Fachliche Vorbemerkungen
Präsentieren zu können ist eine wichtige Kompetenz im modernen Berufsleben. Insbesondere im Bildungsgang Produktdesign ist dies von besonderer Bedeutung, da eine adressatengerechte und zielgerichtete Präsentation entscheidend dazu beiträgt, ob eine Produktidee umgesetzt wird, ein Produkt produziert und anschließend mögliche Kunden überzeugt werden, das Produkt zu kaufen.
Ziel des Faches „Präsentationstechnik“ ist, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, selbstständig zielgerichtete und zuhörerorientierte Präsentationen zu erstellen und mithilfe von geeigneten Medien vorzutragen. Dabei unterstützen geeignete Visualisierungen, persönliche rhetorische Fähigkeiten und ein souveräner Umgang mit verschiedenen Medien maßgeblich den Erfolg einer Präsentation. Auch wenn analoge Präsentationsmedien wie z. B. Flipchart und Metaplanwand nach wie vor ihre Berechtigung im Schul-, Ausbildungs- und Berufsalltag haben, werden digitale Präsentationsmedien zunehmend wichtiger. Auch der Einsatz von Onlinepräsentationen mithilfe von Videokonferenzen ist im Berufsalltag inzwischen fest verankert. Somit sollten die Schülerinnen und Schüler in all diesen Präsentationsmedien und ihren unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten geschult werden, um den modernen beruflichen Anforderungen im Bereich digitaler Kompetenzen gerecht zu werden.
Die Schülerinnen und Schüler sollen geeignete Inhalte für ihre Präsentationen auswählen und sinnvoll strukturieren, um sie anschließend mediengestützt und adressatengerecht zu präsentieren. Sie bestimmen dabei die Ziele von Präsentationen und analysieren die jeweilige Zielgruppe. Zusätzlich entwickeln und gestalten sie Visualisierungen, die dazu beitragen, schwierige und komplexe Sachverhalte verständlich darzulegen. Die ansprechende Visualisierung von Produkten, technischen Zeichnungen und Arbeitsprozessen ist elementar für den Erfolg einer Produkt-Präsentation.
Die Schülerinnen und Schüler planen Präsentationen mithilfe von geeigneten Medien und führen diese durch. Dabei wenden sie rhetorische Fähigkeiten im Bereich Sprache und Körpersprache an. Mögliche Störungen oder Schwierigkeiten während einer Präsentation werden von den Schülerinnen und Schülern ermittelt und dafür Lösungsstrategien entwickelt. Um all diese Aufgaben in einem angemessenen Zeitrahmen zu erledigen, ist ein effektives und individuelles Zeit- und Selbstmanagement eine weitere wichtige Kompetenz.
Die Schülerinnen und Schüler wenden Bewertungskriterien an, um den Erfolg einer Präsentation zu beurteilen.
Die Reihenfolge von BPE 3 bis BPE 7 ist frei wählbar und die Inhalte sind miteinander verknüpfbar. Die hier vorgenommene Reihenfolge ist ein Vorschlag, von dem bei Bedarf abgewichen werden kann. Präsentieren ist eine komplexe Aufgabe, sodass die Schülerinnen und Schüler sofort eine Vielzahl an Kompetenzen benötigen. Rhetorische Fähigkeiten, Medieneinsatz, Visualisierung und Umgang mit Lampenfieber spielen sofort in jeder Präsentation eine Rolle, sodass diese nicht erst in der jeweiligen Bildungsplaneinheit zur Sprache kommen müssen, sondern immer parallel geschult werden können. Daraus ergibt sich auch, dass die Einheiten in unterschiedlicher Reihenfolge unterrichtet werden können, je nachdem worauf der Fokus zuerst gelegt wird.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.