Fachliche Vorbemerkungen
Die Schülerinnen und Schüler stehen vor der Herausforderung, sich in einer ständig wandelnden Welt zurechtzufinden, die von elektronischen Geräten und deren Systemen geprägt ist. Elektronik findet sich in vielen modernen Geräten und Systemen wieder. So zum Beispiel in der Unterhaltungselektronik, dem Mobiltelefon oder auch komplexeren Systemen wie der Automatisierung oder Smarthome. Im Fach „Elektronik“ gewinnen die Schülerinnen und Schüler Fähigkeiten, die ihnen ein grundlegendes Verständnis über die Funktionsweise eines elektronischen Gerätes vermitteln. Sie erhalten ein Verständnis für die in alle Lebensbereiche eingreifende Elektronik.
Als Voraussetzung für das Fach „Elektronik“ sollte neben mathematischem Grundlagenwissen auch ein allgemeines Verständnis für Technik vorhanden sein. Elektrotechnisches Grundwissen ist nicht vorausgesetzt.
Im zweijährigen Berufskolleg für Informations- und Kommunikationstechnik liefert das Fach Elektronik im ersten Schuljahr die notwendigen elektrotechnischen und elektronischen Grundkenntnisse für die im Mittelpunkt stehenden Fächer Informationstechnik und Kommunikationstechnik. Hierbei ist das Verständnis über elektronische Grundschaltungen und die Wirkweise von elektronischen Bauelementen die Voraussetzung für eine Vielzahl an informations- und kommunikationstechnischen Systemen. Auf der Grundlage der Einführung in die elektronischen Grundlagen (BPE 1) erschließen die Schülerinnen und Schülern grundlegende Kenntnisse zu elektronischen Bauelementen und Grundschaltungen (BPE 2).
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln die Zusammenhänge der Grundgrößen rechnerisch und grafisch und wenden diese Erkenntnisse auf einfache elektronische Schaltungen an. Des Weiteren erfolgt eine Ausweitung der Kenntnisse auf die Wirkungsweise von Bauelementen der Elektronik. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben das Zusammenwirken von aktiven und passiven Bauelementen in elektronischen Schaltungen und wenden ihre Kenntnisse an, indem sie geeignete Bauelemente auswählen und bemessen. Sie erläutern, dass ein elektronisches System eine Zusammenführung von Grundschaltungen darstellt, die – auf ihre Wirkungsweise reduziert – einzeln analysiert werden können.
Die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis ist ein wesentlicher Bestandteil im zweijährigen Berufskolleg und im Besonderen im Fach „Elektronik“. Die im Fach „Elektronik“ vermittelten Kenntnisse werden durch praktische Versuche und Aufbauten im Fach „Praktikum Elektronik“ vertieft. Durch diese Verbindung und die daraus entstehenden Handlungskompetenzen werden die Schülerinnen und Schüler auf die zukünftige Arbeitswelt vorbereitet.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.