Allgemeine Vorbemerkungen
Zentrales Ziel des Bildungsganges ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz wird dabei verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Die Bildungspläne strukturieren die Ausbildungsinhalte u.a. in Handlungs- und Lernfelder, in denen komplexe berufsbezogene Aufgabenstellungen dargestellt sind. Dabei zieht sich der handlungsorientierte Leitgedanke als roter Faden durch die Bildungspläne.
Der Unterricht in Handlungsfeldern, Lernfeldern und den daraus abgeleiteten Lernsituationen erfordert eine sinnvolle didaktische Jahresplanung; die einzelnen Handlungsfelder sind bestimmten Schuljahren zugewiesen. Inhaltliche Berührungspunkte mit anderen Handlungsfeldern sowie den praktischen Ausbildungsphasen erfordern darüber hinaus eine intensive Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen insbesondere auch aus dem berufsfachlichen Bereich (Chemie, DV/TV, Wirtschaft und Management, Interkulturelle Kompetenz).
Fachbezogene Vorbemerkungen
Das Handlungsfeld „Grundlagen hauswirtschaftlichen Handelns erfahren und anwenden“ bildet die Basis für den Einstieg in die Berufswelt. Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels nimmt die Hauswirtschaft eine bedeutende Rolle ein.
Die Schülerinnen und Schüler vollziehen den Perspektivwechsel von der Schülerin/dem Schüler hin zur/zum Beschäftigten und entwickeln berufliche Handlungskompetenz. Sie erwerben Basiswissen, das sie in vielfältigen Handlungsfeldern anwenden.
Die Inhalte richten den Blick auf:
- differenzierte Kenntnisse über Berufsbilder, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Hauswirtschaft
- rechtliche Rahmenbedingungen zu Hygiene, Unfall- und Gesundheitsschutz
- wertschätzende Kommunikation
- Reflexionsfähigkeit
- teamorientiertes Arbeiten
- Arbeiten nach ergonomischen Grundsätzen
- ökonomisches Denken
- nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln
- eigenverantwortliches Handeln.
Der Unterricht ist praxisorientiert ausgerichtet und vermittelt auf diese Weise berufliche Handlungskompetenz. Die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis ist ein grundsätzliches Anliegen des Bildungsganges. Grundlegende Kenntnisse zu vollständigen beruflichen Handlungsabläufen werden implementiert.
Das Handlungsfeld wird in zwei Lernfelder gegliedert. Daraus werden für den Unterricht Lernsituationen abgeleitet. Inhaltliche Berührungspunkte mit anderen Handlungsfeldern und Fächern erfordern eine intensive Kooperation mit anderen Kolleginnen und Kollegen.
Die Wechselwirkung zwischen theoretischen Kenntnissen und praktischen Erfahrungen fördert die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Reflexion.
Der Einsatz unterschiedlicher Unterrichtsmethoden unter Verwendung digitaler Medien ist essenziell, um die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sowie den Arbeitsalltag im hauswirtschaftlichen Bereich abzubilden.
Das Handlungsfeld wird von möglichst wenigen Lehrkräften unterrichtet, um eine enge didaktische und pädagogische Zusammenarbeit sowie eine optimale Verzahnung zwischen berufsfachlichen und berufspraktischen Inhalten zu gewährleisten.
Hinweise zum Umgang mit dem Bildungsplan
Der Bildungsplan zeichnet sich durch eine Inhalts- und eine Kompetenzorientierung aus. In jeder Bildungsplaneinheit (BPE) werden in kursiver Schrift die übergeordneten Ziele beschrieben, die durch Zielformulierungen sowie Inhalts- und Hinweisspalte konkretisiert werden.
In den Zielformulierungen werden die jeweiligen fachspezifischen Operatoren als Verben verwendet. Operatoren sind handlungsinitiierende Verben, die signalisieren, welche Tätigkeiten beim Bearbeiten von Aufgaben erwartet werden; eine Operatorenliste ist jedem Bildungsplan im Anhang beigefügt. Durch die kompetenzorientierte Zielformulierung mittels dieser Operatoren wird das Anforderungsniveau bezüglich der Inhalte und der zu erwerbenden Kompetenzen definiert.
Die formulierten Ziele und Inhalte sind verbindlich. Sie stellen die Regelanforderungen im jeweiligen Fach dar. Die Inhalte der Hinweisspalte sind unverbindliche Ergänzungen zur Inhaltsspalte und umfassen Beispiele, didaktische Hinweise und Querverweise auf andere Fächer bzw. BPE.
Der VIP-Bereich des Bildungsplans umfasst Vertiefung, individualisiertes Lernen sowie Projektkompetenz. Die Projektkompetenz wird gemeinsam mit allen im Bildungsgang beteiligten Kolleginnen und Kollegen entwickelt. Sie geht über die reine Fachkompetenz hinaus und vernetzt diese mit den überfachlichen Kompetenzbereichen Sozialkompetenz, Personale Kompetenz, Methodenkompetenz, Kognitive Basiskompetenz und Digitale Kompetenz. Diese überfachlichen Kompetenzen zeigen sich z. B. in der Entwicklung von Lösungsstrategien, der Informationsverarbeitung und den Techniken der Auseinandersetzung mit Lernsituationen und Reflexionsstrategien. In diesem Zusammenhang erkennen die Schülerinnen und Schüler ihre vorhandenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Zum Erreichen dieses Ziels bedarf es der gemeinsamen Planung des systematischen Kompetenzaufbaus, der Durchführung, Kontrolle und Reflexion durch alle Lehrkräfte im Berufsfachlichen Bereich.
Die Kolleginnen und Kollegen verstehen sich als Team. Sie nutzen die Unterrichtszeit nach eigenen Schwerpunktsetzungen auf Basis der bildungsgangspezifischen Besonderheiten sowie nach den Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler.
Der Teil „Zeit für Leistungsfeststellung“ des Bildungsplans berücksichtigt die Zeit, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Leistungsfeststellungen zur Verfügung steht. Dies kann auch die notwendige Zeit für besondere Lernleistungen im Rahmen der Projektkompetenz, Nachbesprechungen zu Leistungsfeststellungen sowie generelle Feedback-Gespräche umfassen.