Fachliche Vorbemerkung
Die Entwicklung der Informationstechnologien durchdringt mit zunehmender Geschwindigkeit alle Bereiche der Lebenswelt in der Gesellschaft. Digitalisierung und Vernetzung aller Lebens- und Arbeitsbereiche verändern unsere Gesellschaft entscheidend. Studium und Beruf setzen Kenntnisse und Fertigkeiten der Datennutzung zwingend voraus.
Die Schülerinnen und Schüler stehen vor der Herausforderung, sich in einer ständig wandelnden Welt zurechtzufinden, die von Informationssystemen geprägt ist. Sie sollen die darin enthaltenen Chancen erkennen, einen geeigneten Umgang mit möglichen Risiken finden und die Gesellschaft und ihre Werte in dieser Dynamik konstruktiv begleiten und weiterentwickeln.
Die reflektierte Nutzung von Informatiksystemen beinhaltet ein grundlegendes Verständnis der Funktionalitäten, gibt Einblick in die Wirkungsweisen digitaler Medien und macht deutlich, welchen spezifischen Beitrag Informatiksysteme gegenüber anderen Medien leisten können. Somit trägt die informationstechnische Bildung wesentlich zu einer zeitgemäßen digitalen Bildung bei.
Im Fach „Informationstechnik“ gewinnen die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen, Einsichten und erwerben Fähigkeiten, die ihnen die Denk- und Arbeitsweisen der Technik am Beispiel der Informationstechnik vermitteln. Das Ziel des Berufskollegs Foto- und Medientechnischen Assistentinnen und Assistenten liegt dabei im Erwerb von technischem Grundlagenwissen und Fertigkeiten und unterstützt dadurch Schülerinnen und Schüler bei ihrer Bewerbung um einen Arbeits- oder Studienplatz. Die medientechnischen Berufe nutzen Computer, um mit unterschiedlicher Anwendungssoftware berufsspezifische Arbeiten zu erledigen und Informationen zielgruppengerecht in verschiedenen Medien darzustellen.
Inhalte der Informationstechnik und der Medientechnik basieren auf den gleichen Grundlagen, daher bezieht sich die Informationstechnik zum Teil auf Grundlagen aus dem Teilbereich der Medientechnik und umgekehrt.
Im Fach „Informationstechnik“ erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie bei den am Computer zu lösenden foto- und medientechnischen Aufgabenstellungen einsetzen müssen. Dazu gehören die Grundlagen der digitalen Daten- und Signalverarbeitung sowie der Aufbau und die Arbeitsweise eines Computers. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Schnittstellen und periphere Geräte kennen. Einen Schwerpunkt bilden die Kenntnisse über den Umgang mit dem Internet, Netzwerken und das Thema Datensicherheit und Datensicherung.
In jeder Bildungsplaneinheit sind Kompetenzbereiche wie Fachkompetenz, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Lernkompetenz sowie kommunikative Kompetenz zu berücksichtigen, unabhängig davon, welcher der Bereiche im Vordergrund steht.
Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der Ökonomie, der Ökologie sowie der Qualitätssicherung sind in den Bildungsplaneinheiten grundsätzlich zu berücksichtigen, auch wenn sie nicht ausdrücklich erwähnt sind. Mathematische Inhalte sind integrativ zu vermitteln.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie in jeweils einer Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden. In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert. Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich und damit prüfungsrelevant. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst die Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektunterricht. Im Rahmen der hier zur Verfügung stehenden Stunden sollen die Schülerinnen und Schüler bestmöglich unterstützt und bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und fachlichen Kompetenzen gefördert werden. Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nutzen diese Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der fächer- und bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für die im Rahmen der Besonderen Lernleistungen erbrachten Leistungen, Nachbesprechung zu Leistungsfeststellungen sowie Feedback-Gespräche umfassen.