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1. Leit­ge­dan­ken zum Kom­pe­ten­z­er­werb

1.1 Bil­dungs­wert der mo­der­nen Fremd­spra­chen

In ei­ner mo­der­nen und glo­ba­li­sier­ten Welt, die von zu­neh­men­der Mo­bi­li­tät und Ver­net­zung ge­prägt ist, stel­len Fremd­spra­chen­kennt­nis­se ei­ne wich­ti­ge Grund­la­ge für den in­ter­na­tio­na­len Dia­log dar. Sie be­fä­hi­gen den Ein­zel­nen, sich in in­ter­kul­tu­rel­len Kon­tex­ten an­ge­mes­sen zu be­we­gen. In­dem sich Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit sprach­li­cher und kul­tu­rel­ler Viel­falt aus­ein­an­der­set­zen, er­wer­ben sie in­ter­kul­tu­rel­le Hand­lungs­kom­pe­tenz, die sie in die La­ge ver­setzt, mit In­di­vi­du­en und Grup­pen an­de­rer Kul­tu­ren an­ge­mes­sen und re­spekt­voll zu in­ter­agie­ren. Bei der Be­geg­nung mit ei­ner an­de­ren Spra­che wird der Ein­zel­ne mit ei­ner neu­en, ihm zu­nächst un­ge­wohn­ten sprach­li­chen Ord­nung der Welt kon­fron­tiert. Er lernt die­se neue Ord­nung als an­de­re mög­li­che In­ter­pre­ta­ti­on von Welt ken­nen und re­spek­tie­ren. Da­mit un­ter­stützt der Fremd­spra­chen­un­ter­richt in be­son­de­rem Ma­ße die Ent­wick­lung von To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt und trägt zu ei­nem fried­li­chen Zu­sam­men­le­ben in der Welt bei. In ei­ner in­ter­na­tio­nal ge­präg­ten Wirt­schafts- und Ar­beits­welt stel­len Fremd­spra­chen­kennt­nis­se au­ßer­dem ei­ne wich­ti­ge Vor­aus­set­zung dar, um an­ge­mes­sen auf dem glo­ba­len Markt zu agie­ren.

Ziel ei­nes mo­der­nen Fremd­spra­chen­un­ter­richts ist es des­halb, Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu be­fä­hi­gen, sich in der Fremd­spra­che si­cher zu be­we­gen und sich da­bei zu­neh­mend flüs­sig und dif­fe­ren­ziert aus­zu­drü­cken. Fremd­spra­chen zu ler­nen heißt, in frem­de Wel­ten ein­zu­tau­chen und die­se in stei­gen­dem Ma­ße zu ver­ste­hen. Sie er­mög­li­chen es den Ler­nen­den, Wis­sen über frem­de Denk­mus­ter und Hand­lungs­wei­sen zu er­wer­ben und die­se mit den ei­ge­nen zu ver­glei­chen. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen so de­ren kul­tu­rel­le und ge­ge­be­nen­falls auch his­to­ri­sche Be­dingt­heit ver­ste­hen, Ver­ständ­nis und Re­spekt für das Frem­de ent­wi­ckeln und Miss­ver­ständ­nis­se ver­mei­den.

So­zio­kul­tu­rel­les Wis­sen im Zu­sam­men­spiel mit in­ter­kul­tu­rel­ler und funk­tio­na­ler kom­mu­ni­ka­ti­ver Kom­pe­tenz ver­setzt die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in die La­ge, künf­tig Aus­lands­auf­ent­hal­te und in­ter­na­tio­na­le Be­geg­nun­gen im Rah­men von Aus­bil­dung, Stu­di­um und Be­ruf so­wie im Pri­vat­le­ben ge­zielt und in­for­miert in die We­ge zu lei­ten und er­folg­reich zu be­wäl­ti­gen. Hier leis­ten die mo­der­nen Fremd­spra­chen ei­nen Bei­trag zur be­ruf­li­chen Ori­en­tie­rung der Schü­le­rin­nen und Schü­ler.

Bis zur all­ge­mei­nen Hoch­schul­rei­fe er­wirbt je­de Schü­le­rin und je­der Schü­ler Kom­pe­ten­zen in min­des­tens zwei Fremd­spra­chen. Der Ver­gleich von Un­ter­schie­den und Ge­mein­sam­kei­ten för­dert die Ein­sicht in ge­ne­rel­le sprach­li­che Struk­tur­mus­ter und das Ver­ständ­nis von Spra­che als Sys­tem. Die Kennt­nis von Struk­tu­ren ver­schie­de­ner Spra­chen so­wie von Stra­te­gi­en und Me­tho­den des Sprach­er­werbs för­dert dar­über hin­aus das Ler­nen wei­te­rer Fremd­spra­chen jen­seits der schu­li­schen Aus­bil­dung. Nach­den­ken über Spra­che schult die Fä­hig­keit, Hand­lungs­wei­sen, kom­ple­xe­re Sach­ver­hal­te, theo­re­ti­sche Er­kennt­nis­se, Denk­mus­ter und Wert­vor­stel­lun­gen zu durch­drin­gen und in ei­nen in­ter­kul­tu­rel­len Zu­sam­men­hang zu stel­len.


1.2 Kom­pe­ten­zen

In den vor­lie­gen­den Bil­dungs­plä­nen für die mo­der­nen Fremd­spra­chen ist die Aus­bil­dung der in­ter­kul­tu­rel­len kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­tenz das über­ge­ord­ne­te Ziel des Fremd­spra­chen­ler­nens. Der Ge­mein­sa­me eu­ro­päi­sche Re­fe­renz­rah­men (GeR) der Spra­chen von 2001 sieht in die­ser in­ter­kul­tu­rel­len Hand­lungs­fä­hig­keit in un­ter­schied­li­chen Spra­chen den Kern sei­nes Mehr­spra­chig­keits­kon­zepts. Er de­fi­niert für al­le Spra­chen gül­ti­ge Kri­te­ri­en und Ni­veaus, nach de­nen die Sprach­be­herr­schung von Ler­nen­den ein­ge­stuft wer­den kann. Dar­an ori­en­tiert sich der Kom­pe­tenz­auf­bau über die ver­schie­de­nen Klas­sen in den vor­lie­gen­den Bil­dungs­plä­nen für die mo­der­nen Fremd­spra­chen. Die in den Bil­dungs­plä­nen be­schrie­be­nen Kom­pe­ten­zen ent­spre­chen den Vor­ga­ben der „Bil­dungs­stan­dards für die fort­ge­führ­te Fremd­spra­che (Eng­lisch/Fran­zö­sisch) für die All­ge­mei­ne Hoch­schul­rei­fe“ der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz (KMK) von 2012, die zu ei­ner Ver­ein­heit­li­chung der An­for­de­run­gen über die Bun­des­län­der­gren­zen hin­weg füh­ren sol­len.

Zu­sam­men­spiel der Kom­pe­tenz­be­rei­che – © Zen­trum für Schul­qua­li­tät und Leh­rer­bil­dung Ba­den-Würt­tem­berg
Zusammenspiel der Kompetenzbereiche

Das Schau­bild ver­deut­licht, dass die Kom­pe­ten­zen, wie sie nach­ein­an­der in den vor­lie­gen­den Bil­dungs­plä­nen auf­ge­führt sind, kei­ne iso­liert zu be­herr­schen­den Ein­zel­fer­tig­kei­ten sind, son­dern viel­mehr in­ein­an­der­grei­fen. So­wohl die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen als auch die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen ste­hen im Dienst der in­ter­kul­tu­rel­len kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­tenz.

Als pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen wer­den Sprach­be­wusst­heit und Sprach­lern­kom­pe­tenz aus­ge­wie­sen: Zum ei­nen un­ter­stützt die Fä­hig­keit, ei­ne Spra­che – auch die Erst­spra­che – be­wusst zu re­zi­pie­ren und zu ver­wen­den, den Sprach­er­werbs­pro­zess. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler müs­sen zum an­de­ren in ih­rer Sprach­lern­kom­pe­tenz lang­fris­tig ge­för­dert wer­den, um das ei­ge­ne Spra­chen­ler­nen ziel­ge­rich­tet zu steu­ern. Die­ser Pro­zess be­ginnt be­reits im Fremd­spra­chen­un­ter­richt der Grund­schu­le. Die Ler­nen­den sol­len Stra­te­gi­en und Me­tho­den er­wer­ben, die sie da­zu be­fä­hi­gen, ihr Ler­nen selbst­stän­dig zu or­ga­ni­sie­ren und nach En­de ih­rer Schul­zeit im Sin­ne des le­bens­lan­gen Ler­nens wei­te­re Fremd­spra­chen im au­ßer­schu­li­schen Um­feld zu er­ler­nen. Ei­ne Vor­aus­set­zung da­für be­steht dar­in, dass sie in ih­rer Schul­lauf­bahn all­mäh­lich Ei­gen­ver­ant­wor­tung für ih­ren Lern­pro­zess und ‑zu­wachs über­neh­men. Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen kön­nen nicht von den in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen los­ge­löst er­wor­ben wer­den, sie sind nicht ge­stuft und wer­den nicht un­mit­tel­bar ge­prüft. Der aus­ge­wie­se­ne Stand stellt die Ziel­stu­fe dar, die das beim Ab­schluss der Kurs­stu­fe zu er­rei­chen­de Ni­veau be­schreibt.

Die in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen um­fas­sen die als zen­tra­les Ziel aus­ge­wie­se­ne in­ter­kul­tu­rel­le kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz, die funk­tio­na­le kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­tenz und schließ­lich die Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz. Vor­aus­set­zung für ei­nen ge­lin­gen­den Kom­pe­tenz­auf­bau ist, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler an­ge­mes­se­ne sprach­li­che Mit­tel er­wer­ben und re­flek­tie­ren. Für die Rea­li­sie­rung der kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen ha­ben sie die­nen­de Funk­ti­on.

Die Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz ver­langt den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­nen kom­ple­xe­ren Um­gang mit Tex­ten ab, der über die rei­ne Text­re­zep­ti­on hin­aus­geht. Sie er­for­dert, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler Tex­te zu­neh­mend tie­fer durch­drin­gen und sich pro­duk­tiv mit ih­nen aus­ein­an­der­set­zen. Die Ler­nen­den sol­len die Fä­hig­keit er­wer­ben, Tex­te zu struk­tu­rie­ren und zu ana­ly­sie­ren, sie zu re­flek­tie­ren und zu be­wer­ten be­zie­hungs­wei­se neu zu ge­stal­ten. In den Bil­dungs­plä­nen der mo­der­nen Fremd­spra­chen wird von ei­nem er­wei­ter­ten Text­be­griff aus­ge­gan­gen. Als Tex­te wer­den dem­nach al­le münd­li­chen, schrift­li­chen und vi­su­el­len Pro­duk­te in ih­rem je­wei­li­gen kul­tu­rel­len und me­dia­len Kon­text ver­stan­den, die ana­log oder di­gi­tal ver­mit­telt wer­den. Von ent­schei­den­der Be­deu­tung für den Fremd­spra­chen­un­ter­richt in der gym­na­sia­len Ober­stu­fe ist die Aus­ein­an­der­set­zung mit kul­tu­rell ge­präg­ten Deu­tungs­mus­tern. Aus die­sem Grund hat die Be­schäf­ti­gung mit li­te­ra­ri­schen Tex­ten von Au­to­rin­nen und Au­to­ren mit un­ter­schied­li­chem kul­tu­rel­len Hin­ter­grund dort ei­nen be­son­de­ren Stel­len­wert.

Zur Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz zählt dar­über hin­aus, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler bei ei­ner Re­cher­che dem In­ter­net ziel­ge­rich­tet In­for­ma­tio­nen ent­neh­men und ent­spre­chend der Auf­ga­ben­stel­lung aus­wer­ten kön­nen. Zu­dem ler­nen sie, Tex­te ge­ge­be­nen­falls kri­tisch zu ih­rem me­dia­len Um­feld in Be­zie­hung zu set­zen. Da­mit trägt der mo­der­ne Fremd­spra­chen­un­ter­richt zur Me­di­en­bil­dung bei.

Je­weils zu Be­ginn der in­halts­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen wer­den The­men ge­nannt, denn die Schü­le­rin­nen und Schü­ler er­wer­ben die aus­ge­wie­se­nen Kom­pe­ten­zen nicht los­ge­löst von so­zio­kul­tu­rel­lem Wis­sen. Dies ge­schieht viel­mehr in der stän­di­gen Be­geg­nung und Aus­ein­an­der­set­zung mit The­men, die in ih­rer Pro­gres­si­on zu­neh­mend ge­sell­schafts­ori­en­tiert wer­den und ein ver­tief­tes kul­tu­rel­les Ver­ständ­nis zum Ziel ha­ben.

Me­tho­disch-stra­te­gi­sche Teil­kom­pe­ten­zen sind den funk­tio­na­len kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen zu­ge­ord­net. Sie sind im Bil­dungs­plan 2016 je­weils am En­de ei­ner Kom­pe­tenz auf­ge­führt und durch ei­ne Zwi­schen­über­schrift kennt­lich ge­macht. Ver­wei­se auf Teil­kom­pe­ten­zen an­de­rer Be­rei­che der Fremd­spra­chen­plä­ne zei­gen, wel­che Teil­kom­pe­ten­zen Grund­la­ge oder sinn­vol­le Er­wei­te­rungs­mög­lich­kei­ten dar­stel­len. Mit den vor­lie­gen­den Ver­wei­sen wird kein An­spruch auf Voll­stän­dig­keit er­ho­ben; sie sind nicht grund­sätz­lich ver­bind­lich, son­dern sol­len zum Quer­le­sen ein­la­den.

Um den Lern­stand, den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler laut Bil­dungs­plan aus den vor­he­ri­gen in die nach­fol­gen­den Klas­sen mit­brin­gen sol­len, bes­ser nach­voll­zie­hen zu kön­nen, hat die je­wei­li­ge Teil­kom­pe­tenz über al­le Klas­sen hin­weg die glei­che Num­me­rie­rung. Die Pro­gres­si­on der ein­zel­nen (Teil‑)Kom­pe­ten­zen wird so er­kenn­bar. Mit­un­ter wird ei­ne Teil­kom­pe­tenz ab ei­ner be­stimm­ten Klas­se nicht mehr fort­ge­führt be­zie­hungs­wei­se sie setzt spä­ter ein. In die­sen Fäl­len er­folgt ein kon­kre­ter Hin­weis in der je­wei­li­gen Zei­le. Die Teil­kom­pe­ten­zen wer­den an­hand von Ope­ra­to­ren be­schrie­ben, de­ren je­wei­li­ge Be­deu­tung in der Lis­te im An­hang der Plä­ne de­fi­niert ist. Die de­fi­nier­ten hand­lungs­lei­ten­den Ver­ben die­nen da­zu, al­le sprach­li­chen Ope­ra­tio­nen, die im Lau­fe des Er­werbs al­ler kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­pe­ten­zen er­lernt wer­den, trenn­scharf zu er­fas­sen. Es han­delt sich da­bei nicht um die fremd­sprach­li­chen Prü­fungs­ope­ra­to­ren.


1.3 Bil­dungs­wert des Fa­ches Spa­nisch

Spa­nisch ist ei­ne der am meis­ten ge­spro­che­nen Welt­spra­chen, of­fi­zi­el­le Spra­che in mehr als 20 Län­dern und Ar­beits­spra­che in zahl­rei­chen in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen, zum Bei­spiel bei der UNO und bei der EU. Zu­dem er­mög­licht die spa­ni­sche Spra­che den Schü­le­rin­nen und Schü­lern den Zu­gang zum geo­po­li­tisch und wirt­schaft­lich be­deut­sa­men his­pano­pho­nen Sprach­raum.

Die spa­ni­sche Spra­che stellt ei­nen Schlüs­sel für das Er­ler­nen wei­te­rer ro­ma­ni­scher Spra­chen dar, leis­tet da­mit – wäh­rend und nach dem Schul­be­such – ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zur an­ge­streb­ten Mehr­spra­chig­keit und för­dert zu­gleich die Per­spek­ti­ve des le­bens­lan­gen Fremd­spra­chen­ler­nens.

Spa­nisch­kennt­nis­se er­mög­li­chen es den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, Ein­bli­cke in die Le­bens­wirk­lich­keit und die Kul­tu­ren Spa­ni­ens und His­pano­ame­ri­kas zu ge­win­nen und sich ver­tieft mit Denk- und Le­bens­wei­sen in der spa­nisch­spra­chi­gen Welt aus­ein­an­der­zu­set­zen. Da­durch wer­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in die La­ge ver­setzt, den ei­ge­nen kul­tur­spe­zi­fi­schen Hin­ter­grund zu re­flek­tie­ren und die ei­ge­nen Wert­vor­stel­lun­gen und Hal­tun­gen wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Bei­trag des Fa­ches zu den Leit­per­spek­ti­ven

In wel­cher Wei­se das Fach Spa­nisch ei­nen Bei­trag zu den Leit­per­spek­ti­ven leis­tet, wird im Fol­gen­den dar­ge­stellt:

  • Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung (BNE)
    Im Spa­nisch­un­ter­richt be­geg­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler an­de­ren Kul­tur­räu­men. Durch die Aus­ein­an­der­set­zung mit die­sen Kul­tur­räu­men fin­den zen­tra­le The­men wie der ver­ant­wor­tungs­vol­le Um­gang mit Res­sour­cen, die Fol­gen von so­zia­lem Wan­del und zu­neh­men­der Glo­ba­li­sie­rung so­wie die Be­deu­tung der in­di­ge­nen Kul­tu­ren Ein­gang in den Un­ter­richt. So­mit wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern auf­ge­zeigt, wie sie durch zi­vil­ge­sell­schaft­li­ches En­ga­ge­ment und po­li­ti­sches Han­deln ei­nen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung für ei­ne zu­kunfts­fä­hi­ge Welt leis­ten kön­nen.
  • Bil­dung für To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt (BTV)
    Die Be­schäf­ti­gung mit der spa­ni­schen Spra­che, das Ken­nen­ler­nen der so­zio­kul­tu­rel­len Wirk­lich­keit in der his­pano­pho­nen Welt, die Aus­ein­an­der­set­zung mit Ge­sell­schaft, Geo­gra­phie, Ge­schich­te, Po­li­tik, Wirt­schaft und kul­tu­rel­len Aus­drucks­for­men in den ein­zel­nen Län­dern so­wie das Er­le­ben der Viel­falt der un­ter­schied­li­chen Kul­tur­räu­me tra­gen da­zu bei, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zur ver­ant­wor­tungs­vol­len und ak­ti­ven Ge­stal­tung ei­ner zu­kunfts­fä­hi­gen Welt be­fä­higt wer­den.
    Da­durch trägt das Fach Spa­nisch in ho­hem Ma­ße zur Ent­wick­lung von Em­pa­thie und zu To­le­ranz und Ak­zep­tanz von Viel­falt in per­so­na­ler, re­li­giö­ser, ge­schlecht­li­cher, kul­tu­rel­ler, eth­ni­scher und so­zia­ler Hin­sicht bei.
  • Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung (PG)
    In der Aus­ein­an­der­set­zung mit Kul­tur­räu­men, in de­nen seit Jahr­hun­der­ten in­ter­kul­tu­rel­le Be­geg­nun­gen mit ih­ren Chan­cen und Ri­si­ken ge­lebt wer­den, er­fah­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Be­deu­tung wert­schät­zen­der Kom­mu­ni­ka­ti­on und lö­sungs­ori­en­tier­ter Kon­flikt­be­wäl­ti­gung. Der Spa­nisch­un­ter­richt er­mög­licht den Schü­le­rin­nen und Schü­lern au­ßer­dem, mit Mut­ter­sprach­le­rin­nen und Mut­ter­sprach­lern in Kon­takt zu tre­ten und in rea­len und vir­tu­el­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­si­tua­tio­nen Kon­tak­te und Be­zie­hun­gen auf­zu­bau­en und zu pfle­gen. Dies ist ein wich­ti­ger Bei­trag, um sich als Teil ei­ner Ge­mein­schaft wahr­zu­neh­men und als Mit­glied ei­ner Grup­pe Kom­mu­ni­ka­ti­on ak­tiv mit­zu­ge­stal­ten.
    Ei­ne Vor­aus­set­zung für das si­che­re An­wen­den der Fremd­spra­che und das ziel­ge­rich­te­te Ver­tie­fen der ei­ge­nen Kennt­nis­se be­steht dar­in, dass Lern­tech­ni­ken so­wie Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gi­en be­wusst ein­ge­setzt wer­den. Die­se Me­tho­den und Stra­te­gi­en wer­den im Spa­nisch­un­ter­richt ver­mit­telt und ein­ge­übt. Da­mit wird im Sin­ne der Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung ih­re Fä­hig­keit zur Selbst­re­gu­la­ti­on und zum ei­gen­ver­ant­wort­li­chen Ler­nen ge­stärkt. Den Schü­le­rin­nen und Schü­lern wer­den We­ge auf­ge­zeigt, ihr ei­ge­nes Lern­ver­hal­ten und ihr kom­mu­ni­ka­ti­ves Han­deln selbst­wirk­sam und ei­gen­stän­dig zu steu­ern, oh­ne sich da­bei zu über­for­dern.
  • Be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung (BO)
    Au­ßer­dem er­öff­net der Spa­nisch­un­ter­richt den Schü­le­rin­nen und Schü­lern Per­spek­ti­ven im Hin­blick auf Prak­ti­ka, Aus­bil­dung, Stu­di­um und Be­ruf in den zahl­rei­chen spa­nisch­spra­chi­gen Län­dern und trägt da­durch zur be­ruf­li­chen Ori­en­tie­rung der Her­an­wach­sen­den bei. An­ge­sichts des Aus­baus von Wirt­schafts­be­zie­hun­gen zwi­schen Deutsch­land, Spa­ni­en und His­pano­ame­ri­ka kön­nen Spa­nisch­kennt­nis­se von gro­ßem Nut­zen sein. Part­ner­schaf­ten auf vie­len Ebe­nen er­mög­li­chen den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ei­ne be­ruf­li­che Ori­en­tie­rung und Zu­kunfts­chan­cen im spa­ni­schen Sprach­raum.
  • Me­di­en­bil­dung (MB)
    Gleich­zei­tig macht die zu­neh­men­de Be­deu­tung von Me­di­en in der Ge­sell­schaft de­ren kri­ti­sche, selbst­be­stimm­te Nut­zung zu ei­ner wich­ti­gen Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­ti­on jun­ger Men­schen. Ein sinn­vol­ler, re­flek­tier­ter und ver­ant­wor­tungs­vol­ler Um­gang mit Me­di­en wird im Spa­nisch­un­ter­richt – ins­be­son­de­re im Rah­men der Text- und Me­di­en­kom­pe­tenz – auf viel­fäl­ti­ge Wei­se ge­schult.
  • Ver­brau­cher­bil­dung (VB)
    Im Spa­nisch­un­ter­richt er­wer­ben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler Kom­pe­ten­zen für ein selbst­be­stimm­tes Kon­sum­ver­hal­ten durch Ver­glei­che spa­ni­scher, his­pano­ame­ri­ka­ni­scher und deut­scher All­tags‑, Ess- und Kon­sum­kul­tu­ren. Durch Ein­bli­cke in glo­ba­le Wirt­schafts­pro­zes­se und Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen ler­nen sie, als ver­ant­wor­tungs­vol­le Kon­su­men­ten zu agie­ren.

1.4 Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Am En­de der gym­na­sia­len Ober­stu­fe er­rei­chen die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der spät be­gin­nen­den Fremd­spra­che Spa­nisch das GeR-Ni­veau B1, so­fern sie den Un­ter­richt in drei auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren je­weils min­des­tens 2-stün­dig be­sucht ha­ben.
Die spät be­gin­nen­de Fremd­spra­che baut auf den Kom­pe­ten­zen, Spracher­fah­run­gen, Me­tho­den und Stra­te­gi­en auf, die die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Un­ter­richt der bis­her er­lern­ten Fremd­spra­chen er­wor­ben ha­ben und die zu ei­ner ra­schen Pro­gres­si­on des Fa­ches bei­tra­gen
Der kom­mu­ni­ka­ti­ve An­satz des schu­li­schen Fremd­spra­chen­ler­nens ver­langt im Sin­ne der auf­ge­klär­ten Ein­spra­chig­keit, dass der Un­ter­richt über­wie­gend in der Fremd­spra­che statt­fin­det und vom ers­ten Lern­jahr an die Be­geg­nung mit au­then­ti­schen, auch me­di­al ver­mit­tel­ten Ma­te­ria­li­en in der Fremd­spra­che er­mög­licht, wo­bei so­wohl das kas­ti­li­sche Spa­nisch als auch die Stan­dard­va­rie­tä­ten des his­pano­ame­ri­ka­ni­schen Spa­nisch ver­wen­det wer­den kön­nen. Auf­grund die­ser kom­mu­ni­ka­ti­ven Aus­rich­tung liegt der Schwer­punkt des Un­ter­richts auf der Be­wäl­ti­gung in­ter­kul­tu­rel­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­si­tua­tio­nen, vor al­lem im Be­reich des mo­no­lo­gi­schen und des dia­lo­gi­schen Spre­chens. Je­doch sind al­le wei­te­ren Kom­pe­ten­zen glei­cher­ma­ßen zu schu­len.

Be­dingt durch den Be­ginn des Fa­ches in der Ober­stu­fe geht der Un­ter­richt schnell über All­tags­the­men hin­aus, be­han­delt As­pek­te, die für Stu­di­um und Be­ruf re­le­vant sind so­wie al­ters­ge­rech­te In­ter­es­sen­ge­bie­te der Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Er hat kon­kre­te und abs­trak­te The­men zum Ge­gen­stand, die an­hand von Sach­t­ex­ten und li­te­ra­ri­schen Tex­ten er­ar­bei­tet wer­den.
Ein An­satz, der der Kom­ple­xi­tät der kom­mu­ni­ka­ti­ven Hand­lungs­fä­hig­keit, der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung so­wie der In­di­vi­dua­li­sie­rung und Bin­nen­dif­fe­ren­zie­rung in ho­hem Ma­ße ge­recht wird, ist die Auf­ga­ben­ori­en­tie­rung. Sie er­mög­licht es ei­ner­seits, die für die Auf­ga­ben­er­fül­lung er­for­der­li­chen Teil­kom­pe­ten­zen iso­liert zu üben, und ver­langt an­de­rer­seits von den Schü­le­rin­nen und Schü­lern, die­se Teil­kom­pe­ten­zen ziel­ge­rich­tet in ei­nem kom­ple­xen Zu­sam­men­spiel an­zu­wen­den.
Die Be­geg­nung mit der spa­ni­schen Spra­che an au­ßer­schu­li­schen Lern­or­ten ist – wo im­mer mög­lich – zu för­dern, da­mit die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Ge­le­gen­heit er­hal­ten, die Le­bens­wirk­lich­keit in Spa­ni­en und His­pano­ame­ri­ka un­mit­tel­bar zu er­le­ben, zum Bei­spiel durch Aus­tausch­maß­nah­men, Schü­ler­be­geg­nun­gen oder an­de­re Kon­tak­te mit Mut­ter­sprach­le­rin­nen und Mut­ter­sprach­lern.


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