Fachliche Vorbemerkungen
1. Fachspezifischer Bildungsauftrag (Bildungswert des Faches)
Praktische Grundfertigkeiten im Berufsfeld Elektrotechnik basieren durchgängig auf der Einhaltung der gültigen DIN-VDE-Sicherheitsvorschriften. Deren Umsetzung erfordert zunächst theoretisches Grundlagenwissen, das dann durch Grundfertigkeiten erweitert werden muss. Die dafür notwendigen manuellen Tätigkeiten werden anhand von praxisgerechten Beispielen eingeübt und erstrecken sich im Berufsfeld Elektrotechnik sowohl auf metalltechnische als auch elektromechanische und elektronische Systeme. Der effektive Umgang mit Planungs- und Simulationswerkzeugen ist dabei grundlegend und Voraussetzung für eine zeitgemäße Realisierung technischer Systeme.
Zielsetzung des „Praktikums Grundfertigkeiten“ ist es, Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, technische Systeme im Bereich der Elektroinstallation sowie der Elektronik fachgerecht zu realisieren. Grundlegende metalltechnische Fertigkeiten sind dabei unerlässlich.
2. Fachliche Aussagen zum Kompetenzerwerb, prozessbezogene Kompetenzen
Schülerinnen und Schüler erwerben Kompetenzen hinsichtlich der Erfassung und Strukturierung technischer Systeme. Dazu gehören auch werkzeugbezogene Kompetenzen. Mithilfe von Simulations- und Planungsprogrammen können fachgerechte Planungs- und Fertigungshilfen erstellt werden, mit deren Hilfe eine effektive Umsetzung in die Praxis gelingt.
Durch projekthafte Arbeitsaufträge werden sowohl die erforderlichen Handlungskompetenzen im manuellen Bereich aufgebaut und erweitert als auch die erforderliche Projektkompetenz gefördert.
3. Ergänzende fachliche Hinweise
Schuljahr 1
Im ersten Schuljahr wenden Schülerinnen und Schüler praxisgerechte und zeitgemäße Techniken, Verfahren und Lösungsstrategien der Metalltechnik einschließlich der manuellen Fertigkeiten an. Die Erstellung von Prototypen eröffnet dabei auch kreative Möglichkeiten bei der Werkstückgestaltung.
Schuljahr 2
Im zweiten Schuljahr planen Schülerinnen und Schüler Elektroinstallationen im Rahmen üblicher Kundenaufträge. Sie lösen technische Problemstellungen unter Berücksichtigung der einschlägigen Fach- und Sicherheitsvorschriften und schätzen die Material- und Arbeitskosten ab.
Schülerinnen und Schüler übertragen Schaltpläne mit elektronischen Bauelementen in fertigungsgerechte Leiterplatten. Sie bestimmen die benötigten mechanischen und elektrischen Daten geeigneter Bauteile und optimieren die Leiterplatten in elektrischer und mechanischer Hinsicht. Sie dokumentieren die für die Fertigung notwendigen Informationen. Nach einer Bauteileprüfung bestücken sie die gedruckten Schaltungen und nehmen sie systematisch in Betrieb. Sie prüfen sie auf fehlerfreie Funktion und dokumentieren die erfolgreiche Inbetriebnahme.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.