Fachliche Vorbemerkungen
Das Fach „Biologie/Ökologie“ ist aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Arbeitsplätzen im Bereich Life Science eine essenzielle Grundlage für Umweltschutztechnische Assistentinnen und Assistenten. Daher ist der Anspruch des Fachs „Biologie/Ökologie“, den Schülerinnen und Schüler ein für den beruflichen Einsatz in Industrie und Wissenschaft notwendiges Verständnis für biologische und ökologische Fragestellungen und Aufgaben zu vermitteln.
Die erste Bildungsplaneinheit Zellbiologie vermittelt grundlegende Kenntnisse über den Aufbau und die Funktion verschiedener Zelltypen und ist damit unter anderem die Basis für die Mikrobiologie.
Enzyme ermöglichen als Biokatalysatoren chemische Prozesse im biologischen Umfeld. Für deren Aufbau und Wirkungsweise sind Kenntnisse aus anorganischer und organischer Chemie notwendig. Die breite Anwendung dieser Stoffklasse in Analytik, Technik und Medizin wird beispielhaft dargestellt und im „Mikrobiologischen und molekularbiologischen Praktikum“ experimentell vertieft.
Die Bildungsplaneinheit Mikrobiologie vermittelt zunächst einen Überblick über verschiedene Gruppen von Mikroorganismen und deren Identifizierungsmöglichkeiten. Des Weiteren werden wichtige Hintergründe und Regeln zum Umgang mit Mikroorganismen erklärt, die im „Mikrobiologischen und molekularbiologischen Praktikum“ angewandt werden. Das Verständnis von mikrobiologischen Wachstumskurven übertragen die Schülerinnen und Schüler auf biotechnologische Prozesse wie die Fermentation, wobei hierfür auch Kenntnisse aus dem Fach „Verfahrenstechnik/Umwelttechnik“ notwendig sind.
Neben der reinen Nutzung von Mikroorganismen ist auch deren gentechnische Veränderung ein wichtiger Bereich der Life Science. Hierzu vermittelt die Bildungsplaneinheit Molekularbiologie zunächst den grundlegenden Aufbau von Nukleinsäuren sowie die Abläufe der Verdopplung und Realisierung der genetischen Information, um anschließend praktische Methoden der Gentechnik zu besprechen. Auch diese werden im „Mikrobiologischen und molekularbiologischen Praktikum“ umfassend angewandt. Hierdurch soll den Schülerinnen und Schülern wiederum der Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis verdeutlicht werden.
In der Bildungsplaneinheit Stoffwechsel stellen die Schülerinnen und Schüler verschiedene aufbauende und abbauende Stoffwechselwege dar und vergleichen diese. Dabei werden Verknüpfungen zu den Bildungsplaneinheiten Zellbiologie, Enzyme und Mikrobiologie hergestellt.
Die Bildungsplaneinheit Ökologische Grundbegriffe gibt den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Komplexität von Ökosystemen und die mannigfaltigen Wechselwirkungen, die in diesen ablaufen.
Darauf aufbauend machen sich die Schülerinnen und Schüler in der Einheit Anthropogene Veränderungen der Biosphäre mit verschiedenen vom Menschen verursachten ökologischen Problemen und deren aktueller Relevanz vertraut.
Das Fach „Biologie/Ökologie“ baut auf Inhalte des Faches „Mathematik I“ auf und setzt diese anwendungsbezogen um.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.