra­tung von Kin­dern/Ju­gend­li­chen und El­tern in der re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pfle­ge
  • Rol­len­spiel und Vi­deo­gra­fie zu ei­ner kon­flikt­haf­ten in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung, in der die Aus­zu­bil­den­den die Ver­mitt­ler­rol­le zwi­schen Kin­dern bzw. Ju­gend­li­chen und El­tern ein­neh­men
7.2.7 An­re­gun­gen für Lern- und Ar­beits­auf­ga­ben  [+]

Zum Bei­spiel:

  • Er­kun­dungs­auf­ga­be zu aus­ge­wähl­ten ak­tu­el­len spe­zi­fi­schen tech­ni­schen und di­gi­ta­len As­sis­tenz­sys­te­men in sta­tio­nä­ren bzw. teil­sta­tio­nä­ren Ein­rich­tun­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der in­di­vi­du­el­len Ent­wick­lung des Kin­des bzw. Ju­gend­li­chen
  • Be­ob­ach­tungs­auf­ga­be: Wel­che Merk­ma­le kenn­zeich­nen ein pro­fes­sio­nel­les Be­ra­tungs­ge­spräch mit ei­nem äl­te­ren Kind oder Ju­gend­li­chen, in dem es um Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen zur so­zia­len In­te­gra­ti­on un­ter Ein­be­zie­hung der in­di­vi­du­el­len Le­bens­welt geht?
7.2.8 Di­dak­ti­scher Kom­men­tar  [+]

In die­ser cur­ri­cu­la­ren Ein­heit sind die­se Kom­pe­ten­zen auf die re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge von Kin­dern und Ju­gend­li­chen aus­ge­rich­tet. Da­bei er­folgt ei­ne Kom­ple­xi­täts­stei­ge­rung, in­dem die set­ting­über­grei­fen­de Ko­or­di­na­ti­on der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len Ver­sor­gung und Für­spra­che für die zu pfle­gen­den Kin­der und Ju­gend­li­chen und de­ren Fa­mi­li­en in den Vor­der­grund rückt. Da­bei wer­den zwei Schwer­punk­te fo­kus­siert:

  • Die Be­ra­tung und Schu­lung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen und de­ren Fa­mi­li­en/Be­zugs­per­so­nen und frei­wil­lig En­ga­gier­ten in Fra­gen der Wie­der­er­lan­gung der ei­gen­stän­di­gen Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be so­wie Fa­mi­li­en­ge­sund­heit
  • Die Po­si­tio­nie­rung und Rol­len­über­nah­me im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team mit den Kon­flikt­po­ten­zia­len, die sich in der in­ter­pro­fes­sio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit und in der Pfle­ge von Kin­dern und Ju­gend­li­chen und de­ren Fa­mi­li­en und Be­zugs­per­so­nen er­ge­ben kön­nen

Je nach prak­ti­schem Ein­satz wer­den ex­em­pla­risch Si­tua­tio­nen auf­ge­nom­men, die die ak­tu­el­len Er­fah­run­gen der Aus­zu­bil­den­den auf­grei­fen. Da­bei kön­nen Her­aus­for­de­run­gen aus Sicht der Aus­zu­bil­den­den be­ar­bei­tet wer­den.

Mög­li­che Lern­si­tua­tio­nen:

  • Lern­si­tua­ti­on ei­nes/ei­ner Ju­gend­li­chen mit ei­nem Schä­del-Hirn-T­rau­ma (Fol­ge ei­nes Un­falls), der/die in ei­ner Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­ein­rich­tung in sei­ner/ih­rer All­tags­kom­pe­tenz an­ge­lei­tet und ge­för­dert wird
  • Lern­si­tua­ti­on ei­nes Kin­des mit ei­ner schwe­ren an­ge­bo­re­nen Be­hin­de­rung (z. B. In­fan­ti­le Zereb­ral­pa­re­se) im Über­gang vom Klein­kind ins Schul­al­ter, ge­kenn­zeich­net durch kör­per­li­ches Wachs­tum, An­pas­sung von Hilfs­mit­teln und dem Be­ginn der Schul­pflicht
  • Lern­si­tua­ti­on, in der ein Kind mit ei­ner fort­ge­schrit­te­nen rheu­ma­ti­schen Er­kran­kung (kind­li­ches Rheu­ma) aus der Re­ha-Ein­rich­tung in die Fa­mi­lie ent­las­sen und ein kom­ple­xes Ca­se Ma­nage­ment er­for­der­lich wird
  • Lern­si­tua­ti­on, in der Aus­zu­bil­den­de in Kon­flik­te im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team ein­ge­bun­den sind, weil un­ter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen im Hin­blick auf Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­zie­le zum Aus­druck kom­men
  • Lern­si­tua­ti­on ei­ner ge­lun­ge­nen in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung, in der die un­ter­schied­li­chen fach­li­chen Ex­per­ti­sen ver­han­delt und in der ge­mein­sa­men Ent­schei­dungs­fin­dung die in­di­vi­du­el­le Le­bens­si­tua­ti­on des Kin­des bzw. Ju­gend­li­chen und des­sen El­tern bzw. Be­zugs­per­so­nen be­rück­sich­tigt wer­den. Fra­gen da­zu: Wo­durch war die In­ter­ak­ti­on ge­kenn­zeich­net. Wel­che In­stru­men­te wur­den zur Fall­be­spre­chung her­an­ge­zo­gen? Wie wur­den die In­ter­es­sen al­ler Be­tei­lig­ten ver­han­delt? Wel­che Gel­tungs­an­sprü­che lei­te­ten die Ver­stän­di­gung?

pla­ce­hol­der hea­ding

An­la­ge 4 PflA­PrV

7.3.1 In­ten­tio­nen und Re­le­vanz  [+]

Der Schwer­punkt im drit­ten Aus­bil­dungs­drit­tel liegt für die Aus­zu­bil­den­den, die sich für ei­nen Ab­schluss als Al­ten­pfle­ge­rin oder Al­ten­pfle­ger ent­schie­den ha­ben, in der Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den be­tei­lig­ten Be­rufs­grup­pen und mit den fa­mi­lia­len Sys­te­men so­wie den so­zia­len Netz­wer­ken, in de­nen sie ei­ne Ver­mitt­ler­rol­le ein­neh­men, um so für die zu pfle­gen­den Men­schen ei­nen kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­sor­gungs­pro­zess rea­li­sie­ren zu kön­nen und zur ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be bei­zu­tra­gen.

Die Lern­si­tua­tio­nen wei­sen in die­ser Ein­heit ei­ne hö­he­re Kom­ple­xi­tät auf und sind in der re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pfle­ge bei al­ten Men­schen durch Mul­ti­mor­bi­di­tät und viel­fäl­ti­ge ge­sund­heit­li­che Pro­blem­la­gen ge­kenn­zeich­net, die zu ei­ner Ge­fähr­dung bzw. Ein­schrän­kung der Be­wäl­ti­gung des All­tags und der ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be füh­ren.

7.3.2 Bil­dungs­zie­le  [+]
  • Die Aus­zu­bil­den­den kön­nen selbst­be­wusst den pfle­ge­ri­schen Bei­trag im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team aus­wei­sen und po­si­tio­nie­ren sich da­zu.
  • Für die re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge, die in ver­schie­de­ne Hand­lungs­kon­tex­te ein­ge­bet­tet ist, re­flek­tie­ren sie er­schwe­ren­de in­sti­tu­tio­nel­le und ge­sell­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für ein Le­ben in be­ding­ter Ge­sund­heit und set­zen sich mit den un­ter­schied­li­chen Nor­men und Wer­ten im Hin­blick auf Al­ter und re­ha­bi­li­ta­ti­ve Ver­sor­gungs­leis­tun­gen und -sys­te­me aus­ein­an­der.
7.3.3 Kom­pe­ten­zen – An­la­ge 4 PflA­PrV  [+]

Grund­le­gend für das 3. Aus­bil­dungs­drit­tel

  • die Pfle­ge von al­ten Men­schen ver­ant­wort­lich pla­nen, or­ga­ni­sie­ren, ge­stal­ten, durch­füh­ren, steu­ern und be­wer­ten (I.1.a-h)
  • die Pfle­ge von al­ten Men­schen mit ge­sund­heit­li­chen Pro­blem­la­gen pla­nen, or­ga­ni­sie­ren, ge­stal­ten, durch­füh­ren, steu­ern und be­wer­ten un­ter dem be­son­de­ren Fo­kus von Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on (I.2 a-f)

Die Aus­zu­bil­den­den

  • er­he­ben so­zia­le, fa­mi­lia­le und bio­gra­fi­sche In­for­ma­tio­nen so­wie Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten durch Be­zugs­per­so­nen und so­zia­le Netz­wer­ke bei al­ten Men­schen und iden­ti­fi­zie­ren Res­sour­cen und Her­aus­for­de­run­gen in der Le­bens- und Ent­wick­lungs­ge­stal­tung (I.5.a).
  • ent­wi­ckeln ge­mein­sam mit al­ten Men­schen mög­li­che An­ge­bo­te zur so­zia­len und kul­tu­rel­len Teil­ha­be und un­ter­stüt­zen die­se (I.5.b).
  • be­zie­hen frei­wil­lig En­ga­gier­te zur Un­ter­stüt­zung und Be­rei­che­rung der Le­bens­ge­stal­tung in die Ver­sor­gungs­pro­zes­se von al­ten Men­schen ein (I.5.d).
  • un­ter­stüt­zen al­te Men­schen mit an­ge­bo­re­ner oder er­wor­be­ner Be­hin­de­rung bei der Wie­der­her­stel­lung, Kom­pen­sa­ti­on und Ad­ap­ti­on ein­ge­schränk­ter Fä­hig­kei­ten, um sie für ei­ne mög­lichst selbst­stän­di­ge Ent­wick­lung, Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be zu be­fä­hi­gen (I.6.b).
  • tra­gen durch re­ha­bi­li­ta­ti­ve Maß­nah­men bei al­ten Men­schen zum Er­halt und zur Wie­der­er­lan­gung von All­tags­kom­pe­ten­zen bei (I.6.c).
  • för­dern und ge­stal­ten die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen fa­mi­lia­len Sys­te­men so­wie den so­zia­len Netz­wer­ken und den pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­sys­te­men in der Ver­sor­gung von al­ten Men­schen (I.6.d).
  • er­ken­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bar­rie­ren, ins­be­son­de­re bei spe­zi­fi­schen Ge­sund­heits­stö­run­gen oder For­men von Be­hin­de­run­gen im Al­ter, und set­zen un­ter­stüt­zen­de und kom­pen­sie­ren­de Maß­nah­men ein, um die­se zu über­brü­cken (II.1.e).
  • be­ra­ten al­te Men­schen und ih­re Be­zugs­per­so­nen im Um­gang mit krank­heits- so­wie the­ra­pie- und pfle­ge­be­ding­ten An­for­de­run­gen und un­ter­stüt­zen sie, ih­re Ge­sund­heits-zie­le in größt­mög­li­cher Selbst­stän­dig­keit und Selbst­be­stim­mung zu er­rei­chen (II.2.c).
  • re­flek­tie­ren ih­re Mög­lich­kei­ten und Be­gren­zun­gen zur Ge­stal­tung von pro­fes­sio­nel­len In­for­ma­ti­ons-, In­struk­ti­ons-, Schu­lungs- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten bei al­ten Men­schen (II.2.d).
  • ver­tre­ten die im Rah­men des Pfle­ge­pro­zes­ses ge­won­ne­nen Ein­schät­zun­gen zum Pfle­ge­be­darf und zu er­for­der­li­chen Be­hand­lungs­kon­se­quen­zen bei al­ten Men­schen in der in­ter­pro­fes­sio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit (III.2.f).
  • über­neh­men Mit­ver­ant­wor­tung in der in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­sor­gung und Be­hand­lung von al­ten Men­schen und un­ter­stüt­zen die Kon­ti­nui­tät an in­ter­dis­zi­pli­nä­ren und in­sti­tu­tio­nel­len Schnitt­stel­len (III.3.a).
  • brin­gen so­wohl die Per­spek­ti­ve der Be­trof­fe­nen als auch die pfle­ge­fach­li­che Sicht­wei­se in die in­ter­pro­fes­sio­nel­le Kom­mu­ni­ka­ti­on ein (III.3.b).
  • be­ar­bei­ten in­ter­pro­fes­sio­nel­le Kon­flik­te in ei­nem ge­mein­sa­men Aus­hand­lungs­pro­zess auf Au­gen­hö­he (III.3.c).
  • ko­or­di­nie­ren die Pfle­ge von al­ten Men­schen in ver­schie­de­nen Ver­sor­gungs­kon­tex­ten und or­ga­ni­sie­ren Ter­mi­ne so­wie be­rufs­über­grei­fen­de Leis­tun­gen (III.3.d).
  • ko­or­di­nie­ren die in­te­grier­te Ver­sor­gung von chro­nisch kran­ken al­ten Men­schen in der Pri­mär­ver­sor­gung (III.3.e).
  • be­wer­ten den ge­sam­ten Ver­sor­gungs­pro­zess ge­mein­sam mit dem the­ra­peu­ti­schen Team im Hin­blick auf Ori­en­tie­rung am Be­woh­ner, Kli­en­ten, Pa­ti­en­ten und auf sei­ne Par­ti­zi­pa­ti­on (III.3.f).
  • in­te­grie­ren er­wei­ter­te An­for­de­run­gen zur in­ter­nen und ex­ter­nen Qua­li­täts­si­che­rung in das Pfle­ge­han­deln und ver­ste­hen Qua­li­täts­ent­wick­lung und -si­che­rung als recht­lich ver­an­ker­tes und in­ter­dis­zi­pli­nä­res An­lie­gen in In­sti­tu­tio­nen des Ge­sund­heits­we­sens (IV.1.a).
  • er­ken­nen die Funk­ti­on der Ge­setz­ge­bung im Ge­sund­heits- und So­zi­al­be­reich zur Si­cher­stel­lung des ge­sell­schaft­li­chen Ver­sor­gungs­auf­trags in sta­tio­nä­ren, teil­sta­tio­nä­ren und am­bu­lan­ten Hand­lungs­fel­dern (IV.2.c).
  • über­bli­cken auf der Grund­la­ge ei­nes aus­rei­chen­den Wis­sens ih­re Hand­lungs- und Ent­schei­dungs­spiel­räu­me in un­ter­schied­li­chen Ab­rech­nungs­sys­te­men (IV.2.d).
  • re­flek­tie­ren ih­re per­sön­li­che Ent­wick­lung als pro­fes­sio­nell Pfle­gen­de und ent­wi­ckeln ein ei­ge­nes Pfle­ge­ver­ständ­nis so­wie ein be­ruf­li­ches Selbst­ver­ständ­nis un­ter Be­rück­sich­ti­gung be­rufs­ethi­scher und ei­ge­ner ethi­scher Über­zeu­gun­gen (V.2.d).
  • ver­fü­gen über ein Ver­ständ­nis für die his­to­ri­schen Zu­sam­men­hän­ge des Pfle­ge­be­rufs und po­si­tio­nie­ren sich mit ih­rer be­ruf­li­chen Pfle­ge­aus­bil­dung im Kon­text der Ge­sund­heits­be­ru­fe un­ter Be­rück­sich­ti­gung der aus­ge­wie­se­nen Vor­be­halts­auf­ga­ben (V.2.e).
  • wer­den be­fä­higt, sich in die ge­sell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen und be­rufs­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen so­wie in die Wei­ter­ent­wick­lung des Pfle­ge­be­rufs ein­zu­brin­gen (V.2.g)
7.3.4 In­hal­te/Si­tua­ti­ons­merk­ma­le  [+]

Hand­lungs­an­läs­se

Aus­ge­wähl­te Pfle­ge­be­dar­fe bei zu pfle­gen­den al­ten Men­schen, de­ren Be­zugs­per­so­nen und im fa­mi­lia­len Sys­tem

  • ge­fähr­den­des fa­mi­liä­res Co­ping
  • be­ein­träch­tig­te Fa­mi­li­en­pro­zes­se
  • Rol­len­über­las­tung der zu pfle­gen­den al­ten Men­schen und der pfle­gen­den Be­zugs­per­so­nen
  • be­ein­träch­tig­te Haus­halts­füh­rung
  • In­for­ma­ti­ons­be­dar­fe zu tech­ni­schen As­sis­tenz­sys­te­men
  • In­for­ma­ti­ons­be­dar­fe bei der In­an­spruch­nah­me von Ge­sund­heits­diens­ten und Leis­tungs­trä­gern der Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • RL/REK: Mög­lich­kei­ten und Gren­zen di­gi­ta­ler Tech­nik


Me­so­ebe­ne

  • Not­wen­dig­keit der Pfle­ge­über­lei­tung und der Nach­sor­ge­kon­zep­ti­on für die häus­lich- am­bu­lan­te oder in­sti­tu­tio­nel­le Wei­ter­ver­sor­gung nach Ab­schluss der Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­be­hand­lung
  • Not­wen­dig­keit der set­ting­über­grei­fen­den Ko­or­di­na­ti­on der Ver­sor­gung und Für­spra­che für al­te Men­schen, die selbst da­zu nicht oder nur be­dingt in der La­ge sind
  • Kon­flik­te im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team

Kon­text­be­din­gun­gen

  • am­bu­lan­te, teil­sta­tio­nä­re und sta­tio­nä­re Ein­rich­tun­gen der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on, Ein­rich­tun­gen der An­schluss­heil­be­hand­lun­gen (AHB), Re­ha­bi­li­ta­ti­on in am­bu­lan­ten und häus­li­chen Kon­tex­ten
  • in­sti­tu­tio­nel­le und ge­sell­schaft­li­che Be­din­gun­gen: Ca­se Ma­nage­ment, ge­sell­schaft­li­cher Um­gang mit Be­hin­de­rung, bar­rie­re­frei­er öf­fent­li­cher Raum
  • so­zi­al­recht­li­che Be­din­gun­gen im Hin­blick von Be­treu­ungs­leis­tun­gen und der Fi­nan­zie­rung von re­ha­bi­li­ta­ti­ven Maß­nah­men

Aus­ge­wähl­te Ak­teu­re

  • Aus­zu­bil­den­de
  • Al­ten­pfle­ge­rin oder Al­ten­pfle­ger/in­tra­pro­fes­sio­nel­les Team
  • zu pfle­gen­de al­te Men­schen und ih­re Be­zugs­per­so­nen so­wie frei­wil­lig En­ga­gier­te
  • in­ter­pro­fes­sio­nel­les Team (z. B. Phy­si­o-/Er­go­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­ten, Lo­go­pä­din­nen und Lo­go­pä­den, Ärz­tin­nen und Ärz­te, So­zi­al­ar­bei­te­rin­nen und So­zi­al­ar­bei­ter, Psy­cho­lo­gin­nen und Psy­cho­lo­gen, Psych­ia­te­rin­nen und Psych­ia­ter, Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und Psy­cho­the­ra­peu­ten, Di­ät­as­sis­ten­tin­nen und Di­ät­as­sis­ten­ten, Heil­päd­ago­gin­nen und Heil­päd­ago­gen)
  • zu­sätz­li­che Be­treu­ungs­kräf­te (§§ 43b, 84 SGB XI)
  • Ak­teu­re im so­zia­len Raum (z. B. Nach­bar­schaf­t/Quar­tier)
  • Leis­tungs­trä­ger der Re­ha­bi­li­ta­ti­on

Er­le­ben/Deu­ten/Ver­ar­bei­ten

Aus­zu­bil­den­de

  • Un­klar­hei­ten in der Auf­ga­ben­auf­tei­lung und Kon­flik­te an den Schnitt­stel­len zwi­schen un­ter­schied­li­chen Auf­ga­ben- und Ver­sor­gungs­struk­tu­ren, ei­ge­ne pfle­ge­spe­zi­fi­sche Rol­le fin­den, Ge­fühl der Über­for­de­rung, Ge­fühl des Nich­t-Ak­zep­tier­t-Wer­dens
  • RL/REK: re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Vor­stel­lun­gen von Au­to­no­mie, In­k­lu­si­on und Teil­ha­be

Zu pfle­gen­de Men­schen und pfle­gen­de Be­zugs­per­so­nen

  • Am­bi­va­lenz zwi­schen Auf­recht­erhal­tung oder Wie­der­er­lan­gung von Le­bens­freu­de, Stolz, Ver­trau­en in die ei­ge­nen Be­fä­hi­gun­gen, Wunsch nach Nor­ma­li­tät, Trau­er über ei­nen Ver­lust, der mit den Fol­gen der Er­kran­kung ver­bun­den ist, Zu­kunfts­ängs­te, z. B. Angst vor Ver­sa­gen im täg­li­chen Le­ben

An­de­re be­tei­lig­te Be­rufs­grup­pen

  • Un­klar­hei­ten hin­sicht­lich der Zu­sam­men­füh­rung un­ter­schied­li­cher in­ter­pro­fes­sio­nel­ler Per­spek­ti­ven
  • Macht­an­sprü­che

Hand­lungs­mus­ter

  • Pla­nung und Um­set­zung ei­nes pfle­ge­ri­schen Ca­se Ma­nage­ments in ver­schie­de­nen Ver­sor­gungs­kon­tex­ten
  • Pla­nung und Steue­rung von in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chun­gen
  • Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ko­or­di­nie­rung von Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­plä­nen in Ab­spra­che mit Ver­ant­wort­lich­kei­ten
  • An­wen­dung von Eva­lua­ti­ons­in­stru­men­ten zur Wirk­sam­keit von in­ter­pro­fes­sio­nel­len Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zes­sen
  • In­ter­pro­fes­sio­nel­les Kon­flikt­ma­nage­ment
  • Be­ra­tun­g/Schu­lung von zu pfle­gen­den Men­schen und de­ren Be­zugs­per­so­nen so­wie frei­wil­lig En­ga­gier­ten in Fra­gen der Wie­der­er­lan­gung der ei­gen­stän­di­gen Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be
  • Schu­lung bei tech­ni­schen As­sis­tenz­sys­te­men
  • In­for­ma­tio­nen über Fi­nan­zie­rung und An­trag­stel­lung von Leis­tun­gen der Re­ha­bi­li­ta­ti­on
  • Me­di­ka­ti­ons­ma­nage­ment
  • RL/REK: re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Vor­stel­lun­gen von Au­to­no­mie, In­k­lu­si­on und Teil­ha­be
7.3.5 Wei­te­re In­hal­te/Wis­sens­grund­la­gen  [+]
  • Be­rufs- und Pfle­ge­ver­ständ­nis in Be­zug auf die Rol­le der Pfle­ge im Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess (ak­tu­el­le Stu­di­en)
  • Über­blick über aus­ge­wähl­te Er­kran­kun­gen des Ner­ven­sys­tems und Stütz- und Be­we­gungs­sys­tems (z. B. Apop­lex, Rheu­ma­ti­sche Ar­thri­tis, Rü­cken­mark­schä­di­gun­gen)
  • Grund­la­gen der re­le­van­ten so­zi­al­recht­li­chen Vor­ga­ben und de­ren Aus­wir­kun­gen auf Pfle­ge- und Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen
  • Ein­blick in be­rufs­po­li­ti­sche Ver­bän­de/Selbst­ver­wal­tungs­or­ga­ne der Pfle­ge (Pfle­ge­kam­mern) und de­ren Mit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten in der Ge­sund­heits­po­li­tik
7.3.6 An­re­gun­gen für das Ler­nen in si­mu­la­ti­ven Lern­um­ge­bun­gen  [+]

Zum Bei­spiel:

  • Übun­gen mit Ele­men­ten der Selbst­er­fah­rung zu pfle­ge­ri­schen För­der­kon­zep­ten
  • Rol­len­spiel zu Schu­lung und Be­ra­tung von Kin­dern/Ju­gend­li­chen und El­tern in der re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pfle­ge
  • Rol­len­spiel und Vi­deo­gra­fie zu ei­ner kon­flikt­haf­ten in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung, in der die Aus­zu­bil­den­den die Ver­mitt­ler­rol­le zwi­schen Kin­dern bzw. Ju­gend­li­chen und El­tern ein­neh­men
  • Rol­len­spiel zu Schu­lung und Be­ra­tung in der re­ha­bi­li­ta­ti­ven Pfle­ge bei zu pfle­gen­den al­ten Men­schen und ih­ren Be­zugs­per­so­nen
  • Rol­len­spiel und Vi­deo­gra­fie ei­ner kon­flikt­haf­ten in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung
7.3.7 An­re­gun­gen für Lern- und Ar­beits­auf­ga­ben  [+]

Zum Bei­spiel:

  • Re­fle­xi­ons­auf­ga­be ei­nes Pfle­ge­pla­nungs­ge­sprächs mit ei­nem zu pfle­gen­den al­ten Men­schen und sei­nen Be­zugs­per­so­nen zur Stär­kung der All­tags­kom­pe­tenz und ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be in Be­zug auf die Ein­be­zie­hung der Bio­gra­fie und der mo­men­ta­nen Le­bens­si­tua­ti­on des zu pfle­gen­den al­ten Men­schen und sei­ner Be­zugs­per­so­nen
  • Be­ob­ach­tungs­auf­ga­be: Wie ko­or­di­nie­ren Al­ten­pfle­ge­rin­nen oder Al­ten­pfle­ger Hand­lungs­ab­läu­fe ei­nes Über­lei­tungs- und Ca­se Ma­nage­ments (z. B. im Hin­blick auf die Über­lei­tung aus dem häus­li­chen Um­feld in ein Al­ten­heim und an das sich an­schlie­ßen­de Ca­se Ma­nage­ment)?
7.3.8 Di­dak­ti­scher Kom­men­tar  [+]

In die­ser cur­ri­cu­la­ren Ein­heit sind die­se Kom­pe­ten­zen auf die re­ha­bi­li­ta­ti­ve Pfle­ge mit zu pfle­gen­den al­ten Men­schen aus­ge­rich­tet. Da­bei er­folgt ei­ne Kom­ple­xi­täts­stei­ge­rung, in­dem die set­ting­über­grei­fen­de Ko­or­di­na­ti­on der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len Ver­sor­gung und Für­spra­che für den zu pfle­gen­den Men­schen und sei­ne Be­zugs­per­so­nen in den Vor­der­grund rückt. Da­bei wer­den zwei Schwer­punk­te fo­kus­siert:

  • die Be­ra­tung und Schu­lung von zu pfle­gen­den al­ten Men­schen und de­ren Be­zugs­per­so­nen so­wie frei­wil­lig En­ga­gier­ten und Be­treu­ungs­per­so­nen in Fra­gen der Wie­der­er­lan­gung der ei­gen­stän­di­gen Le­bens­füh­rung und ge­sell­schaft­li­chen Teil­ha­be,
  • die Po­si­tio­nie­rung und Rol­len­über­nah­me im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team mit den Kon­flikt­po­ten­zia­len, die sich in der in­ter­pro­fes­sio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit und in der Pfle­ge al­ter Men­schen und sei­ner Be­zugs­per­so­nen er­ge­ben kön­nen.

Je nach prak­ti­schem Ein­satz wer­den ex­em­pla­risch Si­tua­tio­nen auf­ge­nom­men, die die ak­tu­el­len Er­fah­run­gen der Aus­zu­bil­den­den auf­grei­fen. Da­bei kön­nen Her­aus­for­de­run­gen aus Sicht der Ler­nen­den be­ar­bei­tet wer­den.

Mög­li­che Lern­si­tua­tio­nen:

  • Lern­si­tua­ti­on, in der zu pfle­gen­de al­te Men­schen nach ei­nem Schlag­an­fall aus der Re­ha­bi­li­ta­ti­on in ihr häus­li­ches Um­feld ent­las­sen wer­den und sich im in­trans­pa­ren­ten Sys­tem der Ver­sor­gungs­hil­fen und -leis­tun­gen zu­sam­men mit ih­ren Be­zugs­per­so­nen zu­recht­fin­den müs­sen, so­dass ein kom­ple­xes Ca­se Ma­nage­ment er­for­der­lich wird
  • Lern­si­tua­ti­on, in der Aus­zu­bil­den­de in Kon­flik­te im in­ter­pro­fes­sio­nel­len Team ein­ge­bun­den sind, weil un­ter­schied­li­che Vor­stel­lun­gen im Hin­blick auf Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­zie­le zum Aus­druck kom­men
  • Lern­si­tua­ti­on zu ei­ner ge­lun­ge­nen in­ter­pro­fes­sio­nel­len Fall­be­spre­chung Fra­gen da­zu: Wo­durch war die In­ter­ak­ti­on ge­kenn­zeich­net. Wel­che In­stru­men­te wur­den zur Fall­be­spre­chung her­an­ge­zo­gen? Wie wur­den die In­ter­es­sen al­ler Be­tei­lig­ten ver­han­delt? Wel­che Gel­tungs­an­sprü­che lei­te­ten die Ver­stän­di­gung?
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